BILD: Stefan Raab und ProSieben planen internationalen #FreeESC für Oktober 2023

Zweimal hat der Free European Song Contest, kurz: #FreeESC, bereits stattgefunden. Nach 2020 und 2021 war ursprünglich eine Ausgabe für dieses Jahr vorgesehen; diese wurde aber im Juni abgesagt – mit der Aussicht auf einen neuen Anlauf im Jahr 2023. Hierzu gab es laut BILD ein Geheimtreffen von Stefan Raab und ProSieben-Chef Daniel Rosemann mit Vertretern internationaler TV-Stationen in Budapest. Dabei soll es um eine tatsächliche internationale Konkurrenzveranstaltung zum traditionellen Eurovision Song Contest gegangen sein, die für den Oktober 2023 in Köln geplant wird.

2020 war der FreeESC von Stefan Raab und ProSieben gestartet worden, um eine Alternative zum wegen der Corona-Pandemie abgesagten ESC zu bieten. Die erste Ausgabe fand dann auch exakt an dem Tag statt, der für den eigentlichen ESC vorgesehen war. Die Reichweite der ProSieben-Show, die von Nico Santos gewonnen wurde, lag seinerzeit leicht über der EBU-Ersatzveranstaltungen, dem „deutschen ESC-Finale“ und der EBU-Tribut-Sendung „Europe Shine A Light“. Im letzten Jahr ging man der direkten Konfrontation aus dem Weg und präsentierte den FreeESC eine Woche vor dem ESC.

Das Manko der ProSieben-Veranstaltung war in beiden Jahren, dass der internationale Bezug der Teilnehmenden oft an den Haaren herbeigezogen wirkte. 2020 nahm als originelle Idee auch der Mond vertreten durch Max Mutzke am Wettbewerb teil. Dennoch (oder deswegen) ging es mit der Einschaltquote im Vergleich zur Premiere 2020 bergab.

Sieger des zweiten #FreeESC: Rea Garvey mit „The One“ für Irland

Diese Schwachstelle soll nun ausgemerzt werden, indem wirklich internationale Acts aus unterschiedlichen Ländern an der Veranstaltung teilnehmen. Dabei soll jedes Land, wie die Bild schreibt, in der Kölner Lanxess Arena „eine eigene Loge bekommen, aus der in der jeweiligen Sprache moderiert (Anm. d. Red.: gemeint ist vermutlich kommentiert) wird.“ Diese Show soll dann von ProSieben an die Heimatsender der teilnehmenden Künstler*innen verkauft werden.

Dieses Vorgehen kann eigentlich nicht überraschen, denn auch der ESC der Eurovision lebt ja von der wirklichen Internationalität und dem Wettbewerb auch der dahinterstehenden Länder. ProSieben bietet mit diesem erweiterten Ansatz nun TV-Stationen in anderen Ländern, die am ESC nicht beteiligt sind, eine Möglichkeit eines eigenen Musikwettbewerbs mit internationalen Charakter.


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byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor

Finde ich eigentlich eine schöne Idee als weiteren Contest für Privatsender die nicht öffentlich rechtlich finanziert sind in Europa und vielleicht sogar darüber hinaus.
Ein weiterer Wettbewerb der die Menschen so für Musik zusammenbringt und es im besten Fall auch trotzdem schafft dieses ESC-Feeling aufzubauen wäre schön. Die bisherigen 2 Ausgaben wirkten aber mehr wie Marketing-Shows der typischen, etablierten ProSiebenSat.1 Künstler wie Rae Garey oder Nico Santos die einfach ihren neuesten Song präsentierten, echte internationale Künstler waren eher eine Fehlanzeige, auch wenn ich mich über die eine Ausnahme(?), die Teilnahme von Ben Dolic 2021 gefreut habe.

Bendemaennchen@arcor.de
Bendemaennchen@arcor.de
1 Jahr zuvor

Immerhin kann man nun davon ausgehen, dass es keine Wiederauflage einer Zusammenarbeit von NDR/Pro 7/ Raab gibt. Das ist eine gute Nachricht.

