Erst in der vergangenen Woche war die schwierige Situation der queeren Community in Teilen Osteuropas wieder in aller Munde. Dabei ging es im Vorfeld des EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft zwar hauptsächlich um Ungarn, aber im vergangenen Jahr waren auch die „LSBTI-freien Zonen“ in Polen immer wieder Teil der Berichterstattung. Neben den ganz offensichtlichen Auswirkungen auf die Community in diesen Ländern dreht sich die Diskussion vor allem auch darum, wie die Europäische Union mit diesen Verstößen gegen die eigenen Grundwerte in Mitgliedstaaten umgehen soll.
Ein Zeichen der ganz besonderen Art gegen diese Politik haben jetzt die diesjährigen ESC-Sieger Måneskin gesetzt, die vorgestern auf dem „Polsat SuperHit Festiwal 2021“ aufgetreten sind. Bei der Performance zu ihrem Hit „I Wanna Be Your Slave“ gaben sich Sänger Damiano und Gitarrist Thomas einen Kuss, um so ein Zeichen gegen die diskriminierende Politik zu setzen (im Video etwa bei 2:52).
Doch damit noch nicht genug. Damiano nutzte die Gelegenheit, um ein klares Statement abzugeben:
„Wir sind der Meinung, dass es jedem erlaubt sein sollte, das ohne Angst zu tun. Wir denken, dass jeder völlig frei sein sollte, zu sein, wer immer er sein möchte. Danke Polen! Liebe ist nie falsch.“
Die Reaktionen im Netz auf diesen Auftritt von Måneskin und das damit verbundene politische Statement sind heute extrem positiv und selbst deutsche Medien haben die Geschichte mittlerweile aufgegriffen (u.a. die Mopo und Hollywood Tramp), weitere werden sicherlich folgen.
Übrigens gab es beim „Polsat SuperHit Festiwal 2021“ noch mehr ESC-Bezug, denn auch Michał Szpak, der ESC-Achtplatzierte aus 2016 („Color Of Your Life“) sang den Song „Dziwny jest ten świat“ in auch nicht gerade genderkonformen Klamotten. So hätte er doch glatt mit Damiano im Duett auftreten können. Wer weiß, was nicht ist, kann ja noch werden…
Ich kann nach wie vor nichts mit Ihrem Lied anfangen, aber im Nachhinein bin ich doch sehr froh, dass sie das Ding gewonnen haben! Das war ein echter Glücksgriff
Ich finde diese Band so unfassbar geil. Und das nicht nur, weil ich auch mit der Musik sehr viel anfangen kann, sondern vor Allem, weil sie so unkonventionelle mutige Botschafter für die gute Sache sind, ohne irgendwie aufgesetzt oder missionarisch zu wirken.
Ich liebe sie einfach!!!
Dito
Sehr chic das Outfit von Herrn Szpak. Sehr Patricia Kaas… nur eben topless.
Der modische Herr trägt 2021 Perlen wie man in beiden Videos sieht ….
Und wirft sie dann bei der ersten Gelegenheit vorzugsweise saturday nighr vor die schwuhlen Säue…
Ich war ja nach San Remo total upgefuckt als die gewonnen haben. Dann noch der ESC Sieg für Måneskin, da war ich richtig sauer 😡
Aber inzwischen, nicht nur schön gehört sondern auch das ein oder andere Video auf YouTube gecheckt…bin inzwischen Fan und froh, dass sie gewonnen haben.
Manchmal braucht es etwas Zeit 🤓
Schön, dass Du ‚rum gekommen bist :-))
Maneskin werden mir immer sympathischer.😊
👍🏼👍🏼👍🏼
Ich schließe mich meinen Vorrednern an… So richtig begeistert war ich von Maneskin bislang noch nicht, aber solche Statements- besonders in bestimmten Ländern- sind aktuell soooo wichtig! Wie toll!
Kudos auch an den privaten Fernsehsender Polsat.
Das war keine Spontanaktion und sie haben das Video inklusive Statement so hochgeladen.
Das ist leider keine Selbstverständlichkeit in Polen.
@matthesesc
Ich gehöre zwar zu denen, die sie seit dem Gewinn in Sanremo super fanden (vorher fand ich sie hauptsächlich ansehlich;), aber ich fürchte, dass diese Aktion insbesondere von konservative Polen tatsächlich irgendwie aufgesetzt oder missionarisch wahrgenommen werden dürfte – keine Ahnung ob unter den Befürwortern dieser Geste viele sind, die nicht sowieso schon pro-LGBT+ waren ….
