
Auch im Jahr 2023 wird es in der Schweiz keine nationale Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest geben. Wie der Fernsehsender SRF heute bekanntgab, setzt das Land erneut auf den Einsatz eines 100-köpfigen Zuschauer-Panels und 20 Fach-Juror/innen. Vom 25. August bis 8. September können interessierte Songwriterinnen, Produzenten, Künstlerinnen und Texter Songs dafür einreichen. Der Schweizer Beitrag für den ESC 2023 und der bzw. die Künstler/in sollen Anfang 2023 bekanntgegeben werden.
Nach dem sehr erfolgreichen Abschneiden von Luca Hänni beim ESC 2019 und von Gjon’s Tears beim ESC 2021 sowie der erneuten Finalqualifikation von Marius Bear im Mai dieses Jahres in Turin (wodurch die Schweiz ihre Qualifikationsquote für das ESC-Finale weiter verbessern konnte) kommt die Entscheidung nicht überraschend, dass das Land erneut auf eine interne Auswahl setzt. Dabei durchlaufen die eingereichten Lieder einen internen Selektionsprozess, an dessen Ende dann der Beitrag für den ESC 2023 steht.
Marius Bear – Boys Do Cry (ESC 2022)
Das Auswahlsystem mit einem Zuschauerpanel und einer internationalen Fachjury, deren Mitglieder „ihre Expertise als Mitglied der jeweiligen Eurovision Länderjurys schon unter Beweis gestellt haben„, wurde 2018 in Deutschland etabliert. In dem Jahr und 2019 gab es in Deutschland aber auch noch eine öffentliche Vorentscheidung. Die Ergebnisse vielen sehr unterschiedlich aus: 2018 der vierte Platz für Michael Schulte, 2019 der vorletzte Platz nach dem ikonischen „Germany, I am sorry, zero points“ für die S!sters. 2021 verzichtete Deutschland auf die öffentliche Vorentscheidung. Jendrik landete trotz 11,82 von 12 Punkten beim internen Finale mit seinem Song „I Don’t Feel Hate“ ebenfalls den vorletzten Platz.
Die Schweiz setzt dasselbe System seit 2019 ein – jedoch ohne eine öffentliche nationale Vorentscheidung. Im Gegensatz zu Deutschland haben die Eidgenossen damit durchgängig gute Erfahrungen gemacht. 2023 will man sicher an diese Erfolge anknüpfen. Das genaue Reglement für die eingereichten Beiträge kann auf der Website des Schweizer Fernsehens heruntergeladen werden.
Für die Auswahl des deutschen Beitrags für den ESC 2023 gibt es bisher keine Informationen vom ausrichtenden Sender NDR.
Okay, es gab 0 Punkte vom Publikum aber wenn man aus so vielen Ländern Jury Punkte abstaubt hat man definitiv nicht alles falsch gemacht. Boys Do Cry ist – vermutlich auch wegen des simplen Textes – so oft in meinem Kopf. Das System scheint für unsere Nachbarn nach wie vor zu funktionieren, viel Glück an die Schweiz! Ich hoffe wir sehen euch wieder im Finale (es sei denn eure Auswahl ist wirklich nix). 🇨🇭🍀
Na ja, der Schweizer Sender hat offenbar ein besseres Gespür für Musik (und den ESC) als der NDR. Von daher kann ich die Entscheidung durchaus nachvollziehen.
Für die Schweiz ist schon die Finalqualifikation ein echter Erfolg, selbst man im Finale (wie dieses Jahr Marius Bear) nicht gleich oben „mitschwimmt“.
Naja, der Sender an sich ist ja nicht direkt involviert. Die Auswahl findet durch die Juries statt und ich glaube, die ganze Logistik im Hintergrund wird, wie auch bei uns damals, von digame organisiert. 2019 hatte man einen starken Song (Lucas Optik und Ausstrahlung haben sicherlich auch nicht gestört, von seiner Stimme reden wwir mal nicht) und 2020/21 einen Ausnahme-Künstler, der auch mit „Alle meine Entchen“ gut abgeschnitten hätte.
So etwas muss man aber erstmal im Pool haben, damit man es dann auch auswählen kann.
