Nach Norsk Melodi Grand Prix: Sind zweistufige Vorentscheidverfahren unfair?

Am Ende trennten die Erst- und die Zweitplatzierte exakt 5.678 Stimmen oder 1,44 Prozentpunkte. Erst mit den letzten Stimmen aus Ostnorwegen konnte Ulrikke Brandstorp ihrer Favoritenrolle beim Finale des Norsk Melodi Grand Prix (MGP) gerecht werden und die Trondheimer Lokalmatadorin Kristin Husøy auf Platz 2 verweisen (Aufmacherbild).

Mit dieser Künstler-Konstellation im Gullfinale hatten wohl die wenigsten gerechnet. Ulrikke war eine der fünf Vorabqualifizierten für das Finale, eine bekannte Künstlerin, die auch im MGP-Vorfeld für ihre Teilnahme getrommelt hatte. Sie war unter den besten Vieren oder gar besten Zweien erwartet worden. Aber Kristin Husøy sahen auch von den ESC-kompakt-Leser/innen nur 6% vorn. Sie war in der Mittelnorwegen-Vorrunde des MGP quasi als No-Name gestartet und hatte sich gegen drei Wettbewerber durchgesetzt und so ihren Startplatz im Finale erkämpft. Doch das hatten vier weitere Halbfinal-Teilnehmer auch.

Kristin Husøy – Pray For Me beim MGP-Finale in Trondheim

Das Gullfinale war aber nicht die einzige Überraschung beim großen MGP-Finale, das am Samstagabend im Trondheimer Spektrum ausgetragen wurde. Von den fünf für das Finale vorab gesetzten Beiträgen schaffte es nur einer – die spätere, sehr knappe Siegerin Ulrikke – überhaupt in die zweite Runde. Die vier anderen blieben auf der Strecke. Darunter so große und bekannte Namen wie die Solli-Tangen-Brüder und Tone Damli.

Für sie war schon nach der ersten Abstimmungsrunde Schluss. Nun muss man dazu sagen, dass hier aufgrund von technischen Fehlern nur die Wertung von 30 Juroren zum Tragen kam. Diese sollen aber nach Angaben des norwegischen Fernsehens einigermaßen repräsentativ zusammengesetzt gewesen sein. Aber trotzdem: drei von fünf Halbfinal-Siegern weiter (darunter das durchaus schlicht-gefällige „I Am Gay“), von den gesetzten nur einer. Was für eine Enttäuschung.

Dabei ist sehr gut vorstellbar, dass die für norwegische Verhältnisse großen Namen womöglich nur für die Vorentscheidung zugesagt haben, wenn sie sich nicht in einem Halbfinale qualifizieren müssen, wo sie dann womöglich gegen einen Newcomer rausfliegen würden. Der NDR würde in diesem Zusammen von „verbrannten“ Künstlern für die weitere Zusammenarbeit sprechen. Denn die so Gescheiterten würden es unter Umständen nicht noch einmal beim MGP versuchen.

Nun erfolgte die Hinrichtung der vorabqualifizierten Stars – mit ihren zum Teil wirklich nur durchschnittlichen Songs – jedoch erst im Finale vor den Augen des versammelten norwegischen Volkes. Ist das nicht eigentlich noch schlimmer, als dann lieber schon in der Vorrunde das Rennen zu verlassen?

Wie auch immer: Die Vorgänge in Norwegen weisen erstaunliche Parallelen zu den deutschen Vorentscheidungen 2014 und 2015 auf. Im Jahr 2014 hatten Elaiza zunächst das nur im dritten Programm des NDR übertragene Clubkonzert gewonnen. Im deutschen Finale setzten sie sich dann aber gegen große und bekannt Namen wie Madeline Juno, Santiano und Unheilig durch. In Kopenhagen reichte das für einen 18. Platz. 

Elaiza – Is It Right beim Clubkonzert 2014

Ein Jahr später zog mit Ann Sophie wieder die Gewinnerin des Clubkonzerts in das Superfinale des deutschen Vorentscheids ein. Dort unterlag sie zwar dem haushoch überlegenen Andreas Kümmert. Aufgrund seines Abdankens wurde letztlich aber doch Ann Sophie nach Wien geschickt und landete dort auf dem letzten Platz. 

