
Dieses Jahr traten Zweifachsiegerin Loreen und Moldaus Pasha Parfeni zum zweiten Mal beim ESC gegeneinander an. Theoretisch wäre ein anderes zweites Aufeinandertreffen auch in Malmö kommenden Mai möglich. Nicht nur Aisel aus Aserbaidschan, sondern auch Mélovin aus der Ukraine kämpfen aktuell nämlich um ein Ticket zum ESC 2024. Sechs Jahre zuvor nahmen beide bereits in Lissabon teil.
Doch damit dieser Fall eintreten kann, muss sich Mélovin gegen zehn weitere Finalist:innen im kommenden ESC-Vorentscheid der Ukraine durchsetzen. Einer von ihnen steht noch nicht fest und wird erst noch durch ein Wildcard-Voting bestimmt; alle anderen sind heute aber schon vom zuständigen Sender UA:PBC bekannt gegeben worden – inklusive der Songtitel.
Die zehn bisherigen Final-Acts von „Vidbir 2024“:
- alyona alyona & Jerry Heil – “Teresa & Maria”
- Drevo – “Endless chain”
- INGRET – “Keeper”
- MÉLOVIN – “Dreamer”
- NAHABA – “Glasss”
- NAZVA – “Slavic English”
- SKYLERR – “Time is running out”
- YAGODY — “Tsunamia”
- YAKTAK — “Lalala”
- Ziferblat — “Place I Call Home”
Neben Mélovin, der das Finale dws ESC 2018 mit „Under the Ladder“ eröffnete, gibt es auch ein Vorentscheid-Comeback von Jerry Heil. Letztes Jahr musste sie sich, trotz Favoriten-Status, dem Duo TVORCHI geschlagen geben. Kommendes Jahr will sie es mit der Rapperin alyona alyona zum ESC nach Malmö schaffen. Die Beiträge sind bislang übrigens noch nicht veröffentlicht und sollen auch erst im Januar zu hören sein.
Auch YAKTAK ist in der Ukraine bereits ein gefeierter Künstler. Er ist durch seine Teilnahmen an Castingshows und Performing-Arts-Wettbewerben bekannt geworden. YAKTAK mixt Pop mit HipHop und kollaboriert gerne mit anderen Künstlern. Auch mit Mitstreiterin Jerry Heil arbeitete er schon zusammen. Seine Musikvideos haben bis zu 34 Millionen YouTube-Aufrufe (siehe oben). Die Frauenband YAGODY ist ein weiterer Hingucker: sie kombiniert folkloristischen Gesang mit modernen ElectroPop-Beats.
Als nächstes soll im Dezember erstmal aus den zehn Acts, die den Sprung von der Shortlist in die finale Runde nicht direkt schafften, einer auserkoren werden, der sich zu den bisherigen zehn Finalisten gesellen darf. Am Finale von Vidbir 2024 nehmen kommendes Jahr im Februar also elf Acts teil. Einer dieser zehn wird die Wildcard bekommen:
- ANKA
- Carpetman
- Julia Belei
- KARYOTYPE
- KRYLATA
- PARFENIUK
- SHÉPA
- STASYA
- SWOIIA
- TESLENKO
Wer die zehn Final-Acts sind und welche zehn in die Wildcard-Runde gehen, wurde durch zweitägige Live-Auditions entschieden, die diese Woche stattfanden. Musikalischer Leiter des Vorentscheids ist erneut Pianoboy, der auch bei der bisherigen Vorauswahl und der letzjährigen Vidbir-Ausgabe als Organisator und Leiter tätig war. Er zeigt sich begeistert von den zahlreichen Einreichungen für den ESC 2024:
„Ich freue mich sehr, dass einige Teilnehmer:innen der letztjährigen Longlist im Laufe des Jahres einen gewaltigen Sprung gemacht haben und bewiesen haben, dass sie bereit sind, nochmal unvoreingenommen an die Sache heran zu gehen. Diese ganzen neuen Acts, die ihr [sicher] lieben werden, sind aufgetaucht; die bekannten Gesichter sind mit starken Liedern und neuer Motivation zurückgekehrt. Dies ist ein Zeichen einer gesunden, zivilisierten Einstellung zum Wettbewerb, eines Wunsches nach Entwicklung (…)
Wenn wir unsere Emotionen außen vor lassen, sind diese zehn [Anm.: die zehn bisherigen Final-Acts] objektiv die stärksten Künstler:innen der Auswahl mit den meisten Hits (…)“
Pianoboy betont, dass er auch die Bereitschaft derer, die neu im Musikbusiness sind und es dieses Jahr nicht schafften, respektiert. Er hoffe, Vidbir 2024 kann der ukrainischen Musiklandschaft erneut gut tun. Am 29. Dezember soll auch der elfte Final-Act feststehen. Dann kennen wir also erst wirklich alle Final-Teilnehmenden, die um das ukrainische ESC-Ticket nach Malmö kämpfen werden.
