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Erwin Kintop im Interview: „Ich würde nochmal beim deutschen Auswahlprozess mitmachen“

Bild: Angelina Leli

Bild: Angelina Leli

Im April haben wir an dieser Stelle bereits darüber berichtet, dass neben dem deutschen ESC-Teilnehmer Jendrik auch die Augsburger Sängerin LIENNE im Finale des deutschen ESC-Auswahlprozesses der Saison 2021 stand. Nun können wir einen weiteren Namen enthüllen: Auch DSDS- und „The Voice of Germany“-Teilnehmer Erwin Kintop wollte für Deutschland zum ESC 2021 und schaffte es bis ins Kölner Finale. Wir haben mit ihm per Videokonferenz gesprochen .

ESC kompakt: Für alle, die Dich bislang noch nicht kennen: Erzähl doch einfach mal, wer Du bist und was Du so machst.

Erwin Kintop: Erwin Kintop, 25 Jahre, Musiker, meine Musikstilrichtungen sind Pop, R’n’B und Soul in deutscher und englischer Sprache. Ich komme aus Rastatt in Baden-Württemberg. Meine Wurzeln habe ich in Deutschland und Kasachstan. Meine Leidenschaft sind seit meiner frühesten Kindheit Musik und Sport. 2013 nahm ich an der Musikshow DSDS teil und verließ als TOP 5 die Liveshows. Danach nahm ich Gesangsunterricht bei Lis Lewis in Los Angeles. 2019 in der Musikshow „The Voice of Germany“ konnte ich das Publikum überzeugen und wurde auf einen sehr guten zweiten Platz gewählt. Ich arbeite als selbständiger Sänger, Komponist, Songwriter, Vocalcoach und Produzent.

Wir führen dieses Interview aus einem bestimmten Grund, nämlich weil Du in diesem Jahr am deutschen Auswahlprozess teilgenommen hast. Wie ist es denn dazu gekommen?

Das war komplett unerwartet. Ich kam von der „The Voice“-Tour zurück in meinen Alltag und dann ein paar Wochen später lese ich eine E-Mail von Digame mit der Einladung. Ich war sowas von positiv überrascht, denn ich war vorgeschlagen worden und wusste nichts davon, und natürlich sagte ich sofort zu. Ich wollte musikalische Menschen treffen, mit ihnen zusammen Songs erarbeiten, mich weiterentwickeln. Ich hatte so eine unglaubliche Lust drauf, in einem Songwriting Camp mitzumachen. Kurz nach meiner Zusage kam auch schon die Einladung zum ersten Camp in Wien.

Du hast es dann bis ins Finale in Köln geschafft. Wie war es dort so für Dich?

Cool! Es hat richtig Spaß gemacht. Eine ESC-Familie. Wir haben uns alle richtig lieb gewonnen, wir haben uns verstanden und sind immer noch in Kontakt. Ich muss sagen, dass alle eine krasse Leistung gebracht haben.

In welchen Songwriting Camps warst Du dabei?

In Wien, Malmö, in der Nähe von London und in einem einwöchigen Online-Camp, das wegen Covid nur in dieser Form stattfinden konnte.

Bild: Angelina Leli

Gibt es unter den entstandenen Songs welche, die Deine Favoriten sind und sind das dann auch dieselben, die ins Finale gekommen sind? Hast Du vielleicht welche, von denen Du denkst, die könnte man irgendwann nochmal beim ESC einreichen oder aber zumindest veröffentlichen?

Ja, ich habe definitiv meine Favoriten. Es gibt einige Songs von denen ich denke: „Oh, mein Gott“, wenn man die raushaut irgendwann – egal ob für den ESC oder einfach so – dann können die richtig groß rauskommen. Veröffentlichen möchte ich die Songs auf jeden Fall. Schauen wir mal, wann und wie es möglich ist. Ich informiere Euch gerne.

Ich habe schon mit LIENNE gesprochen und sie hat erzählt, dass sie im Prozess als Musikerin gefordert wurde oder sich vielleicht sogar weiterentwickelt hat, eben weil man mit unterschiedlichen Leuten, die man nicht kennt, zusammenarbeitet und dann vielleicht auch mal einfach einen neuen Stil ausprobiert oder irgendwas macht, was man ansonsten vielleicht nicht machen würde. Würdest Du auch sagen, dass Dich der Prozess als Künstler weitergebracht hat?

Definitiv! Es fordert und fördert. Ich bin ein Mensch, der gerne lernt und auch gerne gefordert wird. Alle Musiker – Produzenten, Songwriter, Instrumentalisten, Sänger – die dort miteinander in den Camps arbeiteten, gaben ihre Erfahrungen weiter. Ich empfand es so: Unterstützung, Teilhabe und der Wille gemeinsam was Gutes auf den Weg zu bringen. Das habe ich als sehr positiv empfunden und hatte das Gefühl, am richtigen Platz zu sein. Automatisch entwickelte sich bei mir auch daraus das Gefühl, ich gehöre dazu. Aus den Camps konnte ich einiges mitnehmen und umsetzen.

Du hast es gerade schon anklingen lassen, dass Du in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft Veröffentlichungen planst. Ist da schon etwas Genaueres in Planung?

Zwei deutschsprachige Popsongs („Kein Wiedersehen“, „Zu Dir“) habe ich dieses Jahr bereits veröffentlicht, außerdem drei Coversongs: „Positions“, „You are the reason“ und „Touché“. Einen Popsong in englischer Sprache habe ich zur Zeit in Arbeit, sowie einen Coversong in deutsch. Zwei weitere englischsprachige Popsongs sind in der Endphase.

Könntest Du Dir vorstellen, Dich diesem ganzen Prozess, der ja doch auch aufwändig ist, nochmal zu stellen in der Zukunft?

Ich würde definitiv nochmal mitmachen und mich sehr freuen. Es war eine tolle Erfahrung. Über eine Zusage, denke ich gar nicht lang nach: Sofort! Die Gründe dafür sind: Der Umgang mit den Musikern – sehr positiv. Der Spaß, Menschen zu treffen, Musik miteinander zu machen, Musik zu entwickeln und die Entstehung toller Songs.

Durch dieses Interview bist Du mit deiner Teilnahme an die Öffentlichkeit gegangen, das heißt, Dir scheint nicht so wichtig zu sein, im Verborgenen zu arbeiten, und es scheint Dir nichts auszumachen, wenn Leute von Deiner Teilnahme wissen. Bedeutet das auch, dass Du teilnehmen würdest, wenn es wieder eine öffentliche Vorentscheidung würde?

Natürlich würde ich auch mitmachen, wenn es einen öffentlichen Vorentscheid gibt.

Wie ist denn Dein persönliches Verhältnis zum ESC? Hast du den immer schon verfolgt, wie verfolgst Du ihn?

Ich verfolge den ESC gerne mit meiner Familie. Vielfältige Musikrichtungen, interessante Künstler und gute Songs. Wir fiebern mit und stellen uns die Frage: Auf welchem Platz landet unser Favorit?

Erwin Kintop gibt am 8. August im Rahmen des „Rastatter Kinosommer“ ein Konzert im Kulturforum Rastatt. Als Special Guest wird neben TVOG-Teilnehmerin Mariel Kirschall und dem Pforzheimer Sänger Luis Hascher auch LIENNE (aktuelle Single: „Fuck You Very Much“) dabei sein. Tickets für das Konzert gibt es hier.


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