Germany 12 Points: So läuft das Abstimmungsverfahren im Detail

Bereits gestern haben wir an anderer Stelle weitere Details zum Ablauf des Votings bei der diesjährigen deutschen ESC-Vorentscheidung „Germany 12 Points“ berichtet. Nun sind auch die vollständigen Teilnahmebedingungen für das Voting veröffentlicht worden, so dass wir nun wirklich alle Einzelheiten kennen. Wir dokumentieren diese hier, werden aber auch im Laufe des Tages noch eine genauere Analyse des Abstimmungsverfahrens veröffentlichen.

Erste Phase: Radio-Online-Voting

Wir wussten bereits seit einiger Zeit, dass es zwei separate Abstimmungen geben wird: Ein Online-Voting der beteiligten ARD-Popwellen ab dem 28. Februar und ein klassisches Televoting per Telefon und SMS während der Liveshow. Gestern haben wir dann erfahren, dass das Ergebnis des Radio-Voting getrennt nach Sendern im Stil einer typischen ESC-Punktevergabe präsentiert werden wird, also jede der beteiligten neun Popwellen 5, 6, 7, 8, 10 und 12 Punkte vergeben kann.

Nun wissen wir auch, dass das Voting über die bereits beim Junior Eurovision Song Contest zum Einsatz gekommene Plattform Tally von Digame stattfinden wird.

„Die erste Abstimmungsphase beginnt am 28.02.2022, um 5:00 Uhr und endet am 04.03.2022, um 20:00 Uhr. Die Stimmen können über die Online-Voting-Plattform „Tally“ abgegeben werden, die über die Webseiten der teilnehmenden Popwellen erreichbar ist.“

So soll wohl auch verhindert werden, dass es zu Power-Voting kommt wie bei „Unser Song für Malmö“, denn die Plattform soll sicherstellen, dass jeder und jede nur in seinem Bundesland und nur ein einziges Mal abstimmen kann:

„Das Bundesland, aus dem Sie wählen, eine verschlüsselte Form Ihrer IP und der Kandidat, die Kandidatin oder die Gruppe, für die Sie gestimmt haben, werden vom Abstimmungspartner des NDR verarbeitet und gespeichert, um die offiziellen Endergebnisse der Abstimmung im deutschen Vorentscheid 2022 zu berechnen, und nach Wegfall dieses Zwecks unverzüglich gelöscht.“

Folgendermaßen läuft die Abstimmung auf der Plattform dann konkret ab:

„Die erste Phase der Abstimmung beginnt am Montag, den 28. Februar 2022, um 05:00 Uhr und endet am Freitag, den 04. März 2022, um 20:00 Uhr. Die Wähler müssen einen Schnelldurchlauf aller Kandidaten ansehen, bevor sie ihre Stimme abgeben können und stimmen auf Basis der vorproduzierten Musikvideos ab. In der ersten Abstimmungsrunde kann jeder Teilnehmer eine Stimme für einen Kandidaten, eine Kandidatin oder Gruppe abgeben. Es wird nur die erste empfangende Stimme des jeweiligen Teilnehmers gewertet. Die Teilnahme am Online Voting ist kostenfrei.“

Also: Jeder und jede darf nur ein einziges Mal abstimmen bzw. ausschließlich die erste Stimmabgabe wird gezählt.

Bei der Umrechnung in Punkte werden die Stimmen dann also getrennt nach Radiostationen (verschlüsselt über die gespeicherten Bundesländer) ausgewertet und diese in der Show im ESC-Punktestil verkündet.

Televoting

Das Televoting in der Show läuft klassisch ab und wird eröffnet, nachdem wir den letzten Beitrag in der Liveshow gehört haben:

„Die zweite Phase der Abstimmung wird eröffnet, nachdem der letzte Kandidat, Kandidatin oder Gruppe in der Sendung seine oder ihre Aufführung beendet hat. Der NDR bestimmt die Länge des Abstimmungsfensters. Die Zuschauer können per Anruf und/ oder SMS an der Abstimmung teilnehmen, in dem sie die entsprechende Endziffer des Kandidaten, Kandidatin oder Gruppe an die Rufnummer „01371-3636xx“ ergänzen oder die Endziffer als Textnachricht an die Kurzwahlnummer „99599“ senden. Die Kosten hierfür betragen 0,14€ pro Anruf aus dem deutschen Festnetz (Mobil viel höher) und 0,20€ pro SMS. Es sind max. 20 Stimmen pro Anrufer oder SMS erlaubt.“

