
Dass Männer tatsächlich auch mal weinen, hat der letztjährige ESC-Vertreter der Schweiz, Marius Bear, in Turin nicht nur besungen, sondern bei der Punktevergabe auch gezeigt. Seine Nummer „Boys Do Cry“ hätte es ohne Jury-Hilfe nicht einmal ins ESC-Finale geschafft. Damit es in Liverpool keinen Grund zum Weinen gibt, waren die Schweizer:innen in den vergangenen Monaten fleißig und haben viel Energie in ihre Songauswahl 2023 gesteckt – hinter verschlossenen Türen.
Wie der Schweizer ESC-Kommentator Jean-Marc Richard jetzt verraten hat, wird der Beitrag, der das Land in Liverpool vertreten darf, am 7. März der Öffentlichkeit präsentiert. Gleichzeitig wird auch erst an diesem Tag der Act bekannt, der zum ESC 2023 fahren darf. Gerüchte um mögliche Vertreter:innen des Landes gibt es bislang keine. Da Richard allerdings für den französischsprachigen Sender RTS kommentiert und ziemlich euphorisch über den gefundenen Act ist, ist es vorstellbar, dass wir einen Song auf Französisch aus der Schweiz hören werden. Zur Auswahl sagt Richard:
„Wir glauben fest an dieses aufregende [Gesamt-]Projekt, das eine hochwertige, moderne Melodie bieten wird – mit starker Aussage und [starken] stimmlichen Fähigkeiten.“
Zudem sei der ausgewählte Beitrag sehr „international“ und werde versuchen, an die Erfolge der letzten drei ESC-Teilnahmen anzuknüpfen. Jean-Marc Richard spricht sogar davon, dass man endlich wieder gewinnen möchte. Aber auch zum Auswahlprozess, der in den vergangenen Monaten intern stattfand, ist jetzt einiges bekannt gegeben worden.
So sollen ungefähr 500 Beiträge beim Schweizer Fernsehen eingereicht worden sein. Die drei beteiligten Rundfunkanstalten SRF, RSI und RTS haben diese dann bewertet und auf 50 heruntergekürzt. Dann kamen die beiden Jurys zum Einsatz, auf die man auch in den letzten Jahren vertraut hat: jeweils zur Hälfte haben eine internationale Fachjury und ein Zuschauerpanel alle Songs bewertet. Sie wählten die sechs vielversprechendsten Einsendungen aus, die dann nochmal überarbeitet und finalisiert wurden.
Anschließend sind diese sechs Nummern live performt worden. Nur die beiden Jurys bekamen diese Auftritte zu Gesicht und entschieden sich, erneut jeweils zu 50%, für die besten zwei Acts. Nachdem diese beiden nochmal hinter verschlossenen Türen des Senders performt haben, gab es die finale Entscheidung der Jurys. Mittlerweile steht demnach der Schweizer Beitrag für den ESC 2023 fest – wird aber noch geheim gehalten.
Wie gehabt setzte sich die internationale Jury aus Personen zusammen, die in der Vergangenheit bereits ESC-Bezug hatten. In der anderen Jury sitzen insgesamt 50 „Normalos“, die alle aus der Schweiz kommen bzw. dort leben. Seitdem dieses Prinzip in der Schweiz als ESC-Auswahl genutzt wird, konnte man einen 3., einen 4. und vergangenes Jahr einen 17. Platz erreichen.
Wen wünschst Du Sir für die Schweiz beim ESC in Liverpool? Möchtest Du wieder einen Song in französischer oder sogar italienischer Sprache hören? Lass Deine Meinung gerne in den Kommentaren da.
Hoffentlich etwas besseres als den vertonten Baldriantropfen letztes Jahr.
Die andere Heulboje – siehe Aufmacherbild – war noch viel schlimmer. Vom dem man(n) auch nichts mehr hört. Die Sternschnuppe ist verglüht.
Stimmt,sowas brauche ich auch nicht noch einmal.
Dagegen war ja Marius Bear eine Wohltat.
Wen verstehst du unter “ man“? Gjon ist in der schweiz, albanien, kosovo und frankreich durchaus bekannt und hat viele auftritte im tv.
Wenn du Gijon’s Teams meinst, dann irrst Du ganz gewaltig. In der französisch-sprachigen Welt ist er eine feste Nummer. Nur weil Du ihn nicht magst bedeutet nicht, dass dies auch auf den Rest der Welt zutreffen muss. Tip 1 Nicht immer sich zum Maßstab aller Dinge machen Tip 2: Erst informieren, dann posten.
@HardcoreStgt – kleiner Tipp:
Vielleicht vorher mal den richtigen Namen des Sängers recherchieren und dann posten… 😉
Hoffentlich setzt die Schweiz ihre Erfolgswelle weiter fort.
