Ukraine: 389 Bewerbungen für Vidbir 2024 – Öffentliche Vorentscheidung im Februar

Foto: Suspilne Media

Für Vidbir 2024, die ukrainische Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest in Malmö, hat das nationale Fernsehen Suspilne 389 Bewerbungen erreichen – darunter laut dem musikalischen Leiter Dmytro Shurov (Aufmacherfoto) „mindestens vier 100%-ige Hits.“ Eine erste Longlist mit bis zu 20 Beiträgen soll bereits am 9. November bekanntgegeben werden. Der öffentliche Vorentscheid mit bis zu zehn Acts wird im Februar stattfinden. Der Gewinner soll dabei durch eine Abstimmung des Publikums und einer Jury erfolgen.

Trotz oder gerade wegen des nun bald zweijährigen Angriffkriegs Russlands auf die Ukraine gab es bemerkenswerte 389 Einreichungen für die Vorentscheidung des Landes Vidbir 2024. Bewerbungen konnten zwischen dem 30. August bis zum 22. Oktober an das ukrainische Fernsehen Suspilne geschickt werden. Insgesamt bewarben sich 288 Künstler/innen, darunter waren 222 Solo-Interpreten.

Nicht nur die Anzahl der Bewerbungen ist dabei beeindruckend, sondern angeblich auch die Qualität. So sagte der musikalische Leiter von Vidbir 2024, Dmytro Shurov (aka Pianoboy), dass er dabei sowohl Hits als auch ganz neue Sachen gehört hätte, die die Welt überraschen könnten:

„Ukrainer, vielen Dank für jede der 389 Bewerbungen! Ich kann schon jetzt sagen, dass sie mindestens vier 100%-ige Hits, zehn potenzielle Hits, mehrere aufregende Comebacks sowie etwas Neues enthalten, das uns und hoffentlich die ganze Welt überraschen wird. Ich bin allen Musikern, Produzenten, Arrangeuren und Autoren für ihre Bemühungen und ihr Herz dankbar. Ich weiß, wie schwierig es psychologisch ist, jetzt kreativ zu sein, aber ich bin stolz darauf, dass Künstler ihre Arbeit nicht aufgeben, sondern sich weiterentwickeln und vorwärts gehen. Vidbir wird wie immer neue ukrainische Musik hervorbringen und diejenigen entdecken, die am Rande der modernen Popkultur wandeln und verzweifelt nach Selbstdarstellung in dieser turbulenten Welt suchen.“

Unter den 389 Bewerbungen waren 337 Songs. Gleichzeitig haben 15% der sich bewerbenden Künstler mehr als ein Lied eingereicht. Das heißt, dass es auch etliche Bewerber/innen ohne Song gegen haben muss. Die Hauptsprache der Lieder war auf Ukrainisch (57,5%), gefolgt von Englisch (33%), zweisprachigen Songs (9%) und anderen Sprachen (0,5%).

Am 9. November soll zunächst eine Longlist mit bis zu 20 Interpreten veröffentlicht werden. Diese werden dann an einem Vorsingen teilnehmen. Auf dieser Basis werden bis zum 20. November maximal zehn Finalisten ermittelt und bekanntgegeben. Anschließend wird aus den anderen Longlist-Acts per Online-Voting ein weiterer Teilnehmer für das Finale ausgewählt.

Letzteres findet im Februar 2024 statt und wird live im Fernsehen übertragen. Dabei wird es wieder eine Jury geben, deren Mitglieder wie im letzten Jahr zuvor per Online-Voting bestimmt werden. Diese Jury und das Publikum entscheiden dann zusammen, wer das Land im Mai beim ESC in Malmö vertritt.

Im letzten Jahr sah das Auswahlverfahren ähnlich aus. Die Vorentscheidung wurde aufgrund der russischen Aggressionen aus einer Kiewer U-Bahn-Station übertragen. Sieger waren TVORCHI mit dem Titel „Heart of Steel“. Im ESC-Finale in Liverpool holten sie den 6. Platz.

Welche Künstler wünscht Du Dir für die ukrainische Vorentscheidung Vidbir 2024 – und welchen Musikstil? Glaubst Du, dass einer der identifizierten vier Hits beim ESC in Malmö richtig erfolgreich sein kann? Kommentiere gern unter diesem Beitrag.


26 Kommentare

  1. Die Ukrainer lassen sich nicht unterkriegen. Davon sollten sich so manche im Westen, die vorschnell Veranstaltungen absagen, mal ne Scheibe abschneiden.

  2. Was wohl die erste Frage der Jury im Vidbir 2024 ist? „Crimea is Ukraine?“ ….oder haben die jetzt neue Fragen für die Interpreten.

  3. Im Vergleich zu den vollmundigen Ankündigungen manch anderer Länder, nehme ich dem musikalischen Leiter des Vidbirs so eine Aussage auch ab.

  4. Mal abwarten…………………………………… und ☕ trinken.
    Eh sinnlos,solche Aussagen objektiv zu bewerten.
    Aber hätte ja nichts dagegen,wenn er Recht hat.

  5. Mal kurz was anderes:
    Hat jemand von Euch mittlerweile etwas Neues von Armeniens gehört?
    Ab morgen sind es nur noch 4 Wochen bis zum JESC in Nizza und die Anmeldung für den ESC nächstes Jahr steht ja wohl auch noch aus.

    • @DoDo
      Nein, nichts gehört. Aber ich warte jetzt eigentlich täglich auf die offizielle Teilnehmerliste für den ESC von der EBU, wahrscheinlich ist Armenien der Grund der Verzögerung. Dann müssen wir wohl weiter abwarten und Tee trinken ☕️.

      • sorry Sam, hatte nicht die Nachrichten nach DoDo gelesen. Da hast Du ja auch schon den Link gepostet.

      • Wow auch Armenien schickt Mädels. Was hätte das für ein historischer JESC werden können wenn das niederländische und das georgische Mädchen nicht noch ein bzw zwei Sidekicks dazu gestellt😉 bekommen hätten. Es hätte ein rein weiblicher JESC werden können.😉😅 hoffentlich haben alle Mädels(die drei Jungs natürlich auch) ganz viel Spaß und Fia drück ich alle Daumen😊

  6. Um die hohe Qualität der ukrainischen VEs muss man sich in der Regel keine Sorgen machen. Und ich hoffe und denke, dass das auch diesmal so bleibt. Ich freue mich schon drauf.

    • Tja, ich denke mal, Ani ist überhaupt nicht gewünscht, da sie sich – im Gegensatz zu anderen (z.B. Loboda) nicht gegen den russischen Angriff ausgesprochen hat.

      • Verständlich. Dann soll sie auch in Russland bleiben, wenn sie überhaupt jemals wirklich Ukrainerin war. Wenn sie es doch ist, ist sie eine Verräterin.

  7. Ich freu mich schon wieder drauf, wenn der Sieger wieder in Schwierigkeiten und/oder Erklärungsnot kommt oder gegen andere schießt oder sein Sieg angezweifelt/angefochten wird. Jedes Jahr aufs Neue ein Fest!

    • Na ich weiß nicht, ob das ein Grund zum freuen ist. Zumal, wenn man die schwierige Lage sieht, in der sich die Ukraine befindet.

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