Deutschland: Das sagt die internationale Fan-Presse zur ersten Probe von Jendrik

Das Geheimnis ist gelüftet: Seit Donnerstagnachmittag wissen wir, wie der deutsche Beitrag beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam auf die Bühne gebracht wird. Da probte nämlich der deutsche Vertreter Jendrik mit seiner „Crew“ aus Tänzerinnen/Sängerinnen/Bläserinnen und dem Peace-Zeichen. Wir haben uns im Pressezentrum umgehört, wie die Probe aufgenommen wurde und wie die Chancen von des Sängers eingeschätzt werden.

Oben gibt’s die Befragung als Video, nachfolgend die Statements zum Lesen – und mitkommentieren!

Tobbe Ek (Schweden, Aftonbladet): Jendrik hat viel Energie auf der Bühne, und es ist ein lustiger Song mit hohem Tempo. Aber mir fehlen die Waschmaschinen aus dem Musikvideo. Die hätte ich hier auch gern gesehen. Ich glaube, dass die Jurys den Titel nicht so sehr mögen könnten, wie einige im Publikum. Ich glaube, er wird mit einem Ergebnis in der Mitte abschneiden.

Esma (Niederlande, Wiwibloggs): Ich finde, Jendrik ist so ein unterhaltsamer Künstler. Es hat Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Und dann ist auch die Botschaft des Liedes so positiv und wichtig für alle, um in diesen schwierigen Zeiten positiv zu bleiben. Was mir an seinem Auftritt am besten gefallen hat, war der Teil, in dem er Niederländisch spricht. An einer Stelle hat er „tot snel“ gesagt, was so viel wie „bis bald“ heißt. Ich habe mich gefreut, dass er sich die Mühe gemacht hat, für seinen Auftritt etwas Niederländisch zu lernen. Das schätze ich sehr. Ich bin mir nicht sicher, wie Jendrik abschneiden wird. Ich glaube nicht, dass er am Ende landen wird, weil ich mir vorstellen kann, dass es TV-Zuschauer*innen gibt, die das großartig finden.

Reinhard Ehret (Deutschland, OGAE Germany, GoldStarTV): Ich bin angenehm überrascht. Eigentlich gar nicht überrascht. Ich habe es so erwartet, dass er zeigt, dass er singen und tanzen kann. Und dass er eine ganz große Freude hat. Er strahlt über alle vier Backen. Ich finde die Effekte ganz schön. Ich persönlich bräuchte die Finger, der jetzt ja zum Peace-Zeichen werden soll, nicht. Das finde ich fast ein bisschen störend; das passt nicht ganz ins Bild, in dieses Farbige, dieses Fröhliche. Ich bin auch beruhigt, dass er nicht mit Farben rumsprüht auf der Bühne – das hatte ich auch befürchtet. Aber mit diesem Hintergrund und so wie er das rüberbringt… Die Ansage habe ich jetzt nicht so ganz verstanden, aber ich glaube, das war eine Mischung aus Holländisch und Englisch. Das passt alles sehr schön und ich glaube, er wird in den Wettquoten steigen. Mir macht’s Freude und ich freue mich für ihn – und für uns.

Vincente Rico (Spanien, Eurovision-Spain.com): Ich finde, dass es eine fröhliche Probe war, eine sehr kraftvolle Vorstellung. Ich liebe Jendriks Lächeln. Ich liebe seine Einstellung. Aber ich finde, dass die Performance mehr Farbe, mehr Licht braucht und etwas, was nahe an seinem Videoclip ist. Ich finde, dass er noch Zeit hat, um kleine Verbesserungen vorzunehmen. Ich wünsche ihm viel Glück, weil ich seine Berichte von den Reisevorbereitungen für Rotterdam in den sozialen Medien mochte. Ich finde, dass er eine wirklich gute Platzierung in Rotterdam verdient. Aber bitte mit mehr Farben, mehr Licht und mehr Verrücktheit.

Jovana Paredes (Tschechien/USA, ESCarena, Jovie’s Home): Ich finde, das Deutschland wirklich die Energie auf die Bühne gebracht hat. Es war farbenfroh und spaßig. Ich war sehr überrascht von den tanzenden Fingern. Das war sehr lustig. Ich habe über den Beitrag nichts Negatives zu sagen im Moment. Ich mag die Ukulelen, ich finde dass jung, frisch und lustig. Es ist schwer zu sagen, wo der Song im Finale landen wird. Das ist schwer einzuschätzen. Jeder Beitrag hat etwas einzigartiges und ist so unterschiedlich. Es hängt wirklich davon ab, wessen Publikum abstimmen wird.