Starke Aussage? Hm wahrscheinlich trägt das Lied den Titel „Frieden, Freiheit und eine gesunde Natur für unsere Welt“.
Obwohl ich es schön finde wenn wir einen Vorentscheid haben, muss ich zugeben dass ich es immer noch schade finde, dass das Konzept dass die Schweiz nun seit den letzten Jahren erfolgreich nutzt, bei uns 2021 nicht mit Erfolg gekrönt war. Ich denke auch wenn nicht jeder Song ein voller Erfolg ist, kann sich das System gut sehen lassen, obwohl es schon ein sehr auf die Jury-bedachtes Auswahlverfahren zu sein scheint: 2019 (Platz 7), 2021 (Platz 1), 2022 (Platz 12) und damit 2023 gefährlich werden könnte. 😀
Interne Nominierungen sind langweilig. Also hat es einen größeren Wert, wenn ein Act durch eine Vorentscheidung musste, als das er intern vom Sender bestimmt worden ist. Wobei man ja nicht weiß, wie diese Entscheidung zustandegekommen ist. Wenn die Schweiz keine teure Vorentscheidung machen will, warum macht man dann nicht wenigstens eine Onlineabstimmung mit 4 oder 5 Acts und die User können dann bestimmen wer zum ESC fährt? Warum muss das alles hinter verschlossenen Türen entscheiden muss, erschließt sich mir nicht. Besonders bei einem Land wie die Schweiz, das die direkte Demokratie hat.
Puuh…. Für dich mag es langweilig sein, aber einige Länder fahren mit diesem Konzept eben recht gut (etwa Niederlande – ich liebe beispielsweise „De diepte“). Es gibt dieses Jahr nun wirklich sehr viele Vorentscheidungen und manchmal ist echt eine Qual, sich „durchzuhören“. Meine Meinung: Es kommt darauf an !
Ich hoffe, daß die Schweiz dieses Jahr eine Solistin (die letzte war Rykka 2016) oder eine Gruppe (die letzte waren Timebelle 2017) zum ESC schicken.
@Matty Falsch, die letzte Gruppe für die Schweiz war ZIBBS mit „Stones“ 2018. Eines der schönsten Lieder der vergangenen 7 Jahre überhaupt.
ZIBBS ist ein Duo und keine Gruppe.
Ist aber kein Gesangsduo und ist offiziell eine Indie-Pop Band. Kann also schon als Gruppe gezählt werden
Bin schon gespannt wen die Schweiz aus dem Hut zaubert. Ich lebe in der Schweiz und fände es super interessant, wenn man unsere 4. Landessprache mal würdigen könnte. Rätromanisch ist sehr interessant anzuhören und wäre sicher auch mal spannend für die ESC Zuschauer. Von Eluveiti – Il Clom Dallas Muntognas, falls das sich mal wer anhören mag (Achtung – Rockmusik 😂), sonst fällt mir grad kein Lied in Rätromanisch ein.
MinaD,
https://youtu.be/It1OltnpM-A
Was ich viel mehr bewundere ist das bis jetzt noch nichts nach außen gedrungen ist. Bei der ESC bubble das alle dicht halten ist schon ungewöhnlich.
Tippe diesmal auf ein Duo , ähnlich das schöne und das Biest.
Wird wahrscheinlich wieder so ein Jammerlied aber auch ueberbewertet
wie immer
Ich freue mich schon jetzt auf das, was die Schweiz diese Jahr ins Rennen schicken wird. Die Beiträge, insbesondere die der 3 letzten Jahre, waren klasse und qualitativ hochwertig. Völlig egal ob sie den persönlichen Geschmack getroffen haben oder nicht. Das muss hier auch mal gesagt werden finde ich.
Ein bisschen merkwürdig finde ich ja, dass man nach der Sechser-Runde nochmal extra über die Top 2 abgestimmt hat. Das heißt für mich jetzt, es war entweder vorne sehr knapp oder die Juries waren sich sehr uneinig.
Der Schweizer ESC-Teilnehmer von 2019 Luca Hänni ist Mitglied in der Castingshow „Dein Song“. Auch mit dabei ist auch die Sängerin von Frida Gold und Teilnehmerin am diesjährigen deutschen Vorentscheid Alina Süggeler.
Ich wäre für Beatrice Egli
Mein Ding ist die Dame ja nicht. Aber wenn sie einen passenden Song für den ESC hat – warum nicht ?
Unglaublich das bis jetzt noch gar nichts durchgesickert ist. Bin gespannt ob man das bis zum 07.03 schafft.
Der in dieser Saison oft sehr gut informierte „ESC Crystal Ball“ hat gesprochen: https://twitter.com/CrystalBallESC/status/1627586909387075587?t=hkbp-89H9jOnBVV9avf2ZA&s=19