
Mehrere Jahre lang war sie die einzige Vertreterin Aserbaidschans, die sich nicht für ein ESC-Finale qualifizieren konnte: Aisel. Seit dem Contest dieses Jahr in Liverpool ist sie aber nicht mehr alleine, denn auch die Zwillingsbrüder TuralTuranX, die heute Geburtstag haben, sorgten für ein frühzeitiges Aus der Kaukasusrepublik. Damit es 2024 für Aserbaidschan wieder bergauf geht, will der verantwortliche Sender Ictimai etwas transparenter mit der internen Auswahl für Malmö umgehen und verkündet jetzt, dass unter anderem auch Aisel wieder zum ESC will.
Nachdem kürzlich die Bewerbungsfrist des aserbaidschanischen Senders endete und bis dahin rund 214 Songs eingingen, sind 16 davon von einer senderinternen Jury ausgewählt worden. Diese wurden jetzt zu einer Live-Audition in die aserbaidschanischen TV-Studios eingeladen. Ein Act sagte aufgrund eines Krankheitsfalls ab, wodurch noch 15 Musiker:innen im Rennen sind. Wer genau diese sind, wurde auch schon offiziell verkündet:
- Aisel
- Rilaya
- Emy Lia (Emiliya Yaqubova)
- Tofiq Hacıyev & Jamal Gurbanov
- Mari
- Ilkin Dövlatov, Mila Miles & Etibar Asadli
- Sabina Beyli
- Lexa
- Edgar Ravinov
- Amrah Musayev
- Alesker
- Rahib Mirzoev & Tofiq Yadigar
- Sabina Guluzadeh
- Qorqud
- Fahree
Nicht nur die ESC-2018-Vertreterin des Landes, Aisel (siehe oben), ist auf der Teilnehmerliste zu finden, sondern auch Lexa. Die Sängerin stellten wir bereits vor wenigen Wochen vor, da sie ihre Bewerbung publik machte. Lexa lebt in der Schweiz, hat aber aserbaidschanische Wurzeln und hatte schon als Kind den Traum, zum ESC zu dürfen. Emy Lia ist als die Gewinnerin der ersten Staffel von “The Voice of Azerbaijan” bekannt. Ob eine von ihnen es bis nach Malmö schafft, entscheidet nun eine Jury. In dieser sitzen unter anderm auch Ell & Nikki, die bisher einzigen ESC-Gewinner des Landes. Auch Aysel Teymurzada, die Aserbaidschan 2009 gemeinsam mit Arash repräsentierte, ist Jurymitglied.
Unter den eingereichten Songs sollen sich 88 lokale Produktionen befunden haben, 126 kamen von internationalen Songwriter:innen. Aserbaidschan war lange Zeit bekannt dafür, mit Songs von skandinavischen Musikschaffenden beim ESC anzutreten. Dieses Jahr in Liverpool war für einen Beitrag aus aserbaidschanischer Feder im Semifinale auf dem vorletzten Platz Schluss – TuralTuranX erhielten nur vier Punkte im Televoting.
Aserbaidschan sorgte vor einigen Wochen für schreckliche Schlagzeilen, als das Land armenische Bürger:innen, die in der Region Bergkarabach lebten, gewaltsam vertrieben hat. Die Junior-ESC-Teilnahme Armeniens war daher gefährdet, mittlerweile ist aber klar, dass das Land Ende November in Nizza dabei ist. Bisher hat sich der armenische Sender ARMTV allerdings noch nicht zum ESC in Malmö und seiner (Nicht-)Teilnahme geäußert.
Was hältst Du von den aserbaidschanischen Plänen für den ESC 2024? Willst Du Aisel nochmal im Wettbewerb sehen? Lass uns gerne Deine Meinung da.
War für mich mit der schlimmste Beitrag von AZE, öde und wenig Stimme.
Mir hat er super gefallen. Ist heute noch auf meiner playlist.
Der schlimmste Beitrag von Aserbaidschan war eindeutig ‘running scared’ meiner Meinung nach.
Wünsche Aisel viel Erfolg und bessere Lyrics…
“Running Scared” ist bis heute einer der schlimmsten Sieger meiner Meinung nach, hat auch nur gewonnen weil viele Favoriten gestrauchelt und dämliche Startplätze gezogen haben. Außerdem ging das Voting damals kreuz und quer durch Europa, kein klarer Trend ersichtlich und so konnten sie mit einer sehr mauen Punktzahl gewinnen obwohl praktisch ein Drittel der Länder gar keinen Punkt gegeben hat, darunter auch Deutschland.
