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Live-Blog Spanien: Zweites Halbfinale Benidorm Fest 2023

Quelle: RTVE

Es geht weiter in Spanien mit dem zweiten Halbfinale des Benidorm Fest 2023, dem dortigen Vorentscheid für den kommenden ESC in Liverpool. Am Dienstag ging bereits das erste Semi über die Bühne, die Resultate könnt Ihr hier nachlesen und den Live-Blog gibt es hier nochmal.

Das erste Halbfinale hat einiges in Spanien bewirkt: Zum einen ist eine Debatte über die lange Show und die späte Uhrzeit der Shows entfacht. Dann haben die Quoten wohl im Vergleich zum Vorjahr etwas nachgelassen. Etwa eine Million Zuschauer schaute sich die Sendung konstant an und knapp drei Millionen schalteten mindestens einmal ein. Da war RTVE im vergangenen Jahr noch um 500.000 Zuschauer erfolgreicher.

Allerdings muss man dazu sagen, dass in diesem Jahr die Kontroversen und die zusätzliche Publicity der Privatsender fehlt. Im vergangenen Jahr gingen Benidorm-Lieder wie „Ay Mamá“ oder „Terra“ viral und konnten damit schon vorher Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Alles Kleinigkeiten, die in diesem Jahr nicht gegeben sind. Dennoch: Benidorm geht weiter und so sieht das Startfeld für heute Abend aus (Reihenfolge wird noch bekanntgegeben):

Welche maximal drei Benidorm Fest 2023-Beiträge gefallen dir am besten?

  • Agoney – "Quiero arder" (16%, 180 Votes)
  • Megara – "Arcadia" (13%, 144 Votes)
  • Fusa Nocta – "Mi familia" (8%, 88 Votes)
  • Alice Wonder – "Yo quisiera" (7%, 80 Votes)
  • Blanca Paloma – "Eaea" (7%, 77 Votes)
  • Vicco – "Nochentera" (7%, 76 Votes)
  • José Otero – "Inviernos en Marte" (5%, 58 Votes)
  • Aritz Arén – "Flamenco" (5%, 58 Votes)
  • E'Femme – "Uff! (5%, 56 Votes)
  • Sofía Martín – "Tuki" (5%, 51 Votes)
  • Karmento – "Quiero y duelo" (4%, 48 Votes)
  • Famous – "La Lola" (3%, 35 Votes)
  • Rakky Ripper – "Tracción" (3%, 29 Votes)
  • Sharonne – "Aire" (2%, 26 Votes)
  • Meler – "No nos moverán" (2%, 24 Votes)
  • Twin Melody – "Sayonara" (2%, 23 Votes)
  • Alfred García – "Desde que tú estás" (2%, 22 Votes)
  • Siderland – "Que esclati tot" (2%, 18 Votes)

Total Voters: 491

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Nachdem alle Acts aufgetreten sind, werten wie bereits im vergangenen Jahr eine Experten-Jury  (50%), eine demoskopische Jury, die die spanische Bevölkerung abbilden soll (25%), und das Publikum via Televoting/SMS (25%). Trotz der Kontroverse im vergangenen Jahr bleibt also die höhere Gewichtung der Experten-Jury auch in diesem Jahr erhalten. Anders als bei anderen Vorentscheidungen wird man heute bereits einen Trend erkennen können, alle Punkte und Ergebnisse werden offengelegt.

Die vier Acts mit den meisten Punkten kommen weiter und treten dann mit den Qualifikanten aus dem ersten Semi am Samstag, den 4. Februar im großen Finale an, um das Ticket nach Liverpool zu zu gewinnen.

Ab 22:50 Uhr bloggen wir die Show an dieser Stelle live. Die Sendung wird vermutlich bis 00:30 Uhr andauern. Einen Link zum Livestream wird es an dieser Stelle geben. Vor, während und nach der Show könnt Ihr die Geschehnisse unter diesem Beitrag kommentieren.

Buenas noches desde Benidorm! Hier ist Douze Points. Max geht es nicht gut, so dass ich das heutige zweite Halbfinale abdecke. Abgeblich geht es jetzt evtl. doch schon etwas früher los. Man weiß in Spanien ja nie. Mikki war & Co. haben den Countdown runter gezählt. Ich schaue über diesen Link.

Ich habe jetzt leider nicht mitbekommen, wer der Mann ist, der da singt. Aber er covert „Eres tú“, den spanischen ESC-Beitrag von 1973 – also 50 Jahre alt. Die Moderatori/innen begrüßen die Zuschauer/innen – heute alle ganz in Schwarz und Spandex. Sie erklären noch einmal grob, wer heute alles abstimmen darf. Dabei ist Karina Leskanich. Es werden alle Juror/innen vorgestellt. Die Dame im Silverroom erklärt noch mal das demoskopische Panel, was am Dienstag ja zum Teil sehr überraschend gevotet hat.

