Gute TV-Quoten für „Germany 12 Points“: 4,3 Millionen Zuschauer, 15,9% Marktanteil

Bild: NDR/André Kowalski

Malik Harris fährt mit „Rockstars“ für Deutschland zum Eurovision Song Contest 2022 nach Turin. Das wurde gestern im deutschen ESC-Vorentscheid „Germany 12 Points“ entschieden. Mittlerweile wurden auch die Einschaltquoten für die Sendung veröffentlicht und wir haben die wichtigsten Zahlen an dieser Stelle für Euch zusammengetragen.

Der Marktanteil von „Germany 12 Points“ lag bei insgesamt 15,9%. Das sind – durch die parallele Programmierung auf zahlreichen Sendern der ARD erwartbar – deutlich mehr als 2019 bei „Unser Lied für Israel“ (9,6%) und 2018 bei „Unser Lied für Lissabon“ (9,9%). In der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es sogar 16,6% (2019: 10,9%).

Entsprechend höher fällt auch die Gesamtzuschauerzahl aus. Im Durchschnitt sahen 4,3 Millionen Menschen „Germany 12 Points“. Das sind deutlich mehr als 2019 bei „Unser Lied für Israel“ (2,99 Mio.) und auch als 2018 bei „Unser Lied für Lissabon“ (3,17 Mio.). Schon jetzt lässt sich also festhalten, dass sich die parallele Ausstrahlung zumindest quotentechnisch gelohnt hat, auch wenn die von Barbara Schöneberger in der Sendung ausgerufene Zielmarke von 5 Millionen nicht erreicht wurde.

Eurovoix hat zusammengetragen, wie viele Zuschauer die Sendung über welchen der ausstrahlenden Sender gesehen haben. Die Zahlen liegen nicht für alle Sendeanstalten vor, sind aber trotzdem interessant. Hier die durchschnittliche Zuschauerzahl der einzelnen Sender, die aktuell zur Verfügung stehen:

Das Erste – 2,23 Millionen – 8,2% Marktanteil
HR – 30.000 -1,5%
MDR – 141.000 – 4,2%
NDR – 270.000 – 5,3%
RBB – 50.000 – 2,8%
SR – 155.000 – 3,1%
WDR – 400.000 – ?

Keine Zahlen liegen entsprechend also vom BR, von Radio Bremen TV, vom SWR und von ONE vor.

Darüber hinaus hat die ARD noch weitere erfreuliche Zahlen vermeldet: Gestern Abend wurden während „Solidarität mit der Ukraine“ und dem deutschen Vorentscheid alleine 3,3 Millionen Euro für Hilfsaktionen in der Ukraine gespendet. Insgesamt kommt die gemeinsame Aktion von ARD, „Aktion Deutschland Hilft“ und „Bündnis Entwicklung Hilft“ seit dem 25. Februar auf 67 Millionen Euro.


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Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Ganz klarer Flop…. Aber der NDR wird es natürlich ganz anders verlautbaren.

ESCFan32
ESCFan32
2 Jahre zuvor

Um eine gewisse Vergleichbarkeit herstellen zu können, müsste man diese Quoten mit einem typischen Freitag Abend-Prorgramm auf allen ÖRR-Sendern vergleichen. Ich glaube, dass diese normalerweise zusammengerechnet mehr als 5 Mio. Zuschauer ergeben sollten.

Im ZDF wurde gestern ab 20:15 Uhr die höchste Quote verzeichnet mit 7,45 Mio. Zuschauern. Es lässt sich daher eine gewisse Ausweichtendenz erkennen, die durch die Gleichschaltung bei nur einer Alternative natürlich irgendwie auch logisch ist.

Let’s Dance fiel unter 20 % Marktanteil, der ESC-Vorentscheid hatte also eine gewisse Sogwirkung beim jungen Publikum.

Jastus
Mitglied
Jastus
2 Jahre zuvor

So – Resümee.
Ich hatte mich wirklich auf diesen Vorentscheid gefreut, obwohl ich wusste, dass unsere Songauswahl schwach war. Aber ich wurde sehr enttäuscht zurückgelassen.

