Halb-Deutsche will für Griechenland zum ESC 2024 & weitere Bewerbungs-Updates aus Europa

Bild: Instagram @josephinewendel

Es gibt schon wieder Neues aus der Gerüchteküche. Gleich mehrere Acts, die bereits versuchten, bei der vergangenen ESC-Ausgabe dabei zu sein, befinden sich auch 2024 im Bewerbungsprozess. Erst gestern bestätigten uns Planschemalöör, sich für den deutschen Vorentscheid angemeldet zu haben. Aber auch in Albanien und Irland sollen sich Rückkehrer:innen im Rennen um das ESC-Ticket für Malmö befinden…

Griechenland

Wir starten aber erst einmal mit News aus Deutschland – naja… zumindest so halb. Eine Künstlerin mit deutschen Wurzeln hat sich nämlich angeblich beim griechischen Sender ERT beworben. Sängerin Josephine Wendel ist zwar Halb-Griechin, allerdings hat sie einen deutschen Vater. In Griechenland ist sie bereits ein gefeierter Popstar und steht bei PANIK Records unter Vertrag. Es ist das Plattenlabel mehrerer ESC-Acts, wie Eleni Foureira, Victor Vernicos oder Demy.

Doch hier hört Josephines Verbindung zum ESC noch nicht auf: 2014 hat die damalige Newcomerin bereits am griechischen Vorentscheid teilgenommen und scheint nun, zehn Jahre später, erneut einen passenden Song im Gepäck zu haben. Laut mehrerer Fan-Medien soll sie sich mit der Nummer „Your Obsession“ beim Sender ERT beworben haben. Diese Info würde zumindest auch die Bildunterschrift ihres neuesten Instagram-Posts erklären:

Auf Instagram hat sie zudem vor wenigen Tagen „BIG NEWS“ versprochen. Es könnte sich also tatsächlich eine ESC-Teilnahme 2024 abzeichnen. Nachvollziehbar wäre es, wenn ERT sie zumindest in der engeren Auswahl hat, schließlich kann die Musikerin eine sehr erfolgreiche Karriere vorweisen: mehrere ihrer Singles schafften es in die Top 5 der griechischen Charts, sie nahm an verschiedenen TV-Formaten teil und tourte bereits durch die USA. Ihr wohl größter Hit heißt „Magia“, zu dem es auch einen typischen PANIK-Records-Musikclip gibt, der mit Produktplatzierungen übersät ist.

Irland

Wie versprochen blicken wir auch noch nach Irland. Schon im letzten Jahr hat sich die Folk-Metal-Band Cruachan während der Bewerbungsphase öffentlich zu ihrer Einreichung bekannt. Laut eigener Aussagen schafften sie es mit dem Song „The Blacksmith“ unter die Top 10 – am Ende entschied sich die RTÉ-Jury aber dagegen, Cruachan einen der sechs Vorentscheid-Plätze zu geben.

Dass sich Irland aber dringend eine neue Herangehensweise überlegen sollte, zeigte sich anschließend nicht nur am Halbfinal-Aus der Vertreter Wild Youth, sondern auch am späteren Sieg Schwedens. Dieser bedeutete nämlich, dass Irland nun nicht mehr alleiniger Rekordhalter ist, was die meisten ESC-Gewinne angeht. Cruachan wollen dem schlechten Abschneiden entgegenwirken und mit ihrem Mix aus keltischen Klängen und Rock-Elementen endlich wieder für Irland punkten. Ihre Einreichung „Talamh“ soll Englische und Gälische Texte beinhalten, wie die Band selbst bereits anteasert.

Aserbaidschan

Auch wenn durch den den Israel-Krieg mittlerweile kaum noch über die Unruhen in Bergkarabach berichtet wird, ist es weiterhin schwer einzuschätzen, wie es mit Armenien und Aserbaidschans beim ESC 2024 aussehen wird. Der Sender ictimai bestätigte schon vor mehreren Monaten seine Teilnahme in Malmö und auch auf Instagram verkündeten die Verantwortlichen stolz die Einreichung von über 200 Songs beim Sender, was alles auf eine Teilnahme kommenden Mai hindeutet.

Während es aus Armenien immer noch keine ESC-News gibt, geben in Aserbaidschan mittlerweile sogar schon mehrere Acts ihre Bewerbung für 2024 bekannt. Einer davon ist Lexa. Die junge Musikerin lebt mittlerweile in der Schweiz und spricht unter anderem fließend Französisch (siehe unten). Sie wurde 2012 von ihren Eltern zum ESC nach Baku mitgenommen. Seitdem träumt sie davon, ihr Heimatland zu vertreten, weshalb sie sich jetzt beim Sender ictimai beworben hat. Lexa ist seit mehreren Jahren als Sängerin und Songwriterin tätig.