Hm… kann mir immer noch nicht vorstellen, dass die sechs KandidatInnen in der deutschen VE
die Besten unter den ganzen Einsendungen gewesen sein sollen. Okay, die „radiotauglichsten“ – das mag sein. Deshalb gilt es wohl zuerst: Die Prioritäten müssen anders gesetzt werden. Nicht mehr die sogenannten „Radioexperten“ befragen, denn die setzen andere Schwerpunkte.
Ich wäre auf jeden Fall dafür, ein ESC-Panel in die Entscheidungsfindung einzubinden. Okay, letztes Jahr ist es auch in die Binsen gegangen. Es soll ja auch keine komplett interne Wahl sein, sondern sie würden (im Idealfall) die besten 10 Acts in eine VE wählen.
Da stimme ich dir zu, Gaby. ich habe da in erster Linie auch auf das Verfahren von 2020/21 bezogen, bei dem sich der NDR ja aus der Künstler- und Songauswahl nach dem S!sters-Drama demonstrativ komplett rausgehalten hat und man auf dieser Basis deshalb dem Sender daher eigenlich das ESC-Gespür genaus so wenig absprechen wie man es dem SRF (der, wie ich es verstanden habe, dasselbe tut) anrechnen kann. Dass die NDR-Veranwortlichen ansonsten auch kein besonders glückliches Händchen bewiesen haben, steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin auch 100% sicher, dass unter den über 900 Einreichungen mindestens sechs Songs waren, die besser für den ESC geeignet und wahrscheinlich sogar radiotauglich gewesen wären; dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass von den Juroren dieses Jahr zwei Drittel eben nicht vom NDR kamen. Damit will ich den NDR jetzt um Gottes Willen nicht verteidigen, aber bei den anderen Rundfunkstationen sieht es offenbar bezüglich ESC auch nicht so rosig aus. wie es der eine oder andere hier manchmal vielleicht denkt.
Nach 0 Punkten im Zuschauervoting wäre -wenn anstelle Schweiz hier Deutschland stehen würde- ein neues Vorentscheidskonzept gefordert worden, wie ich bereits letzte Woche in einem Kommentar unter einem anderen Artikel geschrieben habe und kann mich hier eigentlich nur wiederholen:
Wobei ich hier natürlich auf Seiten der Verantwortlichen in der Schweiz bin, denn nur weil es in einem Jahr mal nicht so läuft haut man nicht gleich das ganze Vorentscheidskonzept überm Haufen! Deswegen wäre für Deutschland eine interne Nominierung, so wie 2020 und 2021, auch eine Möglichkeit für den ESC im nächsten Jahr! 2020 kam Ben Dolic gut an und 2021 Jendrik halt nicht. Da kann man so einer internen Nominierung auch ruhig nochmal eine dritte Chance geben, wenn es 50:50 steht!
Off Topic:
Laut Bild-Zeitung – ich stehe dazu, dass ich sie gelegentlich lese weil ich durchaus intellektuell genug bin, zu erkennen, dass ihre Artikel mit objektiver Berichterstattung nichts zu tun haben – habe ich folgendes erfahren:
Dieter Bohlen kehrt im Jahr 2023 wieder als Chefjuror zu DSDS bei RTL zurück, weil Florian Silbereisen mit der letzten Einschaltquote i.H.v. 1,87 Mio Zuschauer (m/w/d) die Erwartungen von RTL nicht erfüllte. Was mit Florian Silbereisen passiert hat die Bild-Zeitung nicht in Erfahrung bringen können.
Das war zu erwarten! RTL hat DSDS zu einem Trash-Format verkommen lassen! Sie hätten schon viel früher eine Änderung dahingehend machen müssen, dass Dieter Bohlen nicht mehr in der Jury ist! Die Zuschauer, welche „Niveau“ suchen sind längst bei „The Voice“ und Zuschauer, welche sich über andere lustig machen wollen sind eben bei DSDS hängen geblieben. Nur bei der neuen Jury hat man sich über die Kandidaten nicht mehr lustig gemacht und fiese Sprüche à la Bohlen gab es auch nicht. Somit sind dann auch diese Zuschauer abgewandert und haben DSDS den Rücken gekehrt! Die „niveauvollen“ Zuschauer kehren aber halt eben zu so einem Format wie DSDS dann auch nicht mehr zurück, nur weil man die Jury austauscht! Die Ernsthaftigkeit hat DSDS in Deutschland verloren! Diese Zuschauer bekommt RTL nicht mehr zurück!
