Auftakt in die Preparty-Saison: Das war die BCN Eurovision Party 2023

Ein Gastbeitrag von ESC-kompakt-Leser Pablo

Bienvenidos a BCN Eurovision Party 2023 und herzlich willkommen zum Auftakt der ESC Preparty Saison!

Barcelona zeigt sich von seiner besten Seite, Sonne, 20 Grad, der Frühling ist da. Passt bestens, um die Royals der ESC-Saison und die Queens vorheriger Editionen willkommen zu heißen. Der Stimmungstest und das erste Kennenlernen der Klasse 2023 wie auch der Alumni mit Auftritten, Interviews und vielen offiziellen und inoffiziellen Meet&Greets steht an und bildet den Auftakt der diesjährigen Preparty-Saison.

Nach dem großen Erfolg der ersten BCN Eurovision Party letztes Jahr wurde das Programm auf drei Tage und viele weitere Events voller ESC Bezug ausgeweitet – von Experten-Talks, Drag Drinks und Drag Brunch, Stadttouren, etc. war alles dabei. Mehrere Locations kreuz und quer in der Stadt sind offizielle Partner und warten darauf, die Gäste aus Spanien und ganz Europa so „eurovisiv“ wie nur möglich einzustimmen auf das, was an drei Abenden das Herz des ESC-Jahrgangs sein wird.

Offizielle Party-Location des EuroFansClub jeden Abend ist die Arena Experience, wo schon am Donnerstag, den 23. März der Stimmungstest erfolgreich gemeistert wurde. Der Saal tobte, einige internationale Gäste waren auch schon zu sichten, so unter anderem auch einige Blogger von den Wiwis.

24. März 2023: Euro Queens Night

Die Euro Queens Night fand am Freitag in der Sala Apolo statt, wo schon letztes Jahr die erste Edition der BCN Eurovision Party erfolgreich stattgefunden hat. Der Saal ist gut gefüllt und die Spannung ist bereits sehr groß. Mehrere Wiwi-Blogger (Luis, Bernardo, Cinan, etc.) sind heute da wie auch Matt von escYOUnited. Spanische Eurofans treffen auf internationale Hardcorefans. Überall hängen Werbebanner von MoroccanOil für Liverpool.

Und schon geht es los! WRS kommt auf die Bühne und begrüßt alle. Sehr niedlich erzählt er davon, wie er vor einigen Jahren seinen Geburtstag in Barcelona mit ein paar Bier am Strand verbracht hat und sich gewünscht hat, erfolgreicher Sänger zu werden und in Barcelona zu sein. Jetzt ist sein Traum wahr geworden. Schöne Worte von jemandem, der sehr bescheiden ist und hier wie ein ESC-Gewinner vom Publikum gefeiert wird.

Den Auftakt bildet dieses Jahr José Otero. Er beginnt seinen Auftritt ruhig und stimmt „Inviernos en Marte“ im Sitzen an, zwei Silhouetten im Hintergrund lassen seine Tänzer erahnen. Das Ganze beginnt mit sehr wenig Licht, ich habe fast verpasst, dass es los ging. Plötzlich explodiert seine Stimme nach dem Intro, die Lichter wechseln die Farben und es geht kraftvoll und eindrucksvoll weiter. Was für eine Stimmgewalt! Er stimmt nun Loreens „My Heart Is Refusing Me“ an und das Publikum geht sofort mit und tanzt. Eindrucksvoll, wie anders der Song mit einer männlichen Stimme klingt, und dabei sehr kraftvoll – nicht schlecht. Als Auftakt ein klasse Act, bei dem ich das Gefühl bekomme, hier möchte sich jemand für die nächsten Jahre als Spaniens Vertreter bereithalten. Und siehe da, zum Abschied kündigt er eine Überraschung für 2024 an!

