Kommentar: 5 Gründe, warum der American Song Contest bei ServusTV erwartbar mit schlechten Quoten gestartet ist

Am Dienstagabend übertrug ServusTV die Premiere des American Song Contest 2022 im deutschsprachigen Raum – allerdings nicht live, sondern zeitversetzt um mehr als eine Woche. Mit Blick auf die Einschaltquoten dürfte das Ergebnis für den österreichischen Sender ernüchternd sein: Wie DWDL berichtet, schalteten in Deutschland lediglich 50.000 Personen ein, was einen Marktanteil von 0,3% bedeutet. Selbst für den Nischensender ServusTV ist das unterdurchschnittlich. Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 0,3%.

Überraschend kommen diese Zahlen aber sicherlich nicht. Gleich mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass der ASC – zumindest vorerst – in Deutschland durchaus mit Ansage untergegangen ist:

  1. Keine nennenswerte Aufmerksamkeit außerhalb der Bubble
    Den Verantwortlichen ist es nicht gelungen, außerhalb einer medien- bzw. ESC-interessierten Öffentlichkeit Interesse für den American Song Contest zu generieren. Mal ehrlich: Der ASC wurde von der Öffentlichkeit ignoriert und es gab wenige bis gar keine Werbemaßnahmen, um dagegen anzuarbeiten.
  2. Die zeitversetzte Programmierung mit mehr als einer Woche Verzögerung zur amerikanischen Erstausstrahlung
    Die ESC-Bubble und all diejenigen, die aus anderen Gründen doch Interesse für den ASC aufbrachten, wollten natürlich nicht mehr als eine Woche warten, bis sie sich die Show bzw. die einzelnen Auftritte anschauen. Auch hier bei ESC kompakt haben wir das gemerkt: Spätestens nachdem dann seit Montagabend/Dienstagmorgen alle schon über die dann bereits in den USA ausgestrahlte zweite Vorrunde diskutiert haben, ging das Interesse an der Premierenshow selbst unter den eingefleischtesten Fans gegen null. Entsprechend haben wir uns auch dagegen entschieden, hier einen Live-Chat oder gar einen Live-Blog zur deutschen Ausstrahlung anzubieten. Übrigens: An den Rechten kann die späte Ausstrahlung kaum liegen, denn immerhin wird der ASC in anderen europäischen Ländern weitaus früher gesendet.
  3. Ausrichtung auf den österreichischen Markt
    Die Ausstrahlung bei ServusTV ist erkennbar auf den österreichischen Markt ausgerichtet. Für den deutschsprachigen Kommentar zur Premierenfolge stellte man dem in Deutschland unbekannten Boulevardjournalisten Norman Schenz den österreichischen ESC-Teilnehmer aus dem Jahr 2007 Eric Papilaya (Aufmacherfoto mit dem letztjährigen österreichischen ESC-Teilnehmer Vincent Bueno) an die Seite. Hier hätte man für mehr Zugkraft doch wenn schon kein deutsch-österreichisches Duo dann auf mindestens einen auch in Deutschland einigermaßen bekannten Namen setzen sollen.
  4. Konzept der deutschsprachigen Kommentare
    Hinzu kam am Dienstagabend dann noch das ziemlich chaotisch wirkende Konzept von ServusTV, das sicherlich nicht nur den Autor dieser Zeilen zum Abschalten bewogen hat. Wenn man doch im Vorfeld schon alle Auftritte von YouTube kennt, möchte man bei der TV-Ausstrahlung zumindest das Drumherum erleben: Die Stimmung des Publikums, die Moderationen von Kelly Clarkson und Snoop Dogg, die Postkarten. Aber: All das wurde von den beiden Kommentatoren in Grund und Boden gequatscht mit häufigen Wiederholungen und größtenteils ohne Mehrwert für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Zudem hatte man durch die regelmäßigen Schnitte ins Kommentatorenstudio das Gefühl, doch wieder nur Ausschnitte aus der Show gezeigt zu bekommen und nicht die komplette Sendung. Hier sollte ServusTV dringend nochmal an seinem Konzept arbeiten.
  5. Auch der ASC selbst muss noch eine Schippe drauflegen
    Zusätzlich steht und fällt die Qualität der Ausstrahlung in Deutschland natürlich auch mit der Qualität des American Song Contest selbst – und da ist durchaus noch Luft nach oben. Die Reaktionen waren auch in den USA selbst sehr gemischt, bei den Einschaltquoten ging es dort von fast 3 Millionen für die erste Vorrunde runter auf unter 2 Millionen für die zweite Vorrunde. Der ASC ist aktuell noch weit davon entfernt, ein amerikanischer Eurovision Song Contest zu sein und muss in der Halbfinalrunde sowie im Finale noch eine große Schippe drauflegen. Wir werden die weitere Entwicklung hier auf dem Blog natürlich im Blick behalten.