@Frédéric
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber es interessiert mich relativ wenig, welchen Eindruck die Aktion auf vermeintlich christlich motivierte Konservative macht, da ihre Homophobie größtenteils aus aufgesetztem missionarischen Eifer resultiert und Ausdruck desselben ist. Ich denke auch nicht, dass es das Ziel der Band ist, diese Konservativen zu bekehren. Viel mehr strahlen sie alleine schon durch ihre Bandkonstellation und ihre Natürlichkeit eine Selbstverständlichkeit aus, die zum einen Betroffenen den Rücken stärkt und zum anderen Rockfans, die sich mit dem LGBT+-Themengebiet noch wenig beschäftigt haben, einen Denkanstoß liefert.
Ich finde die Aktion schon auch gut, aber man muss in der Tat aufpassen, dass man nicht alle Leute, die bei Aktionen dieser Art nicht sofort in Entzücken verfallen, als missionarische homophobe Eiferer abtut. Eine Haltung wie „wenn ihr da nicht begeistert Beifall klatscht, seid ihr auf der falschen Seite, und dann kann man Euch eh vergessen“ dürfte Menschen, die man langfristig für sich gewinnen könnte, abstoßen und eine Trotzhaltung auslösen. Nicht jede konservative Haltung (wie sie im Übrigen bei uns vor ca. 30 Jahren noch klare Mehrheitshaltung war) gründet auf „aufgesetztem missionarischem Eifer“.
@Thomas M. (mit Punkt)
Ich kann und will Dir garnicht widersprechen. Ich habe keine `Haltung wie „wenn ihr da nicht begeistert Beifall klatscht, seid ihr auf der falschen Seite, und dann kann man Euch eh vergessen“` und kann durchaus verstehen, dass man mit der Aktion Probleme haben kann, ohne ein homophober Eiferer zu sein.
Was ich an der Aktion gut finde, ist, dass sie denjenigen den Rücken stärkt, die sich durch die konservative Politik einer PiS-Partei oder Fidesz zurückgesetzt oder ähnliches fühlen. Und die Begründung dieser Ressentiments dieser Parteien gegenüber LGBT+ ist meist konservativ-katholisch begründet, in der Absicht, andere vor dem vermeindlichen Übel zu bewahren.
Selbstverständlich darf jeder seine persönlichen Ansichten und Einstellungen haben, für mich ist aber deutlich eine Grenze erreicht, wenn diese absolut gesetzt werden, frei nach Rosa Luxemburg „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“. Nicht mehr und nicht weniger.
@matthesesc: Da kann ich Dir nur zustimmen!
Heute Vormittag lief um kurz nach elf Uhr auf Eins Live „l wanna be your slave“ von Måneskin und die Beecksche (Simon Beeck) sprach den Namen der Band auch noch falsch aus.
Dass Namen/Songtitel, die nicht Englisch sind, falsch ausgesprochen werden ist ja normal, Peter Urban kriegt’s auch nie hin. Mit verrückten Diakritika (å) ist man grundsätzlich überfordert.
Von a-z perfekt durchchoreographiert.
Heute kam um 16 Uhr 23 der zweite Einsatz von „l wanna be your slave“ auf Eins Live.
Mal ne Frage, sind die beiden tatsächlich ein Paar, oder war der Kuss nur ein politisches Statement?
Die zwei sind kein Paar, Damiano hat eine Freundin.
Die Band ist für Ihre Statements bekannt! Sie kämpfen für ein liberales Miteinander, das schon seit ihren XFaktor Zeiten. Sie kämpfen für Normalität in der Gesellschaft und das jeder so leben soll wie er/Sie es für richtig hält.
Sie sagen über sich selber, dass sie so sind wie sie sind und das jeder so leben sollte wie er/sie es für richtig hält.
Ihr Statement in diesem Festival ist gewagt, aber sehr gut, sowas braucht die Welt.
Genau deswegen haben sie meiner Meinung nach den ESC, Sanremo und alles andere schon gewonnen und haben Erfolg. Da sie durch Ihre Musik auch das alles ausdrücken, natürlich haben die auch Talent und sind in dem was sie tun auch SUPER.
Ich kenne die Band nun seit Anfang an, fand Sie am Anfang der Castingshow nicht so überragend aber man fängt mit der Zeit an Sie zu verstehen, zu lieben und irgendwann ist man sogar Fan. Anfangs mochte ich diese Art von Musik nicht, mittlerweile mag ich fast jedes Lied von Ihnen.
Soweit ich weiß hat Damiano eine Freundin
War das nicht Efendi aus Aserbeidschan?
Nee, das war Tix^^
Damiano war mit dem serbischen Hurricane
Mélovin aus der Ukraine hat sich geoutet, knutscht auf der Bühne und schwenkt die Regenbogenfahne!
Ich bin begeistert!
https://wiwibloggs.com/2021/07/06/ukraine-melovin-comes-out-kisses-woman-man-atlas-weekend/265966/
https://www.queer.de/detail.php?article_id=39397