Wie auch über das Online-Voting werden beim Televoting insgesamt 432 Punkte vergeben. Diese werden proportional nach Anzahl der Stimmen auf die Beiträge verteilt:

„Für das Ergebnis der zweiten Abstimmungsrunde werden die Stimmen aus allen Anrufen und SMS zusammengerechnet. Die Anzahl der Punkte, die ein Beitrag erhält, richtet sich nach dem jeweiligen proportionalen Anteil der abgegebenen Stimmen. Wenn ein Song beispielsweise 20% aller abgegebenen Anrufe und SMS erhält, erhält er 20% der verfügbaren Punkte (20% von 432 Punkten ergibt 86 Punkte).“

Endergebnis

Die beiden separaten Votings werden schlicht und einfach aufaddiert, um zum Endergebnis zu kommen:

„Die Punkte der Zuschauer aus dem ersten und zweiten Votingfenster werden aufsummiert. Eine Gewichtung der Ergebnisse zu Gunsten einer bestimmten Gruppe findet nicht statt, d.h. die einzelnen Ergebnisse fließen jeweils zur Hälfte in das Endergebnis ein. Der Beitrag mit den meisten Punkten wird zum Gewinner erklärt.“

Offen bleibt vorerst, was bei einem – unwahrscheinlichen, aber theoretisch möglichen – Gleichstand passiert.

Darüber hinaus gibt es natürlich zahlreiche juristische Klauseln, die auch bei möglichen Pannen oder Manipulationsversuchen sicherstellen soll, dass das Verfahren weiterhin zur Anwendung kommen kann:

„Der NDR behält sich das Recht vor, Stimmen zu verwerfen und/oder zu annullieren oder die Abstimmung und/oder den Abstimmungsdienst auszusetzen, wenn Grund zu der Annahme besteht, dass betrügerische Abstimmungen stattgefunden haben oder Stimmen durch Missbrauch, eine Hintertür oder Fehler abgegeben wurden oder wenn er der Ansicht ist, dass versucht wurde, die Abstimmung und/oder den Abstimmungsdienst zu manipulieren.

Wenn das Online-Abstimmungssystem aus irgendeinem Grund ausfällt, ist der NDR außerdem berechtigt, eine Rücknahme, Annullierung oder einen Reset der bis zu diesem Zeitpunkt abgegebenen Stimmen durchzuführen oder nach eigenem Ermessen und jederzeit einen Notfallplan zu erstellen.“

Die vollständigen Teilnahmebedingungen findet Ihr hier.

Wie findet Ihr das Abstimmungsverfahren für „Germany 12 Points“? Wir werden hier später auch noch eine ausführlichere Analyse der Regeln veröffentlichen.


45 Kommentare

    • Was aber mit Sicherheit nichts mit Stefania zu tun haben kann, denn das ist bei meiner ungeteilten Sympathie und Mitgefühl für die Ukraine ein grausiger Song. Und da sollte der Contest dann schon so „unpolitisch“ und versuchen bei einem SONG Contest zu bleiben. Was aber wohl ein Wunsch bleiben wird.

      • Ukraine wird safe dieses Jahr gewinnen. Mit einem Song, der im normalerweise im Semi hätte stecken bleiben müssen. Ähnlich wie die Heulboje von 2016. Naja…

      • Ich denke, die Ukraine wird gar nicht teilnehmen! Da bin ich mir seeehr sicher. Falls doch, wird sie zu 100% gewinnen! Und auch wenn es natürlich dann ein eindeutig politischer Konkurs sein wird, begrüße ich das! Die Menschen leiden schon genug, dann sollen sie wenigstens den ESC gewinnen. Was den Krieg natürlich nicht stoppen wird. Aber ist halt ne schöne symbolische Geste. Wobei, die werden das ja eh nicht austragen können dann nächstes Jahr in der Ukraine. Wie gesagt, die werden eh nicht teilnehmen, leider.