Auf wen freust Du Dich am meisten bei Vidbir 2024? Verfolgst Du den ukrainischen Vorentscheid? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

Nahaba – da hatte ich ja druf gewettet – Glasss (drei s sind glaub ich Absicht). Mal abwarten wie radikal die auftreten werden. Muss man auf der Karte sogar für den Sieg haben. Auffallen werden die auf jeden Fall und meine die hat auch gesanglich was drauf. Hab aber schon so im Gefühl, dass mir deren Song nicht gefallen könnte. Aber vielleicht ja doch. Bin gespannt.
Ziferblat hatte ich auch aufm Final Tableau. Der wird interessant vom Song und glaube auch Outfit her. Glaub aber für den Sieg wirds bei dem nicht reichen. Wird ziemlich modern-Pop lässig-leichter Art werden. Eigentlich etwas, was wir im deutschen VE so dringend bräuchten.
Klar, dass die bekannten Namen fast alle ins Finale gekommen sind.
Yaktak ist von der Papierform nach weiter klarer Favorit. Nur wenn er bei seiner Songwahl kein gutes Händchen gehabt hat, könnte er abgefangen werden. Würd mal behaupten wollen, der ist mit der grösste aktuelle Musikstar in der Ukraine. Aber auch Stars können mal ne Songniete ziehen. „Lalala“ als Songtitel hört sich leider arg nach ‚uns ist kein passender Songtitel eingefallen‘ an. Hoffentlich ist den Machern dann aber bei der Songkomposition was eingefallen…
Bei alyona alyona & Jerry Heil finde ich den Songtitel “Teresa & Maria” etwas sperrig. Weder die eine noch die andere heisst Maria, oder Teresa. Glaube auch nicht, dass eine gleichgeschlechtliche Liebe, oder sowas in der Art erzählt werden wird (wäre aber ich sag mal rudimentär denkbar – Weibliche Version des Songthemas von Brividi?). So richtig nach nem gute Laune Song hört sich der Songtitel auch nicht an. Hm. Vielleicht besingen sie ja auch ihre Mütter…
Gut, nicht ganz überraschend ist der Rapper Parfeniuk raus, obwohl vergleichsweise bekannt. Live zu rappen ist halt schwierig und muss man sicher drauf haben. Kann halt bei weitem nicht jeder.
Mutter Teresa und Jungfrau Maria…
Guter Beitrag. 😀 Zur Ergänzung: Teresa & Maria – Es könnte sich dabei auch um die beiden Schutzpatroninnen handeln. Religiöse Themen sind beim ESC ja keine Seltenheit.
Schutzpatron vin Kiew ist Erzengel Michael
dann gibts u.a. noch heilige Olga und heilige Javelina, oder so.
Also wenn das ein religiös angehauchter Titel wird…halt ich für so gut wie unmöglich.
Teresa ist der Dackel der Schwippschwägerin von AlyonaAlyona und Maria der Afghanische Windhund der Cousine fünften Grades von Jerry Heil!!! ☝🏼☝🏼☝🏼
Deren lesbische Liebe in den Kriegswirren Vidbirs wird besungen.
Beide Künstlerinnen ließen verlauten dass das Lied keinesfalls politisch gemeint ist. Es handelt sich um ein modernes Liebeslied!!! 🥰🥰🥰
Außerdem haben beide Künstlerinnen eidesstattlich erklärt, dass die Hündinnen niemals über Russland auf Krim eingereist sind. Ist ja wichtig, damit die Königin der Ukraine Jamala die III. keinen Herzkasper während der Liveshow erleidet.
Sie wird noch gebraucht. Wer soll sonst Ruslana als Dauergast in allen Vorentscheidungen der teilnehmenden Ländern beerben???
Also lesbische Hündinnen wären ja nun wirklich nichts Neues mehr
du und deine „prognosen“ – go_a kannte 2020 auch in der ukraine kaum jemand.
man sollte erstmal die musik abwarten.
Interessantes Teilnehmerfeld. Am meisten freue ich mich persönlich ja über NAHABA.
Vidbir war für mich letztes Jahr mit der unterhaltsamste Vorentscheid, wo ich gleich mehrere Favoriten hatte. Dieses/Nächstes Jahr könnte ähnlich werden. – Bin sehr gespannt!
