ESC-Barometer 2022 (3): Kalush Orchestra macht da weiter, wo Alina Pash aufgehört hat

Nachdem wir in der letzten Woche in unserem ESC-Barometer Alina Pashs verpassten Chancen in Turin nachgetrauert haben, machen wir in dieser Woche schon wieder mit der Ukraine auf. Denn das Land schafft es tatsächlich, sich mit seinem Nachrückerkandidaten Kalush Orchestra quasi genauso gute Chancen auf einen Erfolg zu sichern wie mit der ursprünglichen Vidbir-Siegerin. Andere Neueinsteiger in unser ESC-Barometer können von so einem Erfolg nur träumen.

Vorabbemerkung: Der Artikel mit seinem starken Ukraine-Fokus wurde erstellt, bevor Russland die Ukraine militärisch angegriffen hat. Der Autor ist sich der geopolitischen Situation bewusst; sein Mitgefühl ist mit den Menschen, die unter der Aggression leiden. Dieser Artikel ignoriert nicht die generelle Lage, hat aber inhaltlich nur die ESC-Beiträge im Fokus. 

Wir beginnen wie üblich mit der Betrachtung der aktuell 19 Beiträge nach der durchschnittlichen Bewertung. Dargestellt sind 20 Beiträge, da wir die Ukraine in dieser Woche zweifach drin haben, um besser zwischen Alina und Kalush Orchestra vergleichen zu können. Die Spitze bleibt mit Italien und Tschechien unverändert. Platz 3 kann sich aber der Pole Ochman sichern. Hinter Estland liegen dann die beiden ukrainischen Beiträge quasi mit derselben Wertung.

Freuen kann sich auch Norwegen: Der Subwoolfer holt sich Platz 6. Auch die Kroatin Mia Dimšić schafft es gerade noch so in die Top 10. Weniger erfreulich sind die durchschnittlichen Bewertungen für die anderen Newcomer: LPS aus Slowenien (Platz 12), Emma Muscat aus Malta (Platz 15) und Achille Lauro für San Marino (Platz 16). Am Ende bleiben wie in der Vorwoche Bulgarien, Lettland und Moldau.

Damit man für einen Beitrag beim ESC abstimmt, muss man diesen schon richtig gut finden. Deshalb schauen wir uns als nächstes die Höchstwertung „ist ganz ausgezeichnet“ an. Auch hier liegen Mahmood und Blanco aus Italien auf der 1. Die Tschechen verlieren im Vergleich zur durchschnittlichen Bewertung deutlich. Dafür ist der Pole bei dieser Betrachtung auf Rang 2 – wieder vor den beiden ukrainischen Beiträgen. Und auch Norwegen schneidet hier mit Platz 4 noch besser ab.

Die anderen Newcomer haben da das Nachsehen. Am besten trifft es hier noch die Kroatin. Das Urteil über Emma Muscat aus Malta ist dann aber schon verheerend.

Wir gehen davon aus, dass Beiträge, die polarisieren, besser beim ESC performen. Deshalb rechnen wir für unser Polarimeter die Höchstwertung und die niedrigste Wertung zusammen. Auch hier gibt es keine Überraschung: Italien vor Kalush (Ukraine) vor Subwoolfer und „erst“ dann Alina Pash. Beim Polarimeter hat sich die Ukraine durch die Nachnominierung also sogar noch verbessert. Ochman aus Polen kann hier nicht ganz so überzeugen, da er generell eine bereitere Zustimmung erfährt.

Auf der hinteren Tabellenhälfte schafft es Achille Lauro für San Marino zumindest auf Rang 13 vor LPS aus Slowenien. Malta kann auch hier nicht reüssieren. Wenn die Leser/innen von ESC kompakt bei der Künstlerin recht behalten, kann das bitter für Emma Muscat enden.

Die verschiedenen Auswertungsansätze führen wir nun in unserem ESC-kompakt-Index zusammen. Der EKI (ESC-kompakt-Index) ist die durchschnittliche Platzierung eines Beitrags nach fünf Kriterien, die jeweils für sich gerankt werden: Einzelbetrachtung „ist ganz ausgezeichnet“, Top2-Betrachtung „ist ganz ausgezeichnet“ und „gefällt mir gut“ zusammen, Durchschnittsbewertung, Polarimeter-Index und umgedrehter Couldn’t-Care-Less-Index (Rangreihung von der niedrigsten „so la la“-Wertung (Platz 1) bis zur höchsten (letzter Platz).

