NDR bestätigt ESC-Teilnahme Deutschlands für 2024, Halbfinale weiterhin nicht im Ersten

Nachdem Guildo Horn auf Facebook empfohlen hat, Deutschlands ESC-Teilnahme auszusetzen, um dann nach ein paar Jahren Pause neu anzusetzen, reagiert der NDR unmittelbar und lässt über die Deutsche Presse-Agentur wissen, dass Deutschland auch 2024 „mit großer Freude“ wieder am Eurovision Song Contest teilnehmen wird.

Wenn es schnell gehen muss, muss es schnell gehen. Sogar im NDR. „Wir sind in jedem Jahr mit großer Freude dabei. Und das bleibt auch so“, teilt die Pressestelle am Montag nach dem großen Finale des ESC 2023 in Liverpool der dpa mit.

Schon aus dem The-Day-After-Statement von NDR-ESC-Chef Andreas Gerling war herauszulesen, dass man sich der „Diskussion stellen“ will, warum Deutschland wieder den letzten Platz belegt hat, aber von einer Pause oder einem Shakeout im Sinne eines Wechsels der Sendeverantwortlichkeiten ist nicht die Rede. Zwischen den Zeilen war herauszulesen, dass man (wie jedes Jahr eigentlich) nachdenken und justieren will, aber ein fundamentaler Neuanfang wird nicht angedeutet

Maßgebender Auslöser dieser hastig wirkenden NDR-Reaktion via dpa dürften zwei sehr ungleiche aber gleichermaßen wortgewaltige Prominente der deutschen Unterhaltungslandschaft sein: Der ESC-1998-Siebte Guildo Horn und Instagram-Entrepreneur Thomas Gottschalk.

„Mein Tipp: Einfach mal pausieren und das gesparte Geld (…) vernünftig investieren“, empfiehlt Guildo „hat Euch lieb“ Horn. Dass der ESC mit 400.000 Euro EBU-Eintrittsgeld für drei Shows ein Schnäppchen für die ARD ist, das weiß sogar BILD – erst Recht in Proportion zur gigantischen Quote. Darüber haben wir gestern auch bei ESC kompakt LIVE gesprochen.

Tiefer schneidet Guildos zweiter Tipp: „Vielleicht dann in ein paar Jahren mit einem neuen verantwortlichen Kreativteam noch mal mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins einsteigen. Das hilft beim Musizieren nämlich ungemein!“ Hier ist er weder der Erste, vor allem aber nicht der Einzige, der diese Empfehlung gibt. Mit der Forderung nach einem neuen Team und der korrespondierenden „Leichtigkeit“ statt der in der ARD beliebten bürokratischen Verkomplizierung spricht Guildo einigen Influencern in der Bubble aus der Seele.

Die Motivation von Thomas Gottschalk zum Europa-Bashing dürfte einen anderen Background haben: „Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht.“

Beide Rants gehen augenblicklich maximal viral und werden auch vom Boulevard genauso wie vom Feuilleton vermischt, wobei Thomas Gottschalk ja anders als Guildo Horn keine kreative Pause einfordert, sondern in allererster Linie seinen Radio-Kumpel ConstantinConsi“ Zöller (der schon für die zwischenzeitliche Präsenz von Thomas Gottschalk in den Songchecks von Eurovision.de gesorgt hat) in die Nachfolge von Peter Urban befördern will, wie diese Story zeigt:

Die beiden Herren zusammen dominieren derzeit die ESC-Schlagzeilen neben einigen „Warum Letzter?“-Stücken, die oft von diesem unverändert reichweitenstarken Stück von Douze Points aus dem vergangenen Jahr inspiriert oder abgeschrieben sind.

Douze Points hat übrigens auch in diesem Jahr das intelligenteste Argumentebündel von allen darüber verfasst, warum es wieder der letzte Platz geworden ist, wenn auch diesmal mit ein paar spärlichen Punkten aus immerhin fünf Ländern.