Schlag auf Schlag geht es mit Siderland weiter. Die katalanische Band startet hier als Lokalmatador und das Publikum feiert die Ansprache und den Song auf katalanisch. „Que esclati tot“ war in Benidorm nicht mein Favorit, hier entwickelt der Song aber eine tolle Dynamik, die auch mich mitnimmt. Die Band stimmt danach einen traditionellen Song auf Katalanisch an und das Publikum singt spontan mit.

Als nächstes steht schon Barei bereit und darf sogar drei Songs singen. Sie beginnt alleine auf der Bühne mit ihrem eigenen Song „Who Plays the Drums?“, ein Dubstep-Pop Song, der die Menge bewegt, aber nicht sehr bekannt zu sein scheint. Barei stimmt „Euphoria“ an und das Publikum ist begeistert! Sie steht am Mikrofonständer und singt kraftvoll, man könnte meinen, Loreen stehe hier selbst auf der Bühne. Als letztes singt sie „Say Yay“ und hier wird sie vom Publikum wie auf Händen getragen. Zwei Tänzer unterstützen sie, die Choreo von Stockholm sitzt noch perfekt. Die Menge singt jeden Refrain mit, es gibt zum Schluss Riesenapplaus. Und Barei bedankt sich ganz artig und macht zum Abschied ein Selfie mit uns, was sie später auf Instagram gepostet hat.

Megara sind da mit einem bunten und grellen Backdrop und einer dynamischen Lichtshow. Die Rockshow geht richtig nach vorne, die Sängerin heizt dem Publikum nicht nur mit der Pyro ein. Sie singt erst einen Albumtrack und danach dann ihren Benidorm-Beitrag „Arcadia“ und gibt dabei alles. Die Leute sind komplett in ihren Bann gezogen Sie lehnt sich ins Publikum und man sieht, wie sie einem Mann in der ersten Reihe über die Wange leckt – die Menge rastet aus! Sie ist eine Rampensau vom Feinsten. Tobender Applaus für die Band. Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass Megara eines Tages auch eine gute Wahl für Spanien beim ESC sein könnten.

Famous kommt auf die Bühne. Er begrüßt das Publikum und freut sich, hier zu sein. Er sagt, dass er nervös ist, weil es sein erstes Mal auf einer Eurovision Party ist – niedlich, aber man merkt es ihm auch die ganze Zeit an. „La Lola“ beginnt, was er unterbricht – ist es die Nervosität? Es geht direkt weiter und als der Refrain ansetzt singen alle mit. Famous gibt alles, animiert, tanzt, singt und beweist dabei eine sehr gute Form und eine gewaltige Stimme. Er redet nach dem Song wieder, leider so schnell, dass ich nicht verstehe, was er sagt. Er stimmt noch einen Song an, das Publikum geht mit, aber nicht so sehr wie bei Lola. Trotzdem scheint es mir so, als fehle ihm noch der richtige Song zum Durchstarten seiner Karriere, was ihm sehr zu wünschen wäre.

Ronela Hajati aus Albanien kommt auf die Bühne. Sie trägt einen grünen Bodysuit, der ihre Kurven betont. Sie wird direkt vergöttert, sie spricht zum Teil Spanisch mit uns, heizt ein, alle schreien mit. Was für ein Empfang! Der Beitrag aus Una Voce per San Marino „Salvaje“ läuft und wird jede Sekunde gefeiert. Sie weiß genau, was sie tut, alle machen bei jeder Animation mit. Stimmlich ist das hier next Level – wow.

Ihr nächster Song ist auf Albanisch, erinnert ein bisschen an „Bonbon“ von Era Istrefi. Ronela tanzt sehr sexy, weiß ihre Kurven einzusetzen und interagiert wie niemand zuvor mit dem Publikum. Zum Schluss kommt ein Feuerwerk und die Menge rastet aus! Die Menge ruft: „Ronela! Roneeeela!“ und fordert schließlich „Ronela Eurovisión!“. Was für ein schöner Moment! Ronela spricht davon, was sie von den Kritiken des letzten Jahres gelernt hat und dass sie nun bereit ist für einen neuen Versuch. Dabei kommt sie sehr sympathisch und bescheiden rüber.