Ach ja, die stinklangweilige Drama-Ballade vom letzten Jahr war auch schlimm, vor allem dass wir es der Jury zu “verdanken” haben dass es überhaupt ins Finale gekommen ist, von den Zuschauern gab es ja ne völlig verdiente 0 im Semi.
Luna Moon Me Up!
Für mich der vielleicht beste aserbaidschanische Beitrag (zusammen mit „Skeletons“), wenn man über den lyrischen Nonsens mal hinweg sieht. Sehr unverdient, dass ausgerechnet der Song das erste Halbfinal-Aus bedeutete, während „Running scared“ und das noch viel schlimmere „Hold me“ kaum besser hätten abschneiden können.
Da stimme ich Dir gerne zu !
Aber richtig gefallen mir AZE nur ganz selten: Nämlich 2009, 2019 und dieses Jahr.
Ich fand bis jetzt eigentlich nur Aysel & Arash 2009, Safura 2010, Dihaj 2017 und Chingiz 2019 wirklich gut. So sonst war Aserbaidschan für mich immer nur so der Durchschnitt. Wünsche ihr aber ebenfalls viel Erfolg.
I’m stronger than cannon balls…
“Skeletons” und “Start a fire” haben mir künstlerisch ganz gut gefallen, aber meistens empfinde ich die Azeri-Songs irgendwie als seelenlos, trotz der Riesen-Emotionen, die da immer transportiert werden sollen. Da berührt mich fast nie was. Aber who knows: Vielleicht liegt es auch an mir und ich bin emotional verkümmert 🙂
Bei Aserbaidschan bin ich dieses Jahr raus (wegen der Politik). Falls Armenien nicht beim ESC antritt, dann weil der “böse Nachbar” ( eine böse Nacktbar wäre mir viel lieber ^^) dort sein Unwesen treibt.
Aserbaidschan… muss ehrlich sagen, mir gefällt eigentlich recht wenig aus diesem Land. Dieses Jahr war das erste Mal seit langem, wo ich Aserbaidschan richtig gut fand (und ausgerechnet da sind sie ausgeschieden.🙁)
Terrorstaat Aserbeidschan von ESC ausschließen!
bin ich auch der Meinung. Wirklich vermissen würde ich Aserbaidschan nicht. Außerdem sollte man Länder, die der muslimischen Welt zuzuordnen sind, jegliche Aktion gegen Israel verbieten. Oder am besten generell jeglichen Antiisraelischen Protest verbieten. Wer es tut, wird disqualifiziert.
Aserbaidschan ist doch einer der engsten Verbündeten Israels. Oder hat sich da etwas geändert, das ich verpasst habe?
Ja klar, weils darum beim Song Contest ja auch geht… Das Argument mit dem Terror gegen Armenien finde ich berechtigt, aber was tun die den gegen Israel? Vielleicht sollte man Israel selbst mal ausschließen, bis die die Krise überwunden haben. Ist nicht böse gemeint gegen die Israelis, aber ich finde, das ist das gleiche wie mit der Ukraine. Auf der einen Seite leiden und sterben Menschen im Land und auf der anderen Seite wollen sie beim Song Contest feiern? Finde ich irgendwie makaber…
Aisel macht eigentlich ziemlich coole Musik, ihr damaliger Beitrag gehörte aber leider nicht dazu. Sehr cool ist zum Beispiel ihr Song Drama:
https://youtu.be/ipmpy1TR4BE?si=IY82EHOuDJ_j2b3u
Mit einem besseren Lied würde ich Aisel gerne noch mal beim ESC sehen und hören.
Hätte die ebu auch nur einen funken moral, wäre aserbaidschan schon länger nicht mehr dabei. Aber in dem fall ist das portemonnaie doch näher als alles andere. Da könnte man doch russland und belarus auch wieder eingliedern, dann wärs immerhin keine doppelmoral.
Bei Aisel bin ich zwiegespalten. Einerseits war ihr ESC-Song 2018 ein Tiefpunkt Aserbaidschans, der nur in diesem Jahr noch unterboten wurde, deshalb sind auch diese beiden Songs zurecht im Semi hängen geblieben. Lyrisch war “X My Heart” auf dem Niveau eines Grundschülers und melodisch absoluter Pop-Durchschnitt. Andererseits sind ihre Songs, die sie in den letzten Monaten veröffentlicht hat, meilenweit besser als ihr damaliger ESC-Song und einige haben es (dank Manu und den wöchentlichen Neuheiten) in meine Playlist geschafft. Wenn Aisel also nochmal antritt, dann bitte mit einem Song, der in etwa so wie dieser von ihr klingt: https://youtu.be/_neke5EzEtE?si=c5yNhZ7ynKySusQY
Ich fand Aserbaidschan dieses Jahr klasse.
