
Der griechische Sänger Agathonas Iakovidis ist im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Der Musiker vertrat Griechenland gemeinsam mit der Band Koza Mostra und dem Ska-Lied “Alcohol Is Free” beim Eurovision Song Contest 2013 in Malmö. Die Formation landete am Ende mit 152 Punkten auf dem 6. Platz im großen ESC-Finale.
Agathonas Iakovidis wurde 1955 geboren und veröffentlichte ab 1973 mehrere Alben. Die Musik des aus Thessaloniki stammenden Sängers lässt sich stilistisch dem Rembetiko zuordnen. Diese Musikrichtung ist in den 1920er-Jahren in den Arbeiter- und Flüchtlingsvierteln der griechischen Großstädte entstanden und besteht aus einer Mischung zwischen griechischer Volksmusik und osmanischen Einflüssen. Inhaltlich beschäftigt sich das Rembetiko ursprünglich häufig mit Armut und Kapitalismuskritik, der Titel “Alcohol Is Free” ist also durchaus auch programmatisch zu verstehen. Der Song ist vor allem auch unter dem Eindruck der Schuldenkrise und der Austeritätspolitik in Griechenland entstanden.
Zum Tod von Agathonas Iakovidis gab es natürlich auch Beileidsbekundungen aus der ESC-Welt. Auch die Band Koza Mostra, mit der Agathonas 2013 gemeinsam auf der ESC-Bühne stand, kondolierte auf Instagram:
“Das ist so schwer für uns. Unser großartiger Freund Agathonas ist heute Morgen verstorben.
Wir können keine Worte finden, um unseren Schmerz zu beschreiben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Ruhe in Frieden, Agathonas.”
Wir bedanken uns bei Agathonas Iakovidis für einen wunderbaren ESC-Moment und sprechen seiner Familie und seinen Freunden unser herzliches Beileid aus.
Ruhe in Frieden, Agathonas Iakovidis. Und den Hinterbliebenen viel Kraft.
Vielleicht hat er ja glück und im himmel ist der alkohol wirklich free….gute reise.
In der 65jährigen ESC-Geschichte sind viele Menschen auf der Bühne mit ihren Liedern aufgetreten. Musiker und Songwriter haben stets ihr bestens gegeben. Moderatoren führten uns durch die Shows. Alle Beteiligten am und um den ESC. Und doch ist es Naturgesetz die Bühne für immer zu verlassen. Gedenken wir dieser, die uns einen Moment ihres Lebens mit uns geteilt haben.
R.i.p.
Eine virtuelle esc -memorial hall wär doch was schönes.
Eine schöne Idee!
Ich habe der EBU in den letzten Jahren immer wieder den Vorschlag gemacht, eine Art in memoriam beim Finale zu zeigen, wie man es bei diversen Musik-und Filmpreisverleihungen kennt. Bisher nie eine Antwort erhalten.
Das hast Du sehr schön geschrieben. Danke dafür.
Zumindest bei Lys Assia hat man 2018 im Finale kurz auf ihr Ableben hingewiesen. Aber das war viel zu wenig damals…
Mein Lieblingsbeitrag aller Zeiten aus Griechenland – RIP and thank you for the music.
Einer meiner liebsten auch. Ob der liebste kann ich so spontan jetzt nicht sagen. Sokratis, Watch my dance, OPA und Rise up finde ich auch noch großartig.
Da sind wir uns quasi durch die Bank einig – wobei das Live von Rise up leider eine Katastrophe war.
Leider ja. Aber man kann nicht alles haben…
Ich fall da mal wieder völlig aus dem rahmen. Und ich stelle fest, wie früh sich mein faible für ältere singende damen beim esc entwickelt hat.
https://songcontest.ch/lieder/1991-griechenland-sofia-vossou-i-anixi/
Auch keine schlechte Wahl. 🙂
Bin mit im Club, wobei ich immer sehr kompromissbereit bei Auftritten bin, wenn mir die Studioversion gefällt.
Nachdem ja Alles was Spass macht und Suchtpotenzial hat, unangemessen verteuert, verboten oder geächtet wird, muss man damit rechnen, dass Alcohol is free bald auf dem Index landet. Solange es noch geht, einen Ouzo auf Agathonas, möge er in Frieden ruhen!
Diese Art der Kompromissbereitschaft haben wir gemeinsam. 🙂
“Alcohol ist free” gefällt mir auch sehr gut. So schön folkloristisch, wie ich es mir aus Griechenland wünsche.🙂
Die dänische Sängerin Ulla Pia, die das Land beim ESC 1966 mit dem Titel “Stop – mens legen er god” (Stopp – während das Spiel gut läuft) ist im Alter von 75 Jahren verstorben:
https://eurovoix.com/2020/08/24/denmark-ulla-pia-has-died-aged-75/
Beim Wettbewerb in Luxemburg belegte sie damit den 14. Platz. Dänemark legte daraufhin eine lange Pause beim ESC ein und kehrte erst 1978 wieder zurück.