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Schlagerchampions 2021: Show-Premiere von „I Don’t Feel Hate“ von Jendrik und Re-Weltpremiere der No Angels

Suhl. Bei den Schlagerchampions am Samstagabend im Ersten erfolgte der erste öffentliche Bühnenauftritt von Jendrik (Aufmacherbild) mit seinem ESC-Beitrag „I Don’t Feel Hate“ in normalem Tempo (der Auftritt am Freitag bei der NDR Talkshow zählt da nicht mit). Die Performance war bereits vor ein paar Tagen in der südthüringischen Stadt aufgenommen worden (die Aufzeichnung der Show dauerte drei Tage). Aufgrund der Corona-Umstände soll derzeit Auftritt von Jendrik noch kein Fingerzeig für die Show in Rotterdam sein, sondern sich eher an dem vom internen deutschen Finale in Köln (aufgezeichnet exklusiv für die Juries) orientieren.

Der Weg bis zur Premiere von Jendriks ESC Song war lang. Fast so lang wie der des Künstlers zum ESC selbst. Bis es Zeit für ihn war und er aufgetreten ist, gab es jede Menge ESC-Bezug. Für Andrea Berg (Foto oben) ist der nur schwer herzustellen; aber zumindest wird kolportiert, dass sie im letzten Jahr bei einem der Song Writing Camps dabei war.

Moderator Florian Silbereisen erhielt zusammen mit Thomas Anders (Vorentscheidung 2006) einen der recht willkürlich vergebenen Preise, die an ein vergoldetes Stück der Berliner Mauer erinnerten – und zwar als bestes Duett. 

Auch Marianne Rosenberg (Foto unten) erhielt so ein brachiales Stück – wenn sich der Autor recht erinnert für ihr Comeback. Wobei sie gefühlt ja seit den 1970er Jahren nie weg war – zumindest nicht für die Community vieler ESC-kompakt-Leser*innen und von Moderator Ross Antony, der aber in der Sendung auch sonst nicht viel zu sagen hatte. In jedem Fall: bestes Medley des Abends. Und vor allem großes Lob für die Kleider-Reminiszenz an den Er-gehört-zu-mir-Vorentscheid 1975.

Einer der bekannteren Namen war danach Sarah Lombardi (Foto unten), die seit ihrer Teilnahme mit „Te amo mi amor“ am FreeESC im letzten Jahr zumindest zur erweiterten ESC-Familie gehört.

Um 22:47 Uhr, lange nach Melodifestivalen und EMA und nur noch in Konkurrenz zum Festival da Canção, war es dann endlich soweit: Jendrik betrat mit seiner Blåsemafia und dem Peace-Zeichen die Bühne in Suhl. Dabei trug er ein schwarzes T-Shirt unter einem kurzärmligen Glitzersakko sowie eine schwarze Hose und weiße Turnschuhe. Die Blechbläserinnen waren schlicht in schwarz gekleidet. Das erinnerte stark an den Auftritt in Köln, von dem wir Teile in der Hintergrund-Reportage schon gesehen hatten.

Auch der Autritt des Hamburgers war wie alle anderen heute Abend Playback und aufgezeichnet, wobei die Lippenbewegung nicht immer synchron war. Natürlich hatte Jendrik seine Ukulele dabei, die intensiv in den Auftritt einbaut wurde.

Das alles war ein sehr dynamischer Auftritt – und auch das Publikum (bestehend aus der Entourage der Produktion und teilnehmenden Künstler) ging gut mit. Überraschenderweise war das gerade in dem weniger melodischen Instrumental-Teil der Fall, der ESC-kompakt-intern gern als „LKW-Unfall“ bezeichnet wird.

Insgesamt waren das drei sehr unterhaltsame Minuten. Allerdings stellte sich der gesprochene Teil kurz vor dem Ende doch etwas als Fremdkörper im Auftritt dar. Hier gibt es sicher (hoffentlich) noch Optimierungsmöglichkeiten für Rotterdam.

Hier könnt Ihr Jendriks Auftritt aus Suhl im YouTube-Video sehen, die komplette Show gibt es aber hier in der ARD-Mediathek. Außerdem gibt es Jendriks Auftritt hier beim MDR in voller Länge.

Nach seinem Auftritt stellte sich Jendrik noch den Fragen der Moderator*innen Ross Antony, Beatrice Egli und Florian Silbereisen (im Foto unten von links nach rechts). Neues war für ESC-kompakt-Leser*innen dort allerdings nicht zu erfahren.

Bevor es zur Re-Weltpremiere der No Angels (ESC 2008) kam, durften zunächst Maite Kelly und Roland Kaiser noch einmal mit dem Evergreen „Warum hast Du nicht nein gesagt“ ran – Corona-bedingt von einer Plexiglaswand getrennt. Roland Kaiser ist wegen seiner Teilnahme an der ESC-Vorentscheidung 1980 aber ja auch für ESC-Bezug gut; Maite Kelly hat mit der Kelly Family 2002 versucht, Deutschland beim ESC zu vertreten.

Danach gab es mit Nino D’Angelo (ESC 1989) weiteren Bezug zur Daseinsberechtigung dieses Beitrags auf ESC kompakt.

Um 23:24 Uhr wurde dann endlich der Countdown für das neue „Daylight In Your Eyes“ von den No Angels eingeleitet. Die vier Künstlerinnen gaben alles und waren top vorbereitet. Ob die neue Orchestrierung von „Daylight“ allen zusagt, sei einmal dahingestellt.

Natürlich gab es zum Abschluss der Show auch noch ein Gruppeninterview – natürlich mit Corona-konformen Abstand. Im Übrigen waren laut Einblendung auch die ca. 50 Showgäste alle vorab negativ auf Corona getestet worden. Das macht doch Hoffnung auf einen ESC im Mai zumindest mit ein paar Besuchern in der Halle.


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