In einer Woche beginnt das schwedische Fernsehen SVT mit der Arbeit am Melodifestivalen 2021. Auch wenn die Pressesprecherin des Senders gegenüber dem Aftonbladet sagte, dass es noch „viel zu früh sei, um etwas über die Tournee 2021 zu sagen“, so weiß eine andere Quelle der Zeitung mit guten Einblick, dass die Entscheidung über die Tour durch sechs Städte definitiv vor September gefällt werden muss.
Der in Sachen Melodifestivalen gewöhnlich sehr gut informierte Tobbe Ek weiß bereits mehr über den Notfallplan für den schwedischen Vorentscheid 2021 zu berichten. Demnach plant SVT aufgrund der Corona-Pandemie sechs Fernsehsendungen aus dem selben Ort in Stockholm. Eine vollständige Absage der Tour durch die sechs Städte sei sehr wahrscheinlich. „Es fällt mir schwer zu sehen, dass sie Tickets für eine Arenatour verkaufen können“, sagte demnach ein Brancheninsider.
Laut Aftonbladet hat man sich beim schwedischen Fernsehen bereits seit März diesen Jahres Gedanken über einen Backup-Plan für 2021 gemacht. Damals war das Finale des Melodifestivalen noch in der Friends Arena in Stockholm (Aufmacherbild) vor über 30.000 Menschen ausgetragen worden.
„Sie werden das Programmformat nicht ändern. Es wird weiterhin vier Vorrunden, Andra Chansen und ein Finale geben“, heißt es dazu von der Quelle der Zeitung. Auf der anderen Seite besteht der Plan von SVT darin, die sechs Programme von ein und demselben Ort in Stockholm aus zu senden. Abhängig von den Empfehlungen des schwedischen Gesundheitsamtes könnten die Sendungen vollständig ohne Publikum durchgeführt werden, so wie es aktuell bei Allsång på Skansen und Lotta på Liseberg gemacht wird.
„Es könnte im Idol-Studio (Idol ist das schwedische DSDS, Anm. d. Red.) in Spånga sein. Dort können sie eine große Bühne bauen und wenn sie möchten, ein kleines Publikum unterbringen. Der Veranstaltungsort kann auch verändert und einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden, wenn die Einschränkungen gelockert werden sollen.“ Die Halle in Spånga bietet offenbar Platz für bis zu 1.600 Personen. Aber auch der Globen, in dem 2016 der ESC ausgetragen wurde, könnte in Frage kommen.
„Sie wollen das nicht in einem Studio im SVT-Haus (dem Hauptsitz des schwedischen Fernsehens in Stockholm, Anm. d. Red.) machen. Sie wollen in der Lage sein, eine Bühne zu bauen, die groß genug ist, damit die Bühnenshows immer noch so aussehen als wären sie auch beim ESC möglich.“ Quellen zufolge haben die Veranstalter des Melodifestivalen auch versucht, die Bedenken von SVT und der Musikindustrie zu zerstreuen, indem sie versprochen haben, dass die Mello-Shows so aufwändig wie zuvor sein werden: „Sie sagen, dass es sich immer noch sehr luxuriös und teuer anfühlen soll.“
„In Bezug auf das Fernsehen ist es für SVT kein Problem, eine wirklich gute Show hinzubekommen. Die Ticketeinnahmen des Publikums fließen nicht in die Bühnenshow, sodass SVT wahrscheinlich eine wirklich gute Show bieten kann, egal wo sie aufgezeichnet wird. Aber es ist traurig, wenn sie gezwungen wären, das ganz ohne Publikum zu machen, denn dann verliert es viel von seiner Stimmung.“
Kannst Du Dir das Melodifestivalen ohne Publikum und in dem immergleichen Studio vorstellen? Diskutiere gern unter diesem Beitrag.
Ganz ohne zuschauer wär natürlich scheisse. Aber in kleinerem rahmen wär doch ganz nett. Jedes mal 2000 registrierte zuschauer, gestaffelter zuschauereinlass, vielleicht dabei mit maske. Alles kein problem.
Aber im moment noch sehr ungelegte eier. Schweden ist glaub momentan noch bei max.50 personen.
Die Wahrheit ist es wird auch 2021 nicht wie zu früheren Zeiten. Bestenfalls mit kleinem Publikum wie Rainer1 schreibt. Aber je nach dem wie der Winter läuft ist die Chance für Shows ohne Publikum auch weiterhin hoch. Nicht nur für Schweden. Selbst wenn es 2021 eine Impfung geben sollte ist es eine Illusion das dann sofort alles wieder normal ist.
Ich befürchte, Du hast recht. Aber vielleicht ist es eine Gelegenheit, mal einen Gang zurückzuschalten, auch beim ESC. Es müssen nicht immer stadionartige Hallen sein, es könnte auch etwas kleiner sein, mit weniger Zuschauern und einer kleineren, gemütlicheren Bühne.
