Schweiz beim ESC 2022: Woher kamen die Punkte für Marius Bear?

Bild: EBU / Nathan Reinds

Insgesamt 78 Punkte konnte der Schweizer Beitrag „Boys Do Cry“ von Marius Bear am Samstagabend beim Finale des Eurovision Song Contest in Turin einsammeln. Damit holte er den 17. Platz für die Eidgenossen. Sämtliche Punkte kamen dabei von den Juror/innen. Beim Televoting ging „Boys Do Cry“ leer aus.

Nachfolgend betrachten wir, aus welchen Ländern Marius Bear seine Punkte erhielt:

Jurys

Insgesamt gab es aus 21 Ländern Punkte für die Schweiz

10 Punkte: Niederlande

7 Punkte: Bulgarien, Litauen, Moldau

6 Punkte: Tschechien, Ukraine

5 Punkte: Polen, Rumänien, Slowenien

3 Punkte: Italien, Lettland

2 Punkte: Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Portugal

1 Punkt: Kroatien, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, San Marino, Spanien

TV-Publikum

Beim Televoting ging die Schweiz komplett leer aus. 0 Punkte for Switzerland.

Während dieses Schicksal im letzten Jahr vier Länder teilten, war Marius Bear in Turin der einzige, der damit umgehen musste.

Marius Bear – Boy Do Cry

Bei den Jurys landete der Schweizer damit auf einem guten 12. Rang. Traurig ist natürlich, dass der Beitrag so wenig Anklang bei den TV-Zuschauer/innen gefunden hat. Hier kann nun trefflich spekuliert werden, woran das lag. Ein, wenn auch sicher nicht der wichtigste Aspekt war dabei die vergleichsweise frühe Startnummer. So musste der Schweizer bereits als Fünfter antreten. Allerdings ging es sowohl seinen Vorgängern aus Finnland als auch den Franzosen am Ende nicht viel besser. Ganz im Gegenteil. Alvan & Ahez aus Frankreich waren nach dem Jury-Voting sogar nur Vorletzte.

Der Schweizer war im ersten Halbfinale angetreten. Dort hatte er mit 118 Punkten den 9. Platz erreicht, hinter Moldau und vor Island. Typischerweise belegen die Beiträge, die sich nur knapp für das Finale qualifiziert haben, dort dann auch nur einen hinteren Platz. So gesehen konnte sich Marius hier mit dem 17. Platz noch recht gut aus der Affaire ziehen.

Im ESC kompakt LIVE reden wir am Sonntagabend um 19 Uhr auch über das Abschneiden der Schweiz.


18 Kommentare

  1. Kam für mich jetzt nicht ganz überraschend. Mit einer späteren Startnummer wären das aber sicher mehr Televoting-Punkte gewesen, siehe den heftigen Unterschied zwischen Semi und Finale bei Tschechien.

  2. Der Ausschnitt beim Schnelldurchlauf war auch eher suboptimal, um sich und den Song in Erinnerung zu rufen.

    • Ja das sehe ich auch so, es war kein gute gewählter bzw. ein zu kurzer Ausschnitt beim Schnelldurchlauf, schade, dieses Lied hat Gänsehaut produziert….

  3. Das war ja echt genial gemacht worden von der RAI. Der Ausschnitt im Schnelldurchlauf war lediglich das Instrumentalintermezzo ohne jeglichen Gesang von Marius. Was hat man sich dabei gedacht?

  4. Ganz ehrlich, der Song war auch mega langweilig. Hab mir nicht vorstellen können dass irgendjemand Geld ausgibt um dafür zu stimmen. Die Jury achtet noch – oder sollte achten – auf eine halbwegs gute Stimme. Und die hat Marius. Dem Publikum ist aber eine rundum gelungene Show wichtiger als eine geile Stimme – siehe Moldau dieses Jahr oder Sunstroke Project in den letzten Jahren.

    Letztes Jahr hatte Gjon sowohl eine sehr gute Stimme als auch eine sehr gelungene und dramatische Performance. Er konnte also die Jury und das Publikum erreichen. Davor war Luca glaube ich beim Publikum erfolgreicher als bei den Jurys, er hatte aber auch mehr getanzt als gesungen.

    Die Schweiz wollte experimentieren und hat ins Klo gegriffen. Aus Fehlern lernen und nächstes Mal besser machen, so wie UK und Spanien dieses Jahr (und nicht wie wir jedes Jahr..)

  5. na denn,wir in germany haben mal wieder die rote laterne aber mit meiner prognose,daß finnland letzter wird war ich ja relativ nah dran.🤣
    das die schweiz beim tele hintendran sein wird,war klar wie kloßbrühe – dachte echt,die wären nur dabei wegen jurygeilheit aber so richtig war dass dann auch nicht.
    albanien hätte da bestimmt insgesamt besser abgeschnitten aber nur ohne komische männertanzfeen!

  6. Ein grosses Dankeschön an die Jurys! die 0 Publikumspunkte waren leider abzusehen und lässt den durchaus respektablen 17.Platz in etwas anderem Licht erscheinen. Trotzdem ein grosses Dankeschön an Marius, er hat uns würdig vertreten.

  7. Der Schweizer Beitrag wurde in verschiedenen Medien als Sieger gehandelt. Aber ehrlich, so ein Schrott hatte nie eine Chance. Aber auch die andern Titel waren unter jeder Sau.

  8. Todlangweilig, miserables Staging – meiner Meinung nach schlimmer als Deutschland. Aber so ist nun mal das Ergebnis.

  9. Liebe Schweizer, lieber Marius, ich habe Euren/Deinen Beitrag sehr genossen. Die frühe Startnummer war in der Tat nicht gerade förderlich für den Titel.

  10. Es tat schon ein bisschen weh, wie ein toller Künstler, mit einem der BESTEN Songs des Wettbewerbs im Gepäck, offensichtlich bei der Präsentation desselben, schlecht – oder offensichtlich GAR NICHT – beraten wurde.
    Nicht nur diese klobig wirkende Lederjacke war optisch desaströs, vor allem das illustrative Gestikulieren war der eigentliche Stimmungkiller. Eine so schöne Ballade derart vorzutragen, dass der Zuschauer den Eindruck bekommt, der Sänger würde jetzt eigentlich lieber ne Rocknummer singen, muss ja nach hinten losgehen. Gab es denn da keinen internen Regisseur, der Marius nur mit einem schwarzen Pulli nebst schwarzer Hose und vor allem sparsamster Gestik hätte inszenieren können? Von der lächerlich wie überflüssigen ‚broken heart‘ Projektion im Gesicht will erst gar nicht reden. Echt schade…

    • Doch, beraten wurde er ja. Der Auftritt trug die typische Handschrift von Sasha-Jean Baptiste (Lichtspielereien, sehr präsentes, durchchoreographiertes Gestikulieren, der Hang zu Oversize-Klamotten), Balladen liegen ihr offenbar nur nicht so (siehe Australien 2017 oder (nicht ganz so schlimm) Gjon im letzten Jahr); Marvin Dietmann wäre für die Nummer wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen.

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