Im Hintergrund kommen vier Tänzer in Roben auf die Bühne. „Sekret“ wird angestimmt und spätestens hier ist das Publikum nicht mehr zu halten! Alle tanzen und die Energie fließt durch jeden im Publikum. Das ist so spektakulär, dass ich fast emotional werde. Es wird eine Zugabe gefordert, aber leider ist auch bei ihr nach dem dritten Song Schluss.

E’Femme stehen auf der Bühne. Die Mädels sehen gut aus, singen gut und die Choreografie ist eine klassische Girlgroup-Performance. Nichts Neues, nicht so spannend. Möglicherweise nicht die beste Positionierung nach Ronela. Das Publikum ist aber trotzdem ganz dabei und tanzt und macht bei dem Song mit. „Uff“ klingt live sogar ganz nett und am Ende tanze ich auch ein bisschen. Die Mädels singen einen weiteren spanischen Reggaeton-Song. Der kommt nicht sonderlich an, das Publikum scheint weniger involviert und die Schlangen zur Bar werden etwas länger.

Efendi ist jetzt an der Reihe. Sie ist wirklich sehr klein und verschwindet fast auf der großen Bühne – gut, dass sie ein rotes Lackoutfit trägt und damit einen cleveren Akzent setzt. Sie singt als erstes „Cleopatra“, nutzt aber auch hin und wieder etwas Hilfe vom Playback. Der Backdrop und die Show sind fast etwas zurückgenommen. Das Publikum liebt sie, sie ist sehr süß und fast schüchtern. Als „Mata Hari“ losgeht, ist das Publikum wieder nicht zu halten! Die Leute flippen aus, während die Tänzer alles geben, die Lichtshow und die Pyro heizen uns immer mehr ein. Zum Schluss gibt es auch hier Sprechchöre, das Publikum ruft: „Efeeeendi“.

Es ist mittlerweile fast 23:00 Uhr und nun ist WRS an der Reihe. Er wird von der Menge gefeiert wie eine spanische Legende. Er stellt einige Songs seines am 12. Mai 2023 erscheinenden Albums vor. Das Datum wird sogar mehrfach im Backdrop eingeblendet – ganz schön clever, so hab ich mir das gemerkt. Drei Songs sind dabei mehrheitlich auf Spanisch, es wird elektronisch, Regaetton-Einflüsse sind auch sehr deutlich für den spanischen Markt gedacht. Ein Song, der für mich heraussticht, scheint den Titel „Tsunami“ zu tragen – sehr tanzbar und geht schnell ins Ohr. WRS bedankt sich ganz niedlich beim Publikum, fast komplett auf Spanisch und erzählt, wie letztes Jahr hier in Barcelona alles für ihn losgegangen ist und nun ist sein Traum wahrgeworden. „Llámame“ kommt und hat für die spanischen Fans mittlerweile Kultstatus – kein ESC-Event, kein Pride letztes Jahr in Spanien ohne den WRS-Song. Natürlich ist der Song auch hier DAS Highlight des Abends (zusammen mit Ronela) – „Llámame“ klingt hier nach einer ESC-Hymne.

Er singt jetzt noch „Bamboleo“ von den Gypsy Kings in einer elektronischeren Version – auch das funktioniert erstaunlich gut. Es folgt noch ein Elektropop-Song, der leicht an Agoneys „Quiero Arder“ erinnert. Ein Minikonzert, WRS wird hier frenetisch gefeiert! Mit was für einem Highlight der Abend zu Ende ging!

Die Menge macht sich langsam auf Richtung Arena Experience für die Aftershow-Party. Für mich ist heute hier Schluss, denn ich will mich für den morgigen Abend etwas schonen. Euphorisch mach ich mich auf den Weg nach Hause. Barcelona ist wahrhaft das Zentrum des ESC für dieses Wochenende!