Basti
Basti
1 Jahr zuvor

Aufmerksamkeit und mediales Stattfinden des ESC, ESC in Deutschland, Top Ten Platzierungen… war schlimm damals oO

byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor

Warum ist das eine gute Nachricht, die Raab-Jahre gehören doch zu Deutschlands besten? 😀

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor
Reply to  byJannik

Ich glaub das war von Basti ironisch gemeint! 😉

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  byJannik

@AlexESC: byJannik hatte sich vermutlich auf bendemaennchen bezogen, dem ich übrigens zustimme (bitte keine ätzenden Privatsender beim ESC, keine Casting-Shows mit dem dämlichen Jury-Gelaber, und dass ich nicht der größte Fan von Stefan Raab bin, hatte ich hier glaube ich schon mal erwähnt …)

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Wieso soll das eine gute Nachricht sein? Die Ergebnisse mit einem Sieg, Platz 10 und Platz 8, waren doch wirklich gut. Davon kann man heutzutage nur träumen. Für mich ist das eine sehr schlechte Nachricht.

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Also eigentlich hätte ich mir ja eine Neuauflage des „Bundesvision Song Contest“ gewünscht, aber wenn der „FreeESC“ jetzt sein Konzept dahin gehend ändert, dass es wirklich ein Art Konkurenzveranstaltung zum ESC sein könnte, dann bin ich hier mit dabei!

Vielleicht kann sich der FreeESC ja wirklich durchsetzen und dem ESC „zu nah“ kommen, vor allem was die Quoten betrifft. Vielleicht zeigt ProSieben dann mit seinen internationalen Partnersendern der EBU wie man einen besseren ESC veranstalten könnte. Nicht jetzt vom Ablauf der Show, sondern eher von der Punktevergabe her (ich bin ja nach wie vor dafür, dass man die Jury wieder abschafft). Vielleicht schafft es der FreeESC ja, dass dann bei der EBU ein umdenken stattfinden könnte!

Siminski
Siminski
1 Jahr zuvor

An sich würde ich mich sehr darüber freuen, sehe es aber aktuell nicht funktionieren. Wenn ich allerdings sowohl im Mai als auch im Oktober ESC(-artiges) schauen könnte, würde mich das sehr freuen!

Nur, der Satz zu Ländern, die aktuell nicht am ESC beteiligt sind, macht mir ein wenig Bauchschmerzen, da ja immerhin noch 37 Länder im nächsten Jahr teilnehmen. Wie viele werden dann teilnehmen, 10? Das erscheint mir aus meiner jungen Position, dessen erster ESC mit 39 Ländern stattfand, doch etwas wenig.

ag9
ag9
1 Jahr zuvor
Reply to  Siminski

Das hast du falsch verstanden, es geht nicht um Länder, die nicht am ESC beteiligt sind, sondern um Sendeanstalten!

P.S.: Ich tippe ja eher, das Ganze wird ein Rohrkrepierer.

bisschenfrieden
bisschenfrieden
1 Jahr zuvor

Da hat einer Bock. Einer, der Alf Igel war. Der ESC-Stars gemacht hat. Einer, der den ESC famos witzig moderiert hat.

Einer, der für Pro Sieben produziert. NDR, deine Messlatte an diesem Mittwoch hängt hoch. Reiße sie nicht. Bitte!

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Casus Knaxus ist für mich wirklich die Internationalität. Wenn, wie in der Vergangenheit, lediglich den hiesigen Radio- und Fernsehnasen mal mehr, mal weniger begründet ein Land zugewiesen wird, ist das für mich gänzlich uninteressant.

Sollten die Künstler in Zukunft tatsächlich glaubwürdige Repräsentanten ihrer Länder sein, also z. B. für Polen jemand, von dem man in Polen auch schon mal gehört hat, kann man wenigstens mal darüber nachdenken, die Veranstaltung ernst zu nehmen. Der Vorsatz ist also gut.

Nur … gerade in dem Punkt bin ich doch sehr skeptisch. Ist der durchschnittliche ProSieben-Zuschauer gewillt, sich fast ausschließlich Künstler anzuschauen, die er nicht kennt, mit denen er nichts verbindet und die – oha – nachher noch in fremden Zungen parlieren? So wie ich ihn einschätze, müssten es dafür dann doch schon Stars sein, die man eben auch hier kennt. Quasi 16-mal Größenordnung Eros Ramazzotti. Aber will ProSieben wirklich so etwas stemmen? Und kann es das überhaupt?