Álvaro Augusto (Spanien, EuroVisionary): Jendrik ist wie ein Hurricane der Positivität. Er hat dieses großartige Lächeln. Ich mochte ihn, als er bei der Pre-Party Spanien aufgetreten ist. Nun, er ist einer der Big5 und damit automatisch im Finale. Aber selbst wenn er das nicht wäre, hätte er einen Platz im Finale verdient. Ich mag seinen Enthusiamus.

Ruben (Niederlande, NPO): Es ist wirklich ein fröhliches Lied mit einer – wie ich finde – wichtigen Botschaft für die Welt und für Europa. Ich finde, die Umsetzung auf der Bühne war ein bisschen moah… Ich finde, sie hätten mehr mit aus dem Act machen können. Aber der Song ist wirklich happy und versetzt Dich in eine gute Stimmung. Daher wünsche ich ihm alles Gute für das Finale. Ich glaube nicht, dass es ein Sieger ist, aber er wird definitiv irgendwo in der Mitte landen.

Thomas Corbett (Irland, Eurovoxx): Ich fand das großartig. Es hatte jede Menge Energie. Wirklich camp, lustig und sorgenfrei – wie die Botschaft des Liedes. Jendriks Energie war ausgezeichnet. Und die Freude von seinem Gesicht ist so ansteckend. Ich liebe den Humor, es ist sehr komödiantisch mit der verrückten Art des Tanzens und der Interaktion, die er mit seinen Freunden auf der Bühne hat. So zusammenfassend finde ich wirklich, dass es phantastisch war. Ich weiß aber nicht, wo es im Finale ankommen wird. ich habe keine Ahnung.

Bisherige Reaktionen auf die DACH-Proben
Österreich: Das sagt die internationale Fan-Presse zur zweiten Probe von Vincent Bueno
Schweiz: Das sagt die internationale Fan-Presse zur ersten Probe von Gjon’s Tears
Österreich: Das sagt die internationale Fan-Presse zur ersten Probe von Vincent Bueno


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20 Comments
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togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Die geben sich ja alle die größte Mühe, höflich und positiv zu bleiben, aber eigentlich sagen sie alle … was wir alle wissen, wenn wir zu Jendrik und uns ehrlich sind. Um es mit Peter Urban zu sagen: sympathisch.

usain1
usain1
2 Jahre zuvor

Wobei „sympathisch“ schon sehr wenig ist, schließlich ist doch die Standardformulierung „supersympathisch“…

Felixx
Felixx
2 Jahre zuvor

Der Junge hat Spaß ,ist locker und transportiert seine Botschaft ehrlich.
Ein Lächeln hat noch nie geschadet. Ihm glaube ich es.
Aktuell ist sein Song allemal wenn man nur an “unsere” wenigen negativen Trolle hier im Forum denkt.
Bin gestern nur am (nachhol-) lesen gewesen und manchmal echt schockiert über den diskriminierenden Sprachgebrauch einiger weniger ,ewig Gestriger hier.
So schlimm wie befürchtet wird es schon nicht.
Jendrik ,so schätze ich ihn mittlerweile ein – wird mit jeder möglichen Platzierung seinen Spaß an der Musik nicht verlieren. Die Welt besteht nämlich nicht nur aus Meckies und Mattys…..
Hab (t) einen schönen Tag.

ESCDetectiveRechercheIstMeinGebiet
ESCDetectiveRechercheIstMeinGebiet
2 Jahre zuvor

Ich glaube das wird ein gutes Ergebnis für Deutschland beim ESC geben. Jendrik ist Klasse . Genau das brauchen wir in diesen Zeiten.

Matty
2 Jahre zuvor

Ich schaue gerade das Morgenmagazin de ARD und da gab es eben einen Bericht über den ESC. Jetzt singt Stefanie Heinzmann „Would you still love me?“

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

toller Song 🙂

robba
robba
2 Jahre zuvor

Ich stimme der „Bubblepresse“ zu: fröhlich,bunt mit viel Energie und Ausgang total ungewiss. Da wird nichts schlecht gemacht oder schön geredet, ich interpretiere es wie folgt: könnte Platz 15-20 sein. Nicht ganz hinten dazu findet er definitv sein Publikum und die Hater können nicht gegen ihn anrufen. Hab die Pressestimmen 2019 gelesen und da spricht man ehrlich über die Unzulänglichkeiten der Performance und des Liedes. Man darf halt auch nicht vergessen die Presse besteht aus der Bubble

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Na bitte, klingt doch ganz positiv. Klar, natürlich, alle bemühen sich freundlich und diplomatisch zu sein, keiner würde sagen „Boar, was ist denn das für ein schrecklicher Song/Auftritt.“ Sind halt alle gut erzogen.😉
Aber ich meine, bei den S!sters waren die Reaktionen damals verhaltener.