Wir haben es eingangs schon gesagt und wiederholen es hier gern: Man kann die Ukraine einfach nur für zwei so starke Beiträge beneiden. Auch unser EKI schlägt sowohl für Alina Pash als auch für Kalush Orchestra sehr stark aus – für Letzteren sogar noch etwas mehr. Doch auch die Polen können sich über die Wahl von Ochman freuen. Er schafft es zwar nicht, dem italienischen Duo das Wasser zu reichen, sollte aber sehr gute Chancen haben, auch in Turin vorne mitspielen zu können.

Die nächste Ausgabe des ESC-kompakt-Barometers kommt Mitte nächster Woche.

Deckt sich unsere Auswertung mit Deiner Meinung über die Beiträge? Diskutiere gern unter diesem Artikel.

ESC-Barometer 2022 (2): Hätte, hätte, ukrainische Fahrradkette
ESC-Barometer 2022 (1): Mahmood und Blanco setzen Maßstäbe
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2021 aus
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2020 aus
Rückblick: So sah das komplette ESC-Barometer 2019 aus


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

65 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
4porcelli stands with Ukraine
4porcelli stands with Ukraine
2 Jahre zuvor

Wundert mich, dass Polen so gut wegkommt – das scheint mir eher ein Konzept als ein Song zu sein, typische X-Factor Nummer.

Dina
Dina
2 Jahre zuvor

Ich mag den Song auch, gerade im Vergleich mit dem letztjährigen ist es ein Opus magnum. Mir fällt auf, dass wir dieses Jahr gar nicht konform sind. What’s happening, mein Pinguin? Ist das der Anfang vom Ende für uns? 🙃

4porcelli stands with Ukraine
4porcelli stands with Ukraine
2 Jahre zuvor
Reply to  Dina

Never ever! I accept that you like X-Factor ballads. Seriously, it’s just not all there – the song kinda works and he’s kinda cute but I am used to you and me super on point (plus super hot of course).

Tobiz
Mitglied
Tobiz
2 Jahre zuvor

Wenn das Jahr auf dem Niveau bleibt, kann Deutschland echt vielleicht sogar das Mittelfeld erreichen. Malik könnte Top 10 bei den Jurys packen.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Tobiz

Wir sind nicht bei „Wünsch Dir was“, es sind noch Teilnehmerländer, die ihren Beitrag für den ESC noch ermitteln müssen und da wird mit Sicherheit noch gutes Material kommen.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Ich hoffe mit Dir. Große Erwartung habe ich beispielsweise an die Teilnehmerinnen aus Griechenland und den Niederlanden. Vielleicht beglückt uns zudem diesmal Zypern mit einem hübschen Song in Griechisch (Gerüchte gab es schon).

Zudem steht die Entscheidung in Finnland bevor und da kann nicht viel falsch laufen.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

@Mariposa

Es geht mir hier hauptsächlich um Belgien. Da RTBF für den Beitrag zuständig ist, erwarte ich einen französischsprachigen Titel, da das Land damit meistens besser als mit niederländischsprachigen Wettbewerbstiteln erfolgreich war. Letztes Jahr haben Frankreich und die Schweiz gezeigt, daß man mit solchen Songs im Klsssement fast ganz vorne landet.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

Ich halte die im Artikel verbreiteten ‚Informationen‘ aus Statistikersicht für nicht ausreichend relevant. Richten sich doch eh die meisten nach den Wettquoten, die aber manipulierbar sind. Ist mehr so eine grobe Schätzung 🙂

schmabi
Mitglied
schmabi
2 Jahre zuvor
Reply to  trevoristos

Das EKI muss und soll auch nicht statistisch und „wissenschaftlich“ perfekt sein. Damit wird ja kein Nachweis oder eine wissenschaftliche These aufgestellt, sondern an Hand verschiedener Faktoren eine Gewinnchance ermittelt. „Richten sich doch eh die meisten nach den Wettquoten“ – Bitte kennzeichne deine eigene Auffassung zukünftig als solche und mutmaße nicht verallgemeinernd für andere. Vielleicht richten sich ja doch mehr Kompakt-Lese*innen auf das EKI 😉

