ESC 2021: Zuschauer können Jubel in der Halle per App verstärken

Wer erinnert sich nicht an den Szenenapplaus bei Belgien im Jahr 2010 oder wie die Menge bei Luca Hänni in Tel Aviv fast das das Bühnendach heruntergerissen hat? Beim ESC ist eben die Stimmung während den Auftritten auch ein Faktor und kann manche Beiträge noch einmal pushen.

Bekanntermaßen wird beim diesjährigen Wettbewerb die Ahoy Arena in Rotterdam nur zu 20 Prozent gefüllt sein, also umgerechnet 3.500 Personen Platz bieten. Die werden vergleichsweise für weniger Stimmung sorgen, zudem kann der EBU diese Erlaubnis auch kurzfristig noch zurückgezogen werden, je nach Entwicklung der Corona-Lage und falls es weitere Fälle in den Delegationen gibt.

Wie DWDL berichtet, haben sich die Veranstalter nun etwas überlegt, um doch noch für die nötige und möglichst realistische Stimmung zu sorgen: Die Zuschauer von daheim sollen per App den Jubel in der Halle verstärken können. Ein Feature in der offiziellen Eurovision App soll das nun ermöglichen. Wie das gehen soll? Während der Auftritte kann man mit einem Klick auf den Jubel-Knopf seine Begeisterung für den Beitrag ausdrücken. Entsprechend der Anzahl der Jubel-Klicks wird dann der Gesamt-Applaus generiert und mit dem Hallen-Signal vor Ort gemischt werden. Die App soll mit und ohne Publikum bereits beim ersten Halbfinale zum Einsatz kommen. 

Künstliche Jubel-Kulissen gibt es ja auch schon Corona-bedingt beim Fußball oder jüngst auch beim FreeESC. Auch beim Song Contest im Jahr 2015 gab es schon Stimmung vom Band – trotz der vollen Wiener Stadthalle. Allerdings verbinden viele ESC-Fans nur negative Erinnerung damit, stellenweise hörte sich der Jubel wie das Geräusch bei einer Achterbahnfahrt an. Zum ESC 2016 wurde das Jubel-Experiment dann wieder beendet.

Das Jubel-Feature wurde vom deutschen Unternehmen digame GmbH entwickelt und dem ESC zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen ist bereits seit 2004 beim ESC involviert und für die Televoting-Plattform verantwortlich. Digame verantwortet auch den deutschen und den Schweizer Auswahlprozess für den ESC. Abstimmen können wird man übrigens per App nicht, das wird wie bisher nur über SMS und Anrufe möglich sein.

Was haltet Ihr von der Lösung? Wird sie eine natürliche Stimmung generieren können? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!


23 Kommentare

  1. Was es nicht alles gibt… Naja, warum nicht? In der jetzigen Ausnahmesituation tut das der Stimmung bestimmt gut. 🙂

  2. Ich bin normalerweise kein Fan von eingespieltem Publikum. In diesem Jahr könnte ich mich aber aufgrund der Situation damit zufrieden geben. Die Möglichkeit den Jubel anzupassen gibt dem Ganzen ein Stück Realität. Jedoch fand ich es sonst auch immer etwas Schade anhand der Stimmung bereits zu hören, wer zu den Favoriten gehört…

    • Da gebe ich dir vollkommen Recht. Wenn man so darüber nachdenkt ist das die letzten Jahre beim Live-Publikum jedoch auch so gewesen. Vor allem das Heimatland und der Mitfavorit sind dort ja immer überschallt worden.

  3. Was für eine bescheuerte Idee! Da weiß man dann doch direkt, wer beim Televoting wie gut abschneiden wird. Das nimmt die ganze Spannung! Ich hoffe, dass so wenig Leute wie möglich dieses unsinnige Feature benutzen.

  4. Eigentlich fand ichs im ersten Moment ganz witzig, aber die Gefahr, dass dadurch das Televoting-Ergebnis ein Stück weit vorweggenommen wird, besteht natürlich wirklich. Vielleicht hätte man lieber gucken sollen wieviele Leute in der Halle gerade jubeln und das dann entsprechend durch Konserven-Gejubel ein bisschen verstärken.
    Hauptsache aber es werden nicht ständig die gleichen Jubel-Samples abgespielt wie am Samstag beim Free ESC, das war ja echt nicht auszuhalten teilweise. 😀

  5. Mir kommt da noch eine ganz andere Frage: Das TV-Bild kommt ja nicht synchron in jedes Wohnzimmer, sondern abhängig davon, ob man Empfang per Satellit, Kabel oder sonstiger Media-Boxen hat. Das kann unter Umständen bis zu einer Minute Unterschied machen. Wie will man das denn in den Griff bekommen?

    • Wahrscheinlich uberhaupt nicht! Die „Jubel“ welche „zu spät ankommen“ haben halt dann Pech, da dann schon die nächste Postkarte läuft und der „Jubel“ bis dahin „ausgeblendet“ ist.

  6. Schöne neue Welt, was für Menschen kommen auf sowas? Ich hoffe irgendein 12 jähriger hackt den Mist und macht „Ruhe“..Für die ESC Fans in der Halle muss das wirklich ein unbehagliches Gefühl sein…

  7. Ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht ein Testlauf für ein richtiges Online-Voting ist… beim Mello 2015 und MGP 2020 sind ja im ersten Anlauf die Server zusammengebrochen, deshalb will man es beim ESC vielleicht erstmal mit dieser eher unbedeutenden Jubel-Funktion testen?

  8. Ich halte von dieser App gar nichts, sie ist völlig überflüssig! Hier wurde Zeit verschwendet und nächstes Jahr braucht man die sowieso nicht mehr!

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