  1. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, besitzt eine Radiovoting-Stimme aus Bremen oder dem Saarland dann in Relation deutlich mehr Gewicht als eine aus dem Sendegebiet des NDR, des WDR oder des SWR, wo rein von der Bevölkerungszahl her mehr Stimmen abgegeben werden dürften.

    Bei der sehr ähnlichen Auswahl eh nicht schlimm, aber prinzipiell doch fragwürdig.

    • Hmm aber das ist beim ESC doch genau so? Stimmen aus Malta, Island oder Mazedonien haben ein höheres Gewicht als Stimmen aus Deutschland oder Frankreich. Das würde ich nicht als Argument gelten lassen.

      • Ja aber für ein en Vorentscheid sollte man lieber das Norwegische Modell wählen – Stimmen in Absolutzahlen zusammenrechnen

  2. Ich hätte es besser gefunden, wenn das Publikum online über alle 25 Kandidaten, die von der Jury in die engere Auswahl nominiert wurden, online hätte abstimmen können (und zwar nur über die Kandidaten, die es in die Finalshow schaffen, ohne die einzelnen Ergebnisse bekanntzugeben). Man hätte ja ein Live-Video mit den Künster*innen aufnehmen können, so dass man schon mal einen Eindruck von den Livequalitäten gewinnen kann. Über diese (gerne 10 Kandidat*innen) würde dann ausschließlich in der Show abgestimmt.
    Dies vielleicht als Anregung fürs nächste Mal.😉

  3. Danke für diese Erklärungen.
    Im Endeffekt gibt das dem Televoting eine wichtige Stellung. Der Song, der an dem Abend am meisten überzeugt, kann noch alles umdrehen, da man nicht maximal ca. 21% der Punkte bekommen kann, wie beei einem 12 Punkte System. Das gibt mir Hoffnung, dass am Ende nicht der „radiotauglichste“ Song, sondern der beste, ESC geeignetste Auftritt gewinnt.
    Ich muss ja zugeben: Ja, ich bin über vieles enttäuscht, was im Vorfeld des Vorentscheids abging und werde wahrscheinlich in einer Woche auch was zu meckern haben. Aber spätestens seitdem ich das Ticket gestern gekauft haben, freue ich mich auch wirklich auf nächsten Freitag!

  4. Ja ich weiß, beim ESC hat auch San Marino so so viele Stimmen / Punkte zu vergeben wie (bisher) Russland. Aber echt jetzt: Bremen IV gegen NDR? SR1 gegen SWR? Wie albern ist das denn? Und dann beim Televoting das Gegenteil: eine echte proportionale Punktevergabe? Was soll das?

  5. Kann man sowohl beim Radio, also auch beim Televoting mitmachen? Also kann ich beim Radiovoting, zum Beispiel, für Malik Harris abstimmen und beim Televoting für Felicia Lu?

  6. Oh, wie schön, aus dem Verweis auf die Teilnahmebedingungen ist ein Beitrag geworden. 🙂 Meine Anmerkungen zum Verfahren wiederhole ich hier jetzt MAL noch nicht und warte erst mal eure spätere Analyse ab. Australien läuft grad noch… 🙂

  7. Rein mathematisch ist das so kein 50/50 mehr, weil jeder Act von jeder Station garantiert 5 Punkte erhält, somit 5×6×9=270 nicht für die Entscheidung zur Verfügung stehen. Also hat das Radiovoting nur effektiv nur 432-270=162 Punkte, was so einem Einfluss von 162÷(162+432)=27,27% entspricht. Was ich so aber nicht schlecht finde!

    • Moment, aber das Radiovoting verteilt die 270 Punkte als Basispunkte für die SCHLECHTESTEN Beiträge, während man sich dieses Punktepolster beim Showabend voting erstmal erringen und gegen die anderen Acts im Wettbewerb erkämpfen muss!