Ich schaue ja heute im Apartment und nicht in der Halle. Man bekommt direkt mehr von den Einspielfilmen und den Moderationen mit. Das war in der Halle wirklich schwer zu verstehen – und teilweise auch zu sehen. Fangen wir also an mit dem OT-Sieger: Famous.

Famous – „La Lola“

Der Sänger zeigt Brust und Arme. Seine Tänzer haben die Sakkos sogar ganz auf und zeigen noch mehr. Das ganze Lied baut sich gut auf und zum Refrain hin wird sehr schön getanzt. Leider leidet Famous Gesang ganz erheblich darunter. Oh, das ist nicht schön. Die Bühnenshow ist wieder sehr dynamisch, wie schon viele am Dienstag. Stuhltanz ist auch dabei. Ich finde, dass die Bewegungen bei ihm immer etwas eckig wirken. Der hohe Ton sitzt. Oh, Tanzbreak. Und hier macht er auch Sinn, nicht wie bei Aritz am Dienstag. Die ständigen Aufforderungen von Famous zum Publikum nerven.

3 von 10 Punkten

José Otero – „Inviernos en Marte“

Ruhiger Auftakt, der Sänger sitzt auf dem Satelliten – auf dem Boden. Er trägt einen schwarzen Satin-Anzug. Im Hintergrund ist die Bühne dunkelrot. Im Bodennebel sind Tänzer/innen aktiv. José singt sehr ausdrucksstark, aber seine Stimme geht bei den langen Töne gegen den Hintergrundgesang unter. Das klang nicht gut. Leider lenkt das von der ansonsten stimmigen Performance ab. Uiuiui, das Schreien oder was das ist, kann auch ziemlich negativ polarisieren. Zum Schluss gehen der Sänger und die Tanzenden nach vorn. Dann versinkt er im Bodennebel. Nein, leider hat mich das nicht erreicht.

4 von 10 Punkten

Karmento – „Quiero y duelo“

Schattentanz hinter einem beleuchteten Laken. Oh, die Sängerin sieht zuerst aus wie der lebende Tod. Und sie atmet auch sehr laut. Ich verstehe noch nicht so richtig, was das Bühnenbild darstellen soll. Dafür singt Karmento besser als die beiden Herren davor. Der Tanz wirkt etwas improvisiert. Szenenapplaus nach dem ersten Refrain. Sie ist barfuß auf einem geflochtenen Bühnenstück. Das Lied und auch der Gesang hat durchaus traditionelle Klänge. Zum Ende kommt ein lustiger Chor dazu – und sie verliert den Atem. Viel Applaus.

5 von 10 Punkten

So, jetzt gibt’s ein bisschen elektronischen Bums. Viertes musikalisches Genre bei vier Beiträgen. Nice.

Rakky Ripper – „Tracción“

Die Sängerin liegt mit den Tänzerinnen auf der Bühne und macht Ausdruckstanz mit den Händen. Oh, man, wie beschreibt man das Outfit? Oh, da ist auch wieder viel Bewegung. Interessanterweise wird im Refrain am wenigsten getanzt. Vielleicht besser für den Gesang. Sie zieht an einer Strippe. Da hätte man mit den visuellen Effekten noch etwas mehr machen können. Also, im zweiten Refrain lässt der Gesang dann doch nach. Alles etwas unruhig in der Brücke. Was macht dieses Gestell eigentlich auf der Bühne? Och nö, eigentlich hat mir das Lied immer Spaß gemacht. Aber jetzt richtet sie es hin.

3 von 10 Punkten

Werbung. Erstmal Luft holen und nachschenken.

Blanca Paloma – „Eaea“

Im Einspielfilm finde ich sie super. Richtig sympathisch und engagiert, klamottenmäßig künstlerisch abgedreht. Me gusta! Jetzt kommt das Schlaflied, das gleichzeitig ein moderner Flamenco ist. Vielleicht geht’s dem ja besser als dem von Aritz. Auch sie beginnt als Schatten ihren Auftritt. Durch hängende Fäden wird sie von Frauen beklatscht. Sie greifen nach ihr. Dann bilden sie ein Gesangskreis. Das Eaea kann ich mir ja nicht so gut anhören, aber ansehen geht. Zumal sie auch schöne Ideen haben, ohne dass es zu viel ist. Die Nummer ist sehr besonders, aber irgendwie authentisch und fesselnd. Tolle Stimme und wirklich sauber gesungen! Bester Auftritt bisher. Aber das Lied mag ich immer noch nicht.

