
Die ESC-Siegerin Loreen ist seit zwei Tagen auf PR-Tour durch Deutschland. Während sie am Mittwoch in Mannheim Termine wahrnahm, absolvierte sie am Donnerstagmorgen einen Überraschungsbesuch im Morgenmagazin der ARD. Über zehn Minuten räumten die Macher der Frühsendung für die schwedische Sängerin frei. Neben einem Einspieler, der stark auf Loreens erste ESC-Teilnahme abhob, gab es einen Talk zum Erfolg in Liverpool. Danach sang Loreen natürlich auch „Tattoo“ in einer ruhigen, elektronischen Fassung. Und auch bei Brisant war sie am Donnerstag Thema.
Deutschland im Loreen-Fieber? Es scheint ganz so. In den Charts liegt sie mit ihrem ESC-Siegersong von Liverpool auf Platz 7. Und die Medien reißen sich um die 39-Jährige, so dass wir ihr Lied „Tattoo“ wohl noch sehr oft hören dürfen. Überraschenderweise war sie am Mittwoch zunächst in Mannheim bei den Radiosendern RPR1. und Radio Regenbogen zu Gast. Dort gab sie nicht nur ein Mini-Konzert mit ihren ESC-Beiträgen „Euphoria“ und Tattoo“ für zehn Hörer/innen. Sondern sie schlug in einem Interview vor, dass Deutschland Kraftwerk zum ESC schicken könne. Von dieser Band sei sie sehr inspiriert.
Am frühen Donnerstagmorgen stand Loreen dann mit ihren Musikern Markus und Paul bei Sven Lorig und Anna Planken vom ARD Morgenmagazin auf der Matte. Nach einem Einspieler folgte ein Interview (hier geht’s zum Mitschnitt in der ARD Mediathek), in dem Loreen sagte, dass sie nach dem großen Erfolg von Liverpool nicht in ein Loch gefallen sei. Sie fühle sich für den Erfolg dankbar, sei fast demütig. Schließlich habe sie sechs Monate an der Performance sehr hart gearbeitet und dafür gelebt. Da sei man froh, wenn es dann klappt.
Loreen – Tatto im ARD Morgenmagazin
Das Risiko, es ein zweites Mal beim ESC zu versuchen, habe sie aus verschiedenen Gründen auf sich genommen. Zunächst hatte sie sich in das Lied verliebt. Und als sie die Menschen um sich herum glücklich machte, dass sie sich vorstellen könne, den Titel beim Melodifestivalen bzw. ESC zu singen, da habe sie so viel positive Energie gespürt, dass sie ja gesagt habe: „Wenn ich so positive Vibes bekomme, dann mache ich das, auch wenn es verrückt ist.“
Erstaunlich gut informiert präsentierte sich Moderatorin Anna Planken mit der Einleitung zur ihrer nächsten Frage: „Die ESC-Familie ist einerseits kuschelig, auf der anderen Seite gnadenlos.“ Dabei ging es um die Plagiatsvorwürfe gegenüber Tattoo. Die Sängerin beantwortete das genauso professionell, wie man sie kennt. Sie habe versucht, sich auf die Menschen zu fokussieren, die ihr Gutes wollen und Liebe senden. Generell sei sie sehr gut dabei, das Negative auszuschalten.
Am Nachmittag widmete sich dann auch noch die ARD-Sendung Brisant der ESC-Siegerin (Foto unten). Dort war zu erfahren, dass diese nach dem Liverpool-Abenteuer erstmal eine Auszeit auf einer schwedischen Insel brauchte. Außerdem sagte sie, dass sie mit dem ESC-Zweitplatzierten Finnen Käärijä eine „authentische Verbindung“ habe. Er wäre wild – und sie liebe wild.

Neu war dann aber die Frage, ob Loreen bereits mit Johnny Logan gesprochen hätte. Die beiden sind die einzigen Künstler/innen, die den ESC bisher zweimal gewinnen konnten. Die Schwedin meinte darauf, dass er noch nicht angerufen habe, sie aber viele Fragen an ihn hätte. „Johnny, call me!“, war dann ihr entsprechendes Fazit.
Neben ihrer jetzigen PR-Tour begibt sich die ESC-Siegerin im Herbst auf Europa-Tournee. Dabei wird sie auch in Deutschland Station machen.
Wie gefällt Dir der Auftritt von Loreen im Morgenmagazin? Und freust Du Dich, dass sie auf ihrer PR-Tour so lange Station in Deutschland macht? Was würdest Du die Schweden fragen, wenn Du sie interviewen würdest? Lass uns gern Deine Meinung in den Kommentaren da.
Schade, dass in Deutschland zur PR die Acts immer irgendwie bei so altbackenen Sendern landen – nichtmal den „Sendern der jungen Welle“ oder wie es letztes Jahr im Vorentscheid hieß. In Frankreich habe ich dieses Jahr Promo Besuche bei zB NRJ von ESC Acts mitbekommen.
Wdr 2 glänzt wieder mit Nicht spielen von Loreen. Wie schaut das bei anderen Radios aus?
Ich weiß wirklich nicht, wer die Zielgruppe von WDR2 sein soll, kenne keinen, der/die den Sender gut findet, entsetzlich. Auf NDR2 hab ich Tattoo auch noch nicht gehört.