Wer den American Song Contest bislang noch nicht verfolgt hat, findet die erste Vorrunde mit deutschsprachigem Kommentar hier in der Mediathek von ServusTV.

Habt Ihr den ASC bislang verfolgt? Wie ist Eure Meinung zu dem Format? Und wie hat Euch die deutschsprachige Ausstrahlung gefallen? Sagt es uns gerne in den Kommentaren.


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41 Comments
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Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Also habe ich nicht wirklich was verpaßt. Schön.😉

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Ich hab mir nur die YouTube Videos ein Tag später angeschaut. Die Mucke ist bisher so von solala bis okay. Ein Gänsehaut Auftritt sucht man vergebens. Vllt kommt das ja noch.
Für mich hat das ganze eher den Charme eines Vorentscheides wie das Mello aber auch Ähnlichkeiten zum Bundesvision Song Contest sind da. Ich bin da echt mal auf das Finale gespannt ob da dann auch bei der Punktewertung ESC Stimmung aufkommt.
Ein Detail das mit negativ auffiel war die grafische Zuordnung der Songs zu den Staaten. Das waren nur zwei Buchstaben. Die Staaten haben alle wunderschöne Flaggen , das gehört für mich zur ESC Stimmung. Vllt sieht man das beim Punktetableeu im Halbfinale und Finale

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

es gibt doch da fast gar keine Ähnlichkeiten zum Bundesvision Song Contest. Liegen Welten dazwischen. Beim BuViSoCo sind immer auch national bekannte Acts und dazu Unbekanntere bis Unbekannte von unterschiedlichen, großen und auch mal nicht so großen Plattenfirmen gegeneinander angetreten. Am Ende der Sendung wurde ein Ergebnis präsentiert. All das gibt es beim ASC nicht. Einzige Ähnlichkeit ist, dass mehrere Acts eben ein Lied im TV präsentieren. Mehr Ähnlichkeiten gibt’s leider nicht.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  trevoristos

Beim BuViSoCo sind 16 Bundesländer vertreten durch die Acts beim ASC alle Staaten und Territorien . Ist für mich Ähnlichkeit genug

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  trevoristos

ahso ja das. da hast du natürlich Recht. Ich hatte beim ASC auf mehr Ähnlichkeiten gehofft. Mir fehlen halt die aktuell bekannten Acts beim ASC.

dpw
dpw
2 Jahre zuvor

Die zweibuchstabigen Abkürzungen sind allgemein bekannt, weil sie (zB) zur Postadresse dazugehören.
Die Flaggen mögen im Detail schön sein, sind in einer Mini-Ansicht nur schwer zuzuordnen. Siehe die Grafik rechts oben auf https://en.wikipedia.org/wiki/Flags_of_the_U.S._states_and_territories

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

für mich alles logisch. Ein Line-Up mit Nobodies lockt doch grad bei nem neuen Format ’niemanden‘ vor’s TV, u.a. auch deshalb, weil das Format keinen Spannungsbogen besitzt, der im Time-Slot zeitnah aufgelöst wird. Wäre ja das Allerneueste, dass sowas zieht.

