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Live-Blog Polen: Finale Szansa na Sukces 2020

Heute wählt Polen seinen Beitrag für den Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam. Das Land ging in diesem Jahr einen neuen Weg in Sachen Vorentscheidung und machte die erfolgreiche Sendung „Szansa na Sukces“ („Erfolgscchance“) zum Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam. Die Idee ist nicht sonderlich abwegig, denn mit der Mischung aus Castingshow und „Sing meinen Song“ haben die Polen auch Viki Gabor sowie ihren Song „Superhero“ für den Junior Eurovision Song Contest 2019 ausgewählt, den die junge Sängerin dann bekanntlich gewonnen hat.

Die komplette Vorentscheidung bestand aus drei Halbfinals an den vergangenen drei Sonntagen sowie dem heutigen Finale. In jedem Halbfinale traten sieben Künstler gegeneinander an, wobei diese immer je einen Coversong singen mussten, der zu einem bestimmten Motto passte.

Aus jedem Halbfinale qualifizierte sich nur ein Act für das Finale und so werden heute diese drei Acts zu sehen sein:

Albert Černý (Aufmacherfoto rechts) wird, obwohl er sich solo aus dem dritten Halbfinale qualifiziert hat, im Finale gemeinsam mit seiner Band Lake Malawi antreten, mit der er bereits im vergangenen Jahr für Tschechien am ESC teilgenommen hat. Die drei Herren werden ihre aktuelle Single „Lucy“, die unter anderem von JOWST, Cesár Sampson und Lasse Piirainen (Norma John) geschrieben wurde, als potenziellen ESC-Beitrag präsentieren.

Auch dass Kasia Dereń den Song „Ufaj Mi“ in der heutigen Show singen wird, wurde bereits bekanntgegeben. Lediglich der potenzielle ESC-Beitrag „Empires“ von Alicja Szemplińska ist bislang nicht veröffentlicht, soll aber von Patryk Kumór, Dominic Buczkowski-Wojtaszek und Laurell Barker geschrieben worden sein. Bevor diese Songs heute aufgeführt werden, müssen alle drei Kandidaten aber zunächst einen Eurovision-Song covern.

Das Ergebnis der Sendung wird sowohl von einer dreiköpfigen Jury als auch von den Televotern bestimmt. Die Jury ist aus ESC-Sicht hochkarätige besetzt ist:

Das Finale beginnt heute um 15:15 Uhr. Ihr könnt es hier über den Livestream von TVP2 anschauen. Wir bloggen die Ereignisse der Show an dieser Stelle live und ihr könnt vor, während und nach der Sendung wie immer unter diesem Beitrag kommentieren.

Hallo zusammen, schön, dass Ihr dabei seid und auch am Nachmittag unseren Live-Blog verfolgt. Die polnische Vorentscheidung war ja doch recht ungewöhnlich und ich bin sehr gespannt, was uns heute präsentiert wird und wie das Ergebnis aussehen wird.

Die Show soll nur schlanke 70 Minuten dauern, also bis 16:25 Uhr laufen. Das wäre dann vermutlich auch Vorentscheidungsrekord.

Diesen Live-Blog schreibe ich heute aus Frankfurt und wir werden zu zweit jeweils bis zu 10 Punkte für jeden Beitrag vergeben, d.h. jeder Beitrag kann maximal 20 Punkte erreichen. Ich freue mich auf Eure Kommentare und bin auch gespannt, wie viele Punkte Ihr den jeweiligen Beiträgen geben werdet.

In diesem Sinne: Lasset die Show beginnen und may the best song win.

Die Sendung läuft und beginnt mit einem kleinen Rückblick auf die drei Halbfinals. Außerdem werden die drei Kandidaten kurz vorgestellt und begrüßt.

Dann geht es auch schon ohne große Umschweife los und Kasia Dereń darf den Anfang machen. Sieht fast so aus, als würde wieder gelost werden, wer welchen Coversong singen darf/muss?

Ah nee, offensichtlich doch nicht. Die Coversongs stehen vorher fest und Kasia singt einen deutschen Beitrag: „Satellite“ von Lena.

Kasia Dereń – Satellite

Kasia singt das nicht schlecht, allerdings kann man bei „Satellite“ natürlich auch nicht so wirklich zeigen, was man stimmlich alles kann. Es wird aber sehr deutlich, dass sie von der Ausstrahlung alles andere als eine Lena ist. Am Ende baut sie dann doch noch einige stimmlich Schlenker ein und zeigt so ihr Können. Für eine Castingshow war das sehr solide, wirklich viel Persönlichkeit konnte Kasia aber nicht zeigen.

