Zweite Probe POLEN: RAFAŁ – The Ride

EBU / ANDRES PUTTING

Cool, cooler, RAFAŁ – oder so ähnlich. Ich habe die erste Probe von Polen aus Corona-Test-Gründen nicht komplett gesehen und bin deshalb umso gespannter, jetzt das Gesamtkunstwerk bestaunen zu dürfen. Beim letzten Mal habe ich immerhin noch die leicht schiefen Töne am Ende gehört und deshalb muss RAFAŁ heute auf jeden Fall noch einen drauflegen, wenn er sich in irgendeiner Form eine Finalchance erhalten bzw. sich diese zurückerarbeiten möchte. Die 80er sind jedenfalls – auch, aber nicht nur beim ESC – wieder voll im Kommen (sagt sicherlich auch Guido Maria Kretschmer), beste Voraussetzungen also für „The Ride“.

Bevor es los geht, genehmige ich mir nach Österreich und vor Polen jetzt aber erstmal ein schönes Schokobrötchen. Irgendwie muss man hier ja über den Tag kommen, denn das Cateringangebot hier ist so lala.

Und da geht’s auch schon los.

Puh, ja, okay, jetzt weiß ich, wovon die anderen gesprochen haben. Das alles ist sehr gut gemeint, aber nicht unbedingt gut gemacht. Es passiert viel, aber man weiß gar nicht, was genau gerade passiert. Der Auftritt erzählt keine Geschichte oder führt nirgendwo hin, sondern wabert gleichförmig vor sich hin.

Bild: EBU / Andres Putting

Gleichzeitig verlangt diese ganze Action RAFAŁ so viel ab, dass er schon beim ersten Durchlauf mit seiner Atmung kämpfen muss und auch mit einigen Tönen.

Bild: EBU / Andres Putting

Und zu guter Letzt erschließt sich die Sonnebrille nicht. Erst hat er sie auf, dann wieder nicht, dann wieder doch. Als Effekt hätte man das ja einsetzen können (auch wenn Sonnenbrillen immer schwierig sind, also auf der Bühne), so wirkt es willkürlich.

Bild: EBU / Andres Putting

Insgesamt ist es mit der Inszenierung so wie mit dem Lied an sich: Sie will einfach nicht wirklich zu RAFAŁ passen, der hier als jugendlicher Disko-Hüpfer inszeniert wird, was er ganz eindeutig nicht ist. Ausgerechnet im 80er-Jahr hätte es da ganz anderes Potenzial für eine solche Nummer gegeben.

Bild: EBU / Andres Putting

Um auch mal was Positives zu sagen: Mir gefällt die Lichtshow mit den Handscheinwerfern am Anfang sehr gut. Das ist zwar auch nicht neu und von diversen Musical- und Theaterbühnen bekannt, trotzdem ein netter Effekt.

Bild: EBU / Andres Putting

Er wird nur etwas dadurch zerstört, dass RAFAŁ direkt im Anschluss die Kamera als eine Art „Selfiestick“ verwendet und sich selbst zu filmen scheint. Das sieht nicht gut aus.

Bild: EBU / Andres Putting

Die Frage ist, sehen wir noch einen weiteren Durchgang?

Ja, wir sehen die Performance und es gibt ordentlich Pyro, ganz nach dem Motto „Mehr ist mehr“. Die Funkenfontänen hören ja fast gar nicht mehr auf.

Bild: EBU / Andres Putting
Bild: EBU / Andres Putting

Da haben sie nochmal alles gegeben. Ich würde trotzdem tippen: Das wird nicht reichen.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

10 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Niklas
Niklas
2 Jahre zuvor

Die Fotos von der zweiten Probe von RAFAL gibt es Jetzt auf Eurovision.tv.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Oh, mann die Show wird den Song auch nicht retten…

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor

Naja die Stimme läßt ja zu wünschen übrig und im Video steht er ja nur hinter der Pyro naja , das wird wohl hängen bleiben

inga
inga
2 Jahre zuvor

Ich sag’s mal so: Irgendwer muss ja im Semi ausscheiden.

F.o
F.o
2 Jahre zuvor

Gruselig

Anmey
Anmey
2 Jahre zuvor

Ohne Diaspora würde ich sagen sicherer letzter Platz. Wirklich schlimm.

L.w.
L.w.
2 Jahre zuvor
Reply to  Anmey

Razem z niemcami najgorszy wystep.😪

Jofan
Jofan
2 Jahre zuvor

Die meiste Zeit hat man ihn ja gar nicht gesehen, ständig diese Pyro-Fontänen vor der Nase. Für mich eine der schlimmsten Inszenierungen in diesem Jahr, der „Gesang“ gibt mir den Rest.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Ich finde, es würde doof aussehen wenn er die Brille auf – und wieder abnimmt. Entweder Brille auf oder gar keine.

Frank D.
Frank D.
2 Jahre zuvor

Grauenvoll, das Schlechteste dieses Jahr.