Wir haben Euch im letzten Monat nach Euren ESC-Lieblingsmomenten gefragt. Momente, die Euch berührt haben, Momente die Euch ausflippen und zum ESC-Fan haben werden lassen. Einen lieben Dank an dieser Stelle an alle die dabei mitgemacht und so insgesamt 224 unterschiedliche ESC-Momente in die Auswahl gebracht haben. Diese haben wir ausgewertet und präsentieren Euch nun Eure liebsten 20 Momente – jeden Tag einen neuen. Bis Heiligabend!
In den ersten vier Tagen wollen wir aber auch einen Blick auf einige der schönsten ESC-Momente werfen, die es zwar nicht unter die beliebtesten 20 Plätze geschafft haben, aber ebenfalls von Euch genannt wurden. Natürlich können wir nicht alle aufgreifen, aber ich hoffe dieser kleine Überblick macht Euch trotzdem Spaß.
Seid ihr bereit? Super, dann werfen wir heute gleich mal einen Blick auf
Das große Drumrum – Openings und Interval-Acts
1988: Interval-Act Hothouse Flowers – „Don’t go“
Der Eurovision Song Contest 1988 sollte ein Contest der Superlative werden: Der gastgebende Sender RTÉ versuchte bei der Produktion der Show darauf zu achten, das Event zu modernisieren, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Zwei gigantische Videowände ersetzten die bisherige Punktetafel. Auf der einen Seite wurde die erste computerbasierte Wertungstafel in der Geschichte des ESC, auf der anderen Seite Bilder der Interpreten aus dem Green Room gezeigt. Die riesige Bühne war die bis dahin größte und modernste in der Geschichte des ESC. Um die Größe der Bühne mit den begrenzten Ausmaßen der Halle zu kompensieren, wurde der Raum um das Publikum absichtlich abgedunkelt und auf Weitwinkelaufnahmen des Publikums verzichtet. So wirkte die Halle größer als sie eigentlich war. Zudem wurde Declan Lowney engagiert, ein Produzent zahlreicher Musikvideos und Jugendprogramme. Dieser war auch für die Organisation des Pausenfüllers zuständig, bei dem die Band Hothouse Flowers im Musikvideo zu „Don’t Go“ insgesamt elf Länder besuchte – zum damaligen Zeitpunkt war es das teuerste irische Musikvideo, das jemals produziert worden war. Wie dieses Video in die Sendung eingebunden wurde seht ihr hier (ab 1:50:16).
2000: Interval-Act „A musical journey through Europe“
Das neue Jahrtausend wurde nicht nur mit Dänemark als Überraschungssieger eingeläutet, auch der Interval-Act, der die Zeit zwischen den Auftritten und der Punktvergabe überbrückt, fesselt viele ESC-Fans. Eine tolle Kombination aus Musik und Film, die so geschickt bearbeitet wurde, dass eine erstaunliche Montage von Klängen und Sehenswürdigkeiten zu sehen ist. Auf dem gesamten Kontinent aufgenommen, bildeten eine Live-Tanzgruppe und Musiker im Stadionden Höhepunkt. Caroline Lundgren an der Violine machte den Anfang, ‚Bounce‘ (die Tänzer) und die Trommler ‚The Strangnas Drumcorps‘ läuteten das farbenfrohe Finale im Globen ein.
2012: Interval-Act „Sieger-Medley“
Mit großem Eifer und finanziellem Aufwand fand der Eurovision Song Contest 2012 in der neu erbauten Crystal Hall von Baku statt – Aserbaidschan wollte Europa endlich zeigen, was es kann. Dafür verpflichtete es kurzerhand den Präsidenten-nahen Superstar Emin Ağalarov als Intervall-Act im Finale. Den verpflichteten ESC-Siegern Dima Bilan, Marija Šerifović, Alexander Rybak, Lena und den Vorjahressiegern Ell & Nicki blieb da nur noch das gemeinsame Medley als Intervall-Act im 2. Halbfinale. Sie sangen bei dem Medley jeweils teile ihrer eigenen Beiträge und zum Schluss zusammen „Waterloo“ von ABBA. Begleitet wurden sie dabei von aserbaidschanischen Folkloremusikern – was mal mehr und mal weniger gut funktionierte…
2013: Comedy- & Interval-Act Lynda Woodruff
Sarah Dawn Finer ist für die Schweden jemand wie Anke Engelke für uns – wenn Letztere noch herausragend gut singen könnte. 2007 und 2009 nahm Sarah recht erfolgreich am schwedischen Melodifestivalen teil, in diesem Jahr moderierte sie es gar zusammen mit Eric Saade, Marika Carlsson und Kodjo Akolor. Auch mit der Comedyfigur Lynda Woodruff, einer fiktionalen britischen EBU-Mitarbeiterin, war sie ein gern gesehener Gast beim Melodifestivalen und so ist es nicht verwunderlich, dass sie auch beim Eurovision Song Contest in Malmö (Teil 2 und Teil 3) und auch 2016 in Stockholm in diese Rolle schlüpfte. Im eigentlichen Interval-Act führte Moderatorin Petra Mede musical-like und witzig durch Schwedens Traditionen und Gepflogenheiten – natürlich durfte hier auch ein selbstironischer Kurzauftritt von Schlagerqueen Carola nicht fehlen (ab Minute 7:16).