Ann Sophie – Black Smoke beim deutschen Vorentscheid

Ist das alles nur Zufall oder schaffen die „Katzentisch“-Vorrunden wie jetzt in Norwegen und seinerzeit in Deutschland einen David-gegen-Goliath-Komplex, bei dem die Zuschauer nur zu gern die Welt auf den Kopf stellen wollen und für den vermeintlich Schwächeren anrufen? Oder sind die Songs der No-Names einfach doch so viel besser gewesen? Ist das zweistufige Verfahren von Vorrunden-Siegern und Vorabqualifizierten unfair – lustigerweise genau in der anderen Richtung, als man es erwarten würde?

Woran es auch liegen mag: Die Ergebnisse besagen eigentlich, dass von Anfang an alle Teilnehmer an einer Vorentscheidung mit gleichen Mitteln kämpfen müssten, damit man tatsächlich den besten Song/Beitrag ermitteln kann. Letztlich bestätigt sich das auch beim Blick auf Schweden oder ins Baltikum, wo das ja auch so gehandhabt wird. Natürlich kann dort auch mal ein großer Act (in einem Halbfinale) unterliegen. Das tut sicher weh (Carola und Charlotte Perrelli können im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen), er/sie kann aber mit erhobenem Kopf aus dem Rennen gehen.

Dieses Vorgehen, bei dem Profis und No-Names von Anfang an in einen Topf geworfen werden, mag die Rekrutierung von bekannten Acts erschweren. Aber letztlich ist es für alle Beteiligten besser, ehrlicher – und am Ende auch für das Abschneiden beim ESC das aussichtsreichere Verfahren. 

Seht Ihr das ähnlich – oder ganz anders? Diskutiert gern unter diesem Beitrag.


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39 Comments
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Tobiz
Mitglied
4 Jahre zuvor

Ich finde es nur doof, dass die Vorqualfizierte fast durch die Bank weg schlecht gewesen sind und in den Halbfinalen einige Perlen verloren gegangen sind.

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Ich bin eigentlich auch gegen so ein Superfinale, eben, weil viele Zuschauer nicht FÜR einen Song stimmen, sondern eher GEGEN den Konkurrenzsong bzw. -künstler. Wobei ich mit dem Ergebnis in Norwegen hochzufrieden bin.
Ich halte Ulrikke international durchaus für konkurrenzfähig.

Nils
Nils
4 Jahre zuvor

Das Problem des MGP im diesem Jahr war einfach, dass das Voting nicht geklappt hat. Normalerweise ist es so, dass die Zuschauer für ihre Favoriten anrufen konnten. Aber das es jetzt eine Jury gab, konnten Lieder ,,verhindert werden“, sodass z.B. Akuvi bei einem Jury Mitglied 1. war, bei einem anderem letzter.
Dieses (unbewusste) Verhindern der Songs wäre durch Zuschauerabstimmung nicht möglich gewesen, da man nur Für ein Lied und nicht gegen ein Lied stimmen kann.

Deswegen ist es auch falsch zu sagen, dass das Ergebnis repräsentativ sein kann, da der Voting-Prozess komplett anders war. Zuschauer erstellen kein Ranking.

Festivalknüller
Festivalknüller
4 Jahre zuvor

Ich denke, man kann das deutsche und norwegische Verfahren nicht gleichsetzen oder vermengen. Die Umstände sind zu verschieden.
Im Falle von Elaiza und Ann Sophie traf es zu, dass der unbekannte Kandidat in der VE weit kam.
Beim diesjährigen norwegischen MGP lag das Durchwinken der unbekannten Kandidaten wohl eher an der Back Up – Jury , die nur die Audioclips bewerteten.

Andi
Andi
4 Jahre zuvor

Waren überhaupt die gesetzten Finalisten Stars in Norwegen? Oder ist es auch nicht anders wie bei uns? Sprich, etablierte und erfolgreiche Interpreten in Norwegen nehmen auch nicht am Vorentscheid teil???

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
4 Jahre zuvor

Elaiza war ja der Vorentscheid wo es in jeder Runde einen anderen Sieger gegeben haben soll und Elaiza dann (auch) deshalb gewonnen haben, weil Unheilig eben nicht ganz unumstritten war.

Ich habe in irgendwelchen Kommentaren letztens irgendwo die These gelesen, dass wer sich nicht gegen 10 (beispielsweise) andere Konkurrenten durchsetzen kann, sich auch nicht gegen 25 durchsetzen können wird. Da ist schon irgendwie etwas dran. Der ESC wird nicht im Duellverfahren ausgetragen und im Finale nicht über mehrere Runden, auch kann man kein Underdog-Momentum kreieren. Das sollte man bei einem Vorentscheid eigentlich berücksichtigen.

