Cha Cha Cha: Das war die ESC kompakt Party beim Pink Pauli Festival 2023 in Hamburg

Es war eine fulminante ESC-Party-Nacht vor einer Woche im „Glanz & Gloria“ in Hamburg, welches zu Corny Littmanns Schmidt Theater- und Gastroimperium in St. Pauli gehört.

Der Autor dieser Zeilen wollte eigentlich schon viel früher über DIE Eurovisions-Dance-Nite der Off-Season 2023 berichten (und ich habe das vielen von Euch auch viel früher versprochen), aber wie das Leben eben so spielt, hatte mich der wahre (Berufs-)Alltag beruflich so stark im Griff, dass ich diese Reportage erst am Wochenende finalisieren konnte.

Die ESC kompakt Party war wieder integraler Bestandteil des Pink Pauli Festivals, welches mittlerweile alljährlich am CSD-Samstag „alle namhaften Partyveranstalter, DJs, Künstler*innen, Drag Queens, Influencer*innen und Blogger*innen“ der Hamburger Community auf dem Kiez versammelte. Auf 14 Dancefloors wurde Musik für jeden Geschmack geboten – und im „Glanz & Gloria“ im Schmidts Tivoli gab es einen grandioses ESC-Mix von „our very own“ DJ Douze Points, Co-Blogger bei ESC kompakt.

Unser Douze Points gab alles und brachte die schöne Bar an der Reeperbahn zum Explodieren – und das trotz einer eher defensiven Haltung der gastgebenden Location-Veranstalter. Anders als in den Vorjahren mit einem etwas intimeren eigenen Eingang mussten die ESC-Fans sich in die laaaange Schlange vor dem Tivoli einreihen. So war es 30 Minuten nach Mitternacht, bis es richtig anfing. Als dann aber bei „Je me casse“ das Licht ausging und die Lautstärke auf Partyniveau aufgedreht wurde, gab es kein Halten mehr und der Dancefloor war sofort und wirklich ununterbrochen packed.

Um sicherzustellen, dass sie um 4:00 Uhr pünktlich Kehraus machen konnten, waren die Veranstalter außerdem auf die geniale Idee gekommen, ab 3:00 Uhr an der G&G-Bar keine Getränke mehr zu verkaufen. So war der Club, der in den Kernzeiten deutlich stärker besucht war als 2022, dann tatsächlich schon gegen 3:30 Uhr (als die Gläser leer waren) sichtlich leerer, aber drei Stunden lang haben wir die beste Off-Season-Party des Jahres gefeiert. ESC-Prominenz war auch wieder dabei, wie z.B. Marcel und Broder von Eurovision.de.

Leider konnte ESC-kompakt-Chef Benny in diesem Jahr nicht dabei sein (anders als in 2022), daher waren DJ Douze Points und ich die Empfänger von wahnsinnig viel tollem Feedback von ESC-kompakt-Leserinnen und -Lesern – das war teilweise richtig rührend. Viiiielen Dank, liebe ESC-kompakt-Partygäste!

Das Feedback war zwischenzeitlich so stark, dass ich glaubte, gar nicht mehr groß erklären zu müssen, wenn ich Partybilder machte, um diesen Bericht zu illustrieren. Da wurde ich zwischenzeitlich sehr geerdet, denn diese beiden ESC-Fans fragten mich verwundert, was denn ESC kompakt überhaupt sei („nie gehört“) und mich kannten sie sowie nicht und fingen dann auch noch an, mich zu siezen. Was wiederum Helma (ein Bild weiter oben) zu Recht sehr funny fand. Lieber Benny, there’s still room 4 improvement 4 us.

Was waren die größten Hits des Abends, die DJ Douze Points aufgelegt hat? Ich habe viele der ESC-Fans, die hier zu sehen sind, zwischendurch nach ihren Lieblings-Floorfillern gefragt – darüber hinaus entstand diese Hitliste, die keinen Allgemeingültigkeitsanspruch hat, unter fachlicher Beratung von Douze Points, Marcel und Nils (links neben Helma oben und hier rechts neben dem besten Outfit des Abends), der jeden ESC-Song aus diesem Jahrtausend (VEs eingeschlossen) schon nach einer Sekunde benennen konnte. Impressive, Nils.

