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Live-Blog Dänemark: Finale Dansk Melodi Grand Prix 2022

Skandinavien Rocks Eurovision! Nach Norwegen und Finnland aber vor Schweden und Island wählt Dänemark seinen Beitrag für den Eurovision Song Contest 2022 in Turin. Am heutigen 5. März 2022 wählt Dänemark seinen Vertreter aus acht Finalisten. Das Finale wird live aus dem Jyske Bank Boxen in Herning übertragen, wo der dänische ESC-Beitrag auch schon in 2013, 2017 und 2019 gefunden wurde.

Acht Songs hat DR aus allen Bewerbungen ausgewählt. Dabei musste ein Komponist ODER ein Künstler dänischer Staatsbürger sein. Am Ende sind fünf von acht Songs in Landessprache, das ist nicht nur skandinavischer Rekord, sondern auch komplett anders als es bei „Germany 12 Points“ gewesen ist, wo nur ein Titel teilweise auf deutsch gesungen wurde.

Diese Songs stehen zur Wahl:

  1. Patrick Dorgan – Vinden suser ind
  2. Conf3ssions – Hallelujah
  3. Der Var Engang – En skønne dag
  4. Fuld Effekt (Aufmacherbild) – Rave med de hårde drenge
  5. Josie Elinor, Jack Warren – Let me go
  6. Morten Fillipsen – Happy Go Lucky
  7. REDDI – The Show
  8. Juncker – Kommet for at blive

Die hier veröffentlichte Reihenfolge ist auch bereits die Startreihenfolge.

Sehr gespannt bin ich, wie Euer Favorit, die Irgendwie-Boyband Fuld Effekt, die mich ein bissel an Planschemalöör erinnert, abschneiden wird.

Welcher der acht Song vom Dansk Melodi Grand Prix 2022 gefällt Dir am besten?

  • Fuld Effekt – Rave med de hårde drenge (30%, 116 Votes)
  • Conf3ssions – Hallelujah (22%, 86 Votes)
  • REDDI – The Show (19%, 74 Votes)
  • Josie, Elinor, Jack Warren – Let me go (11%, 43 Votes)
  • Morten Fillipsen – Happy Go Lucky (7%, 27 Votes)
  • Der var engang – En skønne dag (5%, 21 Votes)
  • Juncker – Kommet for at blive (3%, 10 Votes)
  • Patrick Dorgan – Vinden suser ind (2%, 9 Votes)

Total Voters: 386

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In Dänemark entscheidet allein das Publikum – in zwei Runden. Es gibt ein Superfinale mit drei Titeln.

Bereits seit Montag (28. Februar 2022 – wie in Deutschland, btw) kann man in der MGP-App abstimmen, pro Song einmal am Montag. In der Show kann man ebenfalls via App oder via SMS voten.

Nach der ersten Runde wird das Voting wieder auf Null gestellt, d.h. die drei Songs im Superfinale müssen ihre Stimmen wieder von vorne einsammeln.

Hier könnt Ihr Euch schon einmal mit den Songs und Künstlern vertraut machen.

Wir werden das Geschehen in Dänemark ab 20 Uhr mit einem beschwingten Live-Blog begleiten und ich freue mich, wenn Ihr mir einen Tag nach dem deutschen Finale dabei Gesellschaft leistet. Einen Livestream gibt es hier. Vor, während und nach der Show könnt Ihr die Ereignisse unter diesem Beitrag kommentieren.

Guten Abend aus Hamburg Harvestehude, zurück vom Berlin-Adlershof-Ausflug. Es war wunderbar, mal wieder in die Bubble einzutauchen und in Adlershof einige ESC Freunde und superbeschwingterweise auch einige von Euch (wieder)gesehen/getroffen zu haben zu haben.