Die (Social-)Media-Landschaft hat sich auch in den letzten zwei, drei Jahren noch einmal vervielfacht, eine dpa-, t-online- oder SPIEGEL-Meldung multipliziert sich in Lichtgeschwindigkeit. Jeder möchte etwas vom Klickkuchen abbekommen. Der Ruf nach einer Pause geschieht dadurch in einer unangenehmen Wucht, die den NDR zu dem oben zitierten dpa-Statement veranlasst hat, in dem nicht nur zum Ausdruck gebracht wird, dass Deutschland auch für 2024 eine ESC-Teilnahme plant sondern auch, dass der NDR keinesfalls daran denkt, die Verantwortung dafür aus der Hand zu geben, zumindest nicht als federführende ARD-Institution.

Dem dpa-Statement sind übrigens auch noch weitere interessante Aspekte zu entnehmen. So will der NDR „voraussichtlich schon in den nächsten Wochen kommunizieren, wie es weitergeht“. Außerdem steht schon jetzt fest, dass die ESC-Halbfinale auch zukünftig nicht im Ersten zu sehen sein werden. Warum das trotz guter Quoten ohne weitere Überlegungen ein Jahr im Voraus in Stein gemeißelt ist, verliert sich in den Nebeln von Norwegen.


159 Kommentare

  1. Natürlich geht es weiter. Richtig so. Und Guildo Horn ist in meiner Achtung wirklich sehr gesunken nach seinen Bemerkungen, die fast populistischen Charakter haben. Fettes Dislike dafür.

    • Naja, Guildo wird halt ab und zu mal gelüftet – und dann meinte der alte Zausel halt sich mal wieder wichtig machen zu müssen. Wie gut, dass der NDR dem schmarrigen Gequassel gleich mal den Wind aus den Segeln genommen hat.

  2. Ich denke mal, die Semis nicht im Ersten zu zeigen, hat nicht nur was mit den dort erwarteten schwachen Quoten (für Hauptprogramm-Verhältnisse) zu tun, sondern auch mit dem Proporz-System, durch das die Sendeplätze ja peinlichst genau auf die Landessender verteilt sind und da natürlich niemand was weggenommen bekommen möchte. Selbst der Vorentscheid im Ersten scheint ja schon arg zu wackeln.
    Da lässt sich dann eben nicht begründen, warum der MDR für etwas in die Röhre gucken muss, dass nicht mal die Hälfte der Quote von „In aller Freundschaft“ holt. Geschweige denn von diversen Rentnern, die sich wutentbrannt bei der Hotline beschweren, warum denn statt ihrer Lieblingsserie „dieser Blödsinn“ läuft 😉

    • Dienstag und Donnerstag sind außerdem die beiden Tage, an denen im Ersten abends die Politmagazine ausgestrahlt werden. Dass man sich schwertut, auf die zu verzichten, kann ich sogar nachvollziehen. Letztlich hat die ARD das Problem, dass es keine Alternative zwischen Hauptprogramm und Sparte gibt.

    • Ich hatte immer eher den Eindruck, dass die Deutschen arrogant sind. Halbfinale = schlechte Beiträge, braucht man nicht kennen.
      Und es ist mega schade. Niemand in Deutschland weiß überhaupt, dass es Halbfinale gibt. Für die findet der ESC nur am Samstag statt, obwohl es schon eine Woche lang geht. (naja und für uns Fans ist ja monatelang ESC).

      • Seltsamerweise Weise war kein Lied dabei, dass „Hit verdächtig“ ist. Alles andere als ein Ohrwurm den man öfters im Radio hören möchte. Aber wenn selbst grotesk singende Unterhosen mehr Punkte als der deutsche Beitrag erhält sollte man sich doch mal Gedanken über die Auswahl der Interpreten machen. Schade, dass der Gedanke eines solchen Wettbewerbes in solch einer Mittelmäßigkeit untergeht. Dazu kommt eine erbärmliche Version von Lennons Imagine. Auf YouTube gibt es viele bessere Cover Versionen.