Und ja, ich bin der Meinung, dass Santiano mit Fiddler on the deck (die mutmaßlichen Sieger der ersten Runde) einen besseren Platz geholt hätten als Elaiza, wenn man die (nationalen) Erfolge von Rasmussen und Rein Alexander bedenkt. Selbst der Piratenfasching von Lettland ist 2008 sechster im Semi und 12 im Finale geworden.

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor
Reply to  Porsteinn

Sehe ich auch so: Santiano haben mir mit „Fiddler on the deck“ gut gefallen, und sie waren (neben MarieMarie) meine Favoriten in der VE 2014. War aber (leider) für mich klar, dass sie die VE nicht gewinnen werden, da sie doch einige entschiedene Gegner hatten. Schade.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
4 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Ja, MarieMarie gegen Santiano in der letzten Runde, das wäre natürlich Hammer gewesen.

Andi
Andi
4 Jahre zuvor

Ich glaube schon das Zuschauer Newcomer den Sieg mehr gönnen. Anders ist das erfolgreiche Abschneiden von Elaiza und Ann Sophie kaum zu erklären. Wobei das Lied von Elaiza wirklich sehr schön ist.

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor
Reply to  Andi

„Is it right“ war schon ein guter Song, meiner Meinung nach. Ich habe es den Mädels auch gegönnt, aber die Inszenierung war dermassen schlecht…Na ja, konnte nur schief gehen.

Flo
Flo
4 Jahre zuvor

Generell finde ich immer Duelle blöd… Das war ja in den Vorrunden in Norwegen auch schon so oder beim Andra Chansen in Schweden… Da wird wirklich immer eher gegen was gevotet als für was… Wenn schon zweistufige Entscheidungen, dann eine zweite Runde mit 3 Teilnehmern, so verteilt es sich besser… Wäre wohl auch in Norwegen am Samstag besser gewesen…

Andi
Andi
4 Jahre zuvor

Ja da ist auf den NDR Verlass. Mit Elaiza war ein starker Act nun im Finale. Also was kann man tun um ein gutes Ergebnis zu verhindern? Die Karnevalskanone mit Luftschlangen musste her…..😉

4porcelli - Hate me & crave me, beg me & slave me
Reply to  Andi

Der Startplatz zwischen Conchita und Sanna war auch nicht gerade hilfreich.

Andi
4 Jahre zuvor

Seh ich komplett anders. Ein gutes Lied und ein guter Künstler setzen sich beim ESC auch dann durch, wenn sie „nur“ intern nominiert wurden.

Topstars kriegt man in eine Show halt nur, wenn man bestimmte Zugeständnisse macht. Wobei hier ja auch nur darüber spekuliert wird, ob die in Norwegen Gesetzten wirklich sagten, dass sie fürs Finale gesetzt sein wollen, sonst würden sie gar nicht erst mitmachen.

Jastus
Mitglied
4 Jahre zuvor

Ich finde es prinzipiell seltsam, wenn einige Künstler vorab im Finale gesetzt sind und andere erst durch eine Vor-Vorentscheidung kommen müssen. Der Faktor, dass der gesetzte Finalist sich durch weniger Konkurrenten durchsetzen muss, ist dabei nur eine Seite der Medaille.
Andersrum finde ich nämlich, dass sich der gesetzte Finalist auch einem Nachteil aussetzt: Der Song wird im Finale erstmalig gehört, während die Halbfinal-Lieder schon mind. ein zweites Mal gehört werden. Ich finde, dass man das nicht unterschätzen sollte. Wie oft kommt es vor, dass man einen Song erst beim zweiten oder dritten Durchlauf zu schätzen lernt? Die Hook greift dann vielleicht vielmehr. Der Wiedererkennungswert ist dann einfach größer.
Ich bin darum auch schon lange dafür, dass beim ESC selbst auch die Big 5+Gastgeberlang schon in den Halbfinals auftreten und nicht nur -wie bislang- so ein kleiner Songschnippsel präsentiert wird. Jeweils dann drei pro Halbfinale. Von mir aus können die Big 5 ja nach wie vor fürs Finale gesetzt sein und deswegen außer Konkurrenz (z.B. als Pausenact) auftreten. Aber so würden alle Finallieder am ESC-Abend zum zweiten Mal gehört werden.

