Der Eurovision Song Contest 2022 hat einen Sieger: Kalush Orchestra. Die Gruppe aus der Ukraine stellt sich in der Siegerpressekonferenz den Fragen der Pressevertreter vor Ort sowie Fragen aus dem Online-Pressecenter. Wir sind für Euch live bei der Pressekonferenz dabei und fassen die Antworten in diesem Live-Blog zusammen. Um 1:15 Uhr soll es losgehen, wahrscheinlich wird es aber noch zu einigen Verzögerungen kommen.
Wenn Ihr die Pressekonferenz selbst mitverfolgen wollt, dann könnt Ihr das im Live-Stream, den Eurovision.tv auf YouTube anbietet.
Während Benny versucht ein Statement der deutschen Delegation zu bekommen, warte ich darauf, dass Kalush Orchestra auftaucht.
Es scheint etwas zu passieren.
Kalush Orchestra sind angekommen.
Die erste Frage ist keine Frage, sondern ein Statement einer Ukrainerin. Alle Ukrainer fühlen sich verbunden, sie möchte alle umarmen. Und dann umarmen sie und Kalush Orchestra sich.

Oleg Psyuk dankt allen Ukrainern, der ukrainischen Diaspora und allen, die für die Ukraine gevotet haben. Und ruft zum Schluss aus: “Ehre der Ukraine!”
Eine Frage, ob eher für das Lieder oder das Land gevotet wurde. Oleg meint, dass “Stefania” zwar jetzt Platz 1 bei den Wetten war, aber auch vor dem Krieg war es Top 5 der Wetten.
Jeder Sieg bedeutet der Ukraine viel. Auch die ukrainische Musik und Kultur wurden angegriffen.
Er hat noch nicht mit Selenskyj gesprochen, dieser hat andere sehr wichtige Dinge zu tun.
Er ist sich sicher, dass sich die Ukraine darauf freut, den Contest im nächsten Jahr auszutragen.
Er denkt allen aus allen Ländern, die für sie gevotet haben. Das ist sehr bedeutend, er schätzt das sehr. Die Votes haben sehr geholfen.
Alle können ukrainische Musik anhören, ukrainische Filme ansehen, die Ukraine besuchen. Es gibt so viele kreative Menschen in der Ukraine.
Eine Frage danach, ob er jetzt zurückkehrt um im Krieg zu kämpfen. Sie haben eine temporäre Erlaubnis hier zu sein. Diese endet in zwei Tagen. Er weiß nicht, was danach ist. Er ist bereit zu kämpfen, bis zum Ende.
Oleg hat heute (?) Geburtstag. Der Pressesaal singt “Happy Birthday”.
Eine Frage zur Punktedifferenz zwischen Jury- und Televoting. Es ist immer anders, jemanden live zu erleben oder im Bildschirm. Sie werden daran arbeiten, dass auch die Jurys, die sie nur über den Bildschirm gesehen haben, sie besser bewerten werden.
Sie hatten eine gute Verbindung zu Ochman. Ein großes Danke an Polen, dass die Ukraine in vielen verschiedenen Aspekten unterstützt hat.
Ob sie Angst haben, zurück in den Krieg zu gehen? Sich Sorgen zu machen endet nicht damit, die Grenze zu überschreiten. Alle Freunde und die Familie sind in der Ukraine. Dort zu sein, ist manchmal weniger besorgniserregend, dann kann man sich um sie kümmern und sie beschützen.
Nach seiner Rückreise wird er Zeit mit seiner Mutter Stefania, seiner Partnerin und seiner Familie verbringen.
Seine Favoriten bei diesem ESC waren Italien, UK, Polen und Moldau.
Er soll das Statement “Ich bitte Euch alle: Helft der Ukraine, Mariupol und den Menschen im Asow-Stahlwerk“ am Ende der Performance erklären. Er herrscht Große Trauer in der Ukraine. Ihre Landesgenossen sind in dem Stahlwerk eingeschlossen. Die Information muss weiter gegeben werden, die Pressevertreter müssen darüber schreiben. Den Menschen dort muss geholfen werden.
Es war sehr stressig, lange Zeit konnten sie nicht zusammen proben, nur online. Erst in Turin sind sie zusammen gekommen und haben zusammen geprobt. Sie haben versucht, alles so gut wie möglich zu verbessern, weil sie wussten, welche große Verantwortung sie für die Ukraine tragen.
Er hatte noch keine Zeit mit seiner Mutter zu telefonieren, aber er hat ihr eine Textnachricht geschrieben. Sie hat ihm geschrieben, dass sie sehr stolz auf ihn ist und glücklich ist.
Eine Feststellung eines Fragenden: Sie haben die höchste Anzahl an Televotingpunkten überhaupt erhalten. Bisher hat Rap-Musik noch nie gut abgeschnitten und dann war es auch noch auf Ukrainisch. Was sagt Oleg dazu? Rap und Hip-Hop ist Mainstream-Musik Nummer 1 in der weltweiten Musik. Deshalb sind sie kein Pioniere.