Michi
Michi
2 Jahre zuvor

Also ich muss echt sagen, über die Woche hat sich Polen bei mir vor Italien geschoben. „River“ hat irgendetwas an sich, das mich sehr in seinen Bann zieht. Eigentlich würde ich dazu sagen: ein 0815-Midtempo-Pop-Song. Erinnert sehr an die Imagine Dragons, Duncan Laurence und Gjon´s Tears, aber trotzdem finde ich diesen Song von mal zu mal besser – und tausendmal besser als Rafal letztes Jahr…

Den neuen ukrainischen Titel finde ich sehr seltsam… in meinen Augen (Ohren) passt da etwas nicht zusammen. Da war mir Alinas „Gigigigi“ lieber… haha

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Michi

Besser als Rafal ist nun wirklich keine große Kunst. Sicherlich hat Polen diesmal gute Chancen, aber mich persönlich nerven mittlerweile Beiträge solcher Machart ein wenig. Da sind mir Moldau und Slowenien lieber.

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Na, da weicht wie wohl jedes Jahr meine Meinung wieder recht stark vom gemeinen Geschmack auf dem Blog ab. Für Italien muss man nur die Tabelle drehen, Ukraine & Polen finde ich nur okay. Und Estland und Albanien unter Tschechien beim EKI ist….äh, interessant.

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Sollte die ukraine mitmachen, wird sich 2016 wiederholen.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Ob die Ukraine mitmacht sollte hier nicht die Frage sein. Ich geb dir zwar recht mit deinen Bedenken aber hier gehört Russland sanktioniert, in welcher Form auch immer.
Wobei man immer auch bedenken muss das die EBU sich in politischen Dingen nicht einmischt. Aserbaidschan und Armenien z.B. haben auch ihren Konflikt. Man kann nur hoffen und beten das der Spuk schnell beendet wird

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Russland wird ziemlich sicher nicht dabei sein nach den heutigen dramatischen ereignissen. Ich glaube nicht das sich die ebu da raushalten kann denn das ist ein angriff auf europa.
Die frage ist eher ob die ukraine unter diesen umständen dabei sein kann und will

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Der Unterschied ist, dass Russland und Ukraine im Gegensatz zu Armenien und Aserbaidschan keinen Konflikt haben, sondern dass der eine hier versucht den anderen auszulöschen.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Putin hat ja klar gemacht, dass er einen Regierungswechsel in Kiew will, und dazu gehört natürlich auch (zumindest aus seine Sicht) die Leitung des ukrainischen Fernsehen.
Daher kann man nicht mal sagen, ob die Ukraine überhaupt antritt, ist alles völlig offen.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Toggie du hast vollkommen recht. Das was jetzt passiert hat ganz andere Dimensionen als Aserbaidschan/Armenien. Ich gab das nur als Beispiel an. Uns nur noch mal deutlich zu machen ich verurteile alles das was mit der Ukraine gerade passiert und bin total dafür das das Konsequenzen für Russland haben muss

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

2016 war Ukraine der zufällige Gewinner, weil sich Publikum und Jury bekanntlich nicht einig waren. Dieses Mal sehe ich das nicht so. Es rufen die Leute an, weil die Nummer ihnen Spaß nicht und keineswegs aus politischen Gründen oder Mitleid (mich eingeschlossen) und „Stefania“ ist leider nunmal kein typisches Juryfutter.

Zudem darf man nicht vergessen, daß es dennoch in einigen Staaten rusophile Tendenzen gibt (Moldau, Bulgarien, Serbien, Armenien).

Unabhängig von der politischen Großwetterlage sehe ich die Ukraine durchaus sicher in der vorderen Hälfte und das zurecht.

Indigo
Indigo
2 Jahre zuvor

Natürlich wird die Ukraine dabei sein und Russland auch.
So oder so wird dieser Konflikt möglicherweise auch das Voting beeinflussen. Insofern könnte sich 2016 wiederholen. Ich hoffe aber, dass der ESC musikalisch entschieden wird und nicht politisch.

