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Live-Blog: Erste Durchlaufprobe des 1. Halbfinales

Foto: Andres Putting

Um 16 Uhr Tel Aviver Ortszeit und damit um 15 Uhr deutsche Zeit startet das erste Dress Rehearsal des ersten Halbfinales, das dann am Dienstagabend über die Bühne gehen soll.

Wir sind für Euch live vor Ort und berichten von der Probe. Was läuft, was hakt, was ist neu und was wurde es verändert? Bis gleich.

Hallo aus der Halle, wo in wenigen Sekunden die erste Durchlaufprobe für das erste Halbfinale beginnt. Wir sind zum ersten Mal in der Halle und – sie ist wirklich, wirklich klein und obwohl die Plätze bis zur Decke gestapelt wurden, gibt es auch richtig wenig Sitzplätze und einen kleinen Stehplatzbereich.

Jetzt sind wir schon vier Minuten hinter der Zeit, anscheinend dauert es etwas, bis die Netta-Katze an der richtigen Position steht. Aber jetzt wird der Countdown gezählt… Und die Eurovisions-Fanfare!

Es beginnt mit einem Einspieler, in dem die junge Netta Dana International beim ESC siegen sieht. Sehr emotional. Es endet damit, dass sie als Kind „Toy“ singt und einen Wettbewerb gewinnt, dann werden Bilder vom Vorjahr eingespielt. Und schon steht Nettes Katze in Cyberversion auf der Bühne, aus der heraus Netta in Tamtas Outfit auf die Bühne kommt. Nach 15 Sekunden ist erstmal Schluss. Und jetzt verzögert es sich…

Wenn das in dem Tempo weitergeht, sind wir bis zum Jury-Finale nicht durch. Womöglich geht’s auch gleich direkt in die Live-Show morgen Abend über…

Nur eine halbe Stunde nach offiziellem Probenbeginn geht’s jetzt also wieder los. Als Blogger muss man halt auch Sitzfleisch haben. Übrigens findet Ihr auch ein paar Impressionen in unser Story auf Instagram. Netta kommt also aus der Katze und macht ihre Show. Dabei sind auch viele kleine Nettas in ihrem Outfit vom letzten Jahr. Ein schönes Bild und toller Auftakt.

Dann kommen alle vier Moderatoren auf die Bühne. Alle sind schwarz, weiß oder silber gekleidet. Etwas langweilig, aber ganz stilvoll. Die Begrüßung ist erfahrungsgemäß und es gibt auch wieder die klassischen Sätze auf Französisch. Und dann geht’s auch schon los.

Zum ersten Mal sehen wir die Einspielfilme. Wirklich sehr schön dynamisch und herrliche Bilder. Dancing Israel!

1. Zypern: Tamta – Repaly

Tamta brüllt etwas dolle, in der Halle klingt das nicht nur gut. Sie trägt das äußerst aufreizende Lack-und-Silber-Outfit aus den Proben. Der Video-Wiederholungseffekt bei „Replay“ ist nicht nur schön ,weil sie auf dem Rücken das Kabel von ihrem Mikro hat. Herrliche Pyro, aber trotzdem kein Fuego.

2. Montenegro: D mol – Heaven

Die sechs Künstler sind am Anfang weit über die Bühne verteilt. Rizzo überzeugt in der Halle wieder visuell. Ansonsten ist das ein peinliches Überperformen, wie schon berichtet. Und warum gibt es vor dem letzten Refrain keine Pyro?! Der Gesang ist hier in der Halle auch nicht nur gut, aber das dürfte an den TV-Geräten besser sein. Richtig peinlich ist das Schlussbild. Echt jetzt?!

Benny wirft gerade wieder ein, dass die Postkarten „echt toll“ sind.

3. Finnland: Darude feat. Sebastian Rejman – Look Away

Die drei sind sehr über die Bühne verteilt. ich weiß gar nicht, ob man Darude selbst überhaupt sieht. Vielleicht will er das auch gar nicht. Die grüne Alge (also die Tänzerin mit dem grünen Kleid auf dem Eisblock) taucht dramatisch ab. Das ist ganz schön gemacht. Und dann ist sie wieder da. Leicht versammelter Schlusston von Sebastian. Dann ist’s auch schon vorbei.

4. Polen: Tulia – Fire of Love (Pali się)

Die Polinnen verwerten die Drehbühne der Sisters aus dem Vorentscheid. Ich bin mir ja nicht so sicher, ob diese Kostüme wirklich so vorteilhaft sind, sie lassen die Sängerinnen doch arg kräftig erscheinen. Das sieht eher wie Phantasie-Folklore aus. Ansonsten bleibe ich dabei, dass das Lied trotz der Redundanzen und geringen Bewegungen der vier durchaus unterhaltsam ist.