„RTL hat DSDS zu einem Crash-Format verkommen lassen! Der ganze Sender ist Trash.😉
Hm ich glaube das ist noch nicht ganz Sicher. Wenn ich Dieter Bohlen wäre und so rausgeworfen worden wäre würde ich das nicht mehr machen. Er hat das auch sicher nicht mehr nötig würde ich behaupten. Es ist wohl sein Baby gewesen und das allein könnte ihn reizen das wieder zu machen. Ich habe das schon lange nicht mehr geguckt und werde das wohl auch nicht mehr tun. Da müsste schon Nicole in der Jury sitzen aber eher gewinnt der NDR den ESC
Vor allem passt der botoxierte Krawall-Dieter überhaupt nicht zu der von RTL ausgerufenen „Qualitätsoffensive“. Die werden das wahrscheinlich exklusiv als Carcrash-Angebot auf ihrem Streamingformat feilbieten – wie die anderen Reality-Formate auch. Irgendwie muss man ja die Leute auspressen. Wer’s braucht …
Egal wie das Ergebnis ausfällt, bin ich prinzipiell der Ansicht, ein gewähltes Format nicht ständig durchzuwechseln. Persönlich fand ich Marius nicht sooo charismatisch oder bühnenpräsent und das Live-Erlebnis war diskutabel. Aber wenn man die Hälfte der Mission erfüllt hat (Jurys), kann sich noch ein Jahr treu bleiben. Ohne Publikumserfolg hat der Consulting-Juroren-Ansatz natürlich ein klares Ablaufdatum.
*edit: … kann man sich noch ein Jahr treu bleiben.
Off-Topic:
Die Homepage sowohl vom ESC als auch vom JuniorESC haben ein neues Erscheinungsbild bzw. Webdesign bekommen! Wie zuletzt auch setzten beide Seiten auf die selbe Designstruktur!
Die letzte Änderung am Webdesign gab es bei der ESC-Homepage im Mai 2019 kurz vorm ESC 2019. Beim JuniorESC erfolgte die Änderung damals einen Monat später im Juni 2019.
Nachtrag:
An diesem Webdesign muss aber noch ordentlich gefeilt werden! Man kann z.B. aktuell nicht einsehen welches Land wie abgestimmt hat!
Außerdem haben die Fotos keine hohe Qualiät mehr, wenn man diese über der Fotogalerie downloaden möchte!
Bei letzterem bin ich mir nicht sicher ob das gewollt ist, aber ersteres kann so nicht gewollt sein!
Off Topic 1: https://eurovoix.com/2022/07/12/italy-gianni-morandi-co-host-sanremo-2023/
Gianni Morandi wird Co-Host von San Remo sein.
Off Topic 2: https://www.ebu.ch/news/2022/07/eurovision-song-contest-to-be-launched-in-latin-america
Den ESC wird nach Amerika&Kanada auch in Latin America geben
Weise Entscheidung. Ein gutes Konzept sollte man weiterführen. Nächstes Jahr läuft es hoffentlich wieder besser. Aber bitte nicht den vierten männlichen Solokünstler! Danke.
https://eurovision.tv/story/get-ready-eurovision-song-contest-latin-america
Na toll… noch ein ESC…
Och nöööö 🥲
Ich glaube, dass dieser viel besser wird als der „American Song Contest“ auf NBC!
Es gibt eine weitere Bewerberstadt um die Ausrichtung des ESC im nächsten Jahr, und zwar handelt es sich dabei um Newcastle upon Tyne:
https://eurovoix.com/2022/07/12/eurovision-2023-newcastle-preparing-bid/
Veranstaltungsort wäre die Utilita Arena mit einem maximalen Fassungsvermögen von 11.000 Zuschauern.