Live-Blog Australien: Eurovision – Australia Decides 2022

Die kriegerischen Konflikte und weltweiten Verwerfungen, die Wladimir Wladimirowitsch Putin mit der russischen Invasion in der Ukraine ausgelöst hast, koppeln logischerweise auch vielfältig auf den Eurovision Song Contest 2022 zurück, gleichzeitig geht aber auch der “reguläre” ESC-Fahrplan weiter. Beinahe täglich fallen bei den teilnehmenden Ländern Entscheidungen über die Auswahl der Vertreterinnen und Vertreter in Turin und am morgigen Samstag fällt auch in Australien die Entscheidung.

Elf Künstlerinnen und Künstler bewerben sich bei der australischen ESC-Auswahlshow “Eurovision – Australia Decides”, die von Joel Creasey und Myf Warhurst moderiert wird, im Grennroom unterstützt von Dylan Lewis. Es entscheiden zu 50% die Zuschauerinnen und Zuschauer und zu weiteren 50% eine fünfköpfige Jury:

  • Alexandra Rotan von KEiiNO aus Norwegen (Televotingsieger 2019, Melodi Grand Prix 2021)
  • Daren Hayes von Savage Garden (“Truly Madly Deeply”, “To The Moon And back”)
  • Emily Griggs, SBS Head of Food and Entertainment (schön, dass in Australien gutes Essen und gute Musik zusammengehören)
  • Milly Petriella, APRA-AMCOS (das ist quasi die GEMA Australiens)
  • Paul Clarke, Producer und Creative Director von “Australia Decides”

Die Teilnahme von Alex von KEiiNO in der Jury hat uns aufhorchen lassen und in der Tat: Neben Montaigne werden auch KEiiNO als Intervall Acts in der 22er-Ausgabe von “Australia Decides” auftreten.

Die elf Songs und Acts haben wir Euch hier bereits ausführlich vorgestellt. Kostproben der Auftritte, die wir erleben werden, könnt Ihr auf der SBS-Seite bereits ansehen.

In der folgenden Startreihenfolge treten die Künstler an:

  1. G-NAT!ON: Bite Me
  2. Erica Padilla: To The Bottom
  3. Seann Miley Moore: My Body
  4. Charley: I Suck at Being Lonely
  5. Andrew Lambrou: Electrify
  6. Sheldon Riley: Not The Same
  7. Paulini: We Are One
  8. Jaguar Jonze: Little Fires
  9. Isaiah Firebrace feat. Evie Irie: When I’m With You
  10. Voyager: Dreamer
  11. Jude York: I Won’t Need To Dream

Kann sich der als Favorit gehandelte Sheldon Riley (Aufmacherbild) durchsetzen? Sein Mittelfeld-Startplatz verschafft ihm dafür jedenfalls keine Vorteile. Bei Euch liegt der Sänger aber trotzdem auf Platz 1, gefolgt von Voyager. Noch bis zum Beginn der Show könnt Ihr weiter abstimmen.

Australia Decides 2022: Wer ist Euer Favorit?

  • Sheldon Riley - Not The Same (34%, 153 Votes)
  • Voyager - Dreamer (26%, 116 Votes)
  • Jaguar Jonze - Little Fires (8%, 36 Votes)
  • Paulini - We Are One (7%, 32 Votes)
  • Andrew Lambrou - Electrify (6%, 27 Votes)
  • Jude York - I Won't Need To Dream (5%, 24 Votes)
  • G-Nation - Bite Me (5%, 21 Votes)
  • Charley - I Suck At Being Lonely (5%, 21 Votes)
  • Isaiah Firebrace feat. Evie Irie - When I'm With You (2%, 11 Votes)
  • Erica Padilla - To The Bottom (1%, 4 Votes)
  • Seann Miley Moore - My Body (1%, 4 Votes)

Total Voters: 449

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Das australische ESC-Finale findet übrigens mit deutscher Beteiligung statt: Daniel „Nephil“ Estrin, Leadsänger und Keyboarder die Metalband Voyager, der diese auch 1999 gegründet hat, stammt aus dem beschaulichen Buchholz in der Nordheide.

