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ESC 2020: Die Hamburger Goldkehlchen geben Gas!

„Mr. Mercury“ heißt der Song, mit dem Deutschlands coolster Männerchor, die Hamburger Goldkehlchen (DHG), für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten möchten – eine Verbeugung vor dem legendären Freddie Mercury mit Verve, Leidenschaft, Dynamik aber auch der notwendigen Ernsthaftigkeit. ESC kompakt war bei der Probe in dieser Woche dabei, als der Song erstmals vorgestellt wurde. Hier erfahrt Ihr alle Details.

Feel your heart beat! Oder „Bang!“, wie die faszinierende Maruv (Gewinnerin der Herzen des ESC 2019) sagen würde. Der ESC-kompakt-Report über das Leidenschaftsziel der Hamburger Goldkehlchen, Deutschland beim Eurovision Song Contest zu vertreten, hat ein breites Medienecho ausgelöst – von der Mopo über BILD bis dpa haben viele Medien das Thema aufgegriffen. Auch die größte englischsprachige ESC-Seite wiwibloggs hat über die Pläne der singenden sympathischen DHG-Jungs berichtet.

Während in den etablierten Medien über das Wie und Warum des DHG-ESC-Engagements diskutiert wurde, hatten die ESC-kompakt-Blogger in dieser Woche die Chance, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen und an der wöchentlichen DHG-Probe teilzunehmen. Und das war DIE Probe, wo der (potenzielle) ESC-Song der Jungs erstmals zu hören war.

Wir waren – ganz zufällig – gemeinsam mit Katharina Fegebank, Hamburgs Vize-Bürgermeisterin, die ebenfalls eingeladen war – bei der DHG-Probe (Katharina war auf ESC kompakt erst kürzlich in unserer CSD-Reportage zu sehen).

Katharina Fegebank mit den DHG-Gründern Flemming Pinck und Max Michel

„Mr. Mercury“, so heißt der von den DHG selbst produzierte Song, mit dem die Goldkehlchen so gerne bei der deutschen Pre-Selection antreten würden und der hier erstmals zu hören war. So konnten wir die Premierenstimmung in Bildern einfangen.

Wir, das sind ESC kompakt Fotograf Volli und der Chronist dieses Beitrags, und wir beide haben auch die Bilder in dieser Reportage produziert (Volli die guten und Peter die anderen). Gnadenlos subjektives Fazit vor allem anderen: Die Jungs müssen nach Rotterdam fahren! Mehr Leidenschaft, Authentizität, Energy (look what you’ve done to me) und Eye Candy Alarm (was für den Autor dieser Zeilen bekanntlich keine Rolle spielt) geht nicht! DHG 4 Rotterdam. Findet übrigens auch Katharina.

Was also verbirgt sich hinter dem potentiellen Wettbewerbstitel „Mr. Mercury“? Inhaltlich setzt sich der Song mit der Schaffenskraft von Queen-Leadsänger Freddie Mercury auseinander, der seine größten Erfolge in einer Zeit feierte, als viele der mitreißenden Goldkehlchen noch im Kindergarten waren (oder nicht mal das). Find me somebody to love:

The Airplay king: „Somebody to love“ ist der meistgespielte Queen Song aller Zeiten – vom Album „A day at the races“. Allein das Cover-Design der LP hat (in der Kombi mit dem Vorgängeralbum „A night at the opera“) Musikgeschichte geschrieben.

Der Freddie Mercury / Queen Signature Song, über den sich ein eigener Beitrag lohnen würde: „Bohemian Rhapsody“ hat in der Popmusik Spuren hinterlassen wie sonst nur Songs wie „Hey Jude“, „Smells like team spirit“, „Another brick in the wall“ oder „Bobby Brown“ und hat die Jugend von ESC kompakt Blogger Peter signifikant wertvoller gemacht. Knapp sieben Minuten, die ich schon in der Grundschule auswendig mitsingen konnte.

Freddie Mercury forever! „Mr. Mercury“ ist ein Uptempo-Song mit sofortigem Erinnerungswert, der sofort ins Ohr geht. Wer die erste Minute gehört hat, kann in der dritten Minute mitsingen. Das ist ein Megaplus.

„Mr. Mercury“ ist „Quality Partyzelt in a very good way“, ein Song mit größtem „Instant Appeal“ ohne Feuilleton-Attitude, inhaltlich eine emotionale Verbeugung vor Freddie Mercury und seiner Musik. „Mr. Mercury“ ist damit ein Titel, der beim Televoting funktonieren wird, der aber die Jurys – das ist die größere Hürde – durch die DHG-Story („the story behind the story“) und ein überzeugendes Staging mitnehmen muss. Möglicherweise würden die Jurys auch die Reminiszenz an einen der größten Musiker aller Zeiten honorieren.

Bei „Mr. Mercury“ greift das, was uns DHG-Gründer Flemming Pinck in unserem Exklusiv-Interview versprochen hat, denn „Mr. Mercury“ ist 100% Goldkehlchen: „„Wir wollen unseren Fingerabdruck hinterlassen und nicht so ein gescriptetes, geplantes Showlied abliefern, sondern wir wollen so sein, wie wir sind und uns nicht verstellen.“ Mission accomplished.

Noch etwas ist uns aufgefallen. „Mr. Mercury“ wird – anders als der typische „die Hände zum Himmel“ Song – nicht langweilig. Es gibt im zweiten Teil einen lässigen Oberstufen-Schulhof-Rap-Part und im dritten Teil eine sehr eingängige überraschende Bridge zu einem Solopart (von Flemming). „Mr. Mercury“ vermeidet damit den Fehler vieler ESC-Songs, die in den ersten 60-70 Sekunden ihr Pulver verschossen haben. Der Song ist abwechslungsreich genug, um drei kurzweilige Minuten zu garantieren. Wenn man beim ersten Hören schon partytechnisch eingegroovt ist (Gin Tonic anybody?), schadet das nicht. Eine Startnummer in der „second half“ wäre also unbedingt wünschenswert.

Nun ist dieses theoretische Gebrabbel über „Mr. Mercury'“ vom Spielfeldrand zugegebenermaßen etwas verkopft, aber Ihr könnt Euch in Kürze selbst überzeugen, denn die Hamburger Goldkehlchen geben weiter Gas. Bis Mitte Oktober soll es bereits ein Video geben und der Song soll dann bald – EBU-Statuten-konform – auch einer breiteren Voting-Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Bei bestimmten Ritualen (welche, das haben wir nicht ganz verstanden) wird bei den Hamburger Goldkehlchen eine Flasche Bier sehr zügig getrunken. In diesem Falle tut das Simon Heeger von ZWEI Music, der „Mr. Mercury“ produziert hat.

Wie geht der NDR mit diesem „strong contender“ um? Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden.

Hier geht jedem Hamburger das Herz auf:

Zum Abschied gab’s noch eine Überraschung: Ein Erinnerungs-Autogramm von DHG-Tenor Philipp „Grabo“ Grabowsky.


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