Natalya Papazoğlu hat mit dem Beitrag „Tikenli yol“ die vierte Ausgabe des Türkvizyon Song Contest mit deutlichem Abstand gewonnen. Sie erreichte 226 Punkte und damit 22 mehr als die zweitplatzierte Umsuura aus Sacha (Jakutien, Russland). Seyran Ismayilkhanov, der mit dem Beitrag „Odun“ angetreten war, kam auf einen respektablen achten Platz. Das gesamte Ergebnis ist im Aufmacherbild dargestellt.
Natalya Papazoğlu – Tikenli yol (Siegerin)
Der Wettbewerb wurde nach 2013, 2014 und 2015 das vierte Mal ausgetragen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand er virtuell statt. Dafür waren alle Auftritte vorher eingespielt worden und fanden in derselben virtuellen Umgebung statt, die lediglich farblich changierte.
Seyran Ismayilkhanov – Odun
Nach den Auftritten gab es diverse Schnelldurchläufe, allerdings hatten die Zuschauer auf das eigentliche Ergebnis keinen Einfluss. Denn hier kam eine Jury zum Einsatz, deren Abstimmungsmodus wir hier bereits ausführlicher darstellt haben. Die insgesamt 29 Juror*innen hätten maximal 290 Punkte pro Beitrag vergeben können. Die Siegerin Natalya Papazoğlu schnitt mit ihren 226 Punkten also sehr gut ab.
Seyran Ismayilkhanov erreichte 190 Punkte. Der Kölner und ehemalige The Voice of Germany 2019-Teilnehmer sollte bereits 2016 und/oder 2017 beim Türkvyzion Song Contest antreten. Allerdings wurden beide Wettbewerbe aus verschiedenen Gründen abgesagt (2017 aufgrund eines Gerichtsstreits). Nun konnte er also endlich beim Wettbewerb sein Können zeigen.
Das gesamte Video der Sendung ist aktuell nicht online verfügbar und kann deshalb hier nicht verlinkt werden. Allerdings können die meisten Auftritte auf YouTube angesehen werden. Nachfolgend die Startreihenfolge mit den verlinkten Auftritten (soweit zum Zeitpunkt der Berichterstellung auffindbar):
- Albanien: Ilire Ismajli – Përsëri (Dönme geri)
- Stawropol Nogai: Zhanna Musayeva – Munayma (Мунайма)
- Baschkortostan: Ziliya Bahtieva – Xalqyma (Халҡыма)
- Bosnien und Herzegowina: Armin Muzaferiya – Džehva
- Nordzypern: Çağıl İşgüzar – Acıtır hep hayallerim
- Nordmazedonien: Cengiz Sipahi – Kal yanımda
- Tuwa: Oorzhak Omak Çopanoviç – Bayla la Talgam
- Aserbaidschan: Aydan İlxaszade – Can Can Qardaş Can
- Polen: Mishelle – Doğma yerlər
- Tatarstan: Diliya Ahmetşına – Ğafu it, awılım (Гафу ит, авылым)
- Deutschland: Seyran Ismayilkhanov – Odun
- Irak: Sarmad Mahmood – Kelebek
- Gagausien: Yulia Arnaut – Kemençä
- Chakassien: Darya Taçeeva – Ot-çalında (От-чалында)
- Ukraine: Natalya Papazoğlu – Tikenli yol
- Serbien: Haris Skarep – Doživotno osuđen
- Kirgisistan: Aiganysh Abdieva – Jüpiter (Юпитер)
- Belarus: Svetlana Agarval – Məni anla
- Russland: Olga Shimanskaya (NAPOLI) – Hadi gel
- Rumänien: Sunai Giolakai – Niye?
- Kasachstan: Almaz Kopzhasar – Kim ol (Кім ол)
- Moldau: Pelageya Stefoglu – Ateş gibi
- Sacha (Jakutien): Umsuura – Moxsoğollor (Мохсоҕоллор)
- Tjumen: Adilya Tuşakova – Hawalarda (Һаваларда)
- Türkei: Ertan & İsrafil – Ne yaptıysam olmadı
- Uiguren Kasachstans: Sada Ensemble – Sevgiyi besle
Hat was, die ukrainische Nummer. Bisschen wie Kate Bush nach der Einnahme von Disco-Drogen.
Sagen wir mal so: Es war wieder viel Licht und einiges an Schatten dabei. Gerade so etwas wie der irakische Beitrag ist beim ESC auch in einer möglichen Online-Version undenkbar.
Aber eine wirklich gute Siegerin mit einem passablen Song auf Gagausisch (!).
So, ich habe mir jetzt mal die Auftritte im Nachgang angeschaut. Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen, ich finde aber, es gab bessere Songs als die Ukraine (der Beitrag aus Baschkortostan oder Nordzypern).
Der Seyran hat mir ausgesprochen gut gefallen, wäre doch auch eine Option für den ESC, also, ich könnte ihn mir sehr gut vorstellen.🙂
Ich war übrigens erstaunt, dass die meisten Songs deutlich länger als vier Minuten gehen. Ich finde, man sollte sich auch beim ESC nicht krampfhaft an die drei-Minuten-Regel klammern. Okay, ob die Songs fünf Minuten und länger gehen müssen, sei mal dahingestellt. Find‘ ich jetzt auch ein bißchen lang. Aber wenn ein Song z. B. 3:30 Minuten geht, fände ich es blöd, wenn man gezwungen wird, ihn zu kürzen. Tut den meisten Songs nicht gut, meiner Meinung nach.
Top 10 für Deutschland. Man nimmt was man bekommt. Wer weiß wie lange Deutschland wieder auf seine nächste top 10 Platzierung warten muss
Ich muss mir das Event erst noch anschauen, aber 8. Platz für den „deutsche“ Beitrag klingt dich super!
Und ich dachte das absurdistan vor emine erdogan gewonnen hat.
Man muss nicht alles gut finden was die Türkei so abzieht, aber du scheinst ja wirklich eine krankhafte Abneigung zu haben, bist grundsätzlich allergisch gegen alles was mit diesem Land zu tun hat.
Lass die Turkvölker doch ihre (aus meiner Sicht sehr interessante) Kultur feiern und kümmer dich weiterhin einfach nur um die Wettbewerbe, die dich interessieren, anstatt hier permanent zu trollen. Danke!
Der Kommentar war sarkastisch gemeint! Außerdem war es eine Spitze gegen die Türkei und nicht gegen andere Länder, in denen ebenfalls Turkvölker leben.
Warum kommt es eigentlich immer öfters vor das hier Einige meinen sie hätten das Recht Andere zu reglementieren. Ich denke hier darf jeder seine Meinung schreiben. Danke.
Wenn jemand nicht nur seine Meinung kundtut, sondern andauernd nur stänkert, geht mir das eben auf den Zeiger. Und dann sage ich wieder MEInE Meinung dazu.
Mit Platz 8 kann Seyran zufrieden sein. Er hat mehrmals die Höchstpunktzahl erhalten 🥳 und die Plätze 3 bis 8 liegen allesamt extrem eng beieinander. Wenn man die letzten beiden Wertungen wegrechnet, dann lag Deutschland bis dahin auf einem hervorragenden 3. Platz. Tja da hat u.a. Der Türkei der deutsche Tarkan Verschnitt nicht gefallen…
Ein Achter Platz würde ich für Deutschland beim ESC 2021 mit Kusshand nehmen.