Wir bloggen die abwechselungsreiche Entscheidungsshow “Australia Decides 2022” für Euch am Samstagvormittag live – und zwar ab 10:30 Uhr an dieser Stelle. Ich freue mich sehr, wenn Ihr dabei seid. Einen Livestream gibt es hier! Vor, während und nach der Show könnt Ihr die Ereignisse unter diesem Beitrag kommentieren.

Hier läuft der Stream aktuell.

Es ist soweit, gleich geht´s los, Aus dem sonnigen HH Harvestehude (endlich einmal wieder Sonne!) meldet sich Peter.

Noch ist der o.g. Stream außerhalb Australiens geoblocked, ich hoffe aber, dass sich das in wenigen Minuten ändert.

Leider läuft der Livestream noch nicht, obwohl ich mich sogar bei SMS angemeldet habe. Wenn jemand einen alternativen Tipp hat, dann gerne in den Kommentaren posten.

Parallel suchen auch die Co-Blogger, während ich Euch hier aus dem sonnigen HH noch vertrösten muß.

Meine Anmeldung bei SBS war zwar erfolgreich, aber wenn ich “Australia Decides” anklicke, wird mir ein “Video Error” anzeigt und die Erläuterung: “Please not that most of our content is only available to stream within Australia due to publishing rights. If you are outside of Australia, video playback might not work.”

Well, das ist ernüchternd.

ESC Plus als Alternative ist leider auch ein Totalausfall, die Website meldet einen komplett überlasteten Server. Das erinnert mich an die PRINZ Blog Zeiten in dem Moment, als Lena in Oslo gewann! Da ist unser Server auch gnadenlos abgestürzt.

Leander, mein Freund, mein Game-Changer, Danke für den Twitch-Link, der läuft. Hugs!

Benny schreibt noch, dass wir das Intro von KEiiNO und Montaigne verpasst haben haben. Schluchz!

Ich ergänze jetzt oben im Text den Linktipp von Leander, meinem neuen ESC Kumpel!

 

G-NAT!ON: Bite Me

Rechtzeitig zum ersten Act können wir livebloggen. Los geht es mit der K-Pop-Style-Girlgroup G-NAT!ON. Choreo-Alarm erwartet uns.

Naja, der Song ist ja sehr gefällig, aber im Vergleich zu Girls Generation oder anderen K-Pop Vorbildern müssen die Mädels noch erheblich zulegen. Wirkt wie eine gepimpte Schulaufführung des Gymnastik-Leistungskurses.

Der Gesang hat ein bissel was von Trailerpark Spice Girls. Aber die Lightshow ist funky, immer wieder werden die Portraits der Girls außerdem auf der LED Wand “Hunger Games” mäßig gezeigt.

“What a way to start the competition” sagt Myf. Nun, kann man so sehen, muss man aber nicht.

Wegen meiner K-Pop Affinität gebe ich 7/10 Punkten.

Myfs Moderationspartner Joel allerdings ist sehr cute – und sehr gay. Hi there!

 

Erica Padilla: To The Bottom

Die Wildcard-Kandidatin Erica startet.

Im Vorfeld der heutigen Liveshows gab es ja viel Entsetzen über die stimmliche Qualität der allermeisten Teilnehmer*innen. Stimmlich finde ich das jetzt aber bei Erica sehr ok, die sehr sexy rüberkommt im schulterfreien blauglitzenden Mini mit Schärpe.

Der Midtempo-Popsong haut mich allerdings nicht um. Hausmannskost, würde auch in den deutschen VE passen.

6/10 Punkten von mir.

Es folgt die erste Greenroom-Schalte zu Dylan Lewis. Er sitzt neben Ericas Boyfriend, der auch 4 Mio. Follower bei TikTok hat. Und das zu Recht. Wow, hätte ich den BF gekannt, bevor ich gepunktet habe, hätte Erica ne 8 gekriegt oder so.

Der nächste Werbebreak. Zeit für mich, mehr über Ericas better half zu recherchieren. Wer Tipps hat, gerne in den Kommentaren posten.

Nach dem Werbebreak geht´s zu G-NAt!ON in den Greenroom. Thomas hat unten geschrieben “Das 1×1 der ESC Posen”. Darüber muß ich spontan lächeln.