Ich befürchte, dass Aserbaidschan nach dem Ergebnis in diesem Jahr wieder zurückgeht zu importierter Schwedenware. Fände ich sehr traurig.
Neues aus Nordmazedonien + Australien:
https://eurovoix.com/2023/10/29/north-macedonia-discussions-eurovision-2024/
https://eurovoix.com/2023/10/31/australia-sbs-will-broadcast-eurovision-2024-remains-in-negotiations-to-compete/
Ich hoffe, daß Australien weiterhin dabei ist, nachdem aktuell nur 35 Länder ihre Teilnahme bestätigten.
Beziehungsweise: eben leider nichts Neues aus Australien. Die EBU wird doch wohl nicht wirklich so doof sein und Australien die Tür vor der Nase zuschlagen, wenn ohnehin schon hinter so vielen Ländern ein Fragezeichen steht …? 😮
Unpopuläre Meinung, aber mir reichen 35 Länder durchaus.
OFFTOPI: Kennt jemand Zeitflug? Anscheinend haben diese 3 Herren sich auch beworben:
https://www.youtube.com/shorts/9AhoPh63lw4
Ja, kennen wir und ja, haben sie.
https://esc-kompakt.de/eurovisiongermany2024-weitere-tiktok-favoriten-fuer-das-deutsche-finale-2024/
Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm – danke für die Erinnerung Posteinn
Kein Problem. Man kann nicht alles behalten, was hier schon so vorgestellt wurde. 🙂
@Harry: Ich glaube du lebst wohl in einer vollkommen anderen Welt. Oder ich frage dich mal etwas grasser: Wer hat dir denn ins Gehirn geschissen? Der Fall Israel und Aserbaidschan sind zwei vollkommen unterschiedliche Fälle. Aserbaidschan hat ohne Grund Berg Karabach angegriffen und hat die Menschen dort verjagt. Israel muss sich gegen die Hamas wehren. Es war die Hamas die vor knapp 3 Wochen an einem Tag über 1400 Menschen massakriert hat. Die Hamas hat also die Situation neu eskalieren lassen. Israel wehrt sich gegen Terroristen. Und das mit Recht. Meine Güte, geht das mit den Israelhassern und Antisemiten jetzt auch hier los?
Und man darf dabei auch nicht unterschlagen, dass die Hamas von der Reaktion Israels kein Bisschen überrascht gewesen sein dürfte. Traurig, dass dieses Kalkül – auf Kosten abertausender Menschenleben – nun auch noch aufzugehen scheint und den Antisemiten aufgrund völlig falsch verstandener Solidarität viele neue Anhänger in die Arme treibt.
Die Niederlande werden Mitte Dezember bekanntgegeben, wer das Land beim ESC vertreten wird:
https://eurovoix.com/2023/10/31/netherlands-artist-for-eurovision-2024-mid-december/
Mal sehen, wer es wird.
Schlechter als dieses Jahr kanns ja kaum noch werden. Es wäre doch mal schön wenn die Holländer mal was flottes zum ESC schicken würden. Immer diese Schnarchballaden.
Nix gegen S10!
Na ja, “De diepte” ist alles andere als eine “Schnarchballade”. Ziehe ich jedem billigen Gehopse vor. Es kommt nicht so sehr auf das Genre an, sondern auf die Qualität und aus den Niederlanden gefielen mir in der Regel die ruhigen Sachen meistens besser.
Ja, der Präsident ist ein Diktator, aber Aserbaidschan hat international anerkannte Gebiete befreit, die von Armenien mehr als 30 Jahre lang okkupiert wurden (Armenien hat in den 1990er Jahren fast 1 Million aserbaidschaner aus dieser Region deportiert und vielen ermordet) und Schutz für die Zivilbevölkerung angeboten. Aserbaidschan befand sich in einer ähnlichen Situation wie die Ukraine heute. In Aserbaidschan lebt eine große kaukasische jüdische Gemeinde, und Aserbaidschan ist ein enger Verbündeter Israels. Das Land ist nicht ein typisch islamisches Land und relativ offen, abgesehen von Problemen im Bereich der Rechte von Homosexuellen(leider).
Auweia, Asebaidschan 2018 war in der Tat ein musikalischer Tiefpunkt. Wer kam damals auf die bescheuerte Idee, einer an sich interessanten Künstlerin dieses Reißbrettprodukt überzustülpen ? Sie scheint sich auch nicht besonders wohl gefühlt zu haben.
Hoffentlich passiert das nicht auch bei Marina Satti – aber ich denke mal, ERT möchte diesmal bewußt einen Beitrag weg von “Marke International tönend”.