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Deutschland: Ist Jendrik unser Star für den ESC 2021 und singt unser Lied für Rotterdam?

Bild: Instagram @mynameis_jendrik

Der deutsche Auswahlprozess für den Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam ist abgeschlossen und der entsprechende Act, also die Kombination aus Künstler und Song, ist gefunden. Nur: Wer ist der oder die Glückliche (aus NDR-Kreisen ist zu vernehmen, dass die Wahl wohl erneut auf einen Solo-Künstler gefallen ist)? Hier tappen wir bislang im Dunkeln, denn seit der vergangenen Saison finden die Entscheidung und auch der mehrstufige Prozess im Vorfeld strikt hinter verschlossenen Türen statt. Mittlerweile (im Sinne von: Schon längst, aber bislang von uns unbemerkt auf Instagram bzw. für die Jüngeren unter uns und Peter auf TikTok – danke für den Hinweis!) hat ein junger Künstler bekanntgegeben, dass er sich für den ESC beworben hat: Jendrik.

Jendrik heißt vollständig Jendrik Sigwart und hat Musical am renommierten lnstitut für Musik der Hochschule Osnabrück studiert. Er stand als Darsteller in zahlreichen Produktionen auf der Bühne, unter anderem in „Hairspray“, „La Cage aux Folles“ und „Berlin, Berlin“. Abseits der Musicalbühne schreibt Jendrik aber auch eigene Songs mit mal lustigen, mal nachdenklichen Texten auf Deutsch oder Englisch und mit erfrischenden Ohrwurm-Melodien. Diese performt er dann begleitet von sich selbst auf der Ukulele und entsprechend sind die meisten von ihm auffindbaren Songs in Akustik-Versionen dargeboten.

Schon seit Juni postet Jendrik auf seinem TikTok- und auf seinem Instagram-Kanal regelmäßig kurze Clips davon, wie er ein Musikvideo zu seinem potenziellen ESC-Beitrag (mutmaßlich nicht akustisch) dreht. Das Motto dabei lautet „How to make a Musikvideo, wenn Du Dich beim ESC bewerben willst, obwohl das eigentlich gar nicht geht“ und man kann nur den Hut davor ziehen, wie viel Aufwand der Sänger hier in Eigenregie betrieben hat – unter anderen hat er einen kompletten Waschsalon aus 16 alten Waschmaschinen nachgebaut. Es ist wohl davon auszugehen, dass Jendrik auf jeden Fall in Sachen Engagement (in den Videos spricht er davon, „unbedingt“ mal beim Eurovision Song Contest auf der Bühne stehen zu wollen) und Bühnenshow ein Volltreffer wäre. Musikalisch kann man zwar höchstens einzelne Fetzen des Songs erahnen (so sie das denn sein sollten), aber dem „Look and Feel“ des Videos nach zu urteilen könnte sich das Ganze irgendwo zwischen Stefan Raab und Daði Freyr bewegen. Deutschland mal wieder mit einem catchy Song, der Spaß macht? Warum nicht!

Aus Jendriks Posts lässt sich zwar nicht erkennen, wie weit er im Auswahlprozess tatsächlich gekommen ist, es gibt aber einige Indizien (nicht umsonst waren wir den ganzen Herbst über im The-Masked-Singer-Trainingslager), die vermuten lassen, dass er relativ lange dabei war:

  1. Zu seinen Instagram-Followern zählen unter anderem Benedikt Köstler (den wir im vergangenen Jahr schon ganz oben auf unserer fakten-basierten Spekulationsliste hatten), OXA (in diesem Jahr mindestens in ESC-nahe Songwriting-Tätigkeiten involviert, eventuell sogar selbst mit ESC-Ambitionen) und ESC-Kommentator Peter Urban (der überhaupt nur 68 Menschen folgt).
  2. Selbst in einem Instagram-Post vom 1. November verwendet Jendrik weiterhin die Hashtags #esc und #eurovisionsongcontest. Zu diesem Zeitpunkt war der Auswahlprozess bereits weit fortgeschritten und dass er auch dann noch von einem Musikvideo für den ESC spricht, deutet darauf hin, dass er da noch im Rennen war.
  3. In seinem aktuellsten Post verkündet Jendrik, dass das Musikvideo nun erst im neuen Jahr veröffentlicht werden soll – „irgendwann“. Wenn er schon ausgeschieden wäre, müsste er sich nicht mehr so viel Zeit lassen. Ob Jendrik die oben genannten Hashtags nun weglässt, um seine ESC-Spuren zu verwischen und uns alle zu verwirren, wäre aber wirklich Spekulation und weil wir ein seriöser Blog sind, wird das nicht als 4. Hinweis gezählt.

Singt Jendrik also „Unser Lied für Rotterdam“ und wird damit der Nachfolger von Ben Dolic? Die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte zumindest höher sein als 0,017%. Wir werden es erfahren, aber vermutlich erst Anfang des kommenden Jahres. Stay tuned!


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