Noch wichtiger, liebe Leute, helft uns dem Bf von Erica auf die Spuren zu kommen. Werde später beim Brunch bei TikTok nach ihm Ausschau halten…

 

Seann Miley Moore: My Body

Egal, was man über die Qualität der Songs in Australia sagt, schon nach drei Acts darf ich sagen: Hier kann die deutsche Radiojury lernen, was DIVERS und was VIELFALT heißt.

Seann, ein Botschafter der Queer Community in Australien, präsentiert sich sehr extrovertiert und exaltiert, aber gleichzeitig authentisch-sympathisch.

Sein “Jumpsuit meets frog” Outfit ist konkurrenzfähig zum sexy Glitzerlook von Erica.

Hoopla, hier ist stimmlich tatsächlich Steigerungsbedarf. Und bei allem wunderbaren Pathos auf der Bühne ist der Song leider leider auch “a little lame”

5,5 Punkte von mir.

 

Charley: I Suck at Being Lonely

Moderator Joel ist ein echter Winner. So camp. Könnte auch bei “Glee” mitmachen.

Charley ist dran. Von der schwulen Musical-Hymne geht´s in die Modern Countrypop Welt.

Wow, auch Charley lässt outfit-technisch nichts aus, sie hat ein glitzerglitzer-besticktes Jumpsuit an und darüber einen ausladenden Tüll-Rock in altrosa. Sehr sexy, Australia Decides ist einmal mehr larger than life.

Stimmlich sehr gesteigert gegenüber der Juryshow und den Proben und auch ergreifend, diese Ballade ist kantig durch die Breaks und Tempiwechsel, I like that.

7 Punkte

Meine Güte, haben die Australier viel Werbung im Programm. Im ersten Werbebreak gab´s übrigens einen Trailer von “Cyrano”, diesen Film habe ich gestern Abend in der “sneak preview” im Savoy gesehen. Hat mich nicht umgehauen, um ehrlich zu sein, aber tausendmal erträglicher als die sneak letzte Woche, da gab´s den neuen Jackass Movie und der war UNERTRÄGLICH!! Habe selten so viele Menschen das Kino frühzeitig verlassen sehen.

 

Andrew Lambrou: Electrify

Andrew looks striking good, das sei mal vorausgeschickt. In der MAZ sagt er, dass starke europäische Einflüsse seine Musik beeinflussen. Er hat “Electrify” komplett selbst komponiert und auch allein den Text geschrieben.

Die Bassline ist cool, der Song hat einen angenehmen Clubbing-Sound. Oops, und jetzt zieht Andrew blank und singt in ärmenfreien schwarzen Top auf Spanisch. Enrique Iglesias lässt grüßen.

Aber nochmal, der Groove ist stark. Und die Choreo mit zwei Tänzerinnen und zwei Tänzern könnte auch beim Mello stattfinden.

8 Punkte

Die Greenroom-Interviews sind von einer Schlichtheit wie sie typisch ist für diese “Alle lieben alle und alles” Atmo bei solchen Gelegenheiten. Immerhin lerne ich ein neues Wort: Faboulosity! (kommt von Seann)

 

Sheldon Riley: Not The Same

Nun ist also der große Favorit dran In der MAZ wird Conchitas Auftritt als großer Einfluß von Sheldon eingespielt. Er trägt in der MAZ einen Gesichtsschmuck, der wie zwei langbeinige Spinnen aus Metall aussieht.

Auf der Bühne ist sein Gesicht mit einem Vorhang aus Swarovski-Ketten verdeckt. Erinnert mich an diese bunten Bänder, die wir früher an der Tür zum Garten aufgehängt hatten und die der Wind durcheinanderwirbelte.

Das Outfit ist one of a kind. I love Australia Decides. Das Kleid wirkt wie ein ausladendes Hochzeitsdress, nur ganz in Schwarz.

Der Song hat Drive, steigert sich dramatisch zum Finale, wo er seinen Gesichtsschmuck abnimmt. Die kraftvolle Ballade hat Power, erzählt eine Geschichte, die Botschaft ist stark, Sheldon ist glaubwürdig, wiewohl er gesanglich klitzekleine Stolperer hat. Nervös?

8 Punkte

 

Paulini: We Are One

Wunderschönes Intro. Und Fahnenschwenker wie bei Carola in Athien.

