Bei den Jungs von Hatari, die nur zu zweit zu Eurovision in Concert angereist sind, herrscht großer Journalisten-Andrang und unser Interview findet deshalb unter ziemlichem Zeitdruck statt. Gleichzeitig ist es ein sehr skurriles Interview, weil sich Hatari nicht hinter die Maske schauen lassen. Genießen sie den Rummel? Finden sie die Interviews nervig? Ist der ESC für sie tatsächlich nur eine Plattform, um ihre Botschaft zu verbreiten? Ich kann diese Fragen auch nach unserem Gespräch nicht beantworten.
Ich bin von ESC kompakt, einem deutschsprachigen ESC-Fanblog…
Matthías: Ah, deutschsprachig?
Ja, könnt ihr Deutsch?
Matthías: Ja, ein bisschen. Als ich zehn war, habe ich ein Jahr lang in Berlin gelebt.
Klemens: Unsere Großmutter kommt aus Deutschland.
Und seid ihr ab und zu noch in Deutschland?
Matthías: Ja, meine Mutter lebt in Deutschland und durch unsere Großmutter haben wir Verbindungen nach Deutschland.
Könnt ihr bitte nochmal etwas zu dem Projekt Hatari sagen? Wofür steht ihr?
Matthías: Hatari ist ein Multimediaprojekt, das Elemente enthält von BDSM, Antikapitalismus, apokalyptischen Predigten, …
Klemens: …Innovation, politischen Statements, …
Matthías: …Weltuntergang, Lyrik, …
Klemens: …Bondage, Kerker, ….
Matthías: …vom Cabaret beeinflusste Performances. Wir sind eine Gruppe von Performern.
Klemens: Wir beschäftigen uns mit Themen wie Macht und Machtlosigkeit, …
Matthías: …Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, …
Viele der Themen, die ihr aufgezählt habt, verbindet man nicht unbedingt in erster Linie mit dem ESC. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, an der isländischen Vorentscheidung teilzunehmen?
Matthías: Unser Vertriebshändler will den Kapitalismus zerlegen und dabei vielleicht noch ein paar T-Shirts verkaufen. Dafür braucht man eine große Bühne und über den ESC kann man sehr effektiv eine große Masse erreichen.
Klemens: Es ist der erste handfeste Plan, den Kapitalismus zu besiegen. Und es ist nicht einfach, ihn zu beenden.
Wie passt zu diesem Vorhaben die Botschaft Eures Liedes – „Der Hass wird siegen“?
Klemens: Der Song ist eine Dystopie, die Macht und Machtlosigkeit, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit widerspiegelt. Und wenn wir uns nicht daran erinnern zu lieben, dann wird der Hass siegen.
Matthías: Europa schaut in den Spiegel und sieht Hatari als einen dunklen Albtraum aus der Zukunft.
Wie wollt ihr diesen Albtraum in Tel Aviv auf die Bühne bringen?
Matthías: Der Auftritt wird auf einigen der Elemente aufbauen, die wir auch schon während der Vorentscheidung verwendet haben. Aber das ist noch Work-in-progress und wir freuen uns darauf, Euch die Ergebnisse präsentieren zu können.
Gibt es denn auch ESC-Songs aus der Vergangenheit, die ihr mögt?
Matthías: Seit „Waterloo“ gab es kein besseres Stück mehr als „Euphoria“.
Manche Menschen haben gefordert, dass der ESC aus politischen Gründen nicht in Israel stattfinden sollte. Andere haben sich dafür ausgesprochen, dass ihr als Gruppe nicht beim ESC in Israel auftreten dürften solltet – aufgrund Eurer politischen Überzeugungen. Was ist Eure Meinung dazu?
Über dieses Thema dürfen wir bei einem offiziellen Eurovision-Event nicht sprechen, weil das gegen die Regeln des Eurovision Song Contest verstößt.
Wie sehr ich es hasse, wenn auf die Frage nach dem Lieblingssong immer nur Euphoria als Antwort kommt.
Euphoria schafft es noch nicht mal in meine Top 5 des Jahrgangs 2012 und würde es in Jahren wie z. B. ’15 & ’16 noch nicht mal in meine Top 20 schaffen.
Klar, es ist ein anständiger Song, aber WAS IST AN DIESEM SONG SO BESONDERS, DASS ES ALLE FÜR DEN BESTEN SONG ÜBERHAUPT HALTEN???????
Das gilt natürlich nicht nur für Hatari, sondern für alle interviewten Künstler, aber es müsste jetzt einfach raus.. ..
Wenn alle anderen in die falsche Richtung fahren, ist man meist selbst der Falschfahrer 😉
Man zeige mir ein Verkehrsschild😇
Mein LIeblingssong ist es definitiv, aber 2012 war es halt voll am Puls der Zeit. Meine Antwort auf diese Frage würde „Amor pelos dois“ lauten…
ist es definitiv NICHT natürlich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Da ist es wieder … die APD-Falle hat wieder zugeschlagen.