Wertung: 12/20 Punkten

Das Finale ist musikalisch auf jeden Fall hochwertiger als die Halbfinals, es gibt sogar ein richtiges Orchester. Das klingt echt gut und macht Spaß.

Alicja Szemplińska – Euphoria

Es mit Loreen aufzunehmen ist selten eine gute Idee und dabei kann Alicja ja gut singen. Aber weder stimmlich noch vom Ausdruck her kommt sie auch nur annähernd in die Nähe von Loreen. Im direkten Vergleich mit Kasia bleibt sie dazu noch näher am Original und es klingt wirklich eher nach Karaoke. Außerdem klingt es nicht schön, wenn sie in die Kopfstimme wechselt. Ich bin enttäuscht, das war die falsche Lied-Wahl.

Wertung: 9/20 Punkten

Und jetzt auch noch „Fairytale“, uns bleibt heute aber wirklich nichts erspart…

Albert Černý – Fairytale

Albert kann hier seinen Charme natürlich voll und ganz spielen lassen, aber auch seine Coverversion ist sehr nah am Original und zeigt nicht unbedingt, was ihn persönlich ausmacht. Allerdings singt er auch die hohen Stellen des Songs sehr gut, hüpft rum und hat sichtlich Spaß. Er interagiert zwischendurch auch mit dem Orchester, das wirkt sympathisch.

Wertung: 12/20 Punkten

Naja, alle drei ungefähr auf einem (mittelmäßigen) Niveau. Ich würde vorschlagen, wir haken diese Cover-Runde ab und freuen uns jetzt auf die Original-Songs.

Für die zweite Runde wird jetzt gelost, wer als erstes ran muss und die Entscheidung fällt auf Albert. Ist doch mal ganz angenehm, wie zügig TVP diese Sendung durchzieht…

Albert Černý – Lucy

Der Song von Lake Malawi ist ziemlich cool. Sind die anderen beiden Herren da jetzt eigentlich wirklich irgendwo in der Band? Ich konnte sie bislang nicht entdecken… Alberts Mikro kommt mir etwas zu leise vor, teilweise hört man ihn kaum. Er singt dan Song zwar gut, wirkt aber teilweise etwas übercool oder sogar gelangweilt.

Wertung: 14/20 Punkten

Alicja Szemplińska – Empires

Alicja hat sich Stangenware von Laurell Barker andrehen lassen, mit sehr banalem Text und den aktuell so beliebten Bond-Song-Anleihen. Eine große Bühnenballade, die sie sehr gut singt, auch wenn mir ihre Stimmfarbe nicht durchgängig gefällt. Das war durchaus okay, aber würde das beim ESC herausstechen?

Wertung: 9/20 Punkten

Kasia Dereń – Ufaj Mi / Count On Me

Kasia singt den Song überraschend auf Englisch. Er klingt sehr retro, das wäre eher etwas für die 90er-Jahre gewesen. Kasia macht aber ordentlich Stimmung und singt sehr gut. Ich finde fast, sie wäre das beste Gesamtpaket für Rotterdam, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie der Song ankommen würde.

Wertung: 11/20 Punkten

So, jetzt wird abgestimmt. Der große Wurf war keiner der drei Songs und ich könnte nicht sagen, wer das heute gewinnt. Wir haben Albert knapp vor Kasia und Alicja, aber wer weiß…?

Jetzt kommt (nach einer Stunde!) erstmal Werbung und dann müsste ja auch bald das Ergebnis kommen.

Zuerst werden jetzt die Zuschauerpunkte eingeblendet.

Kasia bekommt einen Punkt.

Albert bekommt 3 Punkte.

Alicja bekommt 5 Punkte.

Jetzt kommen die Jury-Punkte:

Kasia bekommt auch einen Punkt von der Jury.

Albert bekommt 3 Punkte.

Und Alicja bekommt 5 Punkte.

Damit hat Alicja Szemplińska mit der Höchstpunktzahl von 10 Punkten gewonnen und darf für Polen nach Rotterdam fahren.

Sie ist sehr bewegt, ebenso wie ihre Mutter (?) im Publikum und jetzt bekommt sie eine Art Scheck für ihre ESC-Teilnahme überreicht.

Zum Schluss darf Alicja natürlich nochmal ihren Siegersong „Empires“ singen und ich verabschiede mich. Habt noch einen schönen Abend und vergesst nicht, nachher noch in unserem ESC-Barometer darüber abzustimmen, wie Euch der polnische Beitrag gefällt. Der Artikel dazu geht in Kürze online. Stay tuned!


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