Jetzt aber freue ich mich sehr, mit Euch den diesjährigen Dansk Melodi Grand Prix zu schauen. Der dänische MGP aus 2011 gehört zu meinen allerschönsten VE Erinnerungen, das war ein grandioses Kopenhagen-Wochenende und das absolute Highlight war die  „Under stjernerne på himlen“  an Tommy Seebach durch Kirsten SiggaardKeld Heick and Dario Campeotto. Hier habe ich darüber ausführlicher geschrieben und auch den Gänsehaut-Auftritt verlinkt.

In wenigen Minuten geht es los. Neben mir steht lediglich ein Glas Gerolsteiner Classic. Nachdem wir in der Nacht bei der virtuellen Aftershow-G12P-Aftershow-Party sehr ausgiebig gefeiert haben (immerhin physisch zu fünft), ist heute Pause angesagt.

Ich bin gespannt, wie viele von Euch sich hier heute versammeln, der Wettbewerb ist ja überaus stark an diesem neuen Super-Saturday!

Es geht standesgemäß los, die dänisches Vorjahres-ESC-Helden dürfen eröffnen! Fyr og Flamme sorgen von Anfang an für eine großartige Stimmung und es ist soooo schön, ein vollbesetztes Venue zu sehen. DieJyske Bank Boxen in Herning fasst ca. 15.000 Menschen.

Und es gibt einen Greenroom direkt vor der Bühne. Tina Müller and Martin Brygmann sind die Gastgeber der Show. Alle acht Acts sind im Greenroom und es gibt sogar etwas zu trinken. Die Champagnerflaschen im Background scheinen aber nur Deko zu sein, sie sind alle noch verschlossen.

Und dann geht es auch schon los.

 

Patrick Dorgan – Vinden suser ind

Es ist so großartig, dass heute tatsächlich die Landessprache den LineUp dominiert und mit einer in dänisch gesungenen Ballade geht es dann auch los. Im lässig geschnittenen dunklen Anzug zu einem offenen weißen Hem sieht Patrick auf der blau-weiß illuminierten Bühne richtig elegant aus.

Einwandfrei gesungen, sehr sympathisch präsentiert, allein der Song ist zwar eingängig aber nicht sonderlich individuell/edgy/ungewöhnlich, etwas bieder.

7 von 10 Punkten

 

Conf3ssions – Hallelujah

Und es geht auch schon weiterer mit einem der drei Favoriten für´s Superfinale, auch Eure Nummer 2 (hinter Fuld) in Euer Abstimmung.

Conf3ssions sind zu dritt, die Kombi aus zwei Frauen und einem Mann ist ungewöhnlich. Weiß ist die dominante Farbe auf der Bühne und es geht supercatchy los. Ein wunderbarer Popschlager!!

Mitreissend! Der Höhepunkt ist ein Gospelchor aus etwas zwölf Mädels, die auch alle in weiß gekleidet sind und auch das Licht ist allein ein sanft strahlendes Weiß, sehr elegant und sympathisch inszeniert.

I like it a lot.

10 von 10 Punkten

 

Der Var Engang – En skønne dag

Jetzt kommt das Öko-Singer-Songwriter-Stück. Ein schöner Tag, in der Tat, der Guitarpop-Feelgood-Titel ist so einschmeichelnd, dass man ihn einfach mögen muß, selbst wenn er etwas schlicht ist.

Die Bühne ist nacheinander in orange, blau, grün getaucht – das Licht in Hering ist echt großartig gemacht. Was für ein professioneller Unterschied zu G12P.

Ich entdecke Johnny Logan im Greenroom, oder? Habt Ihr was gesehen? Alle Acts haben ihre Entourage dabei, die Songwriter, vielleicht auch Freunde und Familie.

7 von 10 Punkten

 

Fuld Effekt (Aufmacherbild) – Rave med de hårde drenge

Und hier sind sie – die großen Favoriten Fuld Effekt – eine Art Boy-Next-Door-Weichspüler (im liebevollsten Sinne) Rap-Crew.