Der Quotenrückgang ist ebenfalls folgerichtig.
Wer die erste Show gesehen hat, konnte nicht erwarten in der nächsten Show etwas ‚groß anderes‘ kredenzt zu bekommen. Glattgebügelte Songs aus ‚dem Windkanal‘, lieblos präsentiert, wollten sich viele dann doch lieber nicht mehr geben. Die Sendung steht seit der zweiten Ausgabe ganz bestimmt in den NBC Headquarters auf der ‚Abschussliste‘. Glaub da wird’s hoch hergehen mit ‚den Schweden‘.

Dass Servus TV sich eher an den österreichischen Markt richtet, ist nicht unlogisch. Sender-Quote in Österreich nah an die 4% (2,7% im Bereich 14-49) vor allem ‚Sport‘ bringt da Quote. In Deutschland grob geschätzt 0,4%. Das heisst im Schnitt mindestens 52% der Zuseher bei Servus TV sind Österreicher, kaum mehr als 48% Deutsche. Glaube nicht, dass der ASC in Österreich nah an die 4% kam. Zudem ist es so, dass die Quote ‚0,3%‘ für Deutschland mit gewisser Vorsicht zu geniessen ist. Das ist eher ein Pi-mal-Daumen Schätzwert.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  trevoristos

Glatter als die Schweden kann man nicht mangeln und trotzdem sind die national wie international erfolgreich. Meistens ist so eine allgemeine Kritik einfach nur doof, besonders wenn man die nicht selbst hinterfragt.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  trevoristos

@esc1975
die Zuschauerzahl ist um ein glattes Drittel gesunken. Das muss ja Gründe haben. Liegt wahrscheinlich daran, dass von den Zuschauern der ersten Show so tolle Acts in der zweiten Show erwartet wurden, dass viele nicht wieder eingeschaltet haben, aus Angst davor, begeistert zu sein, oder wie?^^. In Schweden ist das Line-Up, wie du ganz sicher weisst, ziemlich anders. Da tritt ja immer eine große Zahl national bekannter und aktuell erfolgreicher Acts an. Die sucht man beim ASC leider völlig vergebens. Was die Songauswahl betrifft ist das sicher eine subjektive Bewertun, sowohl beim ASC, als auch beim Mello. Für mich sind die ‚Musikact-Song‘-Kombis nicht so, wie ich das erwartet habe.

doredo
doredo
2 Jahre zuvor

Hmm, grübel. 🙄 Die Musik ist doof?

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  doredo

ne die ‚Musik‘ besser gesagt die Kombi aus ‚Musikacts und Songs‘ zieht nich. 1 Mio weniger Zuschauer heisst ‚zieht nicht‘.

getlucky
getlucky
2 Jahre zuvor

Ich ergänze gerne noch den sechsten Punkt:
ServusTV als ausstrahlender Sender an sich.
Das Image ist für mich noch schlechter als von Bild TV, da man sich viel mit Schwurbelthemen und Verschwörungstheorien in der Pandemie auseinandergesetzt hat. Das hat nichts mehr mit Journalismus oder Unterhaltung zu tun. Der Einschaltimpuls bleibt bei vielen aus.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  getlucky

naja. Journalistisch unclever waren sie aber bei ServusTV nicht. Haben die vermeintliche ‚Chance‘ erkannt Quote zu machen können mit dem Drittel in Österreich, das beim Schwurbeln vor Freude feuchte Höschen bekommt. Bei den STV Corona-Talk-Sendungen, die ich gesehen habe (zugegebenermaßen waren das nicht viele) war, so meine ich, mindestens auch immer eine/einer dabei, der den Schwurblern kopfschüttelnd Kontra gegeben hat. Oft war aber die Diskussionsleitung sagen wir mal daran reichlich interessiert, selbst dem dämlichsten Schwachsinn gleichberechtigt eine Platform zu geben. Ich weiss aber nicht, ob diese Talksendungen wirklich in Österreich Quotenrenner waren.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Wieso ist es bei der heutigen Technik nicht möglich, das die Entscheidung wer durch Televoting weiterkommt, nicht sofort in der Sendung bekanntgegeben wird? Warum muss man darauf über eine Woche warten? Außerdem ich war ja gewillt mir diese Sendung bei Servus TV anzusehen. Aber alles wird totgequatscht. Sogar in die Performance der einzelnen Acts wurde reingelabert. Das mag ich nicht, deshalb habe ich auch schnell wieder abgeschaltet. Einschalten werde ich nicht mehr. Ich kann ja verstehen das man die Moderatoren übersetzt, aber mehr von der Atmosphäre vor Ort zu sehen, wäre schon. Und vor allen Dingen Klappe halten während der Performance der Künstler. Und nicht alles künstlich Lobpudeln. Das wirkte alles so aufgesetzt.