  8. Das mit den Bundesländern habe ich noch nicht so ganz verstanden. Ich wohne im Norden von Baden-Württemberg nahe der hessischen Grenze und höre vorallem hr3 wenn ich mal Radio höre. Darf ich dann auch bei hr3 voten oder muss ich zwangsläufig bei SWR3 voten da das der Sender aus meinem Bundesland ist. Ist meine Stimme dann ungültig wenn ich trotzdem nur bei hr3 voten würde.

    • Das ist für mich auch noch nicht transparent kommuniziert. Wo du votest, wird dir überlassen sein. Für mich ist nur offen, ob deine Stimme, obwohl du aus Baden-Württemberg kommst beim Voten über den hr-Link beim hr einfließt (weil du da abgestimmt hast und das Bundesland nur informatorisch miterfasst wird) oder ob sie unabhängig davon, über welchen Radio-Link du sie abgibst, am Ende beim SWR-Voting landet (über die Abfrage deines Bundeslandes, was nun mal im Sendegebiet des Südwesten ist). Ich vermute Letzteres, aber das sollte mal von den Verantwortlichen transparent gemacht werden…

      • Ich glaube, dass eine technisch-automatische Bundeslandzuordnung online schwierig ist (insbesondere mit mobilen Geräten). Ich vermute, man wird die Frage nach dem Bundesland schlicht als votende Person – natürlich wahrheitsgemäß 😉 – beantworten müssen (und dies wird dann nach Teilnahmebedingungen gespeichert) und dann wird man zugeteilt – ich vermute eher seinem Sendegebiet, egal über welchen Link man gevotet hat (so lese ich das in den Teilnahmebedingungen). Aber das können wahrscheinlich nur die Verantwortlichen definitiv beantworten.

  9. Auf jeden Fall ist es schon mal gut, dass „Tally“ als Votingplattform verwendet wird -was ich ja auch bereits vor ein paar Wochen vorgeschlagen habe- denn die ist wirklich sehr gut gegen sogenanntes „Powervoting“ oder sonst irgendwelche Schummelein gerüstet! Da hat Digame wirklich die Erfahrungen von der JESC-Votingplattform, welche man bis 2019 verwendet hat, , genommen um ein neue bessere, eben „Tally“, zu programmieren.

  10. Das klingt doch eigentlich alles sehr durchdacht.
    ich kann mir gut vorstellen, dass man da in den letzten zwei Wochen nochmal ein bisschen nachjustiert hat, um im Vorfeld jedwede Unsicherheit und Anfäligkeit für Kritik auszubügeln.

    • Vom organisatorischen Gesichtspunkt her gebe ich dir Recht, vom statistischen und Fairness-Gesichtspunkt her sehe ich aber deutliche Probleme, die am Ende wieder zu unnötigen Diskussionen führen können und bei denen man dann wieder sagen können wird: handwerklich vom NDR nicht ganz ausgereift (weil viel zu spät darüber Gedanken gemacht und nicht genügend Sachverstand eingeholt, den es hier und an andere Stellen sogar kostenlos gegeben hatte…)

      • Gibt es denn überhaupt ein Votingverfahren, dass allen recht ist? Ich denke egal welche Art man nimmt, irgendjemand hat immer was zu meckern. Und ich finde das so eigentlich ganz gut gelöst

      • Naja, jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile.

        Meistens haben sogar die einfachsten Methoden die besten Effekte. Je mehr Vorentscheide ich erlebe, desto überzeugter bin ich vom Grundsatz: je simpler, desto besser. Man kann viel gegen die MDR- und anfänglichen NDR-Jahre sagen. Aber das schlichte Konzept, nicht nur 6, sondern eher 8-12 Beiträge hinzustellen und eine schlichte Votingrunde zu mit einem TED-Sieger-Act zu machen, halte ich – wenn man keine Jurys einsetzt – immer noch für das beste.

        Beim internationalen ESC ist das natürlich anders, weil wir wissen, zu was das alleinige Televoting auch führen kann. Aber beim nationalen Voting muss man nicht unnötig unterscheidende Töpfe nach Bundesländern und so aufmachen. Und schon gar nicht Systeme einrichten, die zu Verzerrungen führen. Die Mindestpunkte aus dem Radio-Online-Voting empfinde ich z.B. gegenüber dem Showabendvoting als deutliches Problem…

  11. Ich glaube die Wertungen der Radiosender werden praktisch identisch sein. Das bedeutet bei der ersten Wertung wird es spannend und danach wiederholen sich die Ergebnisse. Das war schon beim BSC so und warum sollen Leute in Berlin anders voten als in Hannover.