8 von 10 Punkten

Efemme – „Ufff“

Ein weiterer Uptempo-Favorite von mir. Oh, das ist herrlich billig. Nicht nur von den Klamotten, sondern auch ein bisschen vom Gesang her. Die Bühne ist in lila und schwarz gehalten. Klassischer Girlband-Auftritt. Erinnert mich ein bisschen an die späten 90er. Der Gesang ist nicht immer harmonisch. No-Angel-Disappear-Vibes – nur viel schneller. Die Choreo wäre super beim Fanclubtreffen. Eigentlich ist das schon professionell, aber es hat irgendwie so einen billigen Charme. Ok, zu billigen Charme – selbst für mich. Das Lied bleibt aber super 🙂

6 von 10 Punkten

Von einer Girl- zu einer katalonischen Junge-Männer-Band. Mal schauen, ob die das besser hinkriegen.

Siderland – „Que esclati tot“

Haha, auf der Bühne passiert schon eine große Nummer, die drei Jungs sitzen aber noch im Backstage-Bereich. Sie tragen lustige hellbraune Outfits. Die ganze erste Strophe verbringen sie in der kleinen Kabine. Im Refrain wird Papier geworfen. Zur zweiten Strophe wird es klar: Sie sind in einem Kasten, der bereits auf der Bühne stand. Ab jetzt verliert das Lied auch etwas, wenn es auch nett bleibt. Im Grunde ist das ein Meler-Verschnitt, nur auf Katalan und vielleicht nicht ganz so auf die 100. Die Tänzer haben Ganzkörpersuits. Dann ist es vorbei.

5 von 10 Punkten

Die beiden vielleicht bekanntesten Acts bzw. mit den größten Erwartungen kommen zum Schluss. Alfred stand ja schon für Spanien auf der ESC-Bühne 2018. Lief damals nicht so gut für ihn und Amaia.

Die Moderatorin steht im Publikum. Die Zuschauer (da braucht man fast kein -innen) sind ähnlich divers, wie wenn Barbara Schöneberger sich bei der deutschen Vorentscheidung zu ihm begibt. Es gibt offenbar Probleme auf der Bühne, hier muss wohl Zeit geschunden werden. Aber jetzt darf Alfred ran.

Alfred García – „Desde que tu estas“

Er sitzt in einem Auto. Er hatte ja angekündigt, dass wir in die 60er Jahre zurückkehren würden. Daher ist der Auftritt auch schwarz-weiß. Also erstmal. Er stiert ziemlich in die Kamera. Und die Kopfstimme wirkt ein bisschen wie Kermit. Zum Refrain setzt er das Auto scheinbar in Bewegung. Das wirkt wirklich wie bei einem Spielfilm aus der Zeit. Auch das Bild ist auf 4:3 umgestellt. In der zweiten Strophe wird eine andere Person in einer Garderobe gezeigt. Alfred kommt dazu und trinkt einen Bourbon. Beim zweiten Refrain sind wir dann vollständig beim Festival von Benidorm 1962. Es ist immer noch alles schwarz-weiß. Jetzt versteht man auch, warum das mit dem Bühnenaufbau so lange gedauert hat. Zum Schluss gibt’s Pyro. Aber dass die letzte Zeile 20 Mal wiederholt wird, ist nervig.

5 von 10 Punkten

Jetzt kommt die große Fanfavoritin. Das Lied ist das meistgestreamte der ganzen Beiträge. Aber kann Vicco das nun auch auf der Bühne liefern? Bisher kann eigentlich nur Blanca Paloma von den Auftritten heute Agoney das Wasser reichen. Vicco, zeig, was Du kannst!

Vicco – „Nochentera“

Sie fängt als Schatten an. Vom Neonlicht, dass sie besingt, sieht man erst etwas, als es hell wird. Auch wieder eine Garderobensituation. Die Outfits sind speziell. Vicco ist blau und zwei Tänzerinnen in Pink. Das wirkt erstaunlich blutleer, auch von der Instrumentierung. In der zweiten Strophe sind alte Computer zu sehen. Und jetzt auch zwei männliche Tänzer – auch in pink. Nun wird’s auch etwas lebendiger. Und die besungene Party steigt. Puh, gerettet. Sie wirkt aber etwas außer Atmen. Ich befürchte, das würde international nicht viel reißen. Aber hier für Benidorm ist das im Finale. Es würde mich aber wundern, wenn das die Jury weit vorne sieht.

7 von 10 Punkten

Schnelldurchlauf. Da ist jetzt schon auch ein bisschen viel schwaches Zeug dabei. Karmento fällt positiv auf. Rakky ist schlimm. Blanca im Grunde auch, aber auf die positive Art. Vielleicht doch Uff im Finale? Siderland könnten vielleicht durch die katalonischen Zuschauer nach vorn gestimmt werden, sind aber nicht zwingend. Vicco ist sicher im Finale.