ag9
ag9
2 Jahre zuvor

Ach so, ok, bedeutet das, dass die Sendung in jeder Zeitzone um 20:00h beginnt und nicht gleichzeitig überall? Dann verstehe ich zumindest das.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

ja. so wird das zumindest von NBC beim ASC gehandhabt. Theoretisch wäre auch anderes möglich, man würde dann aber zumindest mit einem Teil der Sendung in bevölkerungsstarken Bundesstaaten ausserhalb der eigentlichen Prime Time liegen. Bei den Vorrunden ist das Zeitversetzte bis auf den fehlenden Spannungsbogen ohne groß Belang.

Problemfall wäre freilich das Finale.

Ein Finale ohne direkt anschliessende Siegerverkündigung das wäre zB für nen ESC Fan ausgemachter Schwachsinn.

Man kann ja nicht in New York nen Sieger verkünden, ohne dass in Kalifornien auch schon abgestimmt wurde.
Gäbe nur Möglichkeit die Ostküstenbewohner bis weiss ich nicht 2 Uhr am TV kleben zu lassen, oder die Westküstenbewohner müssten vor der eigentlichen Prime Time einschalten. Letzteres wird bei den von ABC übertragenen OSCARS so gemacht. Die Oscars werden immer um 8 p.m. ET (20 uhr) gestaffelt bis 5 p.m. PT (17 Uhr) fast live landesweit übertragen. Beim ASC wäre auch zb 21 uhr Eastern und 18 Uhr Pacific möglich. Wäre auch bei den Vorrunden möglich gewesen. Wurde, sicher quotenbedingt, nicht gemacht.

Frank B.
Frank B.
2 Jahre zuvor

: Dein Plan mit 21 bzw. 18 Uhr ginge nur theoretisch, nicht praktisch.
Die Networks bestehen ja aus vielen lokalen Sendern, die dann alle gemeinsam das Programm der Primetime ab 20 Uhr übernehmen.
Klar kann man denen auch anbieten, dass die auch die bislang unbekannte Musik-Sendung ab 18 Uhr zeigen. Die Sender werden aber dann wohl eher ihr gewohntes tägliches Programmschema mit Nachrichten und sonstigen Sendungen nicht unterbrechen wollen.

Bei richtig großen Highlights wie Oscars, Superbowl usw. braucht man da natürlich keinen lokalen Sender überzeugen, aber nicht für den ASC.
Außerdem stünde NBC dann vor dem Problem an der Westküste nach 20 Uhr ja doch noch 3 Stunden Primetime-TV-Programm produzieren zu müssen (denn dafür bezahlen die lokalen Sender ja) – und das rechnet sich für das Network einfach nicht.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