Die Outfits sind in Australia Decides alle beyond camp. Mehr geht nicht.

Pauli sieht aus, als käme sie direkt vom Mad Max Thunderdome Dreh.

Ein klasse Soulschlager mit trivialer aber mitreissender Botschaft.

Die sind heute im Vergleich zu den Proben und der Juryshow alle stimmlich viiiiel stärker. Da hat die Produktion gut gearbeitet.

Ich würde “We Are One” nicht mit erster Prio für Turin empfehlen, aber mir gefällt das am besten heute, ich mag die Kombi von Deep Soul und Rhythmus-Maschine.

9 Punkte

OMG, Andrew im Greenroom sieht einfach nur breathtaking sexy aus. Der nächste Interviewspot im Greenroom gehört Sheldon, der eine Brille trägt, die wieder mit Swarosvki überladen ist, die Kristialle baumeln bis zu seinen Wangen. Nicht so mein Ding, sieht albern aus. Ich mag aber die selbstbewusste Ausstrahlung von Sheldon.

Die nächste MAZ zeigt die bunte Welt der Eurovision Fans von den Halbfinal- und Finalshows. Solche Bildergallerien habe ich vor Corona auch regelmäßig im Team mit Volli fotographiert und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass das 2023 auch wieder gehen wird.

 

Jaguar Jonze: Little Fires

Wir kommen ins letzte Drittel und Jaguar Jonze ist an der Reihe, eine Singer-Songwriterin, die sich auch stark in der MeToo-Bewegung engagiert.

Ihr Midtempo-Indiepopsong gehört auch ins Favoritenfeld.

OMG, ist das echt Ihr ausladender transparenter Rock verglüht langsam – Edel-Pyro at it´s best.

Was die Klamotten betrifft, ist Australia Decides unschlagbar.

Die Halle tobt, der Song, der ein dramatisches Powervoice Finale hat, funktioniert emotional überbordend.

Für den Flammenrock würde ich zehn Punkte geben, insgesamt

7 Punkte

Joel kündigt einen “secret international guest” an, aber es gibt erstmal nochmal Commercials.

Ich sag´s nochmal: Ich hoffe, die deutsche Jury guckt hier zu. Hier kann mal viel über die special vibes von Eurovision lernen.

In der Greenroom-Schalte sagt Paulini tatsächllich Dinge mit viel Substanz und Überzeugung. Sie manifestiert damit ihre Favoritenposition in meiner kleinen australischen ESC Welt 22.

8 Punkte

Isaiah Firebrace feat. Evie Irie: When I’m With You

Joel kündigt ein “dazzling duet” an. Isaiah, Australiens ESC Interpret aus 2017, versucht es ein weiteres Mal. In Kiew wurde er neunter im Finale und es fühlt sich aufwühlend an, hier jetzt über den fantastischen ESC in Kiew zu schreiben, wo wir so freundlich und großartig empfangen wurden. Mir fehlen die Worte, ich kämpfe mit den Tränen…

(…)

“When I´m with you” ist ein klassiches Midtempo Liebes-Duett, das Evie und Isaiah beide stark fordert.

Ihre Interaktion auf der Bühne ist intensiv und lässig, aber die Publikumsreaktion ist lauwarm im Vergleich zu dem, was wir vorher bei Jaguar Jonze erlebt haben.

5 Punkte

 

Voyager: Dreamer

Jetzt ist Buchholz dran. Da ist nämlich der Voyager-Leadsänger Daniel geboren. Gleichzeitig ist “Voyager” auch der erste “first ever West-Australian contestant” wie Joel verkündigt.

Es dürfte auch der erste progressive Powermetal-Beitrag sein, der sich Jury ud Publikum stellt.

Für mich hat der Song wenig mit Metal zu tun, das klingt wie Elektrodisco mit Guitarren-Gewürzen. Der Beat könnte auch aus den italienischen Eurodiscofabriken der 80er stammen.

Was mir gut gefällt, ist, wie der Sound in der zweiten Hälfte treibende Fahrt aufnimmt, 2x eine Bridge inklusive. Jetzt ruft Daniel auch noch “Come on Eurovision” zum Outro. Ich mag es, wenn Klischees überstrapaziert werden.