Auf Bayern 3 habe ich bisher leider nur einmal Tattoo gehört, nämlich am Sonntag nach dem ESC-Finale, ansonsten laufen mit aktuellem ESC-Bezug immer noch Rockstars und Snap aus dem letzten Jahr, sowie Maliks aktuelle Single Dreamer und unter dem Motto „Newcomer aus Bayern“ auch ab und zu Misfit von Lonley Spring aus dem deutschen Vorentscheid, worüber ich mich als jemand, der den Sender den Großteil seines Arbeitstages nebenbei hört, immer sehr freue.
Wir machen zu den Airplays der ESC-Songs in Kürze ein Update. Loreen ist in den Airplay-Charts auf Platz 70 eingestiegen.
@4porcelli
Ich kann dir die Fragen beantworten.😉
Offiziell richtet sich WDR 2 an die Zielgruppe 25-59 Jahre und wird laut der Media -Analyse 2023 l in NRW von etwa 3,2 Millionen täglich gehört.
@ESC1994 – da fühl ich mich nicht in der Zielgruppe, wie Du weißt. Ich kenn nur Leute, die den Schrott im Auto hören. Allgemein ist mir die Strategie des WDR ein Rätsel, Reichweite bis kurz vor Bremen, wenig zu bieten. Bizarrerweise ist deren 3. TV-Programm meiner Ansicht nach das beste.
@4porcelli
Na ja, du bist ja auch schon über 59 und daher ein klassischer WDR 4-Hörer. 😉
@ESC1994
Früher (zu meiner Kindheit) war WDR4 der typischen Schlagersender. Das muss sich aber mittlerweile geändert haben. Sie spielen mittlerweile wohl kaum noch deutschen Schlager, fahren wohl mittlerweile eher ein Programm wie SWR1 (also hauptsächlich ältere Rock/Popmusik). Hat, denke ich, wohl noch immer eine ältere Zielgruppe (so 45plus).
@ESC1994 -bitch, ganz so alt bin ich doch nicht but you can call me daddy. WRR4 ist inzwischen tatsächlich weniger schlimm als 2, keine Ahnung wer deren weichgespülten Schrott hört.
@Gaby
Ich weiß schon, die haben ab 2011 ihr Programm Stück für Stück geändert und den Schlager „entsorgt“, jetzt sind die ein klassischer Oldie-Sender mit Schwerpunkt 60-90er.
Es ist gerade so passend:
Electric Callboy ist morgen einer der Musikacts bei „Schlag den Star“ auf Prosieben. Zusammen mit The BossHoss (The BossHoss feat. Electric Callboy) werden sie einen Song performen. Wahrscheinlich „Nice But No“.
Der andere Musikact ist Nico Santos, welcher sich ja auch erst letzte Woche über den ESC geäußert hat (https://esc-kompakt.de/nico-santos-bei-3-nach-9-ueber-die-esc-scheu-deutscher-musiker-man-kann-nur-verlieren).
The BossHoss sind morgen nicht nur als Musikact bei „Schlag den Star“, sondern auch als Kandidaten, denn morgen gibt es „Schlag den Star“ zum ersten mal in der Team bzw. Duo-Version. Also zwei gegen zwei. The BossHoss spielen dann gegen die beiden Comedians Özcan Coşar und Bastian Bielendorfer.
Kraftwerk konnte ich vor ein paar Jahren mal auf dem Hurricane Festival live sehen. Warum das erwähnenswert ist: Ich habe in meinem Leben wirklich schon ein paar hundert Konzerte gesehen – aber nie wieder eines, bei dem über dem Publikum auch nur ansatzweise eine so flächendeckende und penetrante Gras-Wolke waberte. 😅
Ich fand den Auftritt von Loreen im MoMa richtig klasse.
Wir im Westen sind wirklich gestraft mit den WDR Radioprogrammen. Besonders schlimm ist in der Tat WDR 2. Ich bin froh das der WDR für den Vorentscheid nicht zuständig ist.
Gehört zum WDR aber nicht auch 1LIVE? Die find ich eigentlich ganz angenehm und „jung“ (unser MDR Pendant ist Sputnik, wirkt über die Jahre leider immer mehr kaputt gespart, viele News/Beiträge wiederholen sich nur usw).
Loreen ist in der zweiten Chartswoche noch auf 12, das finde ich beachtlich. Käärijä und Alessandra sind auch noch ganz gut dabei. LOTL in den Albumcharts auf 77, immerhin. Ich denke mit diesen Platzierungen kann man zufrieden sein.
in NRW gibt es ja mit NRW1 einen neuen bzw den ersten Konkurrenzsender für 1Live. Leider aber auch nur ein Formatradio (aber mit Zielrichtung ‚jüngeres Publikum‘) ohne irgendeine spezielle Handschrift ausser natürlich der Formatierung. Wird von der selben Gesellschaft betrieben, die auch die Regionalsenderkette Radio NRW als Dachgesellschaft betreibt.
Es war zu erwarten, dass uns die Radiosender ‚Tattoo‘ so richtig um die Ohren hauen werden. Warner Music hat das glaub ich auch gut vorbereitet. Es geht hier um sehr viel Geld. Radioabspielungen sind gerade in Deutschland äusserst ertragreich.