stimmt alles. das war ein eher theoretischer Vorschlag. 20 ET / 17 PT wäre aber an sich zumindest ‚technisch‘ easy machbar, geht ja bei den Oscars auch. Nur hat der ASC wie du auch sagst halt nicht das Standing und die Quotensicherheit, wie das für die Oscars gilt. Bin mal gespannt, ob das Finale überhaupt in der Ostküsten Prime Time laufen wird. Ein weiterer Zuschauerrückgang in der dritten Ausgabe könnte vielleicht schon unvorteilhafte Time Slot Änderungen nach sich ziehen. NBC muss ja Gewinn machen. Vielleicht stabilisiert es sich ja bei 2 Mio. Ist aber schon erheblich unter Senderschnitt. So teuer wird die Show aber nicht sein (bis auf die Gagen für die Moderatoren)^^ Kann gut sein, dass auch bei 1,5 Mio noch ausreichend Gewinn erzielt wird. Glaub aber bei unter1 Mio ist Sense bei NBC. Ich frag mich natürlich mit was für Zuschauerzahlen NBC gerechnet hat. Ne Geldmaschine ist der ASC bis jetzt jedenfalls nicht.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Wie wird das dann in den Casting Shows gemacht, das wird doch andauernd rausgewählt etc. Funktionieren die in den Staaten anders als in Europa?

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

hab ich mir auch schon überlegt. Aber die sind ja nun schon dramaturgisch anders angelegt, als der ASC, aber an sich fast genauso, wie in Europa. Bei The Voice sind die erfolgreichsten Ausgaben immer die, bei denen gebuzzert wird. Das heisst es gibt direkt Bewertungsfeedback. Auch bei American Idol gabs immer Juryfeedback und Bewertung. In den Live Sendungen dieser Formate war es aber so, dass auch dort die Verkündigungen nicht zeitnah erfolgten (soweit ich mich richtig erinnere). Insofern ist das beim ASC nicht anders. ASC ist quasi direkt wie bei DSDS ne Liveshow, soll aber eigentlich ne Quali-Show sein. Bei DSDS sind die Liveshows seit Jahren was die Quoten betrifft deutlich unter den Castings. In den USA schwankt das. Die Finals sind aber auch nicht die Quotenburner, waren sie aber mal. Zuschauerstamm spielt sicher auch ne Rolle. Den der ASC nicht. Achso und meine das Voting kostet in den USA nichts. Ist kostenfrei. In Europa muss grundsätzlich geblecht werden, in manchen Ländern 1€ und mehr.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor

Bei den Castingsendungen ist es so, dass die in den USA normalerweise „nur“ 2 Stunden dauern. Das Ergebnis der Abstimmung wird dann am nächsten Tag in Form einer einstündigen Sendung verkündet.
Wenn also z.B. montags eine zweistündige Ausgabe von „America’s Got Talent“ läuft und es eine Zuschauerabstimmung gibt, dann gibt es am nächsten Tag -also am Dienstag- nochmals eine einstündige Ausgabe von „America’s Got Talent“ in welcher dann das Ergebnis verkündet wird.

Den „American Song Contest“ auch bei den Bundesstaaten mit anderer Zeitzone als „Eastern Time“ (New York) also z.B. „Pacific Time“ (Los Angeles) Live auszustrahlen -was dann in Los Angeles nicht in der Primetime wäre- würde am Wochenende Sinn machen, aber NICHT unter der Woche!
Am Wochenende ist es oft so, dass die Sportveranstaltungen natürlich LIVE übertragen werden. Da kommt es dann oft vor, dass ein Spiel in New York (Eastern Time) zur Primetime (20 Uhr) startet, aber es in Los Angeles (Pacific Time) dort erst 17 Uhr ist. Dann wird das Spiel in Los Angeles natürlich trotzdem LIVE gezeigt (macht bei Sportveranstaltungen anders auch nicht so viel Sinn). In der Primetimeschiene der Pacific Time-Zeitzone wird stattdessen dann das Tagesprogramm gezeigt, welches wegen der live übertragenen Sportveranstaltung entfallen ist.
Wie bereits geschrieben: Am Wochenende kann man so etwas machen, aber unter der Woche ist das nicht sinnvoll, wenn dann in Los Angeles um 17 Uhr schon der ASC und damit das Primetime-Programm beginnt.

ag9
ag9
2 Jahre zuvor

Ich geb Benny in allen Punkten recht.