Ich finde die Antwort von den Jungs auf die Frage nullkommanull peinlich. Eher, mit welcher Wichtigkeit das von Fans betrachtet wird und wie diese ihr eigenes ESC-Universum damit konservieren und transportieren wollen. SIeht man ja bei den vielen vergangenheitsbezogenen Diskussionen im Blog. Das interessiert da draussen nunmal niemanden.
Und noch etwas: Waterloo/Euphoria. Vielleicht erkennt mal jemand die inhaltliche Komponente, die exakt zum sonstigen (widersprüchlichen) Credo der Band passt …
Das Gleiche trifft ja auch auf „Waterloo“ zu (und ich bin ABBA-Fan!). Es handelt sich dabei um den bekanntesten ESC-Song und in der Regel kommt dann die Antwort von Leuten, die gar nicht mal alle Beiträge in der Geschichte des Spektakels kennen. Absolut geschenkt…..
…. von Leuten, die lediglich eine HANDVOLL der Beiträge kennen.
Lucius ich kann dich gut verstehen. Euphoria ist auch so ein Song, der mir komplett egal ist. Definitiv auch nicht in meiner Top 5 von 2012… Aber mein Gewinner aus dem Jahr ist auch Estland, von daher hab ich vllt einfach keine Ahnung. ^^
„Kuula“ ist für mich der zweitschönste Beitrag in diesem Jahrzehnt !
Ich find Euphoria jetzt auch nicht den Song schlechthin. Da find ich zum Beispiel Poupée de cire, poupée de son besser als Euphoria 😂
Das Interview muss sich für Benny wie das händische fischen eines Aals angefühlt haben.
Was wir jetzt wissen: Sie können für Deutschland nochmal antreten und lassen sich nicht auf ein Thema reduzieren.
Wenn Hatari ein dystopisches Spiegelbild der Zukunft sein will, dann gilt natürlich, dass Betrachter im Spiegel nur ein seitenverkehrtes (subjektives) Abbild erkennen – nie die Realität. Und wir alle wissen, dass Badezimmerspiegel mit greller Beleuchtung immer nur ein Zerrbild abliefern!
Ich bin da ganz bei Lucius und JeG. Auch wenn wir hier keine Diskussion über den besten ESC Beitrag aufmachen wollen, aber nein, da wäre Euphoria bei mir einer der schlechtesten Gewinner der 10er-Jahre. 2013 zum Bsp. finde ich um LÄNGEN besser!
Was sind denn das für kryptisch-pubertäre Äußerungen in dem Interview. Wollen die uns verarschen ?
Ich habe den Eindruck, ihr Anliegen die Welt zu retten geht in einem Meer von Worthülsen unter und die ganze Eurovisionssache scheint eine Nummer zu groß für sie zu sein.
Und richtig Ernst nehmen scheinen sie das ganze auch nicht zu nehmen. Schon das 2.Mal in unvollständiger Besetzung .
Einar, das fehlende Mitglied, ist auch bei einer anderen Band, deshalb fehlt er manchmal. Außerdem „darf“ er ja ohnehin nicht sprechen (siehe Maulkorb). Hatari nehmen sich selbst nicht 100% ernst, sie sind auch als Parodie auf politische Bands zu verstehen. Kapitalismus besiegen, aber dabei ein paar T-Shirts verkaufen – das ist Ironie pur & das machen sie großartig.
Kannst du mir eine „politische“ Band nennen? Wir sind nicht mehr in den 70ern, daher ist da auch keine Parodie notwendig. Ich denke, die meinen das durchaus ernst. Island hat eine sehr ungewöhnliche politische Szene und auch die isländische Politik ist ja für unsere Verhältnisse dehr abwechslungsreich.
Sehr schön, dass der investigative Blog ESC-Kompakt hiermit den wahren deutschen Beitrag des diesjährigen ESC aufgedeckt hat. Go, Hatari!
Die Jungs sind echt cool!
Die Jungs sind ne Luftnummer. Viel Lärm um nichts, glaubhaft ist das auch nicht, weder das antikapitalistische noch das sadomasoische. Ihre Israelkritik haben sie ja schon gezeigt, dann aber ausgerechnet dieses Jahr zum ESC zu fahren ist nur noch lächerlich. Es muss ja davon abgelenkt werden, dass der Song ne B-Seite von Depeche Mode mit bescheuerten Stimmen ist.
Da ist mir Portugal oder Slowenien als außergewöhnlicher Beitrag doch deutlich lieber.
Ich finde die Jungs witzig; die machen sich über den ganzen Rummel nur lustig. Sie spielen da ihre Rolle, damit die ESC-Bubble was zum Aufregen und Diskutieren hat. Damit bleiben sie im Gespräch und das gelingt ihnen richtig gut. Alle wollen Interviews mit denen und sie geben der Meute nur das, worauf sie grad Bock haben.