Ich bin guter Dinge, dass sich die Verantwortlichen für nächstes Jahr etwas einfallen lassen, dass die entsprechenden Hygienebedingungen stattfinden können.
Was für ein komischer Satz wieder, sorry. Ich meine natürlich, dass die VERANSTALTUNGEN mit den entsprechenden Hygienebedingungen stattfinden können.🙂
„Aber es ist traurig, wenn sie gezwungen wären, das ganz ohne Publikum zu machen, denn dann verliert es viel von seiner Stimmung.“ -Zu diesem Satz kann ich nur sagen, dass aktuell sehr viele TV-Shows (egal ob Musikshows oder andere) ohne Publikum vor Ort stattfinden müssen! Warum soll es da den Melodifestivalen anders ergehen? Auch der JESC wird vorraussichtlich höchstwahrscheinlich ohne oder mit nur sehr wenigen Zuschauern vor Ort auskommen müssen. Und die einzelnen Vorentscheidungs-Shows dafür wahrscheinlich ebenfalls!
In den USA versucht man jetzt aktuell bei „Americas Got Talent“ sowie bei „The Voice“ (wird aktuell aufgezeichnet und ab Herbst ausgestrahlt), die Zuschauer virtuell in die Shows einzubinden. Das ganze nennt sich „Digital Studio Audience“ bei „The Voice“ und „Live Virtual Audiences“ bei „Americas Got Talent“. Keine Ahnung wie das ganze aussehen soll, aber wenn das gut funktioniert, wäre es ja vielleicht eine Idee, welche man für das Melodifestivalen und vielleicht eventuell auch für den ESC 2021 übernehmen könnte?
Falls ihr nähere Infos dazu haben wollt und vielleicht sogar auch dort als Zuschauer teilnehmen wollt (müsste auch für nicht US-Bürger funktionieren), dann könnt ihr euch darüber auf den entsprechenden Ticketportalen der beiden Shows informieren:
Für „The Voice“: https://1iota.com/show/1120/the-voice—s19
Für „Americas Got Talent“: https://on-camera-audiences.com/shows/americas_got_talent
Auch hier noch ein gute Info-Link:
https://www.mjsbigblog.com/americas-got-talent-2020-how-to-join-live-shows-virtual-audience.htm
Aber vielleicht haben wir ja bis zum Melodifestivalen, dank eines verfügbaren Impfstoffes, Corona schon überstanden? Ich weiß das ist jetzt Wunschdenken, aber auch wenn dem so wäre, würde das Mello, aus organisatorischen Gründen, höchstwahrscheinlich, nicht so stattfinden wie bisher, da ja alles frühzeitig geplant werden muss, wie ja aus dem Artikel schon hervor geht, dass SVT in einer Woche bereits mit der Planung beginnen wird!
Interessanter Ansatz, vielen Dank für die Info. In dieser schwierigen Situation wächst der Ideenreichtum, das ist gut.
Aber leider glaube ich, dass, auch, wenn ein Impfstoff gefunden wird, wir mit Corona zukünftig leben müssen. Wie mit der Grippe.
Die Wissenschaftler sind ja schon kräftig am forschen und testen, aber keiner weiss wirklich, ob der Impfstoff, der gefunden wird, langfristig wirkt, von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Sorry für off Topic, aber die Situation wird die Welt auch in absehbarer Zeit dazu zwingen, ein paar Gänge zurückzuschalten.
Ohne Zuschauer ist es natürlich scheiße. Aber die Gesundheit der Menschen muss an erster Stelle stehen. Wir leben in anderen Zeiten wo es nicht möglich ist Zuschauer zuzulassen, wie beim Fußball.
Ich bin ja wirklich froh, dass ich im Februar noch in Malmö dabei war. Zum einen, weil es zeitlich eine der letzten Großverstaltungen bzw. VEs mit Publikum war, bevor der Lockdown begann, und zum anderen jetzt nochmal mehr, weil es nächstes Jahr alles ganz anders aussehen wird.
Die Städtetour fand ich immer herrlich erfrischend, so als Symbol eines nationalen Musikevents. Aber Hauptsache, wir bekommen ein Mello 2021 mit einem „decent staging“ 😀
Es wäre natürlich schade, wenn das Melodifestivalen nicht in gewohnter Form stattfinden könnte. Aber dann doch besser in dieser abgespeckten Version als gar nicht oder mit nur einer Show. Das wird ja letztendlich für alle VE-Shows und vermutlich auch für den ESC 2021 gelten: Gesundheit und Sicherheit gehen sowieso vor und dann einfach das Beste draus machen und vielleicht auch mal neue Wege gehen (wie von AlexESC oben angesprochen).