  3. Möchte mal was anmerken: Dadurch, dass D nicht übers Halbfinale muss, geht eine Präsentationsmöglichkeit verloren. Im Finale haben die Zuschauer dann schon alle ihre Favs und man muss krass herausstechen um noch zu begeistern. Daher: Entweder reguläre Halbfinalteilnahme oder als Interval Act auftreten. So nen kurzen Einspieler + Talk kann man sich sparen. Genau wie den sonstigen Kram (bspw. Quiz mit Mans und der anderen darüber wer sich qualifiziert hat)

    • Davon können Australien und Österreich ein Lied singen. Beide sind schon durch das Semi bekannt. Und landeten sogar auf Platz 1 und 2. Hat es für das Finale was gebracht? Nein! Beide sind im Mittelfeld gelandet.

      • Bei dem schwachen 2. Semi ist die Platzierung dort völlig bedeutungslos. Wären die im 1. Semi gewesen wären die dort 5. oder 6. Startnummern im Finale haben auch nicht geholfen

    • Italien muss als Big 5-Land auch nicht durchs Semi und hat seit der Rückkehr 2011 bis auf zwei mal immer einen Top 10-Platz erzielt. An der fehlenden Präsentationsmöglichkeit liegt das eher nicht.

      • Italien sticht ja auch heraus, von der Qualität ganz zu schweigen. Wenn du das nicht hast brauchst du halt die Halbfinal-Nachhilfe

      • Genau das ist das Stichwort: Qualität!
        Die letzten Jahre haben doch nun wirklich gezegt, dass jedes Big-5-Land auch vorne landen kann, wenn der Song stimmt.
        Ich glaube, auch einem großen Teil der Casual-Zuschauer in ganz Europa ist gar nicht klar, dass es diese Big-5-Regel überhaupt gibt. Die schauen dann nicht mal alle das Semi, in dem ihr eigenes Land antritt, sondern nur das Finale, Extremfall Island mal ausgenommen.

      • der italienische Künstler muß sich ja erst auch erstmal x mal durch San Remo singen.

      • Nein, das liegt nicht an der Präsentation sondern an der Qualität der Künstler. Im San Remo Festival sind Jahr für Jahr bekannte Künstler dabei ob sie gut oder schlecht abschneiden. Dort ist es eine Ehre mit dabei zu sein. In Deutschland bekommt man zu 90Prozent „No Name“ Künstler präsentiert. Wir sollten auch so eine Art Festival zur Vorauswahl präsentieren mit bekannten Künstlern egal welches Musikgenre je breiter desto besser.

    • Ich find’s ganz grundsätzlich schade, dass man die Big 5 immer nur einmal sieht. Das wäre schön, die Liveshow auch schon in den Semis sehen zu können. Verstehe auch nicht wieso nicht. Das wäre ein schöner Intervall-Act.

    • Ja, das empfinde ich tatsächlich auch jedes Jahr als unfair. Wenn sie doch ohnehin immer schon die Zeit finden, kurz mit den Vertretern der Big5/6 zu sprechen und dann den halben Auftritt zeigen – wieso lassen sie je drei Beiträge der Big5/6 nicht als Intervalact in den Semis und ohne den vorgeschalteten Talk auftreten? So hätten im Finale alle die gleichen Voraussetzungen. Weiß jemand, ob das mal begründet wurde?

    • Dir ist aber auch klar, dass Einspieler wie die mit Mans oder Greenroom-Interviews zur Überbrückung von Werbepausen gedacht sind.
      Nur weil wir in Deutschland keine Werbung sehen heißt es nicht, dass es keine gibt.
      Das nur mal zur Verteidigung der ausrichtenden Sender, die auch einfach mal Zeit schinden müssen.