ESCFan2009
ESCFan2009
4 Jahre zuvor
Reply to  Jastus

„Der Song wird im Finale erstmalig gehört, während die Halbfinal-Lieder schon mind. ein zweites Mal gehört werden.“
Das gab es aber für Norwegen nicht in so großem Maße: Jeder Vorab-Qualifizierte ist in einem Halbfinale aufgetreten und zwar die vollen 3 Minuten 😀 Dafür hat man den Gewinner eines Semis dann aufgrund des Duellmodus schon zweimal gehört, okay, also praktisch 2:1 praktisch. Aber für die Finalentscheidung dürfte das weniger Impact gehabt haben.
Daran anschließend ein Gedanke von mir zum Zeitpunkt: Werden Beiträge aus dem 1. Halbfinale im Finale besser rezipiert als aus dem 5., weil die „Schönhörphase“ länger dauert? Im Fall der norwegischen Jury-Entscheidung ist das jetzt schwer zu sagen. Raylee kam aus HF 1, Ulrikke wurde in HF 4 vorgestellt, glaube ich. Kristin kam aus 3. Liza aus 5. Also eigentlich eher nicht, aber wie gesagt, Jury-Faktor mit drin.

Anmey
Anmey
4 Jahre zuvor

Ich habe schon mehrfach gesagt, dass ich dieses System mit den vorqualifizierten Songs für sinnlos halte, zumindest wenn sie (wie in diesem Fall) nicht wesentlich besser sind als die Beiträge aus den Semis. Entscheidend war natürlich am Samstag auch die Geschichte mit der Backup-Jury, die nur die Studioversionen bewertet hat.

Den Vergleich mit Deutschland 2014, als ja in der zweiten Runde andere Songs gesungen wurden als in der ersten, finde ich auch deshalb nur begrenzt sinnvoll, zumal ja in Norwegen letztlich eine von den Vorqualifizierten gewonnen hat. Aber natürlich bergen Finalduelle immer das Risiko von Anti-Votings. Auch Superfinale mit drei Songs können problematisch sein, wenn zwei von ihnen sich gegenseitig die Stimmen wegnehmen (bestes Beispiel Dänemark 2016). Letztlich glaube ich aber schon, dass sich die beliebtesten Songs am Ende meist durchsetzen.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
4 Jahre zuvor

Ich bin bei diesem Thema sehr konservativ: Am liebsten mag ich traditionelle Vorentscheide ohne unnötigen Schnickschnack wie internationale Jurys oder Duelle.
Und Kristin Husøy war in Norwegen meine haushohe Favoritin. 🙂

RichardEsc13
RichardEsc13
4 Jahre zuvor

Ich kann nur eins sagen.

Gerechtigkeit für Rein Alexander!

Rainer 1
4 Jahre zuvor

Ich glaube, es ist noch viel einfacher. Die allermeisten songs wirken beim zweiten mal hören viel besser. Der schönhöreffekt setzt nähmlich erstaunlich schnell ein. Ich würde sogar behaupten, dass es für die big-5 ein grosser nachteil ist, nur einmal singen zu dürfen.

Jastus
Mitglied
4 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Meine Rede! Genau!

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor
Reply to  Jastus

Jastus, ich wollte Dir schon oben bei Deinem ausführlichen Beitrag zustimmen, jetzt gibt’s die Zustimmung hier für Dich und damit auch für Rainer 1 🙂

Nils
Nils
4 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Das stimmt wirklich. Frankreich war gestern noch total schlecht, heute würde ich schon mit ist so lala oder gefällt mir gut stimmen

Klaus
Klaus
4 Jahre zuvor

Man kann es so oder so drehen irgendwas oder irgendwer wird immer auf der Strecke bleiben.
Das selbe gilt für die Big5 von mir aus gehört das schon längst überarbeitete.

(Schla-)Wenzel Waschbär - dont play me like a pingpong
(Schla-)Wenzel Waschbär - dont play me like a pingpong
4 Jahre zuvor

Also ich finde zu viele Runden nicht hilfreich. Für meinen Geschmack reichen zwei Runden. Allerdings finde ich eine Stichwahl zwischen den beiden mit den meisten Stimmen durchaus sinnvoll, weil die Leute, die zuvor für Platz 3 bis X gestimmt haben, nicht notwendigerweise als „zweite Wahl“ den Bestplatzierten der 1. Runde wählen würden. Das ist auch umso wichtiger, je enger es zwischen Platz 1 und Platz 2 ist.

