65. Grammys: Gewinnen ABBA 2023 ihren ersten Grammy? – So könnt Ihr die Show live verfolgen

Foto: Instagram (@abba)

In der Nacht von Sonntag auf Montag wissen wir, ob eine oder zwei der beiden (kommerziell) erfolgreichsten Bands der ESC-Geschichte mit ihrem (jeweils) ersten Grammy ausgezeichnet werden. Nominiert sind bekanntlich Måneskin (als Best New Artists) und ABBA gleich viermal.

Für Måneskin sieht es gar nicht mal schlecht aus. Bei den Wettbüros rangiert die italienische Band unter zehn nominierten Nachwuchskünstlern an zweiter Stelle direkt hinter der brasilianischen Latin-Pop-Ikone Anitta, die zuletzt Schlagzeilen machte, weil sie sich im brasilianischen Wahlkampf 2022 für den Kandidaten der Arbeiterpartei Luiz Lula da Silva stark machte, der bekanntlich seit dem 1. Januar 2023 (wieder) Präsident Brasiliens ist.

Für ABBA sieht das Bild in den Wettbüros kategorieabhängig heterogen aus. Rein rechnerisch sieht es im Måneskin-Vergleich aber sehr gut aus, denn ABBA haben gleich vier Nominierungen erhalten, und das in den prestigeträchtigsten (aber auch umkämpftesten) Kategorien:

  • Album of The Year (für ABBA Voyage)
  • Best Pop Vocal Album
  • Record Of The Year (für Don’t Shut Me Down)
  • Best Pop Duo or Group (dito)

Alle Wettbewerber, denen ABBA sich stellen muss, findet Ihr hier.

In der Kategorie „Record Of The Year“ ist es für ABBA die zweite Nominierung in Folge, im vergangenen Jahr gab es diese für ihre erste Comeback-Single „I Still Have Faith In You„, aber ABBA mussten den Sieg Silk Sonic überlassen, die für „Leave The Door Open“ den Grammy erhielten.

@abba

2,5M global sales later! #ABBA #VoyageOneYear

♬ Don’t Shut Me Down – ABBA

2021 und 2022 gehören für ABBA kommerziell sicher zu den erfolgreichsten ihrer Geschichte. Das liegt nicht nur an 2,5 Millionen verkauften Einheiten ihres Comeback-Albums „ABBA Voyage, auf dem die grammy-nominierten Singles „ISHFIY“ und „DSMD“ selbstverständlich enthalten sind, sondern auch an dem ungebrochenen (Aus-)Verkaufserfolg ihrer innovativen (und unverändert gewöhnungsbedürftigen) ABBAtar Show „ABBA Voyage“ in London. Soeben wurde der Ticketverkauf bis 2024 prolongiert.

Zur festlichen Premiere mit dem schwedischen Königspaar waren ABBA – ein ganz seltener Moment – wiedervereint zusammengekommen und die pessimistischeren Prognosen, dass der Hype abflachen könnte, haben sich nicht bewahrheitet, ein Blick auf den TikTok-Kanal von ABBA (mit inzwischen über 3 Millionen Followern) macht überzeugend klar, wie intelligent und geschickt ABBA die Social Media Plattformen bespielen.

@abba

Ever heard the german version of ‘Waterloo’ before? 👀 #ABBA #german #eurovision

♬ Waterloo – ABBA

In dieser Woche haben ABBA auf TikTok beispielsweise die deutsche Version von „Waterloo“ reaktiviert. In den 70er-Jahren war es nichts Ungewöhnliches, dass Eurovisionskünstler ihre Hits auch in anderen Sprachen einsingen. Heute sind die Vinyl-Single-Raritäten beliebte Preziosen bei Sammlern.

Vielfach ausprobiert: Beste Begleitung zur leidenschaftlichen Lektüre des Fanmagazins des offiziellen ABBA-Fanclubs ist ein Drink von Marvin im Hamburger ESC-kompakt-Blogger-Lieblings-Hangout PAOLAs.

„Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich“ (so formuliert es Rolling Stone), wieso ABBA in ihrer aktiven Zeit niemals für den wichtigsten Musikpreis der Welt nominiert waren, geschweige denn einen Grammy bekommen haben?

Experten führen das vor allem auf den zwar anständigen, aber im Vergleich zu Europa und Australien moderaten US-Charterfolg zurück.Dancing Queen“ ist ABBAs einzige Billboard-Charts-No. 1 („Waterloo“ erreichte Platz 6), ein Album von ABBA war dies nicht vergönnt, das erfolgreichste war „ABBA The Album„, das 1978 immerhin Platz 14 der LP-Charts erklomm, weil ABBA im gleichen Jahr (wie hier auf dem Blog mehrfach berichtet und gefeiert) in einem Olivia Newton-John TV-Special auf ABC zu Gast waren.

Olivia Newton-John präsentiert mit ABBA und Andy Gibb ein All-Star-Hit-Medley. Die Show katapultierte die ABBA-Single „Take A Chance On Me“ bis auf Platz 3 der US-Billboard-Top 100.