  4. Gut, dass zumindest der Punkt damit nicht weiter diskutiert werden muss. Und dass in dem Statement ein Hauch von Tatendrang durchklingt, ist schon mal besser, als sich nun bis Herbst in die Eistonne zu legen.

  5. In jedem Fall die richtige Entscheidung. Ein Rückzug wäre völliger Unsinn und ich bin froh, dass die Verantwortlichen nicht im Ansatz darüber nachdenken.

  6. Constantin Zöller als Kommentator ist keine gute Idee. Ich erkenne einen Dampfplauderer, wenn ich ihn höre. Er ist einer. Um Gottschalk zu bemühen. Zöllers Backstage-Reportagen aus Liverpool waren mit Verlaub bemüht, nicht dir Spur witzig und reine Selbstdarstellung. Das lecken an der Eisskulptur … Du meine Güte! Originell geht anders. Wo ist Stefan Raab, wenn man ihn mal braucht.

    • Das einzig Peinliche war die plumpe Anmache von Mister Homophobia! Da wäre ich dazwischengegangen und hätte Constantin einen Einlauf verpasst!

    • Bei diesem Kommentar muss ich schmunzeln. Der junge Stefan Raab war Anarchie pur und hätte sich bei der Eisskulptur vermutlich genauso wenig zurückhalten können wie Consi.

      • Zumal Consi ja offensichtlich auch nicht der Einzige war, der an dem Ding rumgeleckt hat. Er war nur der Einzige, der sich dabei hat filmen lassen.

    • Vor allem ist Constantin Zöller hochgradig unverschämt in seiner Art und Weise – ich hab mich richtiggehend fremdgeschämt für sein Verhalten, das nullkommagarnicht witzig oder lustig war – im Gegenteil. Dasselbe gilt für Broder Breese bei den Songchecks – total affektiert und selbstverliebt – NEIN Danke! Da iss mir Marcel Stober echt noch der liebste von allen.

  7. „Piep piep piep, niemand hat uns lieb“
    Dass ausgerechnet Guildo Horn in das „Keiner mag uns“- und „Geld-besser-investieren“-Dauergejammer nach einer schlechten deutschen Platzierung einstimmt, ist gelinde gesagt zum Augenrollen. Undf Gottschalk…na ja: geschenkt.

  8. Der Gottschalk sollte doch wissen, wie Show funktioniert bzw. wie die deutsche Show aussehen müsste, damit man erfolgreich wäre. Seine Aussage irritiert schon sehr.

  9. Was bin ich doch von Gildo enttäuscht! Einer der sich beim ESC auskennt und oft genug gesagt hat, wie toll das Festival ist, stimmt ein im Chor der Pauschalisten.

  10. Für mich wieder eine Schande die Halbfinals in die Spartensender zu schieben. Zeigt mir wieder mal die Wertschätzung des NDR für den ESC. Mich ärgert es, dass man nichts gegen die „Verrufenheit“ des ESCs in Deutschland unternehmen will. Was spricht denn dagegen auch die Semi-Finals Dienstag und Donnerstag in der ARD zu zeigen? So könnte man auch das Bewusstsein für den Wettbewerb für ein breiteres Publikum steigern… aber nein, das will man nicht.
    Das zeigt eher, dass der ESC im nächsten Jahr mal wieder nebenher läuft. Schade, aber vielleicht und hoffentlich liege ich falsch.

    • Es wurde ja schon von anderen beantwortet, abee der NDR hätte wahrscheinlich am wenigsten gegen die Semis in der ARD. Nur alle anderen wären dagegen für 2 Unterhaltungssendungen mit verhältnismäßig geringen Quoten erfolgreiche Serien, Politmagazine und die Tagesthemen zu verschieben bzw abzusagen.
      Und ich verstehe das auch als ESC-Fan.

  11. 1. Arbeitstag nach dem großen ESC Finale und schon begeht der NDR den ersten Fehler. Die Halbfinals wieder in einen Spartensender packen, trotz guter Quote. Wow! Glanzleistung 👏 wS denkt man sich dabei??