Pro:
+ Jamala, ihr Auftritt und die allgemeine Betonung der Solidarität mit der Ukraine. Ich war tief ergriffen, als sie sang und erstaunt, dass sie das so gut hingekriegt hat. Wenn mein Mann noch in der Ukraine wäre, wäre ich vermutlich komplett starr vor Sorge.
+ Felicia Lu und ihr Revamp-Auftritt (der sicher noch keinen ESC-Hit darstellte, aber trotzdem einen ordentlichen Schritt nach vorne ging).
+ Thomas Hermanns & Barbara (die aber auch schon mal lustiger war).
+ Kein Sieg von Team Liebe.

Kontra:
– Die Tonabmischung erschien mir total fehlerhaft. Die Auftritte, insbesondere der Gesang, waren zu leise.
– Schlechte Kameraführung, die die Auftritte nicht gut eingefangen hat.
– Bülent – was sollte der da? Jede(r) einzelne Vorentscheidteilnehmer*in der letzten Jahre wäre sinnvoller gewesen, insbesondere Jendrik.
– Die Anrufnummern wurden für meinen Geschmack zu selten gezeigt. Dass man während Jamalas Auftritt darauf verzichtet und stattdessen die Spendenhotline eingeblendet hat – okay. Aber davor oder danach hätten die öfter mal eingeblendet werden können.
– Das Votingverfahren: Die Verkündung der Radioabstimmung war dermaßen unspannend und bescheuert. So ziemlich jede Radiostation verkündete die gleichen Ergebnisse. Warum sollten die Leute in Bayern auch so großartig anders abstimmen als die in Hessen? Meiner Auffassung nach diente dieser ganze Quatsch nur dazu, den Radiostationen eine Bühne zu bieten und war wahrscheinlich Teil des Deals, damit die Radios die Lieder spielen. Sehr peinlich und unangenehm für alle.

Ich weiß, es wird einige nerven, aber ich muss es trotzdem nochmal erwähnen: Nachdem alle sechs durchgelaufen waren, hatte ich immer wieder den gleichen Gedanken: Wenn da jetzt noch Eskimo Callboy mit „We Got The Moves“ aufgetreten wären… Mega-Kontrastprogramm. Die anderen sechs Teilnehmer*innen wären chancenlos geblieben. Erdrutschsieg. Nunja, es hat nicht sollen sein.

Insgesamt glaube ich, dass die Verknüpfung von Ukraine-Solidarität und Unterhaltungssendung nicht durchgehend so gut funktioniert hat. Die Entscheidung dazu war richtig und wichtig – aber die Sendung war dadurch zuweilen sehr schwermütig und es war irgendwie schwierig, sich auf die Euphorie einer Vorentscheidung einzulassen. Das hat Schweden letztes Wochenende besser hingekriegt. Die Probleme der technischen Umsetzung und das schwache Songaufgebot haben das dann nur noch verstärkt.
Kurzgesagt: Nächstes Jahr sind hoffentlich ganz andere Leute für die Planung und Durchführung der Vorentscheidung verantwortlich.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor
Reply to  Jastus

Nächstes Jahr andere Leute für Planung und Durchführung? Also zur Durchführung wieder eine andere Produktionsfirma? In diesem Jahr hatten wir „Bildergarten Entertainment“ (u.a. Produent von „The Voice“), 2019 und 2018 „Kimmig Entertainment“ und davor seit 2010 „Brainpool“.
Die Produktionsfirmen stellen zumindest die Leute für die Show zusammen und ich glaube seit der Zusammenarbeit mit ProSieben im Jahr 2010 war -unter jeder oben genannten Produktionsfirma- Ladislaus Kiraly der Regisseur für den Vorentscheid (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Ladislaus Kiraly war Regisseur bei „TV total“ und war führte somit auch bei „Unser Star für Oslo“ Regie. Seitdem hat er jeden deutschen Vorentscheid betreut meine ich.

Vielleicht würde, wie bei „ESC kompakt Live“ bereits angesprochen, wirklich ein anderer Regisseur dem Vorentscheid mal gut tun. Ich würde hier Frank Hof empfehlen, welcher Regisseur bei „Wetten, dass..?“ mit Thomas Gottschalk war und auch beim ZDF Fernsehgarten Regie führt. Auch bei der Comeback-Ausgabe von „Wetten, dass..?“ im November hat Frank Hof die Regie übernommen.
Bei „Wetten, dass..?“ unter Markus Lanz war Volker Weicker der Regisseur. Vielleicht auch eine Alternative, da er ebenfalls sehr erfahren ist.

