Zweite Probe beim ESC 2022: Kalush Orchestra mit „Stefania“ für die Ukraine

Bild: EBU / Andres Putting

Wie kommt wohl der große Favorit „Stefania“ am Bildschirm rüber? Bei der ersten Probe am Samstag gab es bekanntermaßen wenig zu besprechen: Es fielen die „Deutschland-Kostüme“ auf, man konnte sehen, dass Kalush die Nationalfarben der Ukraine verwenden und es hat sich natürlich nichts am Favoriten-Status geändert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Kostüme nicht an die Farben der deutschen Flagge angelehnt sind, sondern sie repräsentieren die Flagge der Heimatregion von Kalush Orchestra.

Zudem stellt sich auch bei der Ukraine die Frage, ob der Auftritt vom Bühnen-Drama betroffen ist. Wie wir gestern erfahren haben, bleibt die vordere „LED-Sonne“ bis auf die eingebauten Scheinwerfer dunkel, weil die Seite mit den LEDs nicht dem Publikum zugewandt sein wird. Die Bilder der Proben lassen jedoch vermuten, dass Kalush den gesamten Backdrop als LED-nutzen wollten – wie beim Auftritt beim Vorentscheid Vidbir.

Laut Programm fängt der erste Durchlauf um 13:05 Uhr an. Sobald im Online-Press-Center etwas zu sehen ist, werde ich es Euch natürlich erzählen. Noch sieht man nur das ESC-Logo wie es wackelt und sich bewegt.

Die Postcard: Die kleine Robo-Drohne fliegt durch Florenz, glaube ich. Man sieht die Bandmitglieder von Kalush im Stadtbild eingeflochten. Oh je, ich hoffe dass es Florenz ist 😀

Die Probe: Am Anfang sieht man eine aufgehende orangene Sonne, die zunehmend gelber wird und im Hintergrund einen blauen Himmel, der auch etwas an eine Galaxie erinnert.

Die Bandmitglieder stehen nebeneinander, wie es schon bei den Bildern der ersten Probe zu sehen war. Die Kamerafahrten sind nicht wirklich dynamisch. Der Fokus liegt in der ersten Strophe natürlich auf Frontmann/Rapper Oleh. Jeweils am Ende der Strophen werden Schatten der Bandmitglieder auf den Boden projiziert – verziert durch ukrainische Elemente, die auch wie beim Vorentscheid den Backdrop schmücken. Übrigens werden auch die Augen einer Frau im Backdrop gezeigt. Das wird dann wohl Stefania sein!

Das ist keine Gewinner-Performance.

Absolut ist auch die Ukraine eines der Länder, die von der Bühnen-Malfunction benachteiligt wird. Nach der Bridge laufen alle an den vorderen Bereich der Bühne und der Typ im Morphsuite legt mit dem Break-Dance los. Es werden Goldene Linien auf dem Boden gezeigt, ähnlich wie beim Auftritt von Jamala 2016. Die Goldenen Linien verbinden sich dann zu zwei Händen. Am Ende erstrahlt dann die gesamte Bühne in den Landesfarben.

Anmerkungen: Die lächerlichen Wischmop-Kostüme haben andere Farben, heute sind sie Schwarz-Rot-Grün. Ob das auch eine ukrainische Region ist? Entschuldigung, im Netz ist man ESC-Fans ziemlich an den Karren gefahren, weil sie nicht wussten dass die Farben die Region von Kalush repräsentieren.

Generell schreit das für mich wirklich nicht Gewinner. Natürlich ändert sich nichts am Favoriten-Status, darum geht es auch nicht. Aber die Performance an sich ist etwas sehr simpel. Aber klar, Kalush hatte in den vergangenen Monaten absolut andere Dinge im Kopf. Ich denke nicht, dass es bei der Ukraine etwas ausmacht. Nur ist es rein objektiv betrachtet etwas ja…. nicht enttäuschend aber … ihr versteht schon.

Über die zweite ukrainische Probe sprechen wir heute Abend um 20 Uhr in unserem in der ersten Probenwoche täglichen ESC Kompakt LIVE auf YouTube.


