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Unser Lied für Israel: Makeda im Interview

Makeda Unser Lied für Israel Deutsche Vorentscheidung 2019 Song Writing Camp

Am 22. Februar findet in Berlin die deutsche ESC-Vorentscheidung „Unser Lied für Israel“ statt. Wir wollten mehr über die sieben teilnehmenden Acts erfahren und haben deshalb mit allen ein schriftliches Interview geführt.

Den Anfang macht heute Makeda. Bei der Vorentscheidung singt sie den Song „The Day I Loved You Most“, geschrieben im Song Writing Camp von ihr selbst, Tim Uhlenbrock, Kelvin Jones und Kristine Bogan.

ESC kompakt: Wie stellst Du Dich und das, was Du machst, Fremden bei einer Party vor?

Makeda: Ich stelle mich tatsächlich als Sängerin und Musikerin vor, denn das ist mein Beruf. Eine Zeit lang fiel mir das gar nicht so leicht, denn irgendwie schien mir das seltsam und fast unwirklich. Aber es ist nun mal so. Ich kann von der Musik leben und das ist schon ein echtes Geschenk. Inzwischen werde ich dann oft direkt gefragt, ob ich etwas vorsingen kann! Wenn ich das vermeiden will, sage ich einfach, ich sei BWL-Studentin. Das hat jedenfalls bisher immer geklappt. Wenn ich allerdings beim Vorentscheid war und mich ganz viele Menschen gesehen haben, wird das wahrscheinlich nicht mehr so gut funktionieren.

Wo/Wie lebst Du aktuell?

Ich lebe in Köln, stamme aber aus Bonn. Zum Glück sind beide Städte ja ganz nah beieinander, so dass ich immer schnell in meine Heimatstadt für einen Besuch vorbeischauen kann.

Seit wann machst Du Musik?

Musik mache ich schon seit früher Kindheit. Ich habe mit 6 angefangen Klavier zu spielen und um die selbe Zeit im Kinderchor der Kirche angefangen zu singen. Irgendwie war Musik immer Teil meines Lebens.

Was war Dein tollstes, emotionalstes, erfolgreichstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Musik?

Ich glaube, das war in China mit meiner Band als Kulturrepresentanten der Stadt Bonn vor 6000 Leuten bei 40 Grad vor einem chinesischen Tempel barfuß Bass spielen und singen. Das ist aber auch dicht gefolgt von meinem ersten Auftritt als Hauptrolle bei “Bodyguard das Musical”. Die Show beginnt damit, dass ich aus 20-30 Metern von der Decke heruntergefahren kam, um mit Tänzern und Feuer die erste Nummer “Queen of the Night” zu performen und natürlich die Show mit dem berühmten “I will always love you” zu beenden. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal Whitney Houstons Rolle auf der Bühne spielen dürfte.

Was ist Dir bei Deiner Musik besonders wichtig?

Sie muss ehrlich sein und spiegeln, wer ich bin. Musik hat für mich ganz viel mit Gefühlen zu tun und das möchte ich zum Ausdruck bringen. Wenn man Songs schreibt, taucht man ganz tief in sich hinein und muss sich Dingen stellen, auch wenn sie manchmal weh tun. Aber zugleich ist das auch sehr befreiend, und Menschen, die ähnlich empfinden, werden das beim Zuhören wiedererkennen und sich verstanden fühlen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und deshalb ist meine Musik das auch.

Wie kam es zu Deiner Teilnahme an Unser Lied für Israel?

Ich bin jetzt insgesamt dreimal gefragt worden, ob ich am Vorentscheid teilnehmen möchte. Das ist schon eine ziemlich große Ehre. Die ersten beiden Male hat es für mich einfach nicht gepasst. Umso glücklicher bin ich, dass es diesmal geklappt hat. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt Teil des Ganzen bin. Das ist fast unwirklich.

Wie hast Du reagiert als Du erfahren hast, dass Du bei der TV-Show dabei bist?

Ich wurde von Christoph Pellander, Wolfgang Dahlheimer und Jens Bujar angerufen – es war surreal!

Wie war das Song Writing Camp für Dich?