Also, ich tippe mal: Blanca Paloma, Vicco, Karmento und Rakky

Während weiter abgestimmt werden kann, darf die Jurysprechern schlaue Dinge sagen. Sie sagt auch, dass es wenig Proben gegeben hätte.

What?! Álvaro Soler! Und bei mir bleibt der Stream stecken. So, jetzt läuft es wieder. Er hat lange Haare?! Wer kann, der kann. Können sie den nicht mal zum ESC schicken? Ok, vielleicht hätte ich doch in die Halle gehen sollen! Und eigentlich könnte man den doch auch zur deutschen Vorentscheidung holen. Da brauchen wir den Pausenact auch so um Mitternacht. Und da ist es sogar ein Freitag und nicht wie jetzt ein Donnerstag.

Blanca Paloma ist die einzige, die beim Durchgang durch die Acts im Silverroom singt – und das auch richtig gut macht. Darauf gleich noch einen Schnelldurchlauf. Und da muss ich jetzt sagen: Nein, das wird nichts mit dem Finale für Rakky. Sorry.

Wie sich Alfred da an den Andres hängt, ist schon auch ein bisschen billig. Gut gesagt sicher, aber trotzdem ziemlich cheesy und „grinch“.

Damit kommen wir zur Bekanntgabe der Ergebnisse. Erstmal wird das Voting beendet. Oh, jetzt noch der nächste große Pausenact: Gloria Trevi! Ja, sie singt natürlich auch „Gloria“ auf Spanisch. Das Publikum geht mit. Ich habe ja erst am Samstag mit ihr bewusster Bekanntschaft gemacht: in einer Pause zwischen zwei nicht besonders guten Drag-Acts (derselben Drag) im Divina (die I-Punkte bitte als Herzchen denken) in Alicante. Da sangen alle bei „Grande“ mit (Anspieltipp des Tages). Hier kommt als zweite Nummer des Medley ein weiterer Gay-Klassiker „Todo Me Miran“ – dank der Netflix-Serie Smiley auch auf meiner Spotify-Winter-Playlist. Also hätte ich sie vorher schon bewusster haben müssen. Toll! Verdammt, ich will jetzt doch in der Halle sein – direkt vor der Bühne.

So, wir beginnen mit den Votings. Als erstes ist die Jury dran. 17 Punkte für E’Femme. 24 Punkte an Rakky Rypper. 46 Punkte Famous. Punktemäßig schon ein Unterschied. 47 Punkte an Karmento (Buh-Rufe in der Halle). 48 Punkte Siderland. Hier sind wir also voll im unklaren Mittelfeld. 52 Punkte Alfred García. 63 Punkte José Otero. 67 Punkte für Vicco. 92 (volle Punktzahl!) für Blanca Paloma. Das kommt nicht ganz überraschend. Das waren 50% der Punkte.

Demoskopische Jury: 13 Punkte für Rakky (ok, wirklich, gar keine Chance). Rakky-Rufe in der Halle. 15 Punkte für Siderland. 20 Punkte an Alfred (oh). 22 Punkte für José Otero – da ist noch nichts sicher. 25 Punkte E’Femme. 28 Punkte für Famous. 30 Punkte an Karmento. Ab jetzt bin ich jetzt ja auf Linie. 35 Punkte Blanca Paloma. 40 Punkte für Vicco.

Blanca Paloma und Vicco sind sicher weiter. José und Karmento haben gute Chancen. Jetzt kommen noch die TV-Voting-Ergebnisse: 13 Punkte für Famous (Oh!), zusammen 87. 15 Punkte für Rakky (ich find sie trotzdem toll). 20 Punkte für José. Das kann eng werden. 22 Punkte für E’Femme. 25 Punkte für Siderland. 28 Punkte für Vicco – NUR?!?!?!?!?! Interessant. 30 Punkte for Alfred. Karmento bekommt 35 Punkte und schafft es damit ins Finale. Die meisten Punkte bekommt Blanca Paloma.

Alfred ist knapp raus. Schade. Dafür ist José weiter.

Es werden noch einmal die Ausschnitte der vier Beiträge gezeigt, die von heute weiter sind – und die von Dienstag. Das wird ein buntes und spannendes Finale am Samstag. Der Zweikampf wird wohl eher Agony vs. Blanca Paloma. Vicco dürfte da nicht mehr vorn mitspielen. Freuen wir uns auf einen tollen späten Samstagabend. Um die Zeit sind die meisten anderen Shows ja bereits durch…

In diesem Sinne muchas gracias por seguirme aquí esta noche. ¡Fue un placer! Gute Nacht aus Benidorm.


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