Ernst nehmen muss man das nicht; das sind ganz stink-normale Jungs, die sich zu Hause ins Fäustchen lachen. Total clever😉
Als ob ihr die Jungs jetzt echt todernst nehmt @Alle lol, die betreiben reine Satire. Macht euch locker.
Also ich find‘ sie klasse:“Unser Vertriebshändler will den Kapitalismus zerlegen und dabei vielleicht noch ein paar T-Shirts verkaufen.“
Und natürlichen haben die mehr oder weniger ernsthaft geantwortet Der zentrale Punkt ihres Projekt ist Macht und Gewalt die unsere Gesellschaft prägen. Da sind sie immer noch die Punks aus den 70ern, wenngleich die Musik durch den Einfluss durch Electro tanzbar geworden ist und die Punk-Klamotten durch die BDSM-Scene aufgesogen wurden. Aber mit BDSM lässt sich Macht und Ohnmacht wunderbar darstellen.
Letztes Jahr sagte wer, dass es in Island eine so große experimentelle Musikszene gibt, vielleicht sehen wir die nächsten Jahre mehr davon, es wäre eine Bereicherung des ESC‘.
Wenigstens ein Beitrag mit Deutschland-Connection, der Erfolgschancen hat.
Mein ESC-Lieblingsbeitrag: ‚Quand to reviendras‘
Post-2000: ‚Oro‘
2012: Albanien, Aserbaidschan und Italien … je nach Stimmung
Perfektes Gesamtkonzept. Auch wenn man Hatari als Satire verstehen muss, so sind sie doch genau das was wir gerade brauchen. Die Jungs sind cool und ich wünsche Ihnen allen Erfolg.
Für gewöhnlich kann ich mit so einer Musik nichts (mehr) anfangen. Und auch das unendlich abgenutzte Geseier vom „Antikapitalismus“, „Welt retten“ und so nen Schwachsinn nicht mehr… aber ich finde die Jungs cool. Und wenn ich mir den ganzen Scheiß dieses Jahr beim ESC so anschaue, dann wünsche ich Island wirklich viel viel Glück.
Wer antisemitische Strömungen unterstützt, der sollte eigentlich nicht in Israel auftreten dürfen. Ich finde es schlimm das ein Land wie Israel, das durch Terroranschläge von palästinensischen Terroristen genügend gebeutelt, sich dann auch noch von antisemitischen Klugscheißern , die ja in ihrem Leben selbst nix mit Terrorismus zu tun haben, dann auch noch sich Belehrungen anhören muss.
Haben die das wirklich getan. Bei dem Thema sollte man nicht einfach Behauptungen in die Welt setzten, sondern ganz nahe an der Faktenlage sein.
Wo wurden da Antisemitische Bemerkungen gemacht. Da hätte ich auch ganz gerne ein Zitat
Für diesen Kommentar solltest Du eigentlich aus dem Forum fliegen !
Du magst Hatari nicht – das ist in Ordnung und Du kannst ihren Stil auch gerne kritisieren.
Allerdings hat Kritik an der israelischen Regierung (sofern sie denn wirklich so geäußert wurde) nichts, aber gar nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich glaube, bei Dir hakt es !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Maximilian, ich meinte nicht Dich, sondern escfan05.
Hier versucht wieder mal ein ganz bestimmter User, den großen Moralapostel zu spielen und übt sich in Weltpolitik…..
Soviel ich weiß, haben die Jungs Netanjahu zum Ringkampf aufgefordert. Du meine Güte…. Das erinnert mich viel mehr an Satire a la Böhmermann und Sonneborn. Da sind die Beleidigungen von Deiner Seite in diesem Forum um einiges krasser, schon alleine wenn es um ESC-Teilnehmer geht, die Dir nicht gefallen.
Eines kann ich Dir versichern: Auf deine Belehrungen (wie Du sie hier im Gegensatz Hatari vorwirfst) kann das Forum hier auch verzichten !!!!!!!!!!!!!!!!!
Mittlerweile habe ich mich an Hatari gewöhnt, und mag den Song ganz gern. Könnte mit Island als Sieger sehr gut leben, schönes Land mit einer interessanten Musikszene. Würde ich auch gerne mal hin (wenn es nicht so sch… teuer wäre).
Oh nee, bitte nicht. Macht schön Eure Späße, liebe Hataris, aber ich bin raus. Ich hasse hasse HASSE Dystopien. Deshalb meinen Hass bitte nicht siegen lassen.
Und was Juckpulvria angeht: Repetitia non placent. Ich mag Estland, Serbien und Italien in dem Jahr viel lieber, und der beste Beitrag dieses Jahrzehnts ist für mich ohne jede Frage „Non mi avete fatto niente“.