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Melovin und auf das Duett mit Jerry Heil &alyona alyona bin ich auch gespannt.Alle anderen kenne ich nicht und lasse mich da gerne überraschen.
Wildcard-Vergabe bei der ich wieder mal Vorteile des Wildcard-Trägers durch die frühere Veröffentlichung und die Verbreitung in der potentiellen Wählerschaft sehe.
Mal sehen, was bei rauskommt.
Es verspricht mal wieder ein musikalisch hervorragender Vorentscheid werden. Es wäre mir natürlich lieber, wenn die Ukraine ihn in Friedenszeiten begehen könnte, aber damit ist sobald wohl leider nicht zu rechnen.
Ich bin leider kein Fan von Melovin, hoffentlich hat er inzwischen Englisch gelernt.
AlyonaAlyona ist ja nicht ganz unbekannt, ich freue mich sehr über ihre Teilnahme.
Ich bin auch sehr gespannt und gehe davon aus, dass die Ukraine uns wieder einen Vorentscheid auf höchstem Niveau schenken wird.
OT: In der Presse kann man aller Orten in den letzten Stunden die Kurznachricht lesen, dass Peter Urban sich Anke Engelke als neue Kommentatorin des ESC in Deutschland wünscht.
Dies begründet er u a.mit ihrem persönlichen Eigenschaften wie z.B. Ihrem Humor.
Die Nachrichten enthielten allerdings noch keinen Hinweis darauf, ob hier eventuell durch Herrn Urban ein Insiderwissen um seine Nachfolge angedeutet wird und geht somit (erstmal) nicht über eine persönliche Kundtuung seiner Meinung hinaus.
https://www.n-tv.de/der_tag/Peter-Urban-nennt-Wunsch-Nachfolgerin-fuer-den-ESC-article24539423.html
Anke fänd ich super. Die bringt auch fast alles mit, was man sich nur wünschen kann, und zieht bestimmt noch mal ein paar Zuschauer an.
Wer, wenn nicht sie ? Fan und Expertin durch und durch und zudem mit der besondere Note, daß sie die ganze Chose auch schon moderiert hat. Nur zu !
Auch OT:
Wiwibloggs gegenüber behauptet Måns, dass er mit der Moderation nächstes Jahr nichts zu tun haben werde.
Gut so. Verkaufen sich seine Singles so schlecht dass er ständig beim ESC auftauchen muss??
Oh toll, DIESER Mélovin…
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/csd-muenchen-melovin-ukraine-lied-eklat-1.5992983
Oh …
mich überrascht das jetzt nicht – es sind doch recht viele ultranationalisten in der ukrainischen musikszene ansässig.
man muß aber unterscheiden in musikern,die sich anbiedern bzw. mitläufern und denen,die tatsächlich sehr weit rechts außen sind.
wer die ukrainische bildersprache beherrscht,kann aus den youtubeaccounts eine menge herauslesen.
soll hier aber nicht das thema sein – verstehe nur nicht ganz,warum die ukraine angesichts der schwierigen lage im land nicht intern einen act bestimmt und gut ist?
„verstehe nur nicht ganz,warum die ukraine angesichts der schwierigen lage im land nicht intern einen act bestimmt und gut ist?“
Weil nicht nur Land und Leute den ESC geradezu glühend verehren, sondern eben auch die Medien und der öffentlich-rechtliche Rundfunk. So einfach ist das. 😀
Oder um es noch knackiger auf den Punkt zu bringen: Die Ukraine ist emotional bezugnehmend zum ESC das schwedische Osteuropa.
Sorry, ich möchte ihn nicht mehr auf einer ESC-Bühne sehen. Damit hat er sich bei mir disquaifiziert.
Off Topic. Jamala ist von Russland zur Fahndung ausgerufen worden !!! 😳😳
Aus der Bildzeitung:
Russland fahndet nach Eurovisions-Siegerin Jamala
Russland hat Jamala, die ukrainische Siegerin des Eurovision Song Contest ESC 2016, zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten staatliche russische Nachrichtenagenturen am Montag.
Den strafrechtlichen Vorwurf gegen die Sängerin krimtatarischer Herkunft nannte das russische Innenministerium in Moskau nicht. Jamala (40), mit bürgerlichem Namen Sussana Dschamaladinowa, hat aber den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder öffentlich angeprangert. Sie macht sich auch für die Krimtataren stark, die auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Menschenrechtsberichten zufolge unterdrückt werden. Jamalas ESC-Siegerlied in Stockholm 2016 mit dem Titel „1944“ erinnerte an die damalige von Moskau befohlene Vertreibung der Krimtataren aus der Heimat.