Auf jeden Fall sollte meiner Meinung nach aber jeder Kandidat die gleichen Chancen/Bedingungen haben, unabhängig von der Bekanntheit. Einfach weil das am fairsten ist und letztendlich nach Song und nicht nach Bekanntheit gewählt werden sollte.

Klaus
Klaus
4 Jahre zuvor

Stimmt, genau sie zahlen zwar mehr Geld haben aber viele Nachteile

lasse braun
lasse braun
4 Jahre zuvor

elaiza sind damals mit selbst komponierter musik an den start gegangen und konnten dann etwas überraschend gewinnen – das war mal was erfrischend neues aus deutschen landen und vergleiche mit der norwegischen? frauenkombo inkl. riesenbalalaika hinken eh.
das war im prinzip genau so ein act wie lilly among the clouds oder z.b. mariemarie auch von 2014.
handgemachte eigene musik,bei elaiza mit osteuropäischen folkloreelementen.
hat dann nicht ganz so gut geklappt aber z.b. die briten hatten ausnahmsweise mal was brauchbares am start (children of the universe + hoch vorgewettet) und sind auch nur 17. geworden.oder nehmt die polen,die haben von den jurys prügel bekommen = 14. weil leicht angedeutete heteroerotik ja mal gar nicht geht.
umgekehrt ist das natürlich kein thema. 😀
einige hier bauen m.e. jedes jahr einen viel zu hohen erwartungsdruck auf.
—-
zu norwegen.
ich glaube nicht,daß das onlinevoting im ergebnis identisch gewesen wäre,von daher ist das eine farce.
ich glaube aber nicht,daß der wettbewerb noch anulliert wird – das wird niemanden interessieren weil am ende ja der wunschkandidat erwartungsgemäß gewonnen hat.

stefanohh
stefanohh
4 Jahre zuvor

In Slowenien wurden in einigen Jahren die beiden Superfinalisten von der Jury entschieden, das hatte einen bitteren Beigeschmack.

Bobby
Mitglied
Bobby
4 Jahre zuvor

Der ESC ist nun mal kein Sportwettbewerb das macht das Thema so schwierig. Beim Liederwettbewerb können viele verschiedene Dinge ausschlaggebend sein Deshalb gibt es auch kein Erfolgsrezept für den garantierten Gewinnersong. Manchmal braucht es eben auch ein bisschen Glück

Bernhard
Bernhard
4 Jahre zuvor

Zur Notfall-Jury in der ersten Final-Runde:

> Ich gehe mal davon aus, dass diese NICHT auf Basis der Studioversionen (wie einige hier behaupten), sondern auf Basis der Auftritte in den Semis abgestimmt hat.

> Ich gehe zudem davon aus, dass Ulrikke auch von den Zuschauern mindestens auf Platz 4 gewählt worden wäre, so dass sie auch ohne die Panne ins gullfinale eingezogen wäre. Mit ihr waren dann vermutlich andere Lieder weiter gekommen – gewonnen hätte sie aber wohl auch.

ESCFan2009
ESCFan2009
4 Jahre zuvor
Reply to  Bernhard

Es war die Studioversion 😀 Zitat Stig Karlsen, Pressekonferenz NRK Sonntag:
„The jury of 30 is a jury of people with a good spread in age and geography. The artists were also informed that this assessment was done on the basis of the studio recordings. (…) They do not work with TV, they do not work in NRK and have nothing to do with the music industry. It is a neutral jury with TV viewers, who do not relate to TV or the music industry.“
(https://wiwibloggs.com/2020/02/16/melodi-grand-prix-2020-online-voting-crash-back-up-jury-criticism/250021/)

ANDi
ANDi
4 Jahre zuvor
Reply to  ESCFan2009

Ich bin tatsächlich fassungslos. Was für eine respektlose Entscheidung gegenüber den Zuschauern und vor allem den in der ersten Runde ausgeschiedenen Künstlern, die vielleicht bei ihrem Final-Auftritt noch ne Schippe drauf legten… Alles umsonst! Das zeigt, dass NRK hier die Einhaltung der Sendezeit wichtiger war als den Künstlern Wertschätzung entgegen zu bringen. 10 Minuten hätte man ja wohl zur technischen Problembehebung draufschlagen können. Und das zum 60. und all diesen Vorrunden-Popanz

