
Georgien darf zum zweiten Mal den Probentag eröffnen, auch am Dienstag war Tornike Kipiani mit seinem Beitrag „You“ der Erste auf der Bühne. Sein Auftritt war hier ziemlich seltsam: beim dritten Durchlauf seiner ersten Probe hat er extrem gelangweilt und eine Oktave zu tief gesungen. Man hatte das Gefühl, einem trotzigen Teenager, der keinen Bock hat, zuzuschauen. Hoffen wir, dass es nicht daran lag, dass Tornike ein Morgenmuffel ist und wir heute so drei Durchläufe sehen werden, in denen Tornike alles gibt.
Den ersten Durchlauf nimmt Tornike ernst. Und ich freue mich, die Präsentation endlich einmal so zu sehen, wie sie hätte sein sollen, letzten Dienstag hatte ich den ersten Durchlauf verpasst.

Der Beginn ist sehr dunkel, man sieht Tornike kaum. Auch einige Kameraperspektiven sind noch etwas unglücklich, so sieht man Tornike einmal seltsam von unten aus. Hier hätte man den dritten Durchlauf der ersten Proben wohl doch besser zum Testen der Einstellungen genutzt.

Im zweiten Teil schweben Sterne um Tornike herum. Diese leichte, unaufgeregte Untermalung passt zum ruhigen Song. Trotzdem kommen hier, genauso wie später mit Sturmwolken, relativ ausgelutschte Gestaltungselemente zum Einsatz, so nach dem Motto: wenn uns sonst nichts Besseres einfällt, dann halt Sterne, Sonne und Wolken.

Etwas kreativer sind dagegen Textzeilen, die auf Tornike projiziert werden und nicht einfach nur im Backdrop erscheinen. Das ist aber zu wenig, um dem Song durch die Präsentation einen Aufschwung zu geben.

Im zweiten Durchlauf singt Tornike meinem Eindruck nach viel gefühlvoller. Dadurch wirkt der Auftritt als Ganzes gleich viel überzeugender. Auf einmal finde ich ihn doch wieder sehr angenehm unaufgeregt. Zum Ende hin zeigt Tornike dann auch noch seine rauen Stimmqualitäten.
Diesmal trollt Tornike nicht. Auch im letzten Durchgang singt Tornike „richtig“. Und sogar noch etwas gefühlsvoller als im vorigen Durchlauf.

Mich lässt das Gefühl einer vergebenen Chance nicht los. Ich glaube, mit einer atmosphärischen Präsentation hätten die Georgier sehr viel mehr herausholen und so überraschen können. Tornike hätte das Potential gehabt, die Nummer auch auf ruhige Art und Weise „zu rocken“. Ein 0815-Sterne-Wetter-Backdrop und ein Kasten zum darauf niederlassen auf der Bühne reichen dafür jedoch nicht. Mit dieser Inszenierung wird Georgien (leider) nicht zum Dark Horse.
Die Fotos von der zweiten Probe von Tornike Gibt es auf Eurovision.tv.
Das Video von der zweiten Probe von Tornike Ist Jetzt auf Youtube verfügbar.
Ach Mensch, es tut mir in der Seele weh, denn ich liebe diesen Song. Aber das wird nichts.
Ich könnte auch schreien.
Wieso muss das so düster anfangen, dass man ihn nicht sieht?
Ein langsamer gefühlvoller Beginn wie dieser muss doch die Verbindung mit dem Zuseher aufbauen, das gelingt so bestimmt nicht.
Es ist einfach nur furchtbar, es tut mir leid
Ich glaube ja, dass kein Staging der Welt diesen Song retten könnte. Wirklich schade, dass Georgien jedes Jahr so untergeht.
Mein größtes Problem mit diesem Song ist, dass ich den Text verstehe und auch nicht ausblenden kann. In Landessprache würde er mir vermutlich besser gefallen.