Einer der drei Jungs steht an den Turntables, die anderen drei rappen in Glitzer-Joggingoutfits davor. Dann zündet der DJ eine Konfettikanone. Hat was von Kundergeburtstag.

Die „harten Jungs“ gemäß Songtitel kommen nicht wirklich hart rüber, eher zum Knuddeln. Aber der Beat ist klasse, das macht Spaß, ist stimulierend und hat auch die notwendige Kantigkeit, um authentisch zu wirken.

Es wird schwer werden, daran vorbeizukommen, ich glaube wir haben die MGP-Sieger gesehen – trotz der schwieriger Startnummer.

9 von 10 Punkten

 

Mensch, die Hälfte ist schon vorbei.

Josie Elinor und Jack Warren – Let me go

„Let me go“ fängt beschaulich an, Jack sitzt in einer Art Wohnzimmer in blaugrau wie in einem Kleinkunst-Theaterstück.

Dann folgt Josie, ebenfalls in einen uni-color Wohnzimmer, diesmal in orange.

In der Totalen sehen die beiden Wohnzimmer nebeneinander richtig stark aus – wieder ist die Lichtinszenierung ein echter Burner.

Der Song braucht auch eine starke visuelle Umsetzung, denn die Midempo-Titel plätschert unaufgeregt-langweilig durch die drei Minuten. Sympathisch aber man hat sogar den Chorus schon wieder vergessen, wenn es vorbei ist.

4 von 10 Punkten

 

Morten Fillipsen – Happy Go Lucky

Diese Show ist wirklich Feelgood bis zum Anschlag. In der MAZ vor jedem Stück gibt es entspannte Neonbar-Szenen, wo alle Acts versammelt sind und von den Moderatoren abwechselnd befragt werden, auch das als Bartalk eher beiläufig inszeniert.

Nun also Eye-Candy-Morten, der allerdings einen moderneren (kürzeren) Haarschnitt gebrauchen könnte.

Happy Go Lucky hat eine bunte Lightshow wie aus einem Kaleidoskop. Sowas habe ich mal gesammelt, diese Erinnerung führt bei mir zu einem Adrenalinschub.

Der Uptempo-Happy-Happy-Popsong hat leider auch eine gewisse Beliebigkeit, aber es ist beschwingt anzusehen, vor allem, als jetzt auch noch acht Tänzerinnen und Tänzer auftauchen umd Morten Fame-Style umkreisen.

8 von 10 Punkten, dennoch, einfach weil´s so sympathisch rüberkommt.

 

Und ich bin komplett geflasht von der grandiosen Lichtregie bei DMGP.

REDDI – The Show

Hier sind die dritten Favoriten für´s Superfinale, die dänischen Neuzeit Joan Jett and the Blackhearts.

Das Intro am Klavier mit den Streichern im Hintergrund ist ein bissel lang aber nimmt das Publikum herzergreifend mit.

Dann geht es los mit dem treibenden Rockpop-Beat. Die Schlagzeugerin legt sich so stark ins Zeug, dass man ein viel härteren Sound erwarten würde.

Das ist ein Wanna-Be-Rocksong, aber eigentlich eher fast ein Schlager mit Schlagzeug-Verstärkung.

Aber „The Show“ hat eine sehr wirkungsvolle Bridge.

7 von 10 Punkten

 

Ich verstehe, dass der MGP-Sound immer als ein bissel „Fahrstuhl“-Beschallung verschrien ist, aber ich bin bestens unterhalten, weil alles so flockig, bunt, entspannt, familiär, herzlich und überaus eingängig ist. Und wir brauchen ja nur einen Song, die anderen dürften relativ schnell wieder vergessen sein, ein Second Chance Finalist ist eher nicht dabei.

 

Juncker – Kommet for at blive

Juncker erinnert mich ein wenig an Reinhard Mey. Das ist jetzt der MGP-Liedermacher-Spritzer im überzuckerten Klangteppich-Cocktail.