Ich glaube jedenfalls nicht, dass man einem italienischen Sender eine Show verkauft bekäme, indem man sagte: „Ja, Mensch, wir haben für Italien auch schon einen ganz tollen Künstler gefunden: Giovanni Zarella!“.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Guter Kommentar. Man möchte jetzt, was vllt Pandemiebedingt nicht möglich war, möglich machen und einen europäischen Wettbewerb auf die Beine stellen in dem freie Sender die nicht irgendwo Mitglied sein müssen mitmachen. Ich glaube das wird alles andere als einfach. Die beiden ersten Sendungen haben schon gezeigt das sowas eben auch nach hinten losgehen kann. Interessant wird es ob Pro 7 die Federführung abgibt wenn dann ein anderes Land gewinnt. Positiv muss man hier lobend erwähnen das man den Zeitpunkt auf Oktober gewählt hat

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

„Positiv muss man hier lobend erwähnen das man den Zeitpunkt auf Oktober gewählt hat.“

Stefan Raab wird wissen, dass seine Show gegen den ESC in der ARD hinsichtlich der Zuschauerquote keine Chance hat und im Vergleich zum ESC den Kürzeren ziehen wird. Das war keine Entscheidung aus einer Gutmütigkeit heraus, sondern wohl eher taktisches Kalkül.

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Vielleicht entwickelt sich der FreeESC der Privaten genauso wie der ESC der Öffentlich-Rechtlichen. Möglich wäre eine Namensänderung. Mal abwarten.

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor

Die sollen sich mal genau überlegen, wer heutzutage überhaupt noch tv schaut und wer, zumindest in unseren gefilden, für die hohen einschaltquoten sorgt. Ganz sicher nicht generation tiktok etc.
Ich würde back to the roots gehen und einen contest mit live-orchester, live-gesang und ja, auch schlager zbsp.machen. Einfach ein esc-abklatsch in grün geht garantiert in die hosen.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor

Sie können selbstverständlich „nationale“ ins Boot nehmen die Interesse an Deutschland haben (ich denke in Italien, vielleicht ein Marco Mengoni?) aber dann war das. Eine richtige internationale Teilnahme (Publikum, Sender usw.) können Sie sich abschminken

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  italojeck

„Nationale Stars“

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor
Reply to  italojeck

Da gehts doch nicht um einzelne teilnehmer, da gehts doch eher um die tv-sender. Ich kann mir eine zusammenarbeit verschiedener privaten tv-sender durchaus vorstellen.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer 1

Für Italien eher nicht. Wir sind zu sehr auf uns fixiert. Schon der ESC hat es schwer, sich zu behaupten

Frank B.
Frank B.
1 Jahr zuvor

Grundsätzlich finde ich die Pläne in Ordnung, da die fehlende Internationalität mich bisher vom Einschalten abgehalten hat. Schwierig finde ich weiterhin den Namen, der ein ESC-Plagiat verkauft, aber bislang nur eine mittelmäßige deutsche Pro7-Show geliefert hat. Vielleicht ist das aber nur mein Problem, weil der Name bei mir einfach längst verbrannt ist.

Ein wenig Sorge bereitet mir ja Budapest als Ort dieses Sender-Meetings. Denn wenn jetzt ein Sender aus Ungarn (welches den ESC ja mittlerweile auch aus Gründen der fehlenden Diversitäts-Akzeptanz meidet) federführender Mitorganisator würde, könnte das sehr unangenehm enden. Am Ende passiert in der ungarischen Medienpolitik und Außendarstellung ja nichts mehr ohne das Abnicken von Orbans Leuten.
Ich hoffe einfach mal darauf, dass Budapest einfach nur ein guter Treffpunkt war (wegen geringer Kosten etc) und nichts mit einer starken Einbindung des Landes bei der Konzeptweiterentwicklung hat.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Weiss noch nicht, was ich davon halten soll…

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Es gab schon direkte Konkurrenz zum ESC. MTV hat zeitgleich zum ESC- Finale einen internationalen Videocontest veranstaltet. Ich glaube das war 1993 und 1994 der Fall. Die Sendung floppte. Nun mit Oktober gibt es keine direkte Konkurrenz. Ich freue mich grundsätzlich über jede Musiksendung. Allerdings waren die 2 Free ESC furchtbar langweilig und sehr schlecht umgesetzt. Da muss man dann wirklich eine Wende schaffen.

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Gibt’s eigentlich Neuigkeiten zum American Song Contest 2023?

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Für mich gibts nur einen ESC. Warum soll ich mir die billige Kopie ansehen, wenn das Original immer noch so gut ist. Und auf Werbung die ab und zu durch Musik unterbrochen wird, habe ich keine Lust. Kann drauf verzichten.