Griechenland: Weder eine Jury noch das Publikum wählt den ESC-Beitrag für Marina Satti aus

Bild: Instagram @marina_satti

Schon der letzte ESC-Auswahlprozess des griechischen Senders ERT war ziemlich chaotisch. Bahnt sich da in Griechenland etwa ein ähnliches Prozedere für 2024 an? Nein! Auch wenn es in den letzten Tagen verschiedene Gerüchte zur Auswahl des Songs von Marina Satti gab, hat die Verwirrung nun ein frühes Ende gefunden. Marina und ihr Team sollen alleinige Entscheidungsgewalt über den Beitrag für Malmö haben.

Jetzt ist verraten worden: ein Auswahlprozess wie in diesem Jahr, als zwei Komitees zum Einsatz kamen, wird es nicht noch einmal geben. Auch die Gerüchte zu einem öffentlichen Vorentscheid sind mittlerweile im Keim erstickt worden, da das Budget des Senders ERT keine Auswahlshow für 2024 ermöglicht.

Stattdessen soll die intern gewählte Vertreterin für Malmö, Marina Satti, selbst gemeinsam mit ihrem Team bzw. Management entscheiden dürfen, welche Nummer sie beim ESC 2024 präsentieren wird. Schon jetzt wird diese Entscheidung von vielen griechischen Fans begrüßt. Immerhin hat die Sängerin einen sehr individuellen Style, der nicht extra für den ESC verändert werden sollte. Das sieht Marina selbst anscheinend auch so. In einem Interview mit Studio 4 sagt sie jetzt, dass sie auch in Malmö ihren bisherigen modernen und eigenwilligen Stil authentisch präsentieren möchte:

„Ich möchte, dass mein Projekt zeitgemäß ist [und dass es] meine Generation und das „neue“ Griechenland repräsentiert, jenseits der Stereotypen, die die Europäer:innen über uns haben. Aber ich will auch, dass es relevant ist, damit sie tanzen und sich damit identifizieren können.“

 

Das alles klingt, als bekommen wir eine Uptempo-Nummer aus Griechenland präsentiert, nach der jetzt Ausschau gehalten wird. Noch bis zum 1. Dezember können sich Songwriter:innen mit ihrem Beitrag für Marina beim Sender ERT bewerben. Bislang seien über 50 Songs eingegangen, die teilweise „sehr stark“ klingen. In griechischen Medien wird zudem vermutet, Marinas Song für den ESC werde – zumindest teilweise – auf griechisch gesungen.

Marina Satti hat zudem verraten, dass ihr Bruder der erste Mensch gewesen sei, dem sie von ihrer ESC-Teilnahme berichtet hat. Ihr absoluter Lieblingssong aus dem Wettbewerb ist „Soldi“ von Mahmood, der 2019 den zweiten Platz für Italien holte.

Im vergangenen Jahr hat sich ERT mit der Auswahlmethode für Liverpool selbst ins Bein geschossen. Eine Fanjury und ein internes Auswahlkomitee bestimmten zusammen den ESC-Beitrag 2023. Anstatt die Meinung der Fans höher zu gewichten, sorgte am Ende die gute Bewertung des internen Komitees für einen Sieg von Victor Vernicos. In Liverpool schied er eindeutig im Halbfinale aus.

Im internen Rennen befand sich auch der Song „Liar“ von Melissa Mantzoukis, der von der Fanjury am besten bewertet wurde. Die ehemalige DSDS-Finalistin reichte daraufhin Klage gegen diese Entscheidung ein. Für 2024 soll sich Melissa beim NDR für den deutschen Vorentscheid beworben haben.

Was für eine Nummer wünschst Du Dir aus Griechenland? Denkst Du, Marina Satti schafft es in Malmö ins Finale? Lass uns Deine Meinung gerne da.


15 Kommentare

  1. Marina hat bislang nicht auf Englisch gesungen und es wäre auch nicht authentisch von ihr, es beim ESC zu tun. Sie scheint ihrem herkömmlichen Stil treu zu bleiben und es ist an sich gegen „Uptempo“ einzuwenden, wenn es sich nicht wie „Fuego“ und Co. anhört. Möglicherweise steuert sie eine Eigenkomposition zum Wettbewerb teil.

  2. Ich denke mal, daß uns zumindest für Griechenland die Spezialisten für Reißbrettkompositionen wie Kontopoulos erspart bleiben.

  3. Ich mag Marinas Stimme sehr. Die griechische Sprache liebe ich, muss also sein! Die Songs im Video finde ich alle super. Von mir gibt es Anrufe! 👍

  4. Das ist die richtige Entscheidung von ERT! Wenn eine bereits etablierte Sängerin -und das ist Marina Satti- ein festes Team um sich herum hat mit welchem sie bisher erfolgreich zusammengearbeitet hat, dann soltle man da auch nicht von außen mit einem Song, welcher nicht von Marina und ihrem Team augewählt worden ist, hinein grätschen.

    • Ganz genau so ist es ! Ich bin mir eh sicher, daß Marina bereits vor der Entscheidung vom griechischen Fernsehen einige Songs in der Schublade hatte und sich jetzt die Zeit nimmt, was denn am besten passen könnte.

  5. Das gefällt mir sehr gut. Erwarte diesmal aus Griechenland mal was ganz Besonderes. Sie konnten mich ja in den letzten Jahren ganz selten begeistern, der letzte Song der mir richtig gut gefallen hat, war 2018. Aber jetzt bin ich voller Vorfreude.😊

  6. Also wohl kein Kontopoulos für GR, das ist sehr beruhigend. Der Typ gehört für mich zu den Unpersonen im ESC-Zirkus. Sein Liedchen 2017 für Demy war erschreckend billig, da durfte eine Sängerin nicht tun, was sie wollte. Insofern hat ERT dazugelernt, gut so !

  7. Was sind eigentlich Eure Favoriten aus Hellas ?

    Bei mir sind es 1976, 1979, 1981, 1991, 1992, 1995, 1997, 2001, 2010 und 2013.

    Ganz schwach sind 1987, 1988, 1990, 2002, 2003, 2015, 2016, 2017 und 2019.

    • (1978) Tania Tsanaklidou mit „Charlie Chaplin“:
      Irgendwie so herrlich chaotisch aber trotzdem wahnsinnig strukturiert mit einer tollen Melodie.

      (2013) Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis mit „Alcohol ist free“:
      Endlich mal keine jungen griechischen Sexsymbole, sondern ganz normale Menschen, die einfach nur gute Laune verbreiten wollen. Mit dem Song bekommt man das auch hin.

      (2018): Yianna Terzi mit „Oniro mou“:
      So ein mythisch-griechisches Lebensgefühl hat es beim ESC noch nie gegeben.

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