    Sehr befremdlich finde ich, dass sich 50% vom Gesamtergebnis zusammensetzen, wo man nur die Lieder hören konnte. Also ohne Livestimme und Performancequalitäten.

    • Ja, genau, Andi! Der BuViSoCo war für seine Showqualitäten und musikalischen Entdeckungen gar nicht hoch genug zu schätzen. Aber das Bundeslandvoting war mega langweilig. Wir haben innerdeutsch einfach keinen besonders unterschiedlichen Musikmarkt oder -geschmack (was auch bei der Findung EINES dt. ESC-Acts gut ist). Es gibt da nur Nuancen, selbst bei Acts mit regionalen oder sogar mundartlichem Bezug gibt es nicht soooo Rieseneffekte (und woran sollte man die Unterschiede bei dieser Art von Popbeiträgen, die wir haben, ausmachen? Doch höchstens nur wegen der Herkunft der Acts, was aber höchst irrelevant ist). Und wenn man theoretisch überall online abstimmen kann – okay, das jetzige Verfahren soll das ja abmildern können – ist das dann letztlich auch egal bzw. sogar verzerrend.

    • Denke auch. Es sei denn Radiosender X betont im Vorfeld permanent, dass dieser oder jener Künstler ja aus seinem Sendegebiet kommt. Das mag dann vielleicht die eine oder andere Omi zu einem dumpfen Lokalpatriotismus-Vote verleiten.

      Ansonsten sehe ich in der Einzelpräsentation der Ergebnisse lediglich den Versuch, Sendezeit zu füllen. Insgesamt finde ich es ja schon prinzipiell total daneben, nicht mal 18 Minuten Live-Musik auf 90 Minuten aufzuplustern. Da nimmt die Musik ja sogar bei DSDS einen größeren Platz ein.

      Daher fand ich auch die Behauptung, man könne schon aus Sendezeitgründen keine Wildcards mehr ausstellen (unabhängig davon, wie man zu ihnen steht) auch unfassbar daneben. Zum Vergleich: 2002 wurden in 105 Minuten 15 (!) verschiedene Songs von Bernhard Brink bis Spaß-Punk präsentiert und es blieb trotzdem noch genug Zeit für Televoting, Ergebnisverkündung, Stechen, erneutes Voting und erneute Ergebnisverkündung.

      Soll die gute Babsi sich und ihr Ego halt einfach mal ein bisschen zurückhalten.

  12. VPN Verbindung regelt. Und im Internet tun sich ja auch schon viele Menschen zusammen. Ich habe die große Vorfreude dieses Jahr endlich mal wieder einen Beitrag auf Deutsch beim ESC zu sehen 😈

  13. Ich meine die Speicherung auch einer angeblich verschlüsselten ganz konkreten IP Adresse eines Nutzers (d.h. u.a. auch die konkrete Geräteidentifizierung) könnte gegen die DSGVO verstoßen. Erlaubt ist nur die anonymisierte Speicherung bei der die konkrete geografische Lokalisierung eines Nutzers nicht enthalten sein darf, sondern nur eine grob ungefähre (kann uU 100km Unterschied zum realen Standort bedeuten). Zudem ist Tally jedem Nutzer gegenüber auskunftspflichtig welche Daten (auch wenn verschlüsselt) über den Nutzer wie lange und zu welchem Zweck gespeichert wurden. Die angeblich umgehende Löschung befreit Tally meiner Meinung nach nicht von der Auskunftspflicht. Tally könnte aber nach Löschung gar keine Auskunft darüber geben, welche Daten eines Nutzers gespeichert wurden. Tally könnte somit von geneigten Nutzern abgemahnt werden der Auskunftspflicht vollumfänglich nachzukommen. Tally kann sich von der Auskunftspflicht nicht befreien (zum Beispiel durch Erzwingung der Zustimmung durch den Nutzer). Kurz gesagt: der ‚berechtigte Zweck‘ heiligt nicht die Mittel.