Bonello
Bonello
2 Jahre zuvor

Wenn am Ende eine 1 vor der Platzierung steht, können wir froh sein. Mehr ist nicht zu erwarten. Aber ich gönne jendrik wirklich jeden einzelnen Punkt, denn diesen wird er brauchen

Kontrapunkt
Kontrapunkt
2 Jahre zuvor

Durch die Blume sagen sie alle: Lied ist nix. Alles Positive, was sie sagen, beziehen sich auf ihn (warum auch immer, ich find den Typen total Fake) und teilweise die Bühnenpräsentation oder die Botschaft des Liedes. Das ist ungefähr so, wie wenn man bei der Beurteilung der Arbeitsleistung zu dem, der sie erbracht hat, sagen würde: „Ich finde Sie als Person sehr sympathisch und gut gekleidet sind Sie auch.“
Ich finde das sagt alles. Es ist aber richtig: es wird nicht ganz hinten landen und wird seine Anhänger finden. Die linke Seite des Tableaus kann ich mir allerdings nicht vorstellen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor

Wie ich schon mal geschrieben habe: „I don’t feel hate“ ist zwar nicht so gut wie „Sister“, aber ich denke weiterhin, dass das Lied so schlecht nicht ist und sogar das Zeug zu einem Mini-Sommerhit bei uns hätte. Erst kürzlich wurde mir beim Weg zur Arbeit allüberall von fröhlichen Menschen die Pfeifpassage entgegengepfiffen (ok, es war im Traum, aber das sagt immerhin, dass es im Bereich des Vorstellbaren liegen könnte 😉 ).

Karin
Karin
2 Jahre zuvor

😂

roxy
roxy
2 Jahre zuvor

Kann mich nur anschließen. Die Kernaussage ist, dass der Song nix kann und Jendriks Performance super ist. Die Einschätzung, dass von den Jurys hier kaum Punkte kommen werden und vom Televote der eine oder andere, ist realistisch, denke ich. Ich habe mir eine skurrilere Performance gewünscht, die Hater-Sprüche an der Wand halte ich für verzichtbar. Damit bekommt der Song plötzlich eine ernste Seite, die der Song aber nicht unterstützt. Jemand, der wirklich unter Hass leidet, wird sich dadurch verarscht fühlen, denn den Hass so einfach wegzuwischen, wie das Jendrik in seinem Song besingt, gelingt den wenigsten.

Karin
Karin
2 Jahre zuvor

Die WELT titelt das Deutschland chancenlos ist und vermutet Jendrik auf Platz 27 ?
.
Ausserdem wird Gjons Tears als Band bezeichnet, also die WELT hat keine Ahnung ?

Olli D.
Olli D.
2 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Na das mit der WELT ist wieder mal typisch. Um den ESC Termin herum meint halt jedes Medium seinen Senf dazugeben zu müssen, ob Ahnung oder nicht. Platz 27 (bei 26 Teilnehmern im Finale) ist köstlich!

Wagner Lüder
Wagner Lüder
2 Jahre zuvor

nach Artikel von der Welt, den ich gerade gelesen habe, kommen wir von 39 Teilnehmern auf den 27. Platz.
Im Finale haben wir 26 Teilnehmern somit wären wir auf dem letzten Platz.

L.W
L.W
2 Jahre zuvor

In diesem Jahr wird der deutsche Song von 38 Ländern bewertet. Wir wissen nicht, wie die Stimmung derzeit ist. Von einigen Ländern werden wir keine oder nur 1 Punkt bekommen.
Früher wurden die Songs nie bekanntgegeben, erst am Veranstaltungstag.
Mein Tipp: Viel Erfolg und Gutes Gelingen.
Es geht um gemeinsam zu musizieren und um Kontakte zu knüpfen auch in Corona-Zeiten.

Patrick Schneider
2 Jahre zuvor
Reply to  L.W

„Früher wurden die Songs nie bekanntgegeben, erst am Veranstaltungstag.“
.
Von welchem „früher“ sprichst du? Selbst in den 70ern und 80ern gab es in vielen Ländern Präsentationsshows und natürlich auch jede Menge Vorentscheide, eigentlich sogar mehr als heutzutage. Aber vielleicht meinst du ja 1956, lol

Mariposa
Mariposa
2 Jahre zuvor

Ich komme ja ursprünglich aus Bayern und da gab es die „Deutsche Schlagerparade“ mit der sonorigen Stimme von Thomas Brennicke. Da wurde natürlich in der Woche vor dem Wettbewerb der deutsche und der österreichische Beitrag vorgestellt (wenn die Schweiz auf Deutsch war, dann auch das) und sich mit den Teilnehmern unterhalten.

Zudem wurden in einigen Jahen auch die Videoclips gezeigt (ich kann mich erinnern Ende der Achtziger).

Dody
Dody
2 Jahre zuvor

Wer sitzt eigentlich in der deutschen Jury?