Laut des X-Account von Eurovision Azerbaijan soll sich auch Sängerin Lala Zeynallı beworben haben. Ihre Songeinreichung heißt „Korpülər Yansın“ und wird komplett auf Aserbaidschanisch gesungen. Zudem soll sich Orkhan Nadirov mit einem Song beworben haben, der zwar noch nicht veröffentlicht wurde, dessen Titel jedoch schon bestätigt wurde: „Prince And Prince“. Falls es in der Nummer tatsächlich um eine homosexuelle Liebe gehen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass der Song Aserbaidschan repräsentieren darf.

Albanien

Ein bekanntes Gesicht erwartet uns angeblich auch beim kommenden Festivali i Këngës 62. Beim diesjährigen albanischen Vorentscheid soll laut Medienberichten nämlich Elsa Lila dabei sein. Sie ist in der letzten Ausgabe die Jury- und damit auch Festival-Gewinnerin gewesen, wurde von den Zuschauern (die alleine über den ESC-Vertreter entscheiden durften) aber nur auf Platz 2 gewählt.

Anscheinend will Elsa aber unbedingt zum ESC und das könnte dieses Mal auch klappen. Am 22. Dezember soll das albanische Finale ausgetragen werden und in diesem Jahr stimmen Jury und Zuschauer gemeinsam über das Sieger-Lied bzw. den ESC-Beitrag ab. Elsa Lila nahm bereits am italienischen Sanremo-Festival teil und hat das Festivali i Këngës bislang drei Mal gewonnen! Letztes Jahr sang sie „Evita“.

Welchen der Acts kannst Du Dir auf der ESC-Bühne in Malmö vorstellen? Hättest Du Elsa Lila bereits dieses Jahr gerne in Liverpool gesehen? Kommentiere gerne diesen Beitrag.


15 Kommentare

    • In der Tat ! Es ist immer wieder zum Verzweifeln, wie sich manche Länder die Erfolgschancen von vorneherein verbauen…..

  1. Mal schauen ob Armenien am JuniorESC teilnimmt -die geben dort immer gerne als letztes Act sowie Song bekannt- denn falls dies der Fall sein sollte, dann sollte auch einer ESC-Teilnahme nichts im Wege stehen. Eine Absage am JESC gab es bisher jedenfalls noch nicht. Der Status hier ist, dass es vom 04. bis 23. Juli -und damit noch vor dem diesjährigen Konfliktausbruch- eine Bewerbungsphase für Acts gab und man seitdem nichts mehr gehört bzw. gelesen hat. Dies hat allerdings nichts zu bedeuten, denn das war im letzten Jahr genauso der Fall dass es zwischen der Bewerbungsphase und der Bekanntgabe des Acts einen so großen Abstand gegeben hat.

    • AlexESC – „dann sollte auch einer ESC-Teilnahme nichts im Wege stehen“ …..das sehe ich anders.
      Soweit meine Kontakte richtig liegen, wird Armenien beim JESC antreten. Beim ESC im Mai 2024 hingegen nimmt auch AZERBAIJAN teil (beim JESC hingegen nicht). Da sich beide Länder so abgrundtief hassen, steht es noch völlig offen, ob Armenien auch beim erwachsenen ESC teilnimmt.

  2. Hab mich bei der Überschrift hübsch verlesen:

    „Halb Deutschland will für Griechenland zum ESC 2024“.

    Kann ich bei den üblichen deutschen Vorentscheiden der letzten Jahre gut verstehen…

  3. Josephine wäre für Griechenland eine kleine Revolution. Unter den Fans lange gewünscht, von ERT mindestens so verschmäht wie Fourreira, zu „poppig“ (um nicht noch andere Adjektive anzuführen) für das sonst so art-sy ausgerichtete ESC-Gremium des Landes.

    Sie ist mittlerweile ein großer Name mit einigen größeren Hit-Singles, steht wahrscheinlich in Griechenland dort, wo Fourreira stand, bevor sie internationaler wurde. EIn Risiko wäre, dass sie nicht gerade für ihre herausragenden Stimmqualitäten bekannt ist.

    Wie auch immer es sei, für die Fans würde es mich freuen, vor allem nach dem Debakel und dem Skandal mit Melissa. Es wäre das erste Mal seit Demy, das ein noch größerer Name für das Land antritt, der aber noch auf dem Zenit der Karriere steht (Sakis 2009 wäre kein passender Vergleich).

    Sollte Panik es wirklich wirklich wollen und sie pushen, wäre es von ERT ziemlich dämlich den Deal nicht anzunehmen. Zumal sie fürs Fandom Damage Control zu verrichten haben. Auf der anderen Seite, den traut man alles zu..

  4. Übrigens, @Rick, Josephine hat in mehreren Interviews selbst gesagt, dass sie Halb-Deutsche und Halb-Libanesin ist. Wie die Familie nach Griechenland kam, hab ich noch nicht raus, sie wurde aber in Griechenland geboren.

  5. Hm, Josephine…. Mit einem Ethnosong auf Griechisch wäre sie mir durchaus willkommen, „Magia“ kannte ich schon und das gefällt mir recht gut. Irgendwie wirkt sie mir aber zu billig und die wieder mal die „Fuego“-Tour muß nun echt nicht sein.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.