25. März 2023: BCN Eurovision Party 2023

Man merkt, dass die Organisatoren sich dieses Jahr richtig Mühe gegeben haben. Die Verlegung des Hauptabends vom Sala Apolo, einem Club, in den Club Sant Jordi, eine Konzerthalle, hatte den Vorteil, dass die Kapazitäten auf ca. 4.000 Besucher aufgestockt werden konnten. Der Nachteil der Verlegung ist auf jeden Fall die Distanz der Location zum Zentrum. Regulär mindestens 45 Minuten vom Plaça de Catalunya muss man den gesamten Montjuïc umrunden, inklusive einer labyrinthartigen Umleitung um den benachbarten Palau Sant Jordi, wo parallel Robbie Williams die Halle gefüllt hat. Dieser Umstand bedeutete auch, dass keine Taxen verfügbar waren, keine Schilder die versteckt wirkende Halle angedeutet haben und auch die Ordner waren eher auf Robbie angesetzt. So kam es leider dazu, dass wir (am Ende zusammen mit einem spanischen Wiwiblogger) die Halle erst mit Verspätung betreten konnten. Ich habe mal vier Jahre hier gelebt, da fand ich es schon ärgerlich, dass wir heute fast zwei Stunden gebraucht haben, um hier anzukommen.

So haben wir den Opening Act um Beth leider verpasst. Wie uns berichtet wurde, ist „Dime“ als spanischer Evergreen unter den Fans ein spektakulärer Auftakt gewesen und hat die Menge richtig aufgeheizt – was beim spanischen Publikum sowieso nicht so schwer ist, wie ich am Freitag schon gemerkt habe. Moderator Giuseppe di Bella, den wir als Edurnes Tänzer kennen, moderiert das Event schon zum zweiten Mal und macht dabei eine super Figur.

Der erste 2023er-Act des Abends ist Monika Linkytė. Wir sehen bei jedem Act eine kleine Postcard zu Barcelona und für ein paar Sekunden wird der Künstler und der Song eingeblendet, eine schöne Idee. „Stay“ wird unter großem Applaus empfangen und Monikas Stimme füllt die gesamte Halle, obwohl sie alleine auf der Bühne steht und der riesige Backdrop sie fast verschlingt. Die Farben sind einfach, rot und gelb, am Ende sehen wir eine aufgehende Sonne, das Ganze wirkt afrikanisch angehaucht. Vielleicht ein zu einfaches Setting, denn der Applaus fällt mäßig aus, schade.

Nach dem Umbau geht es Schlag auf Schlag mit TVORCHI weiter. Der Backdrop mit den Blitzen wirkt bedrohlich und füllt das gesamte Sichtfeld, die Akustik des Songs wirkt sehr eindringlich. Jefferys soulige Stimme ist beeindruckend, und durchdringt den Raum. Ich kann mir vorstellen, dass wir hier schon den Auftritt für Liverpool gesehen haben. Leider interagieren sie kaum mit uns und auch dieser Applaus fällt verhalten aus.

Als nächstes ist San Marino dran. Piqued Jacks haben einen weißen Backdrop, der den Raum erhellt und einen starken Kontrast zu TVORCHI bildet. Ich bin überrascht, wie wohltuend „Like an Animal“ live jetzt klingt. Die Stimme des Sängers E-King klingt erstaunlich gut und der Bursche hat Charisma! Die Band schlägt sich bestens, es werden viele Rockplattitüden und Måneskin-Anleihen bedient, aber das funktioniert prima. Das habe ich so nicht erwartet. Mehr Applaus als bei den anderen beiden Acts.

