Live-Chat Italien: Prima Serata des Festival di Sanremo 2022

MIchele Bravi – Foto: Instagram @michelebravi

Heute beginnt das 72. Festival di Sanremo. Wer der italienischen Canzone zugeneigt ist, wird die nächsten fünf Abende ganz auf seinen Kosten kommen. Am heutigen ersten Abend werden die ersten zwölf Acts ihren Wettbewerbsbeitrag zum ersten Mal vortragen, morgen folgen dann die nächsten 13 Acts. Den Probenberichten zufolge steht uns musikalisch eine abwechslungsreiche Show bevor. Von Michele Bravi (Aufmacherbild) können wir heute Abend z.B. einen poetisch-theatralischen Auftritt erwarten.

Am ersten Abend treten diese zwölf Acts mit diesen Wettbewerbsbeiträgen in dieser Startreihenfolge an:

  1. Achille Lauro (feat. Harlem Gospel Choir) – „Domenica“
  2. Yuman – „Ora e qui“
  3. Noemi – „Ti amo non lo so dire“
  4. Gianni Morandi – „Apri tutte le porte“
  5. La Rappresentante di Lista – „Ciao ciao“
  6. Michele Bravi – „Inverno dei fiori“
  7. Massimo Ranieri – „Lettera di là dal mare“
  8. Mahmood und Blanco – „Brividi“
  9. Ana Mena – „Duecentomila ore“
  10. Rkomi – „Insuperabile“
  11. Dargen D’Amico – „Dove si balla“
  12. Giusy Ferreri – „Miele“

Abstimmen wird am heutigen Abend eine Printpresse- und Fernsehjury (33%), eine Onlinepresse-Jury (33%) und eine Radio-Jury (34%). Anhand ihrer Votes wird ein provisorisches Ranking des Abends erstellt. Am morgigen Abend ist das Abstimmungsverfahren identisch und die beiden provisorischen Rankings werden zu einer kombinierten Reihenfolge zusammengefügt, die zu 25% in das Gesamtergebnis einfließt, welches das Superfinale bestimmt.

Dem Moderator und musikalischen Leiter des Festivals Amadeus wird am heutigen Abend die Schauspielerin Ornella Muti zur Seite stehen. Als Gäste sind der Komiker Fiorello, den wir schon aus den vergangenen zwei Ausgaben kennen, der Tennispieler Matteo Berrettini sowie die Schauspieler Raoul Bova, Nino Frassica und Claudio Gioè angekündigt. Die musikalischen Gäste des Abends sind die Band Meduza zusammen mit Hozier. Außerdem kehren Måneskin auf die Bühne des Aristons zurück und werden einen neuen Song präsentieren.

Nachdem das Festival im letzten Jahr vor leeren Rängen ausgetragen wurde, wird es in diesem Jahr wieder mit Zuschauern stattfinden. Dabei wird das Ariston vollbesetzt sein, das Hygienekonzept sieht nur vor, dass die Zuschauer geimpft oder genesen sein müssen. Falls ein:e Künstler:in an Covid erkrankt, ist diesmal ganz offiziell festgelegt, dass in diesem Fall ein Probenvideo gezeigt wird. Da Probenvideos aller Acts bereits „im Kasten“ sind, werden somit anders als beim Benidorm-Festival in Spanien alle Teilnehmer:innen zumindest mit einem Liveauftrittvideo antreten können. Nur Amadeus sollte sich nicht anstecken: laut der gestrigen Pressekonferenz „gibt es keinen Plan B“.

Die Übertragung des Festivals beginnt laut dem Programm von RAI um 20:40 Uhr. Zumindest im letzten Jahr wurde allerdings noch Vorprogramm übertragen, sodass die eigentliche Show erst so gegen 21:15 Uhr wirklich angefangen hat. Wer bis zum Schluss durchhalten möchte, braucht wie bei Sanremo üblich viel Durchhaltevermögen: das offizielle Ende ist mit 1:30 Uhr angegeben und auch Amadeaus bekräftigte in der gestrigen Pressekonferenz: „Ich möchte nicht lügen, deshalb sage ich Euch, dass wir nicht vor 1:30 Uhr fertig sein werden“. Gute Nachrichten gibt es für alle Freunde des Festivals außerhalb Italiens: in diesem Jahr wird die Show zum ersten Mal ohne Länderblock sowohl auf RaiPlay als auch im Fernsehkanal RAI Italia zu sehen sein.

Der Ablauf des ganzen Festivals ist folgender: Am ersten und zweiten Abend präsentieren die Acts Ihre Beiträge zum ersten Mal und eine Pressejury stimmt ab (33% Print- und Fernsehpresse, 33% Online-Presse, 34% Radio). Am dritten Abend werden die Beiträge noch einmal vorgetragen und von den Zuschauern zu Hause (50%) und einer demoskopischen Jury (50%) bewertet. Am vierten Abend stellen die Teilnehmer eine Cover-Version eines italienischen oder internationalen Liedes vor, das zwischen 1960 und 1989 veröffentlicht worden ist. Die Abstimmung obliegt einer demoskopischen Jury (33%), der vereinten Pressejury (33%) und dem Televoting (34%). Ein letztes Mal präsentieren alle Acts ihren Wettbewerbsbeitrag am fünften Abend und einzig die Zuschauer zu Hause voten (100% Televoting). Danach wird ein endgültiges Gesamtergebnis erstellt, in das die Wertungen aus dem 1/2. Abend, 3. Abend, 4. Abend und 5. Abend zu 25% eingehen, und die ersten drei Plätze gelangen in ein Superfinale. Hier beginnt das Voting noch einmal ganz von vorne und die vereinte Pressejury (33%), die demoskopische Jury (33%) und die Zuschauer per Televote (34%) bestimmen den Sieger des 72. Festival di Sanremo.

