Frankreich: Tom Leeb veröffentlicht offizielles Video zum Revamp von „Mon Alliée (The Best In Me)“

Bereits vor gut drei Wochen haben wir berichtet, dass es eine neue Version des französischen Beitrags für den Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam gibt. Nun hat der für dieses Jahr vorgesehene französische Künstler Tom Leeb das bestätigt und das Lied zusammen mit einem neu gefilmten Video veröffentlicht: Aus „The Best In Me“ wurde „Mon Alliée (The Best In Me)“.

Tom Leeb ist in dieser Version viel mehr bei sich: ein bisschen verträumt und verletzlich sitzt er mit seiner Akustik-Gitarre auf einem Hocker in einem leeren Theater und singt seinen Song, der jetzt nicht nur deutlich reduzierter instrumentiert ist, sondern auch einen deutlich höheren Französisch-Anteil besitzt.

Doch auch wenn die neue Variante des Songs nun besser zum sonstigen Œuvre des Franzosen passt, so ist es doch zumindest in den Augen des Autors dieser Zeilen eine Verschlimmbesserung, ein Kompromiss, der letztlich nichts bringt. Denn natürlich bleibt der eigentliche Aufbau und die Melodieführung des Songs erhalten. Und zur sehr klassischen Musikführung von Thomas G:son und Peter Boström passt nun auch mal eine klassisch-übertriebene Instrumentierung (und Inszenierung, gern mit Eiffelturm).

Letztlich ist es ja auch genau diese Kombination gewesen, die den Autor dazu bewogen hat, den Song als gnadenlos unterschätzt einzuordnen. Denn bisher war das Paket für Außenstehende, die Tom Leeb nicht weiter künstlerisch kennen und ihn nur als durchaus ansehnlichen Charmeur mit erkälteter Stimme wahrnehmen, rund. Nun ist letztlich die Sahne von der Torte genommen worden und das, was man jetzt sieht bzw. hört, ist dann halt nicht mehr als kalorienreiche Hausmannskost, die man auch durch ein paar mehr Zeilen auf Französisch nicht schönsingen kann.

Die Verantwortlichen vom französischen Fernsehen, die meinten, dass der Song „The Best In Me“ in der ursprünglichen Fassung süchtig machen würde, werden das jetzt erst recht nicht mehr erleben. Letztlich kommt die Absage des ESC in Rotterdam für sie ganz günstig. Ihnen bleibt eine schwache Platzierung für einen verschlimmbesserten Song erspart.


24 Kommentare

    • Das Lied beweist, das die schwedischen Songschreiber Thomas G:son und Peter Boström ihre Zeit hatten. Jeder Komponist bzw. Texter wie Ralph Siegel, Paul Curtis, Philip Kirkirow etc. haben ihren Zenith längst erreicht, aber schafften ihren Absprung nicht rechtzeitig.

    • Horrible. Fils a Papa. Fait de la place au une autre au un autre talent. France pourrait faire dernier. Bravo ça mérite pas plus.

  1. 12 Punkte für Douze Points! Ich sehe es ganz genauso. Diese Version ist wirklich grottenlangweilig, die andere Version hatte immerhin noch einen schön dick aufgetragenen kitschig-poppigen Faktor. C‘est dommage!

  2. Ich muss ja gestehen das ich es am Anfang echt schlimm fand , so billg wie es ist . Aber solangsam gefällt mir das und immer wenn ich es im Radio( ESC RADIO) höre , mach ich es lauter . Ein Grower bei mir .

  3. Ich finde die Atmosphäre viel schöner als da auf dem Eiffelturm. Und das, obwohl ich sonst auch gerne für „viel Show“ zu haben bin, aber zu diesem Song passt das sehr gut, so ruhig.
    Aber der Revamp hat mir meine Lieblingszeile weggenommen 🙁 „You are the best in me. You’re making it all complete“. Das fand ich so toll mit dem complete am Ende, ein richtiger Ohrwurm. Jetzt kommt da eine französische Zeile, ich singe trotzdem das Englische mit und denke mir jedes Mal, dass es sich einfach falsch anhört an dieser Stelle. Gewöhnung. Aber das hätten viele der Zuschauer bzw. Voter im Mai ja gar nicht mitbekommen.
    Nächstes Jahr trotzdem ein besserer Song, bitte!

  4. Ich hatte mit der Umbenennung erhofft, dass die neue Version den englischen Refrain gänzlich streicht.
    Leider ist dem nicht so. Das war neben der schmalzigen Inszenierung der größte Kritikpunkt für mich. Die Franzosen sind doch sonst so stolz auf Ihre Sprache. Da hätte es eine einzige englische Zeile für den ESC nicht gebraucht. So ist es jetzt kaum anders, als das Original und kann weiterhin weg. Langweilig.

  5. toller song, tolle stimme, tolles video. ich hatte beim ersten hören gänsehaut! das wären meine 12 punkte dieses jahr gewesen.

  6. Sorry Douze, aber ein Hundehaufen bleibt auch wenn er golden angemalt wurde ein Hundehaufen!! Mag den Song immer noch nicht!!

  7. Huch, ich habe einen Ohrwurm!!! Fand ich den Song bisher eher so la la, entwickelt er sich langsam aber sicher zu einem meiner Lieblingslieder der Saison.

  8. Braucht keiner; Tom sollte lieber zusammen mit den Lautner Bros. Unterhaltungsfilme machen.

  9. Das Original hatte ein bisschen von diesem überlebensgroßen „Cheese“, dem ich zu Song-Contest-Zeiten etwas abgewinnen kann, wenn auch nicht besonders viel. Jetzt ist es ein trauter Käsefondue-Abend mit fingiertem Feuerschein aus dem Elektrokamin.
    Schade, kann leider nicht kommen, habe schon war vor 😉

  10. Der Autor bringt es auf den Punkt. Diejenigen, die sich am klebrigen Hochzeitswalzercharakter des Liedes stören (gestört hätten im Mai) finden (fänden) diese Version wohl erträglicher, würden aber auch sie nicht beim ESC mit ihrer Stimme unterstützen. Dafür wäre der potentiellen Wählerschaft der „selling point“, die genannte „Sahne auf der Torte“, genommen worden. Manchmal lohnt es eben auch gegen Kritik standhaft zu bleiben.

  11. Ich muss ganz ehrlich sagen hier ist weniger mehr. Hier reichen mir allein Tom und seine Gitarre um den Song zu mögen ja nachdem ich ihn am Anfang schlimm fand liebe ich ihn mittlerweile. Einzige Kritik habe ich auch bei der englischen Zeile, die ich störend finde. Ich wünsche mir das er nächstes Jahr wiederkommt mit Gitarre und komplett französisch mit einem starken neuen Song.

  12. Optimal wäre: Alles auf französisch und orchestral instrumentiert, dann wär’s ein wunderbarer klassischer Grand-Prix-Titel!

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