Nun ist Susanne Georgi dran. Die letzte Teilnehmerin Andorras 2009 beginnt ihren Auftritt mit einem Song auf englisch, „Dub-I-Dub“ von Me & My aus 1995. Susanna war Teil der dänischen Band zusammen mit ihrer Schwester. Nach dem Song erzählt sie uns davon, wie massiv ihre Mühen sind, Andorra zum ESC zurückzuholen. Auch für nächstes Jahr fährt sie eine groß angelegte Kampagne und das Publikum applaudiert. Darauf stimmt sie „La teva decisió“ an, das Video von Moskau läuft im Backdrop. Das Publikum tanzt während des Songs mit und am Ende und unter großem Applaus fordert es fast schon erwartungsgemäß: „Andorra Eurovisión!“.

Als Joker Out auf die Bühne kommen, ist der Applaus riesig! Sie tragen ähnliche Klamotten wie immer, versprühen eine sehr frische Energie und das Publikum macht mit, hüpft und tanzt bei jedem Refrain gemeinsam mit der Band. Im Backdrop ist einfach nur der Name der Band zu sehen, für Liverpool kommt noch etwas anderes, wie sie mir später erzählt haben. Größter Applaus bisher – I love.

Iru steht bereit in einem schwarzen Paillettenkleid und singt „Echo“. Der Backdrop ist schwarz-rot und wirkt sehr futuristisch. Könnte so auch für Liverpool funktionieren. Die Stimme klingt wie im Video, sehr kraftvoll, auch wenn das öfter angesprochene „Schreien“ nicht zu verkennen ist. Das ist ihr Stil, was aber auch jeden anders erreicht. Mir gefällt der Song auch immer mehr – schönhören? Das Publikum feiert sie, der Applaus wird immer größer.

Bei Irlands Wild Youth hört man zu Beginn starke Tonprobleme und man hört den Sänger kaum. Bis zum Refrain ist der Ton aber wieder hergestellt und man hört ihn besser. Was uns aber auch offenbart, dass seine Stimme verhältnismäßig nicht ganz so stark ist. Auch er trägt schwarzes Pailletten-Top und macht ansonsten eine gute Figur. Er animiert das Publikum, die Band gibt alles, was ich sehr erfreulich finde. Leider sind wir uns hier alle einig, dass das ein sicherer Nicht-Qualifikant ist.

Suzy aus Portugal steht nun auf der Bühne und singt eine Ballade. Im Backdrop werden schwarz-weiße Aufnahmen von ihr eingeblendet und währenddessen fällt mir auf, dass sie eine erstaunlich starke Stimme hat. Als „Quero ser tua“ beginnt, brechen beim Publikum alle Dämme. Der portugiesisch grün-rot gehaltene Backdrop und ihre Tänzer komplettieren Suzys Fest und das Publikum bebt! Der Applaus ist dementsprechend riesig!

Sharonne kommt auf die Bühne und die Leute rasten aus. Sie vergöttern ihre „Drag Race España“-Gewinnerin, sie singt unter anderem ihren Benidorm-Beitrag „Aire“ und auch hier ist das Publikum nicht zu halten. Giuseppe kommt auf die Bühne und tanzt die Choreo mit. Dann gehen sie gemeinsam von der Bühne unter tobendem Applaus.

Jetzt sind Sudden Lights aus Lettland dran. Sie sind einer meine Favoriten, ich habe den Song ins Herz geschlossen. Sie haben einen einfachen Backdrop aus fünf Leuchten und manchmal werden Szenen aus dem Auftritt des Vorentscheids Supernova eingeblendet. Leider erreicht der Song die Leute nicht so sehr, man hört aber einige mitsingen! Der Applaus ist hier mäßig.

Pasha Perfeni erscheint vor einem großen blau-roten Ring, der sich später zu einer Sonne entwickelt. Er trägt das Outfit wie wir es aus dem Video und dem Vorentscheid kennen und siehe da, er hat auch den kleinwüchsigen Flötisten dabei! Das Publikum feiert den Auftritt, denn Pasha ist stimmlich top und die rumänische Sprache verleiht dem Song einen gewissen melodischen Touch. Natürlich riesiger Applaus!