Hier wird viel die Liveband gezeigt, was mir gefällt, in Hering wird tatsächlich Musik gemacht.

Hausfrauenpop aus der zweiten Liga würde ich sagen, ein eher langweiliger Abschluß dieses Feelgood-Jahrgangs.

3 von 10 Punkten

 

Und da ist auch schon der erste Schnelldurchlauf. Mein Favorit sind GANZ KLAR Conf3ssions – allein schon wegen des großartigen Gospelchors, aber den Dänen wäre anzuraten, Fuld Effekt nach Turin zu schicken.

 

Wow, ABBA als Pausenmusik. Die Band spielt „Arrival“ als Intro, dann singt eine lässige Frau  im langem golden Glitzerkleid mit Schlitz „The Winner Takes It All“. Wer ist das?

Auf „The Winner Takes It All“ folgt „Gimme Gimme Gimme“ als Dance-Choreo. Hat ein wenig was von Abifeier.

Sodann „Super Trouper“ mit Knabenchor. Die Frau im 70er Jahre Outfit, die die Leadstimme singt, kenne ich auch nicht. Ich bin auf diesen Intervall-Act nicht ausreichend vorbereitet.

Klar, „Dancing Queen“, darf auch nicht fehlen – und wird mit mega viel Pyro präsentiert, aber auch brav Tischfeuerwerk-Style. Das ist so wunderbar verkitscht, ich mag noch mal den oben schon angeführten überzuckerten Cocktail hervorheben.

Caroline Henderson heißt die zweite Dame, erfahre ich von unseren Moderatoren.

Ich muß lachen, Frédéric nennt das Dargebotene die „Vermammamiasierung“ von ABBA. Das hat was! Darf ich mir dieses Wort ausleihen?

 

Es wird ernst, die Acts für´s Superfinale werden genannt.

Tina und Marten schreiten zur Tat.

UGE (also die Abstimmung vor der Finalshow in der App) steht für 10% des Votings und die drei Favoriten sind:

SMS 12% der eingegangenen Stimmen in der Liveshow

APP 78% Abstimmung in der App während der Liveshow

Wie bitte, kein Fuld Effekt?

Die spinnen, die Dänen!

 

Das Superfinale beschreiten also:

 

Na dann, es ist wie es ist. Das wird sehr schwer mit dem Finale für Dänemark in diesem Jahr.

Die drei Superfinal-Songs werden noch einmal präsentiert, dann spricht Tina mit Fyr og Flamme im Greenroom, die sich euphorisch zeigen, dass sie in diesem Jahr beim MGP vor Publikum auftreten durften.

Es gibt eine Parallele zu G12P nun – Martin präsentiert enen italienischem Klassiker mit dänisch-angepasstem Text: Volare.

Danach geht es wieder in den Greenroom, denn die Entscheidung naht.

SMS

Hallelujah

The Show

Let Me Go

Wie, jetzt bricht der Stream ab? Ich suche schon seit einigen Minuten nach Alternativen, aber ich werde nicht fündig. Leander, wo bist Du?

Well, Twitter vermeldet inzwischen REDDI als Gewinner des diesjährigen DMGP.

Dänemark hat also eine Girlgroup am Start. „The Show“ gehört sicher nicht zu den stärksten Songs, die DK zum ESC geschickt hast, eher unteres Drittel würde ich sagen.

Naja, schade dennoch, das wir die Bekanntgabe nicht live am Screen verfolgen konnten.

Dennoch hat dieser Candy Stop in Dänemark viel Spaß gemacht.

Es geht ja jetzt noch in Rumänien, Frankreich und Serbien mit den Finalshows weiter und in Portugal mit dem ersten Halbfinale. Ich wünsche Euch noch einen schönen ESC Abend und danke Euch, dass Ihr mit mir in Hering wart. Auf bald!


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