Insofern fühlen sich die vier Grammy-Nominierungen in diesem Jahr fast wie eine Art „Wiedergutmachung“ dafür an, dass die US Recording Academy (früher „The National Academy of Recording Arts and Sciences“) ABBA in den 70e-r und frühen 80er-Jahren ignoriert hat.

Und es sieht ganz gut aus, dass es wenigstens einmal klappen könnte. In der Kategorie „Pop Duo/Bandführen ABBA bei den Wettbüros und da sie die einzigen Nominierten sind, die gleichzeitig in der Kategorie „Record Of The Year“ nominiert sind, wird plausibel darüber spekuliert, dass „Don’t Shut Me Down“ ABBA zu ihrem allerersten Grammy verhelfen könnte. In den drei anderen Kategorien ist der Wettbewerb deutlich stärker.

Am frühen Sonntagmorgen werden wir mehr wissen. Trevor Noah moderiert zum dritten Mal in Folge (zurück in Los Angeles) und auf der Bühne stehen unter anderem Harry Styles, Lizzo, Mary J. Blige, Brandi Carlile, Luke Combs sowie Sam Smith mit Kim Petras.

Die Telekom zeigt die Show live am 6. Februar 2023 ab 2.00 Uhr (MEZ) bei MagentaMusik (für alle) sowie MagentaTV (für Telekom-Kunden). Eine Wiederholung gibt es dann am Montagabend (6. Februar 2023) um 20.15 Uhr beim Sender #dabeiTV und auf MagentaTV. Anschließend ist die Show auch in der Mediathek von MagentaTV und bei MagentaMusik abrufbar.

Und wie die beiden erfolgreichsten Bands der ESC-Geschichte abgeschnitten haben, lest Ihr selbstverständlich auch ausführlich auf ESC kompakt.


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9 Comments
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AgnethaFrida
AgnethaFrida
1 Jahr zuvor

Oh ja, ich bin soooo aufgeregt und gespannt.
Was wäre das für eine Geschichte, wenn ABBA dieses Jahr einen Grammy gewinnen könnten.
Für mich wäre dieses Ereignis vielleicht sogar bedeutender und überwältigender, als wenn Ikke Hüftgold in Liverpool den dritten deutschen ESC-Sieg holen würde (kleiner Scherz am Rande bzgl. Ikke, nicht bzgl. des Stellenwertes eines deutschen Gewinns in Liverpool).

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Und genauso wie für den diesjährigen ESC hat Julio Himede auch die Bühne für die diesjährige Grammy-Verleihung entworfen! Bei den Grammys war er dafür sogar auch schon im letzten Jahr verantwortlich!
Außerdem führt bei den diesjährigen Grammys auch ein Brite Regie, nämlich Phil Heyes. Eine Premiere für ihn, denn er hat noch nie bei den Grammys Regie geführt, wohl aber schon desöfteren beim britischen Pendant (BRIT Awards).

Und hier seht ihr die diesjährige ESC-Regisseurin Nikki Parsons sowie Grammy-Regisseur Phil Heyes in einem Video. Leider nicht zusammen, sondern in einzelnen Interviewsequenzen. Nikki Parsons ist zum ersten mal ab Minute 00:51 und Phil Heyes zum ersten mal direkt nach ihr ab Minute 01:25.
Außerdem kommt auch Hamish Hamilton, welcher mein Wunschkandidat als ESC-Regiesseur war, zu Wort. Zum ersten mal ab Minute 00:28. Auch er wird bald bei einem amerikanisches Fernsehereignis Regie führen, nämlich nächste Woche die „Super Bowl“-Halbzeitshow von Rhianna.

Sophia ESC
Sophia ESC
1 Jahr zuvor

Ich drücke beiden Bands fest die Daumen. Das wäre der Wahnsinn, wenn sie es schaffen 🙂

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Off-topic:

Das von Måneskin neu erschienene Album „RUSH!“ erreichten in folgenden Länder diese Plätze in den Album-Charts:

Deutschland: Platz 3
Österreich: Platz 1
Schweiz: Platz 1
United Kingdom: Platz 5
USA: Platz 18
Italien: Platz 1

Hoffentlich gewinnen Måneskin den Grammy. :In bocca al lupo Måneskin ! 😀

Dasselbe wünsche ich selbstverständlich auch ABBA ! 😀

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Wünsche ABBA und Måneskin viel Glück.☘️

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor

bei den grammys feiern die amis doch normalereweise sich selbst – warum sollte es diesmal anders sein?

Uli Wagner
Uli Wagner
1 Jahr zuvor

Lieber Peter! Du bezeichnest die ABBA-Show in London als gewöhnungsbedürftig. Hast Du sie denn gesehen?
Ich war im Januar dort und bin sehr begeistert!

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor

tja,außer spesen nix gewesen – ich habe via youtube in den einen oder anderen act mal reingehört,schon echt bizarr,was bei den amis heutzutage so abgeht.

https://www.nytimes.com/2023/02/05/arts/music/grammys-2023-winners-list.html