Nils schickt übrigens herzliche Grüße an Ex-PRINZ-Blogger Janni, für den er schon gearbeitet hat. Kleine Welt…

Und diese Top 20 der diesjährigen ESC-Dancefloor-Filler ist das Ergebnis unserer Glanz-und-Gloria-Erhebung (in aufsteigender Reihenfolge):

20. Go_A: Shum
19. Loreen: Euphoria
18. La Zarra: Évidemment
17. Efendi: Mata Hari
16. Destiny: Je me casse

15. Mahmood: Soldi
14. Raylee: Hero
13. Loreen: Tattoo
12. Miki: La Venda
11. Eleni Foureira: Fuego

10. KEiiNO: Spirit In The Sky
9. Luca Hänni: She Got Me (Dirty Dancing)
8. The Mamas: Move
7. LUM!X feat. Pia Maria: Halo
6. Charlotte Perrelli: Hero

5. Teya & Salena: Who The Hell Is Edgar?
4. Gustaph: Because of You
3. Chanel: SloMo
2. Käärijä: Cha Cha Cha
1. Noa Kirel: Unicorn

Eine kleine Chartskunde: Dass der Jahrgang 2023 so überdurchschnittlich funktioniert hat, dürfte auch dem megajungen Altersdurchschnitt geschuldet sein, mindestens „doppelt so jung“ (das ist Autorensprech für „halb so alt“)  wie die Gäste bei den ECG-/OGAE-Fanclubtreffen, Jeder, wirklich jeder Song der „Class of 23“ wurde gefeiert.

Und „Mata Hari“ hat es durch einen Zufall auf die Liste geschafft. Ein Hardcore-Fan wünschte sich bei DJ Douze Points Hataris „Hatrið mun sigra“. Blogger Douze Points verstand jedoch „Mata Hari“ und das kam dann überraschend sensationell gut an. Hatari hat er dann auch noch aufgelegt und auch das fand einen erlesenen Kreis von Liebhabern.

Der (für ESC-Verhältnisse) ungewöhnlich jungen Party-Crowd angepasst war die Playlist einer ESC Party noch nie „jünger“ als diesmal, die letzten drei, vier, fünf Jahrgänge dominierten den LineUp. Klassiker wie „Feuer“ oder der „Främling“-Remix zum 40sten sorgten eher für Schulterzucken bei den anwesenden Twentysomethings. ESC Songs aus Russland und Weissrussland gab es in der Playlist übrigens keine.

Abschließend sei an dieser Stelle noch einmal eine Eloge auf DJ „Du darfst Dir was wünschen“ Douze Points notiert. Das war ein fantastisches Set mit viel Fingerspitzengefühl. Douze Points hat so gut wie alle Requests erfüllt und dennoch war die Playlist immer rund und schlüssig – durchgängig alle drei Dancefloor-Stunden.

In diesen drei Stunden dürften also – der 3-Minuten-Regel folgend – etwa 60-70 ESC-Burner gelaufen sein. Bei einem Ticketpreis von 30 Euro im Vorverkauf sind das pro Gast also 50 Cent pro Song – also deutlich mehr als die 0,003 Cent in „Who The Hell Is Edgar?“ (Poe Poe Poe). Having said that, das Ticket war JEDEN Cent wert. Dennoch würden wir uns vom Pink Pauli Team wünschen, dass DJ Douze Points in 2024 (mindestens) eine Stunde länger auflegen darf.

Danke, Douze Points, für eine wunderschöne ESC-Party-Nite!

PS: Abschließend noch ein Gastro-Geheimtipp für alle Hamburg-Besucher. Wenn Ihr asiatische Küche mögt und vor dem Einstieg ins Nightlife noch exzellent essen gehen wollt, dann geht zur Marcel (Stut) ins Batu. Das Batu gibt es jetzt ein Jahr in Hipstertown 22769 und Helma und ich waren vor der ESC kompakt Party dort, bestens betreut von Jakob (Foto). Mehr über das Batu steht hier. Und die Location in der Schanze (über der legendären Bar Rossi) hat sogar mittelbar ESC-Bezug. Das Batu befindet sich nämlich im ehemaligen Probenraum der Hamburger Goldkehlchen (hier zu sehen).

Liebe Partygäste, was meint Ihr? Welche Songs haben wir in unserer Top Twenty übersehen?


15 Kommentare

  1. Pssst… Der ESC-Beitrag von Luca Hänni heißt „She Got Me“ und nicht „Dirty Dancing“ 🙂

    Ansonsten: Danke für die tollen Impressionen!