Poli Genova kommt in einem grünen Kleid auf die Bühne und singt unter großem Beifall „Na Inat“ von 2011. Wir sind uns einig, das hätte in Düsseldorf ins Finale gehört. Die Menge liebt sie, ihre Stimme ist gewaltig! Nun singt sie „If Love Was A Crime“ und auch hier ist das Publikum kaum zu halten, im Backdrop Szenen aus dem Musikvideo. Sie ist eine Rampensau und ihre fünf Tänzer vervollständigen die Wucht des Songs. Bei „Dai mi lubovda“ (pardon my bulgarian) wirkt der Song fast hymnisch und alle singen mit. Ein sehr langer kräftiger Applaus!

Belgien schickt Gustaph nach Barcelona mit einer sehr zielgruppenorientierten Performance. Es werden im Backdrop Drag Queens eingeblendet, die den Song mitsingen. Er trägt ein Cappy und einen roten Overall und wird dabei von zwei stimmgewaltigen Backgroundsängerinnen unterstützt. Das Publikum tanzt mit, feiert ihn und er lebt für den Moment. Großer Applaus.

Ein heimlicher Favorit aus dem EuroFansClub steht nun an und das Publikum begrüßt sie frenetisch: Mae Muller hat vier Tänzer dabei, ihr Backdrop ist sehr bunt und immer wieder werden Lyrics eingeblendet. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass ihre Stimme eher Mittelmaß ist. Sie spricht nach dem Song sogar Spanisch mit dem Publikum, das sie und ihren Song trotzdem liebt.

Destiny kommt in einem langen schwarzen Kleid auf die Bühne und singt „All Of My Love“. Ihre Stimme ist grandios. Bei „Je Me Casse“ weiß sie das Publikum anzuheizen und alle tanzen mit und singen jede Zeile des Songs. Der Backdrop ist dem in Rotterdam sehr ähnlich. Was für ein Auftritt! Es gibt sogar Standing Ovations von den Tribünenplätzen am Rande! Ich bin sicher, wir werden Destiny in der Zukunft wieder auf der ESC-Bühne sehen.

Giuseppe Di Bella und Sharonne kommen auf die Bühne mit dem Organisator der BCN Eurovision Party. Sie sprechen vom großen Erfolg des Events, das erst seine zweite Ausgabe feiert. Es wird am Ende der Termin für nächstes Jahr angekündigt: Der 27. April 2024 und wieder im Club Sant Jordi! Ein bisschen spät in der Saison, wie ich finde.

Rosa Lopez ist eine ESC-Queen Spaniens und singt einige Klassiker, wie „Quédate conmigo“, „La Noche es para mi“, „Amanecer“ und natürlich „Europe’s Living A Celebration“.  Die Menge tobt und singt bis zum letzten A-cappella-Moment mit.

Endlich kommt der Moment von Mimicat. Sie trägt das rote Kleid vom FdC und im Backdrop werden immer wieder verschiedenförmige Herzen eingeblendet. Sie steht alleine auf der Bühne, ihre Stimme durchdringt aber alles und der Song heizt dem Publikum so richtig ein, die Menge macht so krass mit, als wäre das der spanischer Beitrag. Das habe ich nicht erwartet, denn Mimicat ist hier eines der Highlights des Abends!

Islands Diljá kommt auf die Bühne und trägt ihren babyblauen Anzug. Sie hat eine tolle, kräftige Stimme und gibt volle „Power“. Sie selbst scheint aber eher verloren auf der großen Bühne. Leider gibt es nur mäßigen Applaus.

Jetzt kommt Ruslana auf die Bühne, trägt dabei ihr Outfit wie aus Istanbul und natürlich mit einer Ukraine-Flagge. Bei „Wild Dances“ bebt der Saal und ihre Stimme ist wie immer imposant. Sie spricht zum Publikum und hält eine Rede zur aktuellen Situation. Bei „Slava Ukraini“ applaudiert das Publikum.