Ob er Angst hatte wegen seines End-Statements disqualifiziert zu werden? Alle müssen verstehen, welchen Große Trauer in der Ukraine herrscht. Den Preis der Disqualifikation würden sie zahlen.
Jetzt darf Martin Österdahl einige Worte sagen. Er bedankt sich bei allen Mitwirkenden. Dann gratuliert er Kalush Orchestra. Von Anfang an sind sie mutig und direkt gewesen. Sie wissen, dass es eine schwere Zeit für sie war. Er dankt ihnen für die harte Arbeit.
Dann überreicht Martin Österdahl der ukrainischen Head of Delegation das Welcome-Book, dass alle Organisatoren des ESC erhalten. Er freut sich darauf, mit ihnen zusammen zu arbeiten.
Eine Frage an die Head of Delegation: Falls es nicht möglich ist, den ESC in der Ukraine auszutragen, ob sie schon einen anderen Ort als Favoriten hätten? Es ist noch zu früh darüber zu sprechen. Sie hoffen den ESC in einer neuen, friedlichen Ukraine auszutragen.
Sie tun alles dafür junge Künstler:innen zu unterstützen. Viel ukrainische Künstler:innen haben sich in dieser schweren Zeit vereinigt. Der ESC ist eine gute Plattform, die ukrainische Kultur zu präsentieren.
Auch über die Aussagen von Kalush Orchestra sprechen wir am Sonntagabend in unserem ESC kompakt Live. Ab 19 Uhr könnt Ihr dabei sein.

Ich finde es ja immer lachhaft, wenn davon die Rede ist, dass „Europa ein deutliches Zeichen“ gesetzt hat. Man darf sich doch nichts vor machen: es schadet höchstens der Integrität des ESC und würde das „eindeutige Zeichen der Solidarität“ wirklich etwas (im realpolitischen Sinne) ändern, dann wären wir Deutschen an vorderster Front dabei, schließlich sind wir Weltmeister im Gebäude beleuchten.
Ich habe schon ein schlechtes Gewissen dabei, aber ich muss dir zustimmen…
„Schadet der Integrität des ESC“
🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Erneut darf ich konstatieren, dass mich meine anekdotische evidenz wohl nicht trügt und der Intellekt einer Person tatsächlich auch an der Menge der verwendeten Emojis festgemacht werden kann
Nene, ich finde das Statement auch durchaus lachhaft. Der ESC wurde in Zeiten der politischen Spannungen nach einem Weltkrieg begonnen, um Europa zu einen.
Warum das nun der Integrität schaden sollte, verstehe ich auch nicht.
Was die deutsche Jury im 2.Semi eigentlich geraucht? 12 Pkt and Nord Mazedonien und 10 Pkt and Azerbaijan und 8 Pkt and Rumänien ???
Wo sind denn die Ergebnisse? Ich kann sie nicht finden.
Die Jury in Deutschland war sich erfrischend uneinig bei der Vergabe der Punkte. Dass dann am Ende Aserbaidschan ins Finale kommt, obwohl sie NULL Punkte im Public Vote bekommen zeugt von der beschämenden Leistung der Juries dieses Jahr.
Passiert da noch was?
Aber nochmal konkret zu der Stelle: Es kann tatsächlich sein, dass das Mikrofon einfach noch aus war. Im Rap-Part gibt es auch eine Stelle, wo man meint, das Mikrofon sei gerade nicht im Betrieb. Glaub nicht, dass er den Text tatsächlich vergessen hat
Jede Wette, dass morgen bereits Gespräche mit der BBC aufgenommen werden. Natürlich ist der Ukraine zu wünschen, dass der Krieg so schnell wie möglich endet, aber auf einer dermaßen unsicheren Basis lässt sich einfach keine Großveranstaltung wie der ESC planen. Allein aus versicherungstechnischen Gründen wird die EBU wahrscheinlich schon im Laufe des Sommers eine Entscheidung verkünden.
Das ich genauso. Derzeit kann doch gar keine Sicherheit für den ESC-Tross garantiert werden und die Organisation bedarf nunmal einer längeren Anlaufzeit.
Mein Tipp: UK als Gastgeber halte ich durchaus für möglich, die Ukraine bekommt aber einen fixen Startplatz im Finale. Vielleicht wird durch die derzeit unglücklichen Umständen die Idee eines paneuropäischen ESC Realität…..
Oh es sieht im Moment sehr danach aus, dass die russische Offensive bis Ende Juni zusammenbricht und man die Vandalen bis dann komplett aus dem Land gejagt hat.
Ich setze auf Kiew 2023 wieder mit russischer Beteiligung, nachdem der momentane Schurkenstaat wieder eine demokratische Regierung bekommen hat. Den russischen Künstlern wäre es zu wünschen.