2019: Opening mit ehemaligen ESC Teilnehmern
Waren die Openings der letzten beiden Jahre für viele ESC-Fans eher mau und ideenlos, feuerte der ausrichtende Sender Kan in Tel Aviv ein wahres Feuerwerk ab: Einer völlig überdrehten Netta als Pilotin eines mit den Final-Teilnehmern besetzten Flugzeuges im Landeanflug auf Tel Aviv weisen Drohnen, Radfahrer, Fischer, Menschenmassen und Executive Producer Jon Ola Sand den Weg, bis das Flugzeug augenscheinlich direkt vor der Halle zum Stehen kommt. Netta betritt mit allen Teilnehmern die Bühne, zwischen dem Einlaufen der aktuellen Teilnehmer singen die ehemaligen israelischen Teilnehmer Dana International und Ilanit, bis Nadav Guedj schlussendlich sein 2015 gegebenes Versprechen wahr machen kann: „Let me show you Tel Aviv“. Mehr Show kann man wohl nicht erwarten – dagegen verblasste leider der teuer eingekaufte Interval-Act von Superstar Madonna – selbst wenn man den Gesang außen vor lässt.
Soweit unser dritter Teil Eurer liebsten ESC-Momente, die es leider nicht unter die besten 20 Plätze geschafft haben.
Die bisherigen Adventstürchen findet Ihr übrigens hier:
Teil 1 – Die frühen Jahre (1956 bis 1999)
Teil 2 – Alles Neu? Die Jahre 2000 bis 2019

Mein all time favorite ist das Opening von 2013 in Malmö mit „We write the story“. geschrieben von Avici, Benny Andersson und Björn Ulvaeus von ABBA und gesungen von dem fantastischen Chor.
Dem schließ ich mich an – ich bin aber sicher, dass wir das in diesem Kalender noch sehen werden.
Ich nehme mal an, der best interval act ever, Love, love, peace, peace, kommt dann in der 2. Dezemberhälfte :-).
Mir ist immer noch „Glow“ von Madcon tief im Gedächtnis eingebrannt. Vor allem weil das gerufene „I’m a, I’m a“ in meinen Ohren jedes Mal so klang wie „Lena, Lena“. 🙂
Mein Höhepunkt war der Eurovision 2010 Flash Mob Dance.
Danke Euch für die Erwähnung des tollen Intervall Acts 2000. Ich habe so eine wundervolle Montage, in der Musik und Bewegung so einzigartig zusammenfließen, bis dato nicht gesehen und bin immer wieder aufs Neue begeistert. Den abschließenden Teil auf der Bühne braucht es aber m.E. nicht mehr. Leider quasselt Terry Wogan am Anfang alles kaputt.
Ach herrje, ich habe vollkommen vergessen, zu diesem Thema Vorschläge einzureichen. Andererseits habe ich so viele Lieblingsmomente, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen sollte.
Ein schöner Moment, den wahrscheinlich nur wenige kennen, ist das 2. Halbfinale 2008 mit portugiesischem Kommentar. Als Vânia Fernandes als letzte aus dem Qualifikantenumschlag kroch, brach die Kommentatorin in Tränen aus …
Den schreiend bunten Hau drauf-Opening Act in Tel Aviv fand ich schlimm. Na ja, ihr wisst ja, dass ich es eher gediegen oder verkopft mag … oder aber was zum Headbangen, das kommt in meinem Hause auch immer gut an.
Mans und Pietra fehlen