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Steffen
Steffen
1 Jahr zuvor

Keine Gewinnerperformance ? Die Buchmacher scheinen das anders zu sehen. Die Ukraine hat ihren Abstand zu Italien aktuell sogar noch vergrößert.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  Max (Blogger)

Für mich schon….

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor
Reply to  Steffen

Das war aber schon heute Morgen vor der Probe so. Die 43% standen da heute Morgen schon.

ESC-Thom
ESC-Thom
1 Jahr zuvor

Interessante Einschätzung

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
1 Jahr zuvor

@Max, Stefania ist die Mutter des Sängers; beim VE-Auftritt wird sie gegen 02:03 eingeblendet.
Schade auch hier um den Backdrop. Die Ukrainer sollten massenweise Sonnenblumen auf die Bühne stellen.

Jabastalus
Jabastalus
1 Jahr zuvor

Das mit der Gewinner-Performance ist halt immer so eine Sache. Man hat die Gewinner der letzten Jahre im Kopf und da fällt es schwer, einen Song des aktuellen Jahrgangs in diese Reihe einzuordnen, egal wie sehr Favorit ein Beitrag ist.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Selbst wenn die Buchmacher das als Favorit sehen, dann darf man fragen, warum das so ist.

Sicher nicht wegen des Liedes (=unverändert nett), sicher nicht wegen der Performance (=wohl irgendwie kastriert ob der fehlenden Elemente), wegen des Gesamtpaketes? Hmm, da war doch noch was, ja, jetzt fällt es mir ein. Das hat einer das Land überfallen und schwupps, ging es auf die Eins. So einfach.

Woran das wohl liegt? Fragen über Fragen. Und so menschlich. Sympathie und Solidarität, zwei sich einander bedingende Eigenarten, die bei einem Wettbewerb zusammen fehl am Platze sind.

Keine Gewinnerperformance? Da bin ich bei Dir. Falls das tatsächlich gewinnen sollte, dann waren es wohl andere Gründe, als die, die den ESC bestimmen. Aber halt, der ESC ist doch so unpolitisch, das kann es also auch nicht sein.

Also, ich komme nicht drauf.
Wirklich.
Vielleicht kann mir da jemand helfen.

#NotMyESC2022

PS. Wer hier Ironie findet, herzlichen Glückwunsch!

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Die Ukraine wird vermutlich nicht gewinnen, aber für ganz vorne sollte es reichen. Bin da immer noch recht zuversichtlich.💙💛

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor

Ich muss Max ganz deutlich widersprechen. Ich glaube, wir können die Proben hier abbrechen 😉

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Ich höre aus der Ukraine immer mehr Stimmen, dass man den ESC in diesem Jahr gar nicht gewinnen möchte, weil Kalush dann immer den Vorwurf mit sich herumtragen würde nicht wegen ihres Beitrags, sondern nur wegen des Kriegs gewonnen zu haben. So betrachtet kann Kalush Orchestra ja nur verlieren.

Flo
Flo
1 Jahr zuvor
Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Genauso wie ich – der emotionale Italiener und größte Italien-Fan ever – seinem Lieblingsland automatisch ein Punktzahl im zweistelligen Punktebereich gibt, so gibt es eben jetzt Televoter (m/w/d), die der Ukraine dieses Jahr möglicherweise alle zwanzig zur Verfügung stehenden Telefonanrufe für die Ukraine ausgeben.

Wo ist da das Problem ? Fast schon gebetsmühlenartig sage ich an dieser Stelle meine Meinung, aber ich mache das wirklich gerne: Die positiven Gefühle für einen Song entstehen eben nicht nur auf Grund der Melodie, des Künstlers (m/w/d), des Textes oder seinem / ihrem Heimatland. Sondern derartige Emotionen können auch ebenso wegen der politischen Einstellung des Künstlers (m/w/d) zu einem tagesaktuellen Thema, seiner / ihrer sozialen Einstellung zur Umwelt oder eben auf Grund derart verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Ereignisse verursacht durch eine andere militärische und nukleare Weltmacht entstehen. Das emotionale Fanverhalten hat eben nichts mit Logik und Verstand zu tun, sondern ist eben eine tiefe Herzensangelegenheit.