Da ich von der ersten Sedung die erste Hälfte verpasste (weil ich nicht geschnallt hatte, dass die USA schon auf Sommerzeit umgestellt hatten), hab ich mal in Servus TV reingeschaut. Das war ja absolut unerträglich. Statt Infos nur das immergleiche Gelobhudel – Superniveau, alle singen pantastisch – wozu auch noch die Sendung mindestens so oft unterbrochen wurde wie die Originalsendung durch Werbung, haben sie tatsächlich ständig in die Songs reingequatscht, am Anfang und am Schluss sowieso, zum Teil auch mitten rein.

Ich kritisiere ja gerne Peter Urban, aber im Vergleich ist der Gold!

Auch ich hab bald wieder ageschaltet (die Songs selbst, auch nicht das Gelbe vom Ei) kannte ich ja schon.

Und die Originalsendung ist ja auch eh schon sehr mäßig (Moderation und Qualität der Songs). Und mit eingeplantem Coitus Interruptus, es ergibt für mich überaupt keinen Sinn, drei Tage voten zu lassen (wer votet denn da erst nach drei Tagen und überhaupt erst nach der Sendung?) so dass es dann am Ende kein „Ergebnis“ gibt, wer weiterkommt…

Frank B.
Frank B.
2 Jahre zuvor
Reply to  ag9

Wie oben schon beschrieben ist das Voting durch die 3 Stunden Zeitunterschied zwischen Ost und West nicht an einem Tag durchführbar.
Dementsprechend sind es die Leute an der Westküste auch gewöhnt „Live-Shows“ zumeist auch nur „on tape“ ausgestrahlt zu bekommen, dafür aber in der Primetime und nicht um 17 Uhr.

Entsprechend machen es aber auch alle anderen Shows (American Idol, Dancing with the stars,…) so, dass entweder mehrere Tage gevotet werden kann oder auch gar nicht (also nur durch Jurys).
Gab früher meine ich auch Shows, die an einem Tag ausgestrahlt wurden und am Folgetag gab es nochmal eine Live-Übertragung zur Ergebnisbekanntgabe. Aber nachdem die Leute dafür nicht mehr den TV eingeschaltet haben, wurde es halt anders gemacht.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Frank B.

USA hat 4 Zeitzonen. beim ESC gibt es immerhin auch 4 Zeitzonen: 0,4mi GMT, 80mi BST/WEST, 500mi MET, 100mi EEST. in den usa 155mi ET, 100mi CT, 20mi MT, 55mi PT . Wenn ‚man‘ es wollte ginge es, da ohnehin 77.5% aller US-Amerikaner von New York aus im 1Stunden Bereich leben.. 40mi leben aber halt im sehr reichen Kalifornien. Is halt für nen rein werbefinanziertes Network ein fettes Argument.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Ich gebe zu, ich habe mich mit meinem Laptop in meinen Sessel gesetzt, weil ich mich auf dem Live Blog gefreut habe. Habe mich dann gewundert warum es keinen gibt. Durch zufall habe ich paar Kommentatoren gefunden und mich dazu „gesetzt“. Punkt 4 ist genau auf dem Punkt. Vorallem durch die Schalte zu den Kommentatoren kam es mir vor, als hätte Servus TV die Highlights zusammen geschnitten. UNd ja ihr habt recht, In den Performence einquatschen geht gar nicht. Da wünsche ich mit ARD und Peter Urban. Außerdem hätte es mich nicht gewundert, wenn sie auch die Werbung komentiert hätten, SOVIEL WIE SIE GEREDET HABEN. Das war echt laaaaaaaaangweeeeeiiiiiiiiliiiiiiliiiiiiiiiig.

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Das ist nix. Schon gar nicht ohne punktevergabe. Das ist ja wie fussballspielen ohne ball oder wie döner ohne alles.

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor

Danke Benny für dein Kommentar 💐
Deinen Worten ist nichts hinzuzufügen.

Ich habe deutlich gemerkt, dass der ASC eine nationale Angelegenheit ist – America First. Im Gegensatz ist der ESC ein internationales Festival.

Ich könnte mir vorstellen, ohne Schwarzmalerei zu betreiben, dass der ASC eine einmalige Sache bleiben wird. USA hat keine Musikwettbewerbstradition weder in den Bundesstaaten noch usa-weit.

