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Moldau & Polen beim ESC 2021: Auffälligkeiten bei den Punkten

EBU / THOMAS HANSES

Dass es Moldau mit „Sugar“ von Natalia Gordienko in das diesjährigen ESC-Finale geschafft hat – und das auch noch auf einem deutlichen 7. Platz – grenzte dank des nicht gerade engelsgleichen Gesangs an ein Wunder. Vielleicht lag es doch an dem mit 16 Sekunden längsten Ton der ESC-Geschichte? Dieser Position hängt jedenfalls die EBU an und hat dementsprechend schon bekanntgegeben, den wundersamen Punkteregen für Moldau nicht untersuchen zu wollen.

Dabei gibt es bei den Punkten für aber auch von Moldau durchaus einige Auffälligkeiten, auf die jemand von offizieller Seite einen genaueren Blick werfen sollte. Dazu zählt etwa der international bereits berichtete 12-Punkte-Regen für „Sugar“ im Halbfinal-Televoting aus Frankreich, Estland, Lettland, Tschechien, Serbien, San Marino, Griechenland und Portugal. Damit gaben also acht von sechzehn möglichen Ländern Moldau 12 Televoting-Punkte im Halbfinale. Noch erstaunlicher wird die Sache dadurch, dass vier dieser sechs Länder für Moldau im Finale keinen einzigen Punkt mehr übrig hatten.

Doch auch beim Jury-Voting gibt es Auffälligkeiten: Im Halbfinale gab die moldawische Jury ihre drei Höchstwertungen an Bulgarien, San Marino und Griechenland und das Land erhielt zufällig auch aus genau diesen drei Ländern seine drei höchsten Jurypunktzahlen (2×12 und 1×8). Besonders überraschend daran ist auch, dass aus den 10 Punkten für San Marino im Halbfinale 0 Punkte (Platz 13) in Finale wurden und das vor allem darauf zurückzuführen ist, dass San Marino bei einem Jurymitglied von Platz 2 (!) im Halbfinale auf Platz 22 (!) im Finale stürzte, bei einem anderen von Platz 2 auf Platz 16. Alles nur wegen einer kleineren technischen Panne beim san-marinesischen Auftritt im Jury-Finale? Unwahrscheinlich und jedenfalls unbedingt untersuchenswert.

Darüber hinaus sind den Kolleg*innen von escXtra auch Unstimmigkeiten im polnischen Jury-Voting aufgefallen: Während Stefania aus Griechenland im Halbfinale noch 12 Punkte von den Musikexpert*innen aus Polen bekam, wurde „Last Dance“ im großen Finale mit keinem einzigen Punkt bedacht. Island dagegen bekam von den Juroren im Halbfinale 3 Punkte, im Finale dann allerdings 10 Punkte. Und das, obwohl der Auftritt Daði og Gagnamagnið in beiden Shows komplett identisch war. Tatsächlich legt ein genauer Blick auf die Punktetabelle nahe, dass die Jury-Einzelwertungen von Griechenland und Island in einer der beiden Shows vertauscht worden sein könnten. Ob diese Tatsache bei der EBU bereits bekannt ist und untersucht wird, darüber gibt es bislang keine Informationen. Wir halten Euch an dieser Stelle natürlich auf dem Laufenden.

Habt Ihr noch weitere Auffälligkeiten bei der Punktevergabe festgestellt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.


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