6 Punkte

 

Jude York: I Won’t Need To Dream

Zum Abschluß gibt´s nochmal Eye Candy. “Disney prince” wird Jude von Joel genannt. In der MAZ kommt gut rüber, wie Jude im konservativen Mittelstand in Queensland wohl aufgewachsen sein könnte. Er spricht in der MAZ auch darüber, wie schwer er es als queer in der Highschool hatte.

Jude sieht am Klavier und seine Stimme klingt heute sehr sauber und eindringlich, fast magisch. Auf der LED Wand fliegt eine weisse Taube vorbei, das ist fast zuviel.

Nach dem Intro steht Jude auf und knallt den Song mit viel Pathos und Kraft raus, auf der LED-Wand gibt es dazu einen opulenten Sternenhimmel.

Das hat tatsächlich eine Menge von Disneyland. Jude ist supersympathisch, der Song hat Balladenpower, ist aber alles in allem nicht oscar-verdächtig.

7 Punkte

 

Es folgt der erste Schnelldurchlauf. Krass, hier in HH ist es tatsächlich so sonnig, dass ich die Vorhänge schließen muss, um den Bildschirm des Laptops erkennen zu können.

Wer wirds? Wenn es nach mir ginge, Paulini, aber ich bin relativ sicher, dass Jaguar Jonze Sheldon noch den sicher geglaubten Sieg abnehmen könnte. Wir werden sehen, die Leitungen in Australien sind noch einige Minuten offen.

In der Werbepause sehe ich, dass Benny einen spannenden Breaking-Beitrag zu den Abstimmungsregeln bei Germany 12 Points veröffentlicht hat, den ich NACH dem Liveblog genauer nachlesen werden. (Wir alle sollten selbstverständlich warten, bis Australien entschieden hat.) Supererwartungsvoll bin ich auch auf die detaillierte Analyse des jetzt veröffentlichten Verfahrens unseres Zahlenpapstes Douze Points.

 

Im Greenroom erzählt Jude, dass er eine Bluse trägt, die seiner Oma gehört, von der er vor wenigen Wochen Abschied nehmen musste. Dylan nimmt ihn daraufhin in den Arm. Ich mag die Unverstelltheit dieses Moments und es ist schön, dass die Regie solche Elemente beim australischen Finale einbaut.

 

Es folgt ein weiterer Schnelldurchlauf. Mein oben skizziertes Favoritenbild festigt sich. Um das Ticket für Turin werden Jaguar Jonze, Sheldon Riley und Voyager mitspielen.

Montaigne ist dran und – wow – David Byrne von den Talking Heads ist ihr Duett-Partner bei “Always Be You”, ihrer neuen Single. Er ist allerdings nicht um Studio, sondern wird auf der LED-Wand zugespielt.

Auf “Burning Down The House” von den Talking Heads habe ich maximal euphorisiert auf Studentenpartys in Münster abgehottet, im Jovel, was damals noch an der Warendorfer Straße war (in einem ehemaligen Kino), wenn ich das richtig erinnere. Noch ein Hit aus der Zeit, den ich gut erinnere, war “Promised You A Miracle” von den Simple Minds.

Nach einer emotionalen MAZ über Erlebnisse von Wyf und Joel in Kiew, Lissabon und Israel werden die Televoting-Leitungen geschlossen.

Es geht auf die Australia Decides 22 Entscheidung zu.

Oh, im Publikum gibt´s auch Fans als Subwoolfer kostümiert.

Oh Ah, ist das Geena G im I-am-Not-Your-Toy-Outfit? (“Opera House meets Netta”) Sie darf wohl später die Siegertrophäe überreichen. Just a little bit.

Das ist die “surprise guest” Überraschung und es ist eine sehr beschwingte!

Es gibt eine KEiiNO MAZ, deren Opening der Show wir ja leider leider verpasst haben. Sie dürfen nochmal ran und präsentieren Kylies “On A Night Like This” in einem KEiiNO-Style-Joik-Remix, kombiniert mit einem Didgeridoo. Toll toll toll, so schöööön! Und camp.