Als letzter diesjähriger ESC-Act steht nun Blanca Paloma im weißen langen Kleid auf der Bühne. Die Spanier stehen komplett hinter ihrem Act, denn hier stehen nun alle, selbst die Tribüne und der Green Room, um ihre ESC-Königin zu feiern. Im Backdrop sehen wir einen weißen Ring. Es wird Flamenco getanzt im Publikum und selbstverständlich hängen ihr alle an den Lippen. Blancas Stimme ist kristallklar, kräftig und emotional und gemeinsam mit dem treibenden Beat von „Eaea“ kann man sich ihrem Bann nicht entziehen. Es gibt minutenlangen Applaus und Sprachchöre – ein Gänsehautmoment. Was für ein Abschluss!

Wir treffen beim Rausgehen auf Bojan von Joker Out, was für ein sympathischer Typ! Er genießt es mit uns Fans zu sprechen und verspricht für Liverpool etwas „Großes“ – das glaub ich ihm sofort! Später kann ich noch ein Bild mit der ganzen Band machen.

Später treffe ich noch auf Suzy, die unfassbar liebenswürdig ist und sofort für ein Bild bereit steht. Ich bedanke mich für ihren unfassbaren Auftritt und hoffe, dass sie eines Tages zurück kommt.

Auch Piqued Jacks sind super sweet und zugänglich und ich ergattere ein Bild mit den Jungs.

Darauf geht es auf eine 90-minütige Rückreise ins Zentrum und den EuroFansClub Arena Experience, der sich fast als zu klein erweist bei so vielen Fans. Was für ein Wochenende! Für jeden, der jemals mit dem Gedanken gespielt hat, eine PreParty zu besuchen, kann ich das nur wärmstens empfehlen.


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24 Comments
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Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Wow, schöner Bericht und tolle Bilder, vielen Dank dafür.😊

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby: ich stimme dir zu, ein toller Bericht. Endlich mal was anderes als die herkömmliche Art. Nicht so piefig.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  zwo.2

Lieber @zwo.2, ich finde eigentlich die meisten Artikel auf esskompakt sehr interessant. Nur habe ich diesmal den Artikel noch mal extra gewürdigt, da ja Pablo, so weit ich weiss, noch nichts keinen Artikel verfasst hat. Hat demzufolge noch nicht so die Erfahrung. Und ich finde, das hat er gut gemacht. Alle Achtung.🙂

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Nächstes Jahr aber dann auch bitte mit deutscher Beteiligung!

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Lieber Pablo,

die ESCK-Welt beneidet dich und ich am allermeisten. 😀

………………………………………………………….

Blanca Paloma live zu erleben. Ein Traum. Letztes Jahr Chanel mit „SloMo“, dieses Jahr Blanca Paloma mit „Eaea“. Was kommt da als nächstes im Jahr 2024 ? Spanien kann Fußball, Spanien kann Benidorm-Fest und Spanien kann ESC Pre-Party. Und so ganz nebenbei kommen aus Spanien auch noch hervorragende Rotweine.

Lieber Pablo, ich hoffe du hast ein Glas genießen können. 😀

Pablo
Pablo
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Vielen Dank Timo. War ein wirklich besonderer Moment mit Blanca Paloma. Vor allem zu sehen, wie sehr die spanischen Fans dahinter stehen! So vereinend, einnehmend, das es einen einfach glücklich macht. Wir sind am Ende eine kleine ESC-Familia, und trennen Geschmäcker, aber uns vereint die Leidenschaft. 😉
Und übrigens, es ist der ein oder andere Schluck Estrella bzw Estrella Galicia geflossen…

Geno
Geno
1 Jahr zuvor

Danke für den tollen Bericht!