AlexESC
AlexESC
4 Jahre zuvor

Ich war/bin kein Freund von solchen Vorentscheidungen wo Newcomer und Profis gleichzeitig im Wettbewerb sind! Warum? Mein Gefühl ist, dass die Zuschauer ihre Stimmen lieber einem Newcomer geben als wie einem gestandenen Profi!
Sagen wir mal den Zuschauer gefällt bei der Vorentscheidung der Song von Profi A am besten! Der Song von Newcomer A ist aber auch nicht schlecht und liegt bei dem Zuschauer auf dem zweiten Platz! Der Zuschauer sollte seine Stimme dem Song geben, welcher ihm am bestem gefällt! In meinem Beispiel also dem Song von Profi A! Trotzdem gibt er seine Stimme aber Newcomer A und damit dem Song welchen er in seiner persönlichen Rangliste nur auf Platz 2 hat. Und diese Entscheidung trifft der Zuschauer deswegen, weil er den Newcomer bei seiner Musikkarriere unterstützen möchte! Der Profi braucht ja keine Unterstützung mehr!
Ich glaube so denken viele (auch unterbewusst)!
Deswegen bin ich auch froh, das der NDR dieses Jahr für den deutschen Beitrag mal eine interne Auswahl bevorzugt, wo man sich einfach nur auf den Song konzentriert und auch den Jurys die Künstlernamen verborgen bleiben!

AgnethaFrida
AgnethaFrida
4 Jahre zuvor

Wer sich über zweistufige Auswahlverfahren äußert, muss einfach auch die Big 5 Regelung beim großen ESC in Frage stellen. Das fehlt mir im Artikel.

F.o
F.o
4 Jahre zuvor

Der nächste Fall steht ja schon bevor: In Dänemark gab es ja auch ein zweistufiges Verfahren…

Trevoristos
Mitglied
Trevoristos
4 Jahre zuvor

Ulrikke ist gestern bei Spotify Norwegen nur unwesentlich schlechter gestartet als Keiino. 84 zu 98 beides Tages Platz 3. Das ist ganz ordentlich. Keiino eine Woche später auf 6. Richtig ganz begeistert ist man aber anscheinend in Norwegen nicht, sonst hätte Ulrikke die 1 erreicht. Würde meinen, dass ein Finaleinzug Norwegens sehr sicher ist.

Christian W.
Christian W.
4 Jahre zuvor

Ich fand das ganze System der norwegischen Vorentscheidung irgendwie unausgegoren. Da macht man dann Vorrunden und Vorrunden und jedes Mal darf nur ein Lied weiterkommen, während man zeitgleich gesetzte Songs vorstellt und jedes Mal vier ‚Loser‘ produziert…? Wozu soll das gut sein?

Ich finde Vorentscheidungen nur sinnvoll, so sie sich zumindest in groben Zügen am ESC orientieren und was dort stattfindet. Das heißt: 50% Televoting und 50% Jury, die zu jeder Zeit alle bewerten und das genau nach einer einzigen Performance. Dieser ganze Eiertanz, nur um noch ein unsinnigeres und komplizierteres Votingsystem zu erfinden, bringt absolut gar nichts. Im Goldfinale gibt es dann eben viele Leute, die für das ‚kleinere Übel‘ anrufen und genau das soll ja eben nichtpassieren und kann beim ESC ja auch nicht passieren.

Frédéric
Frédéric
4 Jahre zuvor

Ich glaube, der Nachteil einer Vorstufen- bzw. Semifinal-Teilnahme wird etwas überschätzt. Nimmt man mal die dt. Zuschauerzahlen beim ESC, ist es so, dass 2019 in den Semis jeweils nicht mal ein zehntel der Final-Zuschauer zuguckte. Ich glaube nicht, dass so entscheidend ist.
Im übrigen würde ein richtiger Semifinal-Auftritt der gesetzten Finalisten den Underdog-Effekt doch eher noch verstärken.
Und trotz dieses augenscheinlichen Effektes hat Italien nur selten schlechte Ergebnisse erzielt (seit 2011 Platz 2, 9, 7, 21, 3, 16, 6, 5 und 2). Allerdings haben die Italiener eben auch Sanremo, während die Big4 sich mit ständig wechselnden Formaten/Modi quälen.

Ansgar
Ansgar
4 Jahre zuvor

Ohne zweitstufiges Verfahren hätten wir 2003 die Gerd Show geschickt.