 

Es gibt jetzt einen Einspieler mit den Songs, die “shortlisted” waren, also Acts, die sich beworben haben, auch im Pre-Selection-Panel waren, es dann aber knapp nicht ins Finale schafften. Die Künstler haben die Chance, über sich zu sprechen, ihre Songs vorzustellen, Sympathien einzufangen.

Noch ein Unterschied zu Deutschland. Bei uns werden die Shortlist-Künstler geheimgehalten, weil sie “beschützt” werden müssen, alles ist verkrampft, bürokratisch, pseudo-geheimnisvoll – in Australien hingegen werden alle gefeiert, die sich beworben haben. Ich hoffe, dass die NDR Verantwortlichen “Australia Decides” gesehen haben!

 

Es kommen die Juryvotes.

11 Punkte für G-NAT!0N (eine “!” im Bandnamen ist einmal mehr schwierig)

16 für Andrew Lambrou

18 für Seann Miley Moore

20 für Erica “TikTok” Padilla

32 für Paulini

32 für Jude Jonze

33 für Charley

35 für Isaiah und Evie

37 für Voyager

50 für Sheldon

51 für Jaguar Jonze

Jaguar Jonze entscheidet das Juryvoting für sich!

 

Spannend, jetzt die Publikumsvotes. Diese werden nach dramaturgischen Gesichtspunkten verlesen, um den Blick auf das Gesamtergebnis möglichst aufregend zu gestalten.

45 Punkte G-NAT!ON

35 für Andrew

5 für Seann

25 für Erica

20 für Paulini

15 für Jude

30 für Charley

10 für Isaiah

60 für Voyager

50 für Sheldon

40 für Jaguar

 

Sheldon hat es! Er bricht in Freudentränen aus!

Das war knapp! Nur 3 Punkte trennen Sheldon von den Zweitplatzierten Voyager.

Auch spannend: Es hat weder der Juryfavorit (Jaguar Jonze) noch der Publikumsfavorit (Voyager) gewonnen.

Aber er liegt in beiden Jurys an zweiter Stelle, beim Juryvote nur einen Punkt hinter der Favortin Jaguar Jonze.

Beim Publikum war der Abstand schon größer, hier sahnten Voyager mit 60 Punkten die höchste Punktzahl des gesamten Abends ein. Da aber Sheldon auch vom Publikum das zweithöchsten Punkte-Volumen, reicht es am Ende knapp für ihn.

Damit ist dieser über dreistündige Liveblog am sonnigen Hamburger Samstag abgeschlossen.

Ich danke noch einmal herzlich meinem neuen ESC-Buddy Leander für die Liveblog-Rettung mit dem Tipp für den funktionierenden Link und wünsche Euch allen ein wunderbares Wochenende.

Ich mache jetzt den Siegerbeitrag fertig und gehe dann zu einem Late Brunch und mache danach die Schlußredaktion für diesen Liveblog (seht mir bis dahin bitte Fehler nach) und sehe Euch dann heute Abend hoffentlich in großer Stückzahl beim Rendevous mit Nanne Grönwall wieder. Bis dahin alles Liebe!

 

 

366 Kommentare

  1. Schöner Vorentscheid und ich fand es auch von der Vocal Performancee nicht so schlimm, wie ich anhand mancher Kommentare erwartet hatte. Vielleicht habe ich aber auch schlechte Ohren^^

    Ich bin großer K-Pop Fan und kann deshalb sehr viel mit G-Nation anfangen. Wenngleich die Performance und “echte” trainierte K-Pop Gruppen nicht herankommt. Für mich die Nummer zwei heute vormittag.
    Die eins geht dann aber doch an Sheldon Riley. Das ist einfach stark. Schöner Song mit richtig guter Steigerung.

    Mal schauen was das Voting bringt!

  2. Montaigne … Ach du lieber Gott. Wie sieht sie denn aus. Totale Selberzerstörung!!! Und singen kann ich immernoch nicht.

  3. Finds super lustig, dass manche hier schon sichere Top10-Kandidat:innen sehen und unsere Auswahl da so schlecht dagegen finden. Rockstars, Anxiety und I Swear to God gefallen mir allesamt besser als die australischen Songs. Ja, bühnentechnisch finds ich das hier dargebotene super, aber da müssen wir ja noch abwarten, was kommt.

