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ESC-Barometer 2022 (4): Krystian Ochman kann sich in zweiter Reihe entspannen

Sorgen darüber, beim Eurovision Song Contest in Turin eventuell baden zu gehen, muss sich der Pole Krystian Ochman (Aufmacherbild) wohl nicht machen – zumindest dann nicht, wenn es nach den Leser/innen von ESC kompakt geht. Der nachgerückte ukrainische Beitrag von Kalush Orchestra musste nämlich letztlich dem Polen bei unserem ESC kompakt Index (EKI) knapp den Vortritt lassen.

Wie das sein kann? Die Nachnominierung von Kalush Orchestra kam Anfang der Woche. Das ESC-Barometer wird immer mittwochs neu berechnet. Und da Ihr drei Tage Zeit habt, einen neuen Beitrag zu bewerten, waren im Fall von Kalush Orchestra noch nicht alle Wertungen da. Aber der Unterschied ist nur gering. Und natürlich hat die ukrainische Gruppe seit letztem Donnerstag ganz andere Sorgen als das ESC-Barometer.

Wir beginnen unsere Betrachtung wie immer mit dem Durchschnittswert. Und dabei fällt natürlich der Blick auf die finnische Band The Rasmus, die letzten Samstag gewählt wurde. Sie kann sich hier einen wirklich guten fünften Platz sichern.

Knapp die „linke Seite“ verfehlt hat hingegen der Australier Sheldon Riley. Er schaffte es im Mittelfeld auf Rang 11. Denn neben vergleichsweise vielen „ist ausgezeichnet“-Wertungen fanden elf Prozent seinen Beitrag auch „ganz furchtbar“. Da ist beim Durchschnitt dann nicht mehr zu holen.

Das sieht dann natürlich schon etwas anders aus, wenn wir uns nur die Höchstwertungen anschauen, die wir ja für aussagekräftiger halten als den Durchschnitt. Hier landen die Finnen auf Rang 6, der Australier immerhin auf Platz 9.

Alle anderen Beiträge verschiebt es dahinter logischerweise zwei Plätze weiter nach hinten. Viel mehr neue Beiträge gab es einfach nicht seit letzter Woche.

 

Beim Polarimeter, der Zusammenfassung der höchsten und niedrigsten Wertungen hatte letzte Woche bereits Kalush aus der Ukraine den zweiten Platz erreicht. Die rockigen Finnen scheinen da doch ziemlich Mainstream zu sein. An ihnen scheiden sich genauso wenig die Geister wie am Australier. Sie belegen die Plätze 8 und 9.

Auch hier gibt es auf der rechten Seite der Tabelle keine Änderungen – für alle geht’s zwei Plätze bergab.

Die verschiedenen Auswertungsansätze führen wir nun in unserem ESC-kompakt-Index zusammen. Der EKI (ESC-kompakt-Index) ist die durchschnittliche Platzierung eines Beitrags nach fünf Kriterien, die jeweils für sich gerankt werden: Einzelbetrachtung „ist ganz ausgezeichnet“, Top2-Betrachtung „ist ganz ausgezeichnet“ und „gefällt mir gut“ zusammen, Durchschnittsbewertung, Polarimeter-Index und umgedrehter Couldn’t-Care-Less-Index (Rangreihung von der niedrigsten „so la la“-Wertung (Platz 1) bis zur höchsten (letzter Platz).

Hier nun zeigt sich, dass der Pole Ochman also knapp an der Ukraine vorbeiziehen konnte. Bei den Wettquoten sieht das aktuell anders aus; dort hat die Ukraine (zweitweise) Italien überholt und sich den ersten Platz gesichert. In jedem Fall zeichnet sich aber ab, dass Polen beim ESC in Turin vorne mitspielen wird. Etwas, was für Irland, Malta und Bulgarien, die sich am Ende des EKI befinden, wohl ein aussichtsloser Traum bleiben wird.

Die nächste Ausgabe des ESC-kompakt-Barometers kommt Mitte nächster Woche.

Deckt sich unsere Auswertung mit Deiner Meinung über die Beiträge? Diskutiere gern unter diesem Artikel.

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