Mir persönlich hat der Vorentscheid gestern gefallen und es ist schwiierig bei den aktuellen Ereignissen so einen abzuhalten, da die wahrscheinlich andere Dinge „geplant“ haben und dann kurzfristig -davon gehe ich jetzt einfach mal aus- ein wenig umdisponiert haben. Aber wenn die meisten den Vorentscheid nicht so gut fanden, dann würde vielleicht auch bei der Regie mal ein Wechsel gut tun.

Eduard XVII.
Eduard XVII.
2 Jahre zuvor
Reply to  Jastus

Die Inszenierungen sind leider wirklich gerade in Sachen Kameraarbeit an Schnarchigkeit seit Jahren kaum zu überbieten. Zu Eskimo Callboy wäre denen garantiert auch nix eingefallen als das alles aus der Totalen zu filmen. 😀

Mein Vorschlag wär, den Vorentscheid mal von der Bild- und Tonfabrik produzieren zu lassen. Die haben beim Neo Magazin Royale wirklich großartige Inszenierungen für die Musik-Acts hinbekommen, die Live-Auftritte sahen da manchmal schon wie perfekt durchinszenierte Musikvideos aus und waren mit viel Kreativität und Originalität umgesetzt (die Produktionsfirma, die jetzt aktuell das ZDF Magazin Royale macht, macht da aber auch einen guten Job, auch wenn mir da jetzt die Highlights noch nicht ganz so stark aufgefallen sind).

Amion
Amion
2 Jahre zuvor

@ Esc Kompakt Team ( Benny ,Douze Points)

Ich möchte hier ein Lesergame anregen , wenn alle Vorentscheidungen gelaufen sind .

Ich fände es spannend zu sehen , welches Vorentscheidungs Finale 2022 bei ESC Kompakt gewinnen würde
(Melodifestivalen , Benidorm etc oder doch Germany 12 points )
Man Könnte Punkte einbeziehen wie

1. Auswahl der Kandidaten

2. Musikvielfalt und Qualität

3. Professionalität der Show

4. Unterhaltungswert

5. Sound und Inszenierung

6. Der Flow (also keine langen Werbepausen oder Gequatsche)

7. Die Abstimmung

oder einfach nur die Show als Gesamtpaket

vielleicht hat ja jemand Lust dazu

Böörti01
Böörti01
2 Jahre zuvor

Was man zur Interpretation der Zahlen der dritten Sendeanstalten dazusagen muss: Die sind i.d.R. natürlich auf ihr jeweiliges Sendegebiet, nicht bundesdeutsch prozentuiert.

So lange ein tägliches Vorabandquiz des Ersten immer noch mehr Reichweite und Marktanteil einfahren kann als ein nationaler Vorentscheid (ebenso eine Tanzshow des Privatfensters in x-ter Staffel), kann ich das leider nicht wirklich als Erfolg ansehen bzw. es ist halt wirklich nur relativ zu den Vorjahren einer. Aber versuchen wir das mal im Vordergrund zu sehen („Halbvoll“ und so…)

Andi
2 Jahre zuvor

Wie kommt man denn anhand der obigen Zahlen auf insgesamt 4,3 Mio und 15,9% MA?
Irgendwas kann da bei den MA der Dritten Programme auch nicht stimmen.

Und ja, ARD, NDR, MDR und WDR vor allem hätten mit „normalem“ Programm sicher mehr Zuschauer gehabt.

Böörti01
Böörti01
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

siehe meinen Kommentar oben, bei den Dritten auf Ihr jeweiliges Sendegebiet prozentuiert

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

Ich vermute, dass die Zuschauerzahlen deutlich niedriger gewesen wären wenn wie geplant nur die dritten Programme den vorentscheid ausgetragen hätten. Denn der durchschnittsdeutsche hängt sowieso immer in den ersten oder zweiten programm fest, egal was kommt.
Und seien wir mal ehrlich die Werbung zum vorentscheid war nicht gut. Niamand hätte gewusst, dass die in den dritten Programmen laufen. Und andersrum genauso ich beschäftige mich schon mit dem esc, aber ich war erstaunt, dass ich erst nach der Show erfahren hab, dass die auch in der ARD lief.

Rainer Knuth
Rainer Knuth
2 Jahre zuvor

Was uns die Zahlen sagen: Der VE gehört in die ARD!