    Ich möchte diese ganzen Köpfe nicht mehr sehen. Vor allem diese ganzen ESC „Experten“ vom NDR. „Wir wissen wer im Halbfinale ausscheidet. Wir wissen wer gewinnt“ bla bla bla 🙄 und was sie auf social Media abziehen, es ist so lächerlich und beschämend. Ich will diese Gesichter nicht mehr sehen!! Weg mit Broder, Jürgen Werwinski, Marcel Stober & Co.

    • Die Quote war aber auch nur für diesen Spartensender gut. Für die ARD in der Late Prime wäre sie enttäuschend.
      Es ist auch kaum zu erklären, warum die Tagesthemen an drei Abenden in der Woche geopfert werden sollen oder zumindest auf später verschoben werden müssten.
      Wie intolerant ESC-Fans sind, hab ich ja schon in der ganzen Ikke-Diskussion mitbekommen, sie äußert sich aber auch jedes Jahr aufs Neue in Statements wie von dir, dass man die Semis im Hauptprogramm zeigen müsse. Einfach mal akzeptieren, dass das Interesse an Semis nicht annähernd so hoch ist wie an Erfolgsserien der ARD oder 7-8 Millionen Zuschauern starken Krimis. Das sind nunmal Fakten. Und die ESC-Fans sind nicht wichtiger als die Krimi-Fans oder die IaF-Fans. Fertig.

      Besonders peinlich ist übrigens der letzte Satz hier im Artikel. Ständig gerieren sich die Blogger auch als Medien- und TV-Profis. Dann müssten sie wissen, warum die Semis nicht im Hauptprogramm laufen können und werden. Und tortzdem diese unsinnige (und mittlerweile auch ausgelutschte) Nebel von Norwegen-Bemerkung.

      • Ich bin voll und ganz bei dir bzgl. deiner Ansicht zur Sendeplangestaltung (habe ich ja auch schon häufiger so geäußert).

        Aber: Die „Nebel von Norwegen“ sind doch ein schönes Bildnis von Peter, welches dieser wahrscheinlich auch einfach gerne einbringt. Und da ich jemand bin, der beim Beginn eines Blogposts zumeist vergisst auf den Autor zu achten, ist es ein schöner Service, wenn Peter mit dieser Redewendung nochmal im Text seine Atorenschaft mitteilt. 🙂

      • Für mich müssen die Semis nicht unbedingt im Ersten gezeigt werden aber wenn sie wenigstens im 3 Programm gezeigt werden würden statt auf nur auf One. Schließlich nimmt der NDR am ESC Teil nicht One auch wenn das natürlich ein Teil der ARD ist und es legitim ist. Aber man muss ja froh sein das das überhaupt auf One gezeigt wurde. Im übrigen wo soll denn die Interesse dafür herkommen wenn es konsequent versteckt wird

      • Ist es nicht völlig egal, ob die Halbfinals in der ARD, im 3. oder auf One gezeigt werden?

