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ESC-Songcheck kompakt (6) – Schweden: „Move“ von The Mamas

The Mamas ESC 2020 Schweden Gewinnen Melodifestivalen Trophäe Move Eurovision Kuss

The Mamas gewannen das traditionsreiche Melodifestivalen 2020 in Schweden und lösten damit das Ticket nach Rotterdam – in der Theorie. Obwohl das Trio mit dem Song „Move“ als einer der Favoriten im Finale starteten, war ihr Sieg eine kleine Überraschung. Die Mamas konnten sich jedoch angepeitscht von der internationalen Jury und als Televotingsiegerinnen mit einem Punkt unterschied zur Zweitplatzierten Dotter die Krone aufsetzten. Es spielten sich daraufhin herzzerreißende Szenen in der Friends Arena ab: Niemand geringeres als John Lundvik überreichte den Frauen die Melodifestivalen-Trophäe, die er bei seiner Teilnahme beim ESC 2019 in Tel Aviv als Backround-Sängerinnen mit auf der Bühne hatte. Das Trio besteht aus Ashley Haynes, Loulou Lamotte und Dinah Yonas Manna, drei schwedisch-amerikanischen Soul- und Gospel-Sängerinnen.

Der Song

Die Siegerinnen treten auch auf musikalischer Ebene das Erbe Lundviks und seinem „Too late for love“ an. „Move“ ist eine Pop/Soul-Nummer mit Gospel-Einflüssen. Die stimmgewaltigen Mamas sind bei dem Lied essenziell: Nach der poppigen Strophe und dem Pre-Chorus, folgt ein hymnenartiger Refrain. Dies wiederholt sich bis zur Bridge und dem großen Gospel-Finale des Liedes.

Melodie und Text von „Move“ stammen zu gleichen Teilen von Melanie Wehbe, Patrik Jean und Herman Gardarfve. Bei dem Beitrag sind offensichtlich nur Trios am Werk. Die Botschaft des Liedes ist es, Mut zu fassen, wenn man eine schwere Zeit durchmacht oder durchgemacht hat. Die Mamas besingen, dass sie füreinander oder für die Person, der es gerade schlecht geht, da sein werden. „Es gibt keinen Berg, den ich nicht für dich bewegen würde“.

Der Check

Song: 3/5 Punkte
Stimme: 5/5 Punkte
Instant-Appeal: 4/5 Punkte
Optik: 4/5 Punkte

Benny: Die schwedischen Beiträge zu bewerten fällt mir immer etwas schwer, weil ich sie im Laufe der Saison viel zu oft gehört habe, um noch neutral zu sein. Auch „Move“ hat für mich im Verlauf des Mellos extrem gewonnen und sicherlich auch von der Schwäche anderer Beiträge profitiert. Der Song macht wahnsinnig Spaß und die Mamas sind klasse, dass der Refrain nur aus „Oh oh ohs“ und einer Textzeile besteht, finde ich etwas uninspiriert. 10 Punkte.

Berenike: Endlich einmal kein auf Sieg getrimmter Beitrag vom Reißbrett aus Schweden. Die Mamas wirken vollkommen authentisch auf der Bühne und versprühen eine phantastische Power. Da kann man gar nicht anders, als gute Laune beim Anschauen zu bekommen. 10 Punkte.

Douze Points: Pop-Gospel mit grandiosen Stimmen verfängt meistens beim nordwest-europäischen Publikum. Im Vergleich zum Original von John Lundvik fällt „Move“ dennoch ab, zumal auch die Inszenierung schwächer war. Dennoch immer noch weit über ESC-Schnitt. 8 Punkte.

Florian: Ich gebe zu, dass ich insgeheim immer noch Anna Bergendahl mit „Kingdom Come“ nachtrauere. Wie toll wäre das nur beim ESC gewesen…, wenn er nicht sowieso abgesagt worden wäre. Nun aber zu den Mamas: Stimmlich keine Einwände möglich, auch die Energie stimmt zwischen den drei starken Frauen. Die Botschaft ist inspirierend und authentisch rübergebracht. Und dennoch fehlt mir ein wenig das Flair, welches noch beim Auftritt von John Lundvik im vergangenen Jahr herrschte. Die Gospelelemente ergänzen sich zwar gut, aber insgesamt ist der Song dann durch seinen etwas eintönigen Refrain nicht so dynamisch, wie ich es mir erhofft hätte. Nichtsdestotrotz liefert Schweden erneut einen gut produzierten Song mit drei sehr authentischen und stimmgewaltigen Damen – dafür 7 Punkte.

Manu: „Move“ ist für mich ein Lied, das erst live zum Leben erweckt wird. Das Lied ist keine Party, aber bringt mich immerhin zum Lächeln. Und so unspektakulär der Refrain ist, so frisst er sich doch in meinen Kopf. Trotzdem, da wäre einiges mehr drin gewesen – 5 Punkte.

Max: Solide Soul-Nummer der Mamas, nur leider bietet sie nicht wirklich etwas Neues, schon gar nicht im Vergleich zum letztjährigen schwedischen Beitrag. Aber die Mamas sind natürlich stimmgewaltig, liefern eine gehörige Portion Charisma und weh tut „Move auch niemanden. Von mir gibt es 6 Punkte.

Peter: Wenn ich eine Lieblingssängerin habe, dann ist das Loleatta Holloway. The Mamas sind die schwedische Neuzeit-Adaption vom Salsoul Orchestra, gay-friendly, soulig, kumpelig-sympathisch. Klar, der Song hat nicht die Qualität des Outputs von Vincent Montana, Dan Hartman oder Arthur Baker und ist – sagen wir mal – nicht sonderlich innovativ, aber dafür maximal eingängig und mit kraftvollem Chorus veredelt. 12 Punkte.

Gesamtpunktzahl: 58/84 Punkte

Beim ESC-kompakt-Index landet „Move“ auf Platz 10 von 41.

Wie hätte der schwedische Beitrag "Move" von The Mamas abgeschnitten?

  • Platz 6-10 (47%, 144 Votes)
  • Platz 11-15 (27%, 83 Votes)
  • Top 5 (13%, 40 Votes)
  • Platz 16-20 (6%, 20 Votes)
  • Wäre im Halbfinale hängen geblieben (6%, 17 Votes)
  • Platz 21-26 (2%, 5 Votes)

Total Voters: 309

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Bisher erschienene Songchecks:
(1) Australien: „Don’t Break Me“ von Montaigne
(2) Irland: „Story Of My Life“ von Lesley Roy
(3) Litauen: „On Fire“ von THE ROOP
(4) Nordmazedonien: „You“ von Vasil
(5) Russland: „UNO“ von Little Big


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