Phon
Phon
2 Jahre zuvor
Reply to  Indigo

Also Russland als militärischen Agressor an einem völkerverbindenen Musikwettbewerb teilnehmen zu lassen, wäre mehr als zynisch. Nein, die unpolitische Haltung der EBU hin oder her: Diesen Einmarsch wird die EBU nicht ignorieren können, zumal die EU und NATO die härtesten vorstellbaren Sanktionen ergreift. Russland gehört dieses Jahr disqualifiziert. Und die Ukraine wird wahrscheinlich nicht mehr teilnehmen wollen, weil jetzt die Verteidigung ihres Landes Priorität hat. Man kann nur hoffen, dass dieser Krieg (nein, ein Konflikt ist es nicht mehr) bald endet und die Ukraine als Staat Ende diesen Jahres überhaupt noch existiert.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor
Reply to  Phon

Die Ukraine wird immer bestehen. Putin meint ja Ukrainer seien kein Volk, sondern Russen. Er lässt also seine eigenen Landsleute killen. Der Typ sitzt im Bunker und lacht sich einen dabei. Die durch Propaganda komplett verblödeten Leute in Russland unterstützen diesen Horror durch Wort und Tat bzw eben Nicht-Tat. Um kaum einen Deut anders war es in der Hitlerzeit. Keiner und zwar wirklich KEINER in Moskau traut sich wer in Protest auf die Strasse. Wer ‚dagegen‘ ist, der ist ausländischer Agent und somit Staatsfeind, wird einkassiert. Laut Putin soll die Ukraine Entnazifiziert werden…die Nazis und Killer sitzen jedoch in Russland.

Thimo
Thimo
2 Jahre zuvor

Das einzig richtige was man nach heute machen muss von Seiten der EBU ist Russland komplett wie Weißrussland vom Contest auszuschließen. Für immer.

Alles andere sind Solidaritätsbekundungen zu Russland und ein verbaler Schlag ins Gesicht für die Ukraine.
Prove me wrong. I know im right

bertibln
2 Jahre zuvor
Reply to  Thimo

Vollste Zustimmung!

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  bertibln

Von mir auch !

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor
Reply to  Thimo

Für immer nicht. Aber auf unbestimmte Zeit. Glaube es wird sehr lange dauern.

Rainer 1
2 Jahre zuvor
Reply to  Thimo

Sehe ich genau so.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor

Meine Top Ten deckt sich – bis auf den ersten Platz – nicht mit dem des ESC-kompakt-Barometer und sieht so aus:

01. Italien
02. Ukraine
03. Norwegen
04. Litauen
05. Israel
06. Lettland
07. Irland
08. Bulgarien
09. Albanien
10. Slowenien

Dahinter folgen

11. Moldawien
12. Estland
13. Spanien
14. Tschechien
15. Polen
16. Malta
17. Nordmazedonien
18. Kroatien
19. San Marino

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Ich glaube, die ersten vier werden auf jeden Fall ganz oben spielen.
Aber: zusammen mit Polen und Spanien (und ein paar anderen noch, aber es wird sich langsam herausstellen)

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Spanien wird meines Erachtens überschätzt, das landet bestenfalls auf 14 oder 15.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Das Lied wird am Ende kein grosser Erflog werden (selbst in Spanien ist es keiner), aber fuer so einen Abend kann doch gut ankommen, zumal dass es in der Sparte (Uptempo-Nummer mit junger, attraktiver, gut-tanzender Frau) dieses Jahr kaum Konkurrenz gibt.
Aber… wer weiss.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Meine Top 4 ist genauso, nur andere Reihenfolge und bei mir ist Slowenien auch vor Spanien und Polen platziert.

Funicula
Mitglied
Funicula
2 Jahre zuvor

Ich weiß, dass es eigentlich nicht geht, aber ich möchte die aktuelle Situation in der Ukraine für diese Diskussion doch gerne ausblenden. Dann könnte man nämlich davon ausgehen, dass sich die Ukrainer für das Staging noch was tolles ausdenken werden, was den Beitrag noch mal aufwerten wird. Das ist den italienischen Teilnehmern in den letzten Jahren oft genug (Maneskin war eine Ausnahme) nicht gelungen.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor
Reply to  Funicula

Das würde ja nur gehen, wenn die Künstler überleben und dann auch noch das Land verlassen können. Zumindest Letzteres erscheint schon jetzt eher unwahrscheinlich.

Thomas O.
Thomas O.
2 Jahre zuvor

Überbewertet: Die baltischen Länder
Unterbewertet: Moldawien, Spanien
krass Unterbewertet: San Marino
Da werden sich einige wundern wie der in Turin auflaufen wird 😉

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Thomas O.