      • Die beiden Semis gehören sehr wohl ins Hauptprogramm – diese stiefmütterliche Behandlung des ESC in Deutschland ist und bleibt ein stetiges Ärgerniss und die Diskussion darüber muss immer wieder angefacht werden – und zwar solange bis sich das ändert! In 2011 war es ja auch möglich alles in der ARD stattfinden zu lassen.
        Meine Güte – es geht um eine einzige Woche im Jahr, in welcher es mal ein bisschen anderst läuft. Die Polit-Magazin oder/und Krimis laufen ja nicht davon – sie kommen spätestens die Woche drauf wieder regulär. Der ESC als Event (und das hat jetzt gar nix mit uns Fans zu tun, für uns isses in der Tat egal welcher Sender die Shows überträgt) ist zigmal wichtiger als irgendein verfickter Tatort/Krimi.
        Gerade auch unter dem Aspekt, was der ESC mit allen seinen drei Shows dem NDR/der ARD kostet ist es umgerechnet auf die Sendeminute erst recht unverständlich, warum man das Juwel ESC so wenig zelebriert und sich dessen teilweise beinahe schon schämt. Wie gesagt, ein Tatort ist um ein vielfaches teuerer.
        Die SdL-Fans müssen es ja auch ständig in Kauf nehmen, dass ihre Lieblings-Serie ein ums andere mal wegen irgendeiner blöden Sportübertragung ausfällt bzw verschoben wird.
        Der ESC ist ja nicht nur eine Musikwettbewerb – er steht ja auch noch für ein paar andere Aspekte. Im Sinne des europäischen Gedankens “ We are one“ MUSS es möglich sein, sich mal eine Woche voll und ganz dem ESC verpflichtet zu fühlen.

  12. Wie erwartet: The same procedure as every year, James. 🤦‍♀️
    Barbara Schöneberger kann schon mal ihr Kleid für die Vorentscheidssendung bügeln.🫣🤷‍♀️

  13. Die einzig richtige Entscheidung. Ich hoffe, wir hören auch tatsächlich die nächsten Wochen, wie es weitergeht und nicht erst wieder Monate später.

  14. Gut so, dass der NDR trotz prominenter Kritik nicht einknickt.
    Ich finde, dass allein durch neu entworfene Formate wie „Alles Eurovision“ sehrwohl erkennbar ist, dass sich die Verantwortlichen um mediale Aufmerksamkeit bemüht und den Acts die entsprechende Bühne. Überhaupt bin ich angesichts so vieler stumpfer Kommentare – vor allem aus dem offensichtlich rechten Lager – gewillt, mir etwas Luft zu machen. Eigentlich wollte ich ein YouTube-Video aufnehmen, aber ich kann meine Gedanken vor laufender Kamera nicht gut komprimieren.
    Immer wieder liest man, dass LOTL einen gigantischen Fehler gemacht hätten, die Flagge nicht mitzunehmen. In der 30 Min.-Doku des NDR über die Band (die sich bestimmt leider viel zu Wenige ganz ansehen) wurde doch thematisiert, dass LOTL durchaus Referenzen auf Schwarz-Rot-Gold in ihrem Staging und Outfit gesetzt haben. Außerdem voten die Zuschauer des ESC nicht absichtlich gegen ein bestimmtes Land, sondern FÜR den Song oder den Act, der ihnen am besten gefällt. Oder auch für mehrere. Aber eine Rufnummer, um Deutschland Minus-Punkte zu verpassen, wurde nicht durchgegeben.
    Dass LOTL mit ihrer Optik für Toleranz und Diversität stehen, sollte 2023 eigentlich nicht mehr Thema sein, ist aber wohl leider weiterhin. Da darf man den homophoben und queer-feindlichen Tendenzen in manchen Gesellschaftsschichten einfach keinen cm geben. Über die sexuelle Orientierung einzelner Band-Mitglieder wissen wir nichts, und geht uns eigentlich auch nichts an.
    Dass wir als einer der größeren Geldgeber mit Punkten belohnt werden müssten, ist auch eine seltsame Logik. Wer zahlt bei einer Party den Eintritt, um danach dem Veranstalter den Sekt zu spendieren? Du willst eine gute Zeit haben, tanzen, trinken, flirten – mit wem auch immer. Der Veranstalter soll froh sein, dass seine Räume gefüllt sind.
    Außerdem wird mir der NDR nach wie vor zu krass abgestraft. Die Bandbreite dieses Jahr war viel höher. Potenziellen Acts wurde definitiv die Möglichkeit geboten, sich zu beweisen. Wir sehen als Fans immer nur die Spitze des Eisberges und können das Entertainment wegkonsumieren bei Cola und Chips. Ich habe den Eindruck, dass man bei der