An all diejenigen (m/w/d), die immer noch den latenten Vorwurf eines unlauteren Wettbewerbs in den Raum werfen sei einfach nochmal folgendes gesagt:

Freut euch, wenn euer Lieblings-Song aus eurem Lieblingsland gewinnt, aber seid faire und anständige Verlierer, wenn die Ukraine am 14.Mai 2022 den ESC-Sieg nach Hause fährt.

Mit freundlichen Grüßen

euer emotionaler Italiener, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass Mahmood und Blanco für Italien gewinnen 🙂

trevoristos
Mitglied
trevoristos
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

ja es stimmt das Votingverhalten ist doch sehr oft von Sachen geleitet, die mit dem betreffenden Song wenig zu tun haben. Man denke da nur an das beliebte Nachbarschaftsvoting. Nach dem ESC wird sich dann aber herausstellen, wie überzeugt die Votenden und Andere von nem Song wirklich sind. Maneskins ESC Siegersong war ausserhalb Italiens nicht so der Spitzenhit, sondern Maneskin waren danach mit einer uralten Coversong-Kamelle im Ausland um den Faktor 10 erfolgreicher, der aber mit dem ESC gar nichts zu tun hatte. Wobei unklar, wie das eigentlich zu Stande kam. Ich vermute die Tik Tok Redaktion dahinter…Soll ja wohl bei Tik Tok losgegangen sein mit diesem ‚Beggin‘ Ding…
Ich gehe stark davon aus, dass die Tik Tok Redaktion einen eventuellen ukrainischen ESC Siegersong ganz gezielt benachteiligen wird. (dazu muss man wissen, dass bei Tik Tok sowieso keinerlei Hypes und Trends möglich sind, die nicht von den Tik Tok Redakteuren abgesegnet sind).

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  trevoristos

Maneskins ESC Siegersong war ausserhalb Italiens nicht so der Spitzenhit

Fuer ESC-Verhaeltniss war der Erfolg mehr als in Ordnung.

1. Platz in Finnland, Griechenland, Litauen, Niederlande, Schweden
2. Platz in Oesterreich, Norwegen, Schweiz
(und und und)

Wohlgemerkt: Mit einem Lied auf Italienisch.

manu
Editor
1 Jahr zuvor
Reply to  trevoristos

Manchmal braucht es einen einzigen Moment, der eine Karriere anschiebt. Und das war für Maneskin (zumindest außerhalb Italiens) die Aufmerksamkeit, die sie durch den Gewinn das ESCs erhielten (inkl. ihres Auftritts, der weltweit dann in YouTube-Reactions trendete). Ohne deren Teilnahme beim ESC wäre diese große Aufmerksamkeit für die Band so schnell nicht erfolgt.

Das dann nicht der sperrigere Siegersong, sondern das in meinen Augen schwache, aber kommerzielle „Beggin“-Cover der große Hit weltweit wurde, liegt sicher daran, dass „Beggin“ dann zum kommerziellen Auffangbecken für das Interesse an der Band wurde. So wurde ja auch in vielen Ländern „I wanna be your slave“ zeitgleich zum Hit.

Interessant wird es werden, ob sie es schaffen nochmal nachzulegen oder sie zumindest international gesehen zur Eintagsfliege verkommen.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
1 Jahr zuvor

ach das mit den Zotteln. interessant… Da gibt es übrigens nen indonesisches Hit-Musikvideo mit so zwei Zotteln. Haben die das etwa bei den Indos bissi abgekupfert? Sieht schon recht ähnlich danach aus. Hab da so kleene Vibes…

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor

Die Performance sieht bis auf die Sonne und die komischen Fransen-Kostüme gut aus, ist aber natürlich nicht besonders spektakulär (muss sie ja auch nicht sein). Ich bin aber bei Max, dass es für mich persönlich keine Winner-Performance ist.

Wir können jetzt zehn Tage diskutieren, aber wir werden erst im Finale sehen, ob es tatsächlich so viele Solidaritätsstimmen geben wird. Ins Finale kommen sie so oder so.