  14. Was nocht wichtig wäre zu wissen:
    Wird man, wie 2013, noch anrufen können, nachdem das Radio-Voting bereits verkündet wurde? Ich hoffe nicht.

    • Das hoffe ich mal auch. Aber ich bin mal guter Dinge, dass es diesmal anders als 2013 läuft. Die Erfahrungen der letzten Jahre und anderer Länder hat nach meinem Gefühl gezeigt, dass das immer seltener so gemacht wird. Naja, aber beim NDR muss man sich wahrscheinlich fragen, ob grad Michael Schulte oder Udo Lindenberg promotet werden müssen, währenddessen man dann noch anrufen kann 🙁

      Ne, ernsthaft: Weiß man schon was über ShowActs? Måneskin (das wär cool!)? Ich hab ja noch ein wenig Schiss vor der Ankündigung, dass man auch das Italienische am Vorentscheid merken wird…

      • Wahrscheinlich bedeutet das so viel wie: Giovanni Zarella singt zwischendrin „Carbonara“. 😂

  15. Verstehe ich das richtig, dass ich bei der Abstimmung ein Bundesland angebe und darüber einem Sender zugeordnet werde? Die Punktevergabe erfolgt ja nach Sender und nicht nach Land. Wäre es da nicht sinnvoller, bei Abstimmung einen Sender anzugeben? Irgendwie schnalle ich nicht, wie Sender und Länder zueinanderpassen.

    • Es heißt bisher in den Teilnahmebedingungen nur, dass das Bundesland der abstimmenden Person gespeichert wird – ob man es angibt oder irgendwie technisch ermittelt wird, ist nicht ganz klar. Jede der Sendeanstalten hat ja ihre Sendegebiete nach Bundesländern gemäß öffentlich-rechtlicher Rundfunkmedienverträge. Beim NDR sind es beispielsweise Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, bei Radio Bremen nur das Bundesland Bremen. Insofern ist jeder abstimmenden Person eigentlich ein Bundesland und damit ein Sender zugeordnet. Dahin geht offenbar die Stimme.

      Ob das immer so sauber läuft, und z.B. auch so ist, wenn du als Bremer*in deine Stimme über den NDR2-Link angibst, weiß ich nicht sicher. Ich gehe aber mal davon aus, dass es egal sein wird, über welches Radioportal man abstimmt, weil wahrscheinlich alles in dasselbe System läuft und die Stimme über die automatische oder angegebene Bundeslandzugehörigkeit zugeordnet wird. Aber diese letzte Gewissheit hat hier, glaube ich, gerade noch keine*r.

  16. Das beste Wahlverfahren nützt nichts wenn die Substanz der Songs gering ist. Ich hoffe auf das nächste Jahr aber das tue ich immer und man wird immer überrascht das nichts gelernt wird. Aus fairnes Gründen sollte man den Status der big five abgeben und im Halbfinale starten.

  17. Danke für deine Mühe. Dass es einzelne Links für die Sender gibt, hatte ich beim Schreiben des obigen Beitrags noch nicht gesehen. Montag um 5 Uhr sind wir schlauer.

    • Das ist eine Antwort an Böörti01.

      Und ich bin ganz sicher, den korrekten Button erwischt zu haben. Das System hat einen Bug.

  18. Der Zusammenhang zwischen Bundesland und Sender ist sehr dubios, schließlich kann ich überall alle Sender hören(DAB+, Internet). Da lohnt sich sich aus meiner Sicht das Nachfragen beim NDR, was der Bundesland-Bezug soll und welche Auswirkungen das hat. Wenn die Stimmenzuordnung über das Bundesland und dortigen Sender erfolgt, bräuchte es auf der Abstimmungsseite keine unterschiedlichen Links für die Radiosender geben. Eventuell wird das Bundesland lediglich als statischtische Größe mitgeführt (schaut mal, x Hamburger haben beim SWR abgestimmt). Danke, dass Ihr uns hier so toll auf dem Laufenden haltet. Echt klasse, wie Ihr das macht und kaum zu glauben, wie ihr das schafft.

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