Frank B.
Frank B.
2 Jahre zuvor

Irgendwie beschleicht mich ja das Gefühl, dass Servus TV eigentlich nur die Rechte für Österreich haben wollte, aber dann die deutschen Recht mangels Interessenten noch günstig mit dazu bekommen haben. Ansonsten müsste man doch versuchen, den deutschen Markt auch ein klein wenig mit hinzuzuziehen.

Aber in Anbetracht dessen, wie wenig Erfolg ESC-Shows (außerhalb des Finales natürlich) haben, verstehe ich die deutschen Sender da dann auch.

cars10
cars10
2 Jahre zuvor

Fünf Gründe, warum der ASC ein Rohrkrepierer ist:

1. Der Name
Eurovision vs. American
Es fehlt der Blick nach draußen, weiter als der US-amerikanische Blickwinkel, keine wirkliche Internationalität. Wenn‘s wenigstens ganz America gewesen wäre, von Kanada bis runter nach Argentinien. Das ist zu viel Patriotismus pur. America only, äh, first!

2. Das Setting
Das hatte was von American Bandstand oder Soul Train. Sich selbstbeweihräucherndes Publikum und relativ blasse Moderatoren. The US way of entertainment. Hauptsache wir beklatschen und bekreischen uns selbst. Und finden uns selbst toll.

3. Die Moderatoren
Snoop und Kelly, Salz und Pfeffer, beide waren mal Weltstars, Betonung auf waren. Beide blass und über ihrem Zenit, way over.

4. Die Regeln
Welche Regeln? Dieselben Tänzer, die vermeintlichen Live-Auftritten, mehr Künstlichkeit geht kaum. Die Sechs-Leute-Regel? Geschenkt. Live? AleXa hat bewiesen, dass man das nicht braucht um weiterzukommen.

5. Die Songs
Einmal die US-Charts und zurück. Musikalische Dutzendware, keine Überraschungen, alles glatt im erwartbaren, musikalischen Korridor. Alles schon gehört, ob Country, RnB oder Rap/ HipHop. Nichts wirklich traditionelles (whatever that is in the US context), nichts was überrascht, Chance vertan.

Ich hab‘ nach dem sechsten Lied abgeschaltet, auch wegen der österreichischen Moderation.

An alle, die gleich motzen werden: USA is my second home.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  cars10

Die USA haben an sich eine sehr gute Tradition was Live Auftritte und Inszenierungen von Musikacts im TV betrifft. Beim ASC glaub ich war aber der ‚Spar-Hans‘ Vater der Dinge. Anstatt frischer ‚Schokosahnetorte‘ vom Design Bäcker gibt’s nur nen billigen halb aufgetauten Donut vom Walmart, der nichtmal nen Icing hat.That’s not the American way.

Punkt 2 sehe ich etwas anders. Amerikaner sind einfach sehr klatsch-und kreischfreudig und das gilt auch für ausländische Acts.
Zu punkt 5 – tja leider nix groß Charts. Bis das Gegenteil bewiesen ist behaupte ich, dass bis vielleicht den Siegersong keiner der anderen 55 Songs in den Billboard Single Top 100 auftauchen wird. Alexa wirds. Das ist bis jetzt der wohl ‚chartfähigste‘ Song, wenngleich am dürftigsten präsentiert. Mit einem weitgehend gelipsynchten Song die Show zu gewinnen wäre meiner Ansicht nach ein unentschuldbarer Supergau. Bis jetzt ist genau das aber ‚vorne‘.

Ansonsten Zustimmung

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  cars10

@cars10: Ich will gar nicht motzen, ich fand Deinen Kommentar sehr unterhaltsam. Eigentlich lässt Deine heftige Kritik (und Du bist ja bei weitem nicht der einzige) nur folgende Schlussfolgerung zu: Hinter dem ASC steckt in Wirklichkeit der NDR!

inga
inga
2 Jahre zuvor

Was ich absolut nicht verstehen kann, ist die Verschiebung der Ausstrahlung um 8 Tage, also sogar noch NACH der Folgeshow. Werden die Senderechte dadurch nochmal deutlich günstiger? Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht.