Das war eine wahnsinnig inspirierende Erfahrung. All die anderen Künstler, Songschreiber und Produzenten kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten, das hat mich manchmal fast überwältigt. Es ist einfach anders, wenn man mit mehreren zusammen etwas komponiert, und hier kamen so viele unterschiedliche Einflüsse hinzu, dass am Schluss etwas ganz Besonderes entstanden ist. Wir hatten da alle erdenkliche Freiheit, niemand hat uns etwas vorgeschrieben. So sollte es eigentlich immer sein.

Was kannst Du schon über Deinen Beitrag für Unser Lied für Israel verraten und was macht ihn besonders? 

Mein Song handelt davon, dass es besser ist zu vergeben, auch wenn es schwerfällt. Er heißt zwar „The Day I Loved You Most“, aber intern nennen wir ihn auch „The Forgiveness Song“, denn darum geht es. Ich singe von der Leere, die ein Verlust hinterlässt und wie schmerzhaft das ist. Aber zugleich auch davon, dass man sich daran nicht festhalten sollte, sondern es besser ist loszulassen, um weiterleben zu können. Und dazu gehört ganz zentral eben auch, dass man denen vergibt, die es einem schwergemacht haben. Eine besonders schöne Zeile lautet „I forgive you even if I shatter“, also ich vergebe dir, auch wenn es mich zerbricht. Das hat einfach große Kraft und ist ein wunderschöner Gedanke. Ich hoffe, dass Menschen, die in einer schwierigen Situation sind, durch den Song ein bisschen Mut schöpfen, um weiterzumachen. Das wäre das Schönste, was ich als Musikerin erreichen kann. Es ist also ein sehr emotionales Lied, das aber zugleich auch Hoffnung in sich trägt. Stimmlich muss ich da wirklich alles geben, denn es ist in den hohen Tonlagen sehr anspruchsvoll, und die leisen Teile muss ich umso gefühlvoller singen. Einige sagen, der Song erinnere an große Musical-Balladen, was ich als ein Riesenkompliment empfinde.

Hast Du Dich schon vor Unser Lied für Israel für den ESC und die deutsche Vorentscheidung interessiert?

Und wie! Ich bin seit meiner Kindheit ein großer ESC-Fan und habe eigentlich fast keine Show verpasst. Früher haben wir immer mit Familie und Freunden zusammen geschaut und gewettet, wer gewinnen würde. Das war jedes Jahr ein echtes Ritual, auf das wir uns gefreut haben wie auf Weihnachten. Ich habe auch immer für meine Favoriten angerufen. Das gehörte einfach dazu.

Und hast Du auch Lieblingslieder beim ESC?

Natürlich! Mein Lieblingssong ist „L’Essenziale“ von Marco Mengoni – dicht gefolgt von „Every Way That I Can“ von Sertab Erener, „Satellite“, „Euphoria“, „Rise like a Phoenix“ und „Amar Pelos Dois“. Michael Schultes „You Let Me Walk Alone“ und Levina mit „Perfect life“ fand ich auch sehr toll.

Wie verbringst Du denn jetzt die Zeit bis zum Vorentscheid?

Es gibt wahnsinnig viel zu tun, vor allem muss ich mich natürlich auf den Auftritt vorbereiten und ganz viel üben. Ich versuche aber trotzdem auch, immer Ruhepausen zu bekommen und Zeit für mich, meine Familie und Freunde zu haben. Das ist ganz wichtig, sonst geht irgendwann die Energie verloren.

Zum Abschluss noch eine Schnellfragerunde:

Dana International oder Netta?

Netta

Kibbuz oder Großstadt?

Kibbuz

Hummus oder Datteln?

Hummus; Datteln nur im Speckmantel!

Rummikub oder Mau-Mau?

Mau-Mau

Berge oder Meer?

Meer!

Bayern oder Dortmund?

Bayern

Dein aktuelles Lieblingslied?

Cynthia Erico – I’m here, Ariana Grande – Thank you, next

Deine erste CD?

Ich wünschte ich könnte was anderes sagen: „Soldier, Soldier“ von Captain Jack, aber dicht gefolgt von einer Destiny’s Child CD!

Dein erster Job?

Ich habe Prospekte verteilt.

Wer begleitet Dich in Berlin beim Unser Lied für Israel?

Meine Eltern. Und mein Vater hat jetzt schon ein Hotel in Tel Aviv gebucht! Sicher ist sicher, sagt er immer.

 

Tickets für „Unser Lied für Israel“ gibt es für 39 Euro auf tvtickets.de.


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