    In dieser Auswahl bin ich für Paulini – Song zwar eher mittelmäßig, aber Performance am stimmigsten. Sheldon war gut, hat mich aber nie berührt.

    • Schau dir mal die Wettquoten an. Australien mit Sheldon an 3. Stelle mit einer Quote von 1 zu 16.
      Deutschland dagegen, egal wen wir schicken, im Moment an 24. Stelle mit einer Quote von 1 zu 200.
      Unsere Auswahl ist einfach schlecht. Sheldon hat mich auch nicht so berührt. Zu viel Drama. Jaguar wäre die bessere Wahl gewesen, oder auch Voyager.

      • Wettquoten interessieren mich gerade recht wenig, die finde ich relevant, wenn alle Acts gesetzt sind und dann noch mehr, wenn die Proben angefangen haben.
        Ansonsten setze ich da eher auf mein Gefühl und da sehe ich einfach Rockstars und Anxiety mir sehr viel mehr Potenzial als der australische Gewinner. Zumindest aktueller Stand, könnte sich ja noch ändern mit den Auftritten dann nächste Woche.

  4. Guck mal NDR, man kann seine Künstler*innen vom Vorjahr auch noch wieder einladen und unterstützen, wenn sie nichtmal ins Finale gekommen sind.

    Das Outfit von Montaigne hätte ich aber nochmal überdacht.
    (das Lied auch, urgs… naja, lenkt dann wenigstens nicht so sehr von den eigentlichen Bewerbersongs ab)

  5. Die VE-Moderatoren bzw. ESC-Kommentatoren von SBS finde ich ja schon toll.
    Aber kann man den Greenroom-Interviewer bitte zum ESC einladen. Hatte noch nie gesehen, dass die Segmente im Greenroom so unterhaltsam sind.

  6. Sagen wir, Australien hat seinen eigenen Stil. Ist nicht meins. Ich mag aber “We Are One” (steinigt mich ruhig), obwohl es schon sehr flach ist. “Voyager” klang auch ganz gut. Und dann gab es noch ganz viel Australisches…

  7. Keiino orientieren sich musikalisch langsam ganz schön in Richtung “Aqua”, oder?

    Es gab Momente, in denen man “Come on Barbie, let’s go party” hätte rufen können ohne dass es unpassend gewesen wäre.

  8. Heute habe ich große Überschneidungen mit Peter. Joel ist einer meiner Lieblings-VE-Moderator*innen und Paulini hat echt abgeliefert, auch wenn ich das “we are one” etwas too much fand ^^

  9. Der zweite und dritte Platz waren tatsächlich gute Beiträge. Den Gewinner kenne ich nur vom Schnelldurchlauf, da hat es mich jetzt nicht überzeugt. Erst mal sehen, wie er in voller Länge klingt.

  10. Ach, das ist aber schade. Sehe Jaguar stärker als Sheldon. Aber mal sehen wie das beim ESC wird.
    Jaguar – gerne wiederkommen!

  11. Okay, war ja auch irgendwie zu erwarten.
    Voyager waren Televotinggewinner.

    Sheldon Riley hat einen tollen Song mit prima Performance, weswegen ich sehr zufrieden bin mit der Wahl. Jaguar hätte ich es einfach nur stärker gegönnt, weil ich halt ein großer Fan von ihr und ihrer Musik bin. Bitte wiederkommen!

    Die Show hat mich total unterhalten. Tolle, sympathische Künstler*innen, eine vielfältige Auswahl von Liedern, zahlreiche emotionale Momente und ein superlustiges Moderatorenteam. Ein großartiges, queeres Fest – die Australier bringen auf den Punkt, was den ESC für mich ausmacht. Danke! 🤩

  12. “Not the same” ist das gruseligste was ich seit Langem gehört habe ….Ich bin froh das Krystian Ochmann aus Polen in diesem Semi ist …,der eindeutig besser ist in diesem Genre

  13. Ok, dann haben wir nun neben Italien und Polen den dritten langsamen emotionalen Titel. Langsam vermute ich, dass dieses jahr irgendein schnellerer einfacher Titel gewinnt, vielleicht doch Norwegen. Immerhin setzt der Gute hier seine Maske ab.

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