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Kann man nicht den Raab für den Vorentscheid einstellen?

SanomiKedvesem
SanomiKedvesem
2 Jahre zuvor

Ich habe eben im Videotext des SWR nachgeschaut, dort ist die Rede von 155.000 Zuschauer:innen und 3,1 % Marktanteil. Also genau das Gleiche wie beim SR (in deren Videotext habe ich auch reingeschaut). Wahrscheinlich werden beide Sender zusammengerechnet, der SR übernimmt auch das allermeiste Programm vom SWR.

Beim WDR im Videotext hingegen stehen noch die Quoten von Donnerstag, das hilft hier gar nicht. Und beim BR werde ich auch nicht fündig. Seufz.

Interessant ist aber noch das hier, dort kann man sehen, wie sich die Zuschauerzahlen über den Abend entwickelt haben (jetzt nur die ARD, aber das war auch das größte Tortenstück): Die besten Zuschauerzahlen hatte „Germany 12 Points“ demnach in den letzten rund 20 Minuten, als die Entscheidung anstand: https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/86846/bitteres_zeugnis_fuer_zdfneustart_der_ueberfall/

sam
sam
2 Jahre zuvor

Also beim BR steht die Zuschauerzahl fest. Und zwar haben 151.000 die Show im BR verfolgt.

https://www.br.de/fernsehen/brtext/brtext-100.html?vtxpage=331_2#inhalt

Wolfgang Krantz
2 Jahre zuvor

Die Einschaltquote beim SR belief sich auf 12.000 Zuseher im Saarland, was einer Quote von 3,4 % entspricht. Die im Artikel genannte Einschaltquote von 155 Tsd. bezieht sich auf die SWR-Ausstrahlung für RLP und Ba-Wü.

Christliches
Christliches
2 Jahre zuvor

Was wirklich bedauerlich ist, sowas wie „We got the Moves“ incl. Inszenierung gelingt auch Eskimo Callboy nicht jedes Jahr und war eben, insbesondere auch mit dem Kipfnickeffekt, extrem Eurovision tauglich. Deutschland wollte nicht. Da kann man nichts machen. Wir lieben das perfekte Mittelmaß. Ist auch ok. Ich füge mich.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Christliches

Deutschland wollte, die Radiostationen wollten nicht.

Christliches
Christliches
2 Jahre zuvor

Der Ukrainebezug war sicher hilfreich für die Quoten, oder?

Nils
Nils
2 Jahre zuvor

Ich denke, mit der zusätzlichen Ausstrahlung im Ersten hat sich die ARD einen großen Gefallen getan. So lässt sich die Gesamtzuschauerzahl für VE-Verhältnisse ja durchaus sehen. 8,2 % Marktanteil im Ersten sind für einen Freitagabend zwar echt dürftig, aber im ESC-Kontext kann es die Frau Wolfslast durchaus als Erfolg verbuchen. Zudem dürfte die parallele Ausstrahlung auf allen Dritten andererseits wiederum viel Geld gespart haben.

Wenn da jetzt noch Kandidaten im VE gewesen wären, die irgendwen interessiert hätten … huiuiui. Kann mir jedenfalls durchaus vorstellen, dass wir so eine Programmierung auf allen ARD-Sendern noch mal sehen könnten.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

16.6% ist an sich was die Reichweite bei den 14-49jährigen betrifft ganz gut, resultiert aber leider vollkommen ausschliesslich darauf, dass die Sendung auf mehr Sendern übertragen wurde, als normal üblich. Ein Vergleich mit früheren VEs ist daher sachlich falsch und ist nicht statthaft. Aus der tatsächlich erreichten relativ hohen Reichweite ergibt sich aber dennoch nur ein unterdurchschnittliches Echo, was die Charts betrifft. Man muss daher davon ausgehen dass entweder/und die Quote bei den 14-29 jährigen weit unter der der 30-49jährigen lag und dass das angebotene Songmaterial für die unter 30jahrigen unattraktiv war.

Edelweiss
2 Jahre zuvor

Gute Quote? Mit voller Hose ist leicht stinken! Wenn auf allen dritten und in der ARD der Sums laufen muss, dann ist ganz klar Wettbewerbsverzerrung. Obwohl sich der öffentlich Rechtliche dem Vergleicht gar nicht stellen sollte, müsste, bräuchte.