JoBi
JoBi
1 Jahr zuvor

Also das mit der Sonne ist echt Sch****.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
1 Jahr zuvor

Sie sollten den (kaputten) Regenbogen nicht nur in blau, sondern blau/gelb wie die ukrainische Flagge erstrahlen lassen. Die stylisierten Sonnenblumen auf dem Boden und den Lichtern oben sind schön. Der Sänger sieht mit dem 5-Tage-Bart noch besser aus.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Das sah beim Vidbir besser aus, weil es dort eine kleinere seitlich geschlossene Bühne war, die die ganze Zeit mit Action gefüllt war. Hier sieht man doch ein wenig Leere zur Seite hin, was auf Kosten der Dynamik geht.

DerKai
DerKai
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

Ohne Zweifel einer der guten Beiträge des Jahres. Der immense Vorsprung vor den anderen Beiträgen bei den Buchmachern ist allerdings nichts musikalisch zu begründen. Lassen wir uns einfach überraschen, was am großen Abend passiert.

Stefanohh
Stefanohh
1 Jahr zuvor

Bitte maximal Platz 2, danke 🙂

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Also mich holt der Ausschnitt mal so gar nicht ab.
Das war im Vorentscheid irgendwie stimmiger.
Top 10 wird es schon,aber mit den Sieg könnte es möglicherweise nichts werden.
Mal abwarten,wie es insgesamt aussieht.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor

Ich muss sagen, hier stört mich die schwarze Sonne im Hintergrund. Die Augen wirken dadurch nicht so wie sie sollen.

Lady Madonna
Lady Madonna
1 Jahr zuvor

Ich liebe den ukrainischen Beitrag seitdem ich ihn das erste Mal gehört habe. Ja, das etwas chaotische Rumgezappel und Gehüpfe auf der kleinen Bühne des Vorentscheids hat mir etwas besser gefallen. Das strahlte so viel Lebensfreude aus. Andererseits gibt die nun deutlich aufgeräumtere Präsentation dem Song etwas Tragendes, Feierliches, was besser zur nun leider vorhandenen politischen Situation passt. So oder so: Die Ukraine bleibt meint persönlicher Favorit, egal ob sie gewinnt oder nicht.

Rusty
Mitglied
1 Jahr zuvor

Also ich finde die Augen im Hintergrund ziemlich intensiv.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Die Augen habe ich wegen der Sonne erst gar nicht gesehen. Wow, das wäre ohne Sonnenfinsternis so richtig großartig gekommen.

goynen67
1 Jahr zuvor

Ok mit den Augen und dem unnötigen Halbkreis auf der Nase wirkt es wie eine Maske. FFP2. Finde es schon lustig das der Max jetzt nicht mal mehr schreiben darf das es für Ihn keine Winner Performance ist. Warum wird das hier gleich so stressig und fahrig. Eigenartig. Wäre vor einem Jahr nicht so gewesen. Cool down liebe Freunde. Für mich ist es auch keine. Und Musik darf doch immer noch Geschmacksache sein. Wenn nicht hier wo dann?

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor

Tja, der Favorit hat vorgelegt, daran müssen sich nun alle messen, könnte schwer werden, Die Augen haben sie von Frau Pash genommen…

eurovision-berlin
eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

In Politik, Medien und Wettbüros zählt nur der Ukraine-Hype. Haben die mit einkalkuliert, dass Russland u. U. nächste Woche in Moldawien einmarschiert? Was dann? Schnell umdisponieren?

Leander
1 Jahr zuvor

Ich bin auch etwas enttäuscht, die Bühne bei Vidbir wirkte genau richtig gefüllt und die „Party-Stimmung“ Floss direkt auf einem über – man wollte direkt mit singen und tanzen. DIe Objekte auf der Bühne fehlen hier, es wirkt zu groß und nicht vollständig.
Musikalisch trotzdem ein toller Beitrag – mal schauen ob das reicht.

lasse wagenknecht
lasse wagenknecht
1 Jahr zuvor

alina pash war um lichtjahre besser aber es geht ja um das große ganze. 🏴‍☠️