Damit hätte ich gar kein Problem, San Marino ist bei mir ein „Grower“.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

Die Speichellecker-‚Künstler‘ des russischen Staatsfernsehens werden wir nicht mehr wiedersehen.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Off-Topic: Russland hats getan und ist einmarschiert. IMein Beieid geht an die Menschen an die Ukraine. Ich habe es cchon immer gesagt, das Putin ein Verbrecher ist. Er hats heute wieder mal bewiesen. Russland gehört von allen kulturellen Wettbewerben wie den ESC auch von sämtlichen anderen sportlichen Wettbewerben ausgeschlossen. Totale Isolation. Russland darf kein Bein mehr auf den Boden kriegen.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Das gefährliche ist ja dabei das Putin Atombomben hat. Und wenn er die zündet dann gnade uns allen Gott. Alle hatten Angst das Trump austischt. Putin ist aber viel intelligenter und gefährlicher

Michi
Michi
2 Jahre zuvor

Das simmt, Thilo.
Das hab ich auch immer gesagt: Im Gegensatz zu Trump ist Putin intelligent, strategisch und lässt sich nicht in die Karten schauen…
Das wird noch was werden… Da hilft wirklich bald nur noch beten und hoffen…

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor

Platz 1: Italien (mit rekordverdächtigem Punkteergebnis);

Platz 2: Polen (deckt die Masse der Jurys und des Publikums sehr breit ab);

Platz 3: Spanien (Mit einer Künstlerin im Stile einer Jennifer Lopez und eines Songs von ihr kann man nichts falsch machen);

Platz 4: Norwegen (Mit der Auswahl der Künstler, des Songs und der Performance wurde einfach der Nagel auf den Kopf getroffen);

Platz 5: Ukraine

Und hier folgt nun meine etwas ausführlichere Begründung:

Sollte Russland wider meinen jeglichen Erwartungen tatsächlich am ESC in Turin teilnehmen, dann wünsche ich mir vom Publikum in der Halle, dass der russische Teilnehmer (m/w/d) nicht niedergebrüllt und ausgebuht wird. Der russische Teilnehmer (m/w/d) ist für die Politik des russischen Präsidenten nicht verantwortlich, da diese völlig außerhalb seines / ihres Einflussbereiches liegt.

Ich fand es 2014 in Kopenhagen zum Fremdschämen, dass zwei 16-jährige Mädchen nach deren Performance und während der Punktevergabe stellvertretend für die Politik des russischen Präsidenten niedergebuht wurden, so dass die beiden Mädchen wirklich in Tränen ausbrachen und der damalige EBU-Verantwortliche Jon Ola Sand sich in der nachfolgenden Pressekonferenz genötigt sah die Zuschauer (m/w/d) im Saal mal ganz klar zwischen aktueller Politik und Musik zu trennen sowie dass es „menschlich nicht gerade die feine Art ist“ zwei 16-jährige Mädchen eine derartige ablehnende Haltung zu zeigen.

Noch schlimmer fand ich es im darauffolgendem Jahr 2015 in Wien. Dieser Hass, welchen die russische Künstlerin durch das Publikum ausgesetzt war, macht mich auch heute noch immer betroffen. Es kann nicht sein, dass sogar die Moderatorin Alice Tummler bei der Punktevergabe sich gezwungen sah das Publikum öffentlich aufzufordern mal ganz klar zwischen russischer Politik und Musik zu trennen, zumal „unser Motto ja dieses Jahr builing bridges ist“ (Zitatende). Auch Conchita Wurst forderte das Publikum im Saal glasklar dazu auf die russische Künstlerin jetzt nur noch mit Applaus oder keinem Applaus zu bedenken, aber mit keiner anderen Verhaltensweise mehr. Das kann so beim besten Willen nicht sein !

Wieder ein Jahr später 2016 in Stockholm. An der politischen Situation hatte sich NICHTS geändert. Russland hat die Krim bereits seit 2014 anektiert, der Krieg in der Ostukraine war im vollem Gange und die Situation für Homosexuelle – bzw. der LGTBQ-Community – in Russland war war voller Gewalt, Ablehnung und Unterdrückung. Also nichts war anders als in den beiden vorangegangenen Jahren. Trotzdem jubelte das Publikum im Saal Sergey Lazarev entgegen und ihm flogen die Herzen nur so zu. Und warum ? Nur weil es sich um einen attraktiven Kerl handelt, von dem so ziemlich alle hingerissen waren. Ich sage jetzt mal selbstkritisch als selbst Homosexueller an alle anderen queeren Personen, die sich im Jahr 2014 und 2015 so verhalten haben wie soeben von mir dargestellt: Wenn schon eine politische Meinungsäußerung während des ESCs vertreten wird, dann macht Eure politische Meinungsäußerung und das dazugehörige durchführende Verhalten nicht davon abhängig, ob es sich um eine heterosexuelle Frau bzw. zwei sechzehnjährige Mädchen handelt (dann Hass und Auspfeifen) oder um einen hübschen und attraktiven Mann (dann Zujubeln).