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die Eindrücke von der BCN-ESC-Party. 🥳

Nelis
Nelis
1 Jahr zuvor

Danke für den tollen Bericht Pablo.
Sooo beschreibt man Emotionen und nimmt die Fans mit.
Bester Bericht ever hier. ❤️❤️❤️

P.S.: und es freut mich dass Du den lettischen Beitrag ebenfalls magst 😉

Pablo
Pablo
1 Jahr zuvor
Reply to  Nelis

Vielen lieben Dank Dank, Nelis! Weiß ich sehr zu schätzen ❤️❤️

Sudden Lights haben einen Moment geschaffen in diesem Jahrgang 😉🙌

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor

Danke für den sehr guten und ausführliche Bericht der pre View Party. Obwohl er so lang war , war ich an jeder Zeile gefesselt und nirgends kam lange Weile auf. Man spürte durch die Worte teilweise den Spaß den der Autor vor Ort hatte. Gerne weitere Berichte von ihm .👍

olfi
olfi
1 Jahr zuvor

Richtig tolle Fotos von der Bühne – sind die auch von Pablo?

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  olfi

Jupp

olfi
olfi
1 Jahr zuvor

Großartig… Kompliment! 🙂

Mario
Mario
1 Jahr zuvor

1 Woche Verspätung

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Wow, schöner Bericht,
kann es sein dass die Prepartys immer größer und populärer werden?

Rusty
Mitglied
Rusty
1 Jahr zuvor

Vielen lieben Dank Pablo für diesen ausführlichen Bericht,die tollen Fotos und Videos. Die Leidenschaft und Begeisterung von dir ist total bei mir angekommen.Ich durchforste sowieso schon immer YT ,um mir Eindrücke von den PrePartys zu holen. Dafür war dein Bericht hier eine Luxusberichterstattung.
Und an den positiven Kommentaren hier sieht man mal wieder,wie sehr wir ESC Fans uns nach guter Vorberichterstattung sehnen,egal ob es um PrePartys oder eben auch Probenberichte geht. Bei sowas geht uns doch das ❤️ auf.
Lieben Dank🙂

JoBi
JoBi
1 Jahr zuvor

Ein sehr schöner Bericht.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor

Muchas gracias por estas imagenes hermosas desde Barcelona

Pablo
Pablo
1 Jahr zuvor

Muchas gracias Mariposa, ha sido increíble. Todo lo que he transmitido ha sido lo que se daba, un placer sin límites 🎈😊

Pablo
Pablo
1 Jahr zuvor

Ihr Lieben, ich danke euch und jedem einzeln vielmals für so viele schöne Worte. 😊🤗 Ich hab mir Mühe gegeben, diese unvergleichliche Energie beim Event mit euch zu teilen. So viel Einigkeit, bei Fans und Stars, alles kam zusammen um sich zu feiern – und uns alle eint die Liebe für den ESC. 🌈🎉Dazu diese (nicht nur für mich) besondere Stadt! ❤️❤️
Ich hoffe viele weitere Events (auch woanders) besuchen zu können! Gerne teile ich dann wieder, und vllt trifft man sich ja auch in Zukunft auf einem davon. Dafür sind sie ja da 😉🎈

Besonderer Dank geht an @Benny 🤗

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor

Danke für den Bericht Pablo, ich hatte beim lesen das Gefühl dabei zu sein. Wunderbar geschrieben. Muchas Gracias

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor

Habe mir jetzt mal einen Großteil der Auftritte angeschaut und habe nun richtig Bock auf diesen ESC-Jahrgang! Vor allem Georgien und Slowenien haben mir besser gefallen als in der Studio-Version. Und auch wenn es wahrscheinlich nicht passieren wird, wäre es nicht toll wenn Blanca Paloma genau 40 Jahre nach Remedios Amayas 0 Punkten gewinnen würde? ❤

Branko
Branko
1 Jahr zuvor

Vielen lieben Dank für den Bericht über die BCN Eurovision Party 2023! Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie die Stimmung auf solchen Events ist. Auch wenn ich wahrscheinlich ein bisschen Angst bei so vielen Menschen in einem Raum hätte, wäre ich auch gerne mal dabei. 🙂