Das Sanremo-Festival 2022 findet vom 1. bis zum 5. Februar 2022 stattAmadeus führt zum dritten Mal durch die Show und hat die musikalische Leitung inne. Alle 22 teilnehmenden „großen“ Künstler und die Namen ihrer Wettbewerbsbeiträge sowie die drei Qualifikanten aus Sanremo Giovani findet Ihr hier. Der Gewinner-Act wird Italien beim ESC im Heimatland repräsentieren, sofern er im Voraus seine schriftliche Einwilligung gegeben hat.

Das Festival di Sanremo wird vom italienischen Sender RAI 1 von 20:40 bis 1:30 Uhr übertragen. Einen Live-Stream (in diesem Jahr ohne Geoblocking) findet Ihr bei RaiPlay. Vor, während und nach der Sendung könnt Ihr die Geschehnisse unter diesem Beitrag im Live-Chat kommentieren.


457 Kommentare

  1. Ohne andere Songs noch zu hören möchte ich am liebsten Mahmood und Blanco direkt zum ESC schicken! Sehr berührende Nummer und die zwei Stimmen harmonieren wunderbar. Hab es mir jetzt auch mal mit Kopfhörer angehört: Traumhaft!

  2. Der Gitarrenriff hat mehr versprochen, als der Song letztendlich ist. Eine seltsame Mischung aus Rock, Rap und Big Band, dazu die nicht passend wirkende Stimmverzerrung

  3. Mein Favorit ist bisher „Ciao Ciao“ – das war schmissig, mit nem guten Basslauf und hält die perfekte Balance aus eingängig und unkonventionell.

    Gianni Morandi war auch ziemlich stark, der Song war jetzt eher mäßig, aber der Mann hat noch Power!

    Mahmood + Blanco fand ich dagegen ziemlich dröge – ja, die haben stimmlich schön harmoniert, aber die Komposition als solche kommt nicht wirklich aus dem Quark und dann das abgewürgte Ende … hmm, ob hier wirklich alle nur mit Augen & Ohren rezipiert haben und nicht vielleicht noch mit anderen Körperteilen …? 😅

    Ana Mena war bisher mein persönliches Lowlight – ihr Titel hat so einen seltsamen Ballermann-Wumms, der nicht so recht in den Rahmen des Festivals passt und ihre (okaye) Stimme auch ziemlich gegen die Wand drückt.

  4. Könnten wir nicht auch Maneskin mit diesem neuen Song wählen bitte. Könnten die für Deutschland antreten?
    Ich meine sagt mal echt, wir kriegen doch Musik geboten heute Abend, ich bin hin und weg.

  5. Auf Coraline war ich nicht vorbereitet. Der Song geht direkt ins Herz und auf die Tränendrüse.. puuuuhhh

    Einer der schönsten Songs, die ich seit ganz langer Zeit gehört habe.

    Grazie Maneskin!

  6. Ich leg mich jetzt schon fest: Dargen D’Amico für mich der schlechteste Beitrag des Abends.
    Da war der Quasseltyp ja besser.

  7. Ich tanze dann lieber zu Dargen D’Amico als zu Ana Mena. Da hat man wenigstens das Gefühl, dass hier ironisch-inhaltlich etwas erzählt wird.

  8. 11. Dargen D’Amico – „Dove si balla“

    die ersten takte waren cool und dann schmiert mit einsetzenden gesang alles ab.
    2/10 davon 1 für das engagierte orchester.

  9. Dove si balla oder balla balla?

    Das war schlechter als Ana Mena..

    und das nach Coraline, dramaturgisch hätte man das nicht krasser abflachen lassen können

  10. Coraline ist für mich der beste Song von Maneskin und es war so schön das mal mit Live Orchester zu hören.

    Generell ein wirklich toller Musikabend heute!

  11. Jetzt war ich bei Mahmood mit dem Hund draußen. Der einzige Song den ich nicht gehört habe. Nach euren Kommentaren seid ihr euch ja nicht einig. Werde ich mir nachher noch anschauen. Mal sehen was uns Giusy noch präsentiert….

  12. Oh, Colapesce & Dimartino! Freufreu..

    Wird wahrscheinlich live wieder nich so dolle, aber das Lied hab‘ ich geliebt letztes Jahr und finde es immer noch toll.
    Das Video dazu grandios. Thema super umgesetzt.

    • Erstaunlich, live zündet es (wieder) nicht so richtig. In der Studioversion dagegen hat es sich vielleicht sogar zu meinem Lieblingssong des Letztjährigen Sanremo-Festival gemausert.

  13. Colapesce & Dimartino? Werden jetzt die Acts vom letzten Jahr recyclet? Irgendwie muss man ja den Abend noch füllen bis 1:30 😂

  14. Der Song ist wirklich gut, toller Sommerhit, aber was diese Geschichte auf dem Kreuzfahrtschiff soll erschließt sich mir nicht ganz.

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