  2. Mahmood, Teya & Salena und Chanel vor Loreen. Ist das cool oder ist das cooll ? Ich find’s klasse. 😀

    Okay, bei Mahmood und Loreen sehe ich jetzt mal über den Ausrutscher zwischen „Soldi“ und „Tattoo“ hinweg. Und über die Platzierung von Charlotte Pirelli lege ich auch mal lieber den Mantel des Schweigens. 😎

    Die (inoffizielle) Chartliste gefällt mir.

  3. Warum während des interessanten Artikels ständig dieselben Werbetracker (Lohnt es sich, mit 250000 € vorzeitig in Ruhestand zu gehen?) …

  4. Yulan Law vertritt Malta beim JESC, sie gewann heute den VE mit diesem Auftritt: https://youtu.be/OXhypGKUwgk

    Yulan nahm schon dreimal am VE teil, aber jetzt hat es geklappt. Ich hoffe, man findet einen guten Song, der ihre Stimmqualität hervorhebt, dann kann Malta den letzten Platz vom Vorjahr hinter sich lassen.

    • Wenn das so weitergeht, dann gibt es in diesem Jahr den ersten JESC, an dem kein Junge teilnimmt. Alle bisher ermittelten Teilnehmer sind Mädchen und ich hoffe, daß wenigstens Gastgeber Frankreich, Deutschland, Italien und das Vereinigte Königreich als vier der Big Five einen Jungen nach Nizza zum ESC schicken.

    • Interessante Anekdote: 2020 nahm Yulan als Teil eines Duetts am VE teil. Ihr Partner war Gianluca Cilia, der drei Jahre zuvor bereits am JESC mit dem launigen „Dawra tond“ teilnahm. Insgesamt wurde er Neunter, aber im Online-Voting belegte er den zweiten Platz hinter Fource! Gewählt wurde er übrigens auf ähnliche Weise wie jetzt auch Yulan: Eine Art Casting, der Song kam hinterher. Und beim „Deck of Cards“ kann man schon von einem Spiegelbild sprechen: Bei Gianluca lag die Teilnahme drei Jahre zurück, bei Yulan ist es drei Jahre später so weit. Wenn ihr in dieses jetzt umso bemerkenswertere Duett reinhören wollt: https://youtu.be/mJJBvBjExEA?t=145

  5. Übrigens, heute Abend geht die Party weiter, denn im der ARD steigt nämlich gleich die von Forian „Glory Flory“ Silbereisen moderierte Schlagerstrandparty! Im Mittelpunkt stehen die 80er Jahre und da treten einige Künstler mit ESC- und ESC-Vorentscheidbezug auf: Nicole, Michelle, Gitte Haenning, Voxxclub, Marianne Rosenberg und Thomas Anders. Dazu kommt eine Frau, die so mancher auch gerne als Teilnehmerin beim deutschen ESC-Vorentscheid gesehen hätte, und zwar Ute Freudenberg. Beginn ist um 20 Uhr 15.

    Auch morgen im ZDF-Fernsehgarten treten ehemalige ESC-Vorentscheidteilnehmer auf, und zwar Bernhard Brink, Vincent Gross und Patrick Lindner.

    Bei „Immer wieder Sonntags“ in der ARD treten morgen die beiden Ex-ESC-Teilnehmer Wind und Francine Jordi auf.

  6. Aus der hier aufgelisteten TOP 20 habe ich nur „Shum“ und „Soldi“ in meiner Playlist. Der Rest ist mir dann doch etwas zu plüschig-tantenhaft … *duckundweg*
    Wo ist eigentlich Tamara???

  7. Ich bin überrascht dass „Unicorn“ so gut auf dem Dancefloor zu funktionieren scheint mit all den Brüchen im Stück
    Freue mich besonders für Teya/Salena, Lumix und Gustaph in Peters Top 20 😉

    • (Fast) am Ende des Sommers sind bei mir vor allem 3 Song immer noch frisch und die höre ich immer wieder gerne (alle andere ESC 2023- Songs muss ich leider skippen):
      – Who the Hell is Edgar
      – Because of you
      – I wrote a Song
      (Okay, Ay Curacao höre ich auch gerne)
      Den Erfolgt von Unicorn bleibt bei mir ein großes Geheimnis 🤷❓

  8. Lenas Satellite scheint mittlerweile abgestürzt zu sein 😀 Dafür gibt’s ja immer wieder neuen radiotauglichen Output.

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