Und hier kann ich endlich den Bogen zum diesjährigen Song aus der Ukraine spannen. Es ist ein wirklich klasse Song. Ein cooler, der einen klasse Mix aus ukrainischer Folklore und Hip-Hopp im Rahmen einer Cub-Sound und Dance-Nummer kombiniert. Wenn man diesen Song hört wird man glaube ich wirklich mitgerissen. Aber im Vergleich zu einer Jamala und deren Song „1944“ fehlt dem diesjährigen Song aus der Ukraine das gewisse etwas, um eben nicht nur mitgerissen zu sein, sondern fasziniert. Deswegen wird die Ukraine sehr weit oben mitspielen, aber nach meiner Einschätzung auf keinen Fall um den Sieg kämpfen.

PS: Sorry an alle queeren Personen, die beim ESC 2014, ESC 2015 und ESC 2016 in der Halle anwesend waren. Sollten Eure emotionalen Gefühlszustände und Euer Verhalten gegenüber den russischen Teilnehmern (m/w/d) anders gewesen sein, dann lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen und freue mich über höfliche bzw. faire Kommentare (Das war Ernst gemeint und völlig ohne Häme oder Arroganz !).

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Timo1986

Ich hoffe das der russische Teilnehmer von der Bühne verjagt wird. Denn diese Leute sind absolute Anhänger des regimes. Da kommen nur Künstler hin, die das Regime auch unterstützen. Russland hat beim ESC oder sonstigen Veranstaltungen nix mehr zu suchen. Es muss Schluß damit sein, das man Putin in den Arsch kriecht. Putin ist ab heute der Todfeind aller westilichen, freiheitlichen Demokratien. Spätestens ab heute muss das klar sein.

Mareike Kaa
Mareike Kaa
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Mmh, ich hatte nicht den Eindruck, dass Little Big oder Manizha die größten Putin-Fans sind. Ich kann mich aber natürlich täuschen, denn ich spreche leider kein Russisch und kann daher sehr wenig wirklich überprüfen.

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Also ob alle teilnehmenden Künstler (m/w/d) aus Russland auch gleichzeitig „Anhänger des Regimes“ sind kann zumindest ich aus der Ferne betrachtet nur schwer beurteilen. Allerdings sollte man schon die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass die teilnehmende Künstlerin aus Russland von letztem Jahr – also 2021 – in Rotterdam selbst wohl offen lesbisch lebt und Peter Urban in seinem Kommentar während dem ESC-Finale sagte, dass die Künstlerin in ihrem Alltag in Russland stark offener Homophobie, Gewaltandrohung ja bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt ist. Dass eine derartige Künstlerin jetzt Anhängerin der russischen Politik und dem politischen Regime sein soll, übersteigt meine Vorstellungskraft. Aber genau wissen werden das die russischen Künstlerinnen und Künstler – egal ob vergangene, gegenwärtige oder zukünftige – wohl nur sie selbst.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Manizha wurde in Russland angefeindet wegen ihrer Meinung. Ich denke, dass die ESC-Verantwortlichen beim Sender ganz anders Ticken als Putin.

Mareike Kaa
Mareike Kaa
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Und dann kommt noch dazu, dass Manizha aus Tadschikistan stammt, und deshalb von vielen nicht als „richtige Russin“ akzeptiert wurde/wird.

Alemino
Alemino
2 Jahre zuvor
Reply to  Timo1986

Absolute Zustimmung, Timo!

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Meine Rangliste derzeit

1. Italien 11,5/12
2. Litauen 10/12
3. Ukraine 9,5/12
4. Norwegen 9/12
5. Estland 8/12
6. Tschechische Republic 7,5/12
7. San Marino 7/12
8. Slowenien 6/12
Moldau 6/12
10. Spanien 5/12
Kroatien 5/12
12. Polen 4,5/12
13. Albanien 4/12
14. Nordmazedonien 3,5/12
15. Lettland 3/12
Israel 3/12
17. Bulgarien 2,5/12
Irland 2,5/12
19. Malta 2/12

Beim Beitrag des NDR werde ich mich neutral verhalten und wird nicht in den Bewertungen (außer beim Songcheck) auftauchen.