Ganz egal wie gut die Show auch sein möge, bei 8 Tagen Versatz erlischt jegliches Interesse.

inga
inga
2 Jahre zuvor

Ganz vergessen: Zu einer ESC-artigen TV-Show gehört natürlich zwingend mindesten 1, besser 2 oder 3 Schnelldurchläufe! 🙂

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  inga

awa. ich sag mal MaltaVE mit glaub ich gefühlt 30 Schnelldurchläufen und Portugal VE ebenfalls mit einer nicht enden wollenden Schnelldurchlauflitanei.

N.N.
N.N.
2 Jahre zuvor

Ich geb offen zu, dass mich der ASC überhaupt nicht interessiert. Den ESC gucke ich u.a. deshalb gern, weil ich gerne wissen will, was es in Europa so an tollen, verschiedenen Musikern gibt. Man bekommt davon ja meistens gar nicht so viel mit.

Musiker aus den USA schwappen dagegen sowieso rüber zu uns und sind in der Medienwelt omnipräsent.
Es nervt mich schon, wenn in der Wahl-Pause beim Eurovision plötzlich jmd wie Madonna auftritt.

Wie hier jmd anderes schon schrieb, ein ASC mit Ländern aus Süd und Nord-Amerika, das wäre wirklich interessant.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  N.N.

Mal was zum Nachdenken: wann hast du denn den letzten und aktuell erfolgreichen US Musikstar /Band im deutschen Fernsehen (Hauptsender) live singend, oder wenigstens lypsynching gesehen? Treten bei uns doch seit Jahren in keinem Main TV Programm mehr auf. In den Radio Airplay Top 20 sind auch nur 4 Songs von Künstlern aus Nordamerika. Soviel Amerika ist gar nicht. Hast aber schon recht, dass erfolgreiche, besonders die sehr erfolgreichen Songs aus Amerika immer nach Europa schwappen (umgekehrt aber auch, solange englischsprachig). Auf 84 (Billboard) ist sogar ne deutsche Gruppe (aber englisch singend natürlich).

Tobiz
Mitglied
2 Jahre zuvor

Ist halt nicht spannend, wenn 56 Amerika gegen sich selbst antritt.

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
2 Jahre zuvor

Ich finde die Qualität die der ASC als Ableger des ESC an sich selber stellt echt schwach – bzw. ist weit hinter den Erwartungen geblieben (bis jetzt). Vielleicht wird es ja in den Semi-Finals und dem Finale besser ….aber momentan wirkt es für mich wie ein „billiger Abklatsch“ vom Mello. Muss ich nicht haben. Dass Servus TV die Sendung erst 8 Tage später ausstrahlt und dann noch so … wie soll da Stimmung aufkommen. Ich habe mal die Glaskugel meiner verstorbenen Oma (Gott habe sie seelig) befragt und es kam die klare Antwort: Der American Song Contest wird eine einmalige Sache bleiben (einmalig, weil nur dieses Jahr) ….und weiter hat die Glaskugel mir vorhergesagt, dass die USA schon 2023 beim ESC als Teilnehmer antreten werden (die EBU ist eingeknickt und hat die USA auf deren Drängen eingeladen – wie damals die Australier).

Habe die Glaskugel umgehend entsorgt – hat mir nicht gefallen (die USA wollten 2025 „Playback für alle“ einführen).

Kon
Kon
2 Jahre zuvor

Jetzt lief es auch noch direkt gegen American Idol, was an sich keine gute Idee sein sollte. American Idol hatte fast doppelt so viele Zuschauer. An sich krass, dass so ein Format (ich fand es nicht soo schlecht, die Songs sogar ganz gut) gerade mal so viele Zuschauer wie unser schäbiger Vorentscheid vor die Fernseher zieht und das wo in den USA 4 x so viele Menschen leben. Aber der TV-Markt ist halt auch viel diversifizierter als bei uns.