5. Slowenien: Zala Kralj & Gašper Šantl – Sebi 

Mir wird gerade (nicht von Benny) ins Ohr gehaucht, dass die beiden ständig am Knutschen sein sollen. Allerdings nicht auf der Bühne. Schade eigentlich. Ansonsten ist das hier EMA 2019 reloaded. Die Stimme klingt auch nicht schlecht. Bahn frei fürs Finale. Oder doch nicht?

6. Tschechien: Lake Malawi – Friend of a Friend

Die drei Tschechen tragen in ihrer Postkarte auch wieder die schwarz-rot-güldenen Pullover wie jetzt auf der Bühne. Aber jetzt klappt wohl die Technik, die in der Probe nicht funktionierte: Zeitweise sind die Leuchtstabkästen, in denen die drei stehen, mehrfach auf dem Bildschirm zu sehen. Ein schöner Effekt. Es darf nur Albert nicht seinen Einsatz verpassen. Und seinen Aufruf „We are Lake Malawi. Vote for Czech Republic“ sollte er auch lassen.

Schalte in den Green Room. Assi Azar interviewt Tamta (also ihr Sit-In). Lucy Ayoub spricht mit drei männlichen Tulias. Erez Tal kündigt Ungarn an.

7. Ungarn: Joci Pápai – Az én apám

Sehr dunkler Beginn, sehr intim. Joci ist barfuß. Benny meint, das Bühnenbild sähe toll aus. Wir diskutieren, ob auf dem Backdrop Sternenstaub oder Lava zu sehen ist. Aufgrund der dann folgenden schwarz-weiß Bilder von (verstorbenen) Männern wohl Ersteres. Dann wird aus dem Staub ein Baum – eine Schnee-Malerin hätte es nicht schöner umsetzen können. Pyro-Vorhang. Wir sehen Ähnlichkeiten zur deutschen Performance.

8. Weißrussland: Zena – Like it

Zena übernimmt mit der Musiker-Resterampe. Während des Gesangs kommt ein sehr lautes Trommeln oder Brummen. Ist die Klimaanlage am Durchdrehen oder gehört das zu dem Song neuerdings? Zena singt unbeirrt weiter. Eine wahre Rampensau. Vom Gesang versteht man eigentlich nur ab und an ein „Like it“. Und durch die Wärmestrahlung der Pyro merkt man, wie kalt es eigentlich hier in der Halle ist.

So, das Gebrumme und Getrommel geht weiter. Die Show aber auch. Was ist das?? Nevena zupft an ihrem Dekolleté und fängt an zu singen. Wir finden, dass man so nicht proben kann.

9. Serbien: Nevena Božović – Kruna

Sie singt einfach gegen den Lärm an – und das mit ziemlich kräftiger Stimme. Respekt. Der Auftritt ist gewohnt statisch. Die Kamerafahrten machen es dennoch etwas dynamisch. Zur zweiten Strophe ist der Lärm weg. Gott, wie angenehm. Und dann ist da wieder Sternenstaub und Bodennebel. Schick. Besser als gedacht.

10. Belgien: Eliot – Wake Up

Eliot sieht aus wie ein kleiner Schuljunge, der sich hierher verirrt hat. Der Hintergrund passt noch am besten zum Song. Und hier in der Halle hören wir die Trommeln auch tatsächlich. Die passen sonst ja nicht so zur Musik. Die Stimme finde ich besser als das, was ich bisher gesehen/gehört hatte. Aber die Performance ist so statisch und die Armbewegungen so abgedroschen. Schade.

Schalte in den Greenroom. Und dann passiert erstmal wieder nichts. Sitzfleischen. Gibt’s das schon als Verb?

Nach 10 Minuten geht’s weiter.

11. Georgien: Oto Nemsadze – Keep On Going

Oto kommt im Einspieler richtig aus sich raus. Der gewinnt, meint Benny! Also, man muss jetzt mal den Georgiern gratulieren. Dass die aus einem so sperrigen Song ein solch interessantes – und passendes! – visuelles Erlebnis machen. Da kann sich manch ein Big-5-Land noch etwas abgucken. Stimmlich stark geht Oto seinen Weg auf der Brücke. Es hat immer noch etwas von Hurz, aber bewegt irgendwie.

Jetzt wird Kate auf die Bühne geschoben. Benny hat davon ein Video gemacht. Schaut es auf Instagram in der Story an!

12. Australien: Kate Miller-Heidke – Zero Gravity

Also mir ist das ja langsam ein bisschen zu viel Himmel. Aber die Performance ist beeindruckend. Kate schont etwas ihre Stimme. Aber das Finale des Songs ist grandios. Wie sie sda auf ihren Sway-Poles schwingen, ist der Hammer. So etwas will ich auch für zu Hause! Finale!

Damit Kate von der Bühne geschoben werden kann, gibt es eine kurze Schalte ins Publikum. Weiter geht’s in den Greenroom zu einem Interview mit Lake Malawi. Und dann noch einmal in den Golden Circle.

Natürlich braucht man jetzt eine längere Umbaupause, schließlich sind jetzt Hatari dran.

13. Island: Hatari – Hatrið mun sigra

Die drehen mal schön den Spieß um und fangen mit der Büro an. Ich verstehe nicht, welche Sprache der Sänger singt, aber das spielt ja eh keine Rolle. Solche Outfits hätte es beim letzten ESC hier aus Israel auch nicht gegeben. Die Stimme von Klemens kann nicht wirklich was, passt aber. Und die Performance mit dem Schlussbild sind schon eindringlich.

14. Estland: Victor Crone

Victor hat es Hatari natürlich schwer. Aber eigentlich ist so eine gefällige Nummer auch ganz gut nach so einem Spektakel. Und Victor ist ja auch easy on the eye. Beim Gesang merkt man, wie stark Victor vorm Chor unterstützt wird. Eine Kameraeinstellung bei der Abgabe der Gitarre klappt noch nicht. Der technische Effekt nach der Brücke wird eingespielt, aber das Publikum fehlt natürlich noch. Der Sturm klappt, aber der Gesang nicht, meint Benny.

15. Portugal: Conan Osíris – Telemóveis

Die Bühne kommt mir sehr dunkel vor, als wolle man nicht alles sichtbar machen. Das grüne Outfit ist zwar stilvoll, aber wirkt nicht so wie das weiße aus dem Vorentscheid. Schade, dadurch fehlt der Nummer das letzte Quäntchen positive Verrücktheit. Unspektakuläres Ende.

16. Griechenland: Katerine Duska – Better Love

Eine wahre Wohltat nach Portugal und dabei ja nicht weniger aufwändig inszeniert. Die Nummer lebt trotzdem vorrangig von der Stimme. Und die kriegt Katerina super hin. Die Nummer ist natürlich steril wie die Arbeitsfläche beim Zahnarzt, aber das schadet in diesem Fall nicht.

17. San Marino: Serhat – Say Na Na Na

Ralph Siegel lässt grüßen – musikalisch wie inszenatorisch. Weiße Outfits für alle Beteiligten. Und natürlich gibt es auch viele Wörter, um eine Aussage zu transportieren. Auch wenn sie nur sagt, dass man das Leben genießen soll. Serhat hat gestern übrigens anständig den EuroClub gerockt. Just saying (na na na).

Und schon werden wir aufgefordert abzustimmen. Zeit für den ersten Schnelldurchlauf.

Schalte in Greenroom.

Intervall-Act: Dana International wird angekündigt und singt ein Lied von … Bruno Mars? Just the way you are. Es beginnt mit einem Video. Und als Dana auf die Bühne kommen soll, bricht sie die Probe ab. Nach 5 Minuten wird’s wiederholt und klappt. Im nächsten Schritt wird es rhythmischer und eine Kiss-Cam eingesetzt, wie man sie aus US-amerikanischen Stadien kennt. Aber warum dieses Lied? Wegen der Botschaft. Love is love. Und dann sollen sich alle einmal küssen. Wir verstehen nicht, warum dafür nicht einen ESC-Song hätte einsetzen können. Benny schlägt Miss Kiss Kiss Bang vor.

Rückblick auf den JESC in einem Video-Einspieler. Anschließend ein Interview mit der polnischen Siegerin Roksana Węgiel.

Video-Einspieler: Die ESC-Teilnehmer dieses Jahres tanzen A-ba-ni-bi. Das ist ein Zusammenschnitt von Teilen aus den Postkarten bzw. den Drehs dazu.

By the way: Für alle, die hier in die Halle kommen, um eine Show zu sehen – Pulli oder Jacke mitbringen. Es ist ziemlich runtergekühlt.

Und noch ein Schnelldurchlauf. Dann wird der Voting-Countdown eingezählt.

Die Bühne wird vorbereitet für die Big 5. Als erster ist Miki aus Spanien dran.

Miki – La venda

Bei seinem Auftritt hakt wieder einmal das Licht im Puppenhaus unten links. Ansonsten sitzt auch der Auftritt, auch wenn wir uns nicht sicher sind, ob die Show am TV auch so wild und überladen wirkt wie in der Halle.

Bilal Hassani – Roi 

Zum Auftakt gibt es Probleme bei der Cyborg-Gesichts-Projektion. Die Inszenierung klappt ansonsten gut, der Gesang geht aber häufig daneben. Die hohen Wettquoten sind mir etwas schleierhaft.

Kobi Marimi – Home

Sehr dunkler, reduzierter Start. Das Gesicht ist wieder gelber als die Hände. Ich finde auch komisch, dass der zur Liedbrücke zur Bühnebrücke gehen muss. Auch das Finale am Ende ist ja verändert, nicht zum Besten, wie ich finde.

Schalte in den Greenroom. Gespräch mit Kate Miller-Heidke.

So, hier wird jetzt nur noch die Ergebnisbekanntgabe geprobt. Deshalb beenden wir den Live-Blog hier jetzt. Morgen Abend gibt’s natürlich den richtigen Live-Blog zur Show. Bis dahin.


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