Thimo
Thimo
2 Jahre zuvor

Wiwibloggs haben gerade berichtet das das ukrainische Fernsehen wohl einen Antrag bei der EBU gestellt haben um Russland vom ESC 2022 auszuschließen und Ihnen die EBU Mitgliedschaft zu entziehen.

Thilo mit Bobby
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  Thimo
Mai
Mai
2 Jahre zuvor

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die EBU diesen Schritt auslassen wird. Ein Land, dass ein anderes Europäisches Land angreift hat beim ESC nicht zu suchen. Letztlich ist das ESC (unpolitisch hin oder her) noch immer ein Musikfest, dass die Vielfalt und den Frieden Europas zelebriert, da kann man einen militärischen Angriff auf ein europäisches Land nicht ignorieren. Das wäre ein vollkommen falsches Signal.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
2 Jahre zuvor
Reply to  Mai

Gleichzeitig befinden sich Armenien/Aserbaidschan und Israel seit Jahren im Krieg und die EBU macht nichts. Jetzt Russland auszuschließen hätte eine gewisse Doppelmoral.

Alemino
Alemino
2 Jahre zuvor

Moin zusammen! Falls ihr euch gefragt habt, wo ich mich bisher versteckt hatte, war ich in den letzten Wochen in Zentralamerika unterwegs und hatte nicht unbedingt die Kapazitäten, mich an den Livechats zu beteiligen (Schande über mich). Dennoch habe ich das meiste verfolgen können und darf euch nun meine bisherigen Favoriten präsentieren, nämlich Norwegen, Tschechien, die Ukraine und Estland. Stefan fand ich 2018 mit Vajé schon klasse! Von den deutschen Beiträgen gefallen mir nur Malik Harris und Felicia Lu.

Marcomunetti
Mitglied
Marcomunetti
2 Jahre zuvor
Reply to  Alemino

Da attestiere ich guten Musikgeschmack 😀 EST, CZE & NOR sind deifinitv auch meine Liebsten Songs. UKR mit dem Hintergrund wie Kalush zum ESC gekommen ist eher nicht, ich bin da klar Team Alina, aber im Moment ist das eigentlich auch nur minder wichtig…

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Marcomunetti

Wer über Feindesgebiet die Krim bereist, und dann auch noch lügt und zu betrügen versucht, kann nicht Vertreter der Ukraine sein. Spätestens seit heute nicht mehr. Ich hoffe das die Band noch in der Lage sein wird für ihr Land anzutreten.

Funicula
Mitglied
Funicula
2 Jahre zuvor
Reply to  Marcomunetti

Man muss dazu auch wissen, dass Alina nur dank der Jury vorne war. Beim SMS-Voting hatte Kalush Orchestra klar mit 45% gegenüber Alina mit 28% die Nase vorne.

4porcelli stands with Ukraine
4porcelli stands with Ukraine
2 Jahre zuvor

F*ck Russia, f*ck Putin und die üblichen Vollpfosten, die sagen „aber Kirkorow dient der Völkerverständigung“ können endlich zur Hölle gehen. Ich kann meinen Buddy in Kiew nicht erreichen, weder per Telefon oder online.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Das ist ganz furchtbar. Ich hoffe ihm gelingt die Flucht und ihm passiert nichts. Ich hoffe es gibt so wenig wie möglich Opfer und das Putin zur Rechenschaft gezogen werden kann

4porcelli stands with Ukraine
4porcelli stands with Ukraine
2 Jahre zuvor

Danke, sein handy ist inzwischen wieder an, sehe ich an den WhatsApp-Haken.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Drücke deinem Freund die Daumen, das er schnell die Ukraine unversehrt verlassen kann. Ich hoffe das man den Putin schnell in den Knast schicken kann, wo er hingehört.

4porcelli stands with Ukraine
4porcelli stands with Ukraine
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Danke Dir – er ist inzwischen in Polen angekommen, gottseidank.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Kirkorow ist Korruption par excellence….

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor

Passt also perfekt in Putin-Land.

Rainer Knuth
Rainer Knuth
2 Jahre zuvor

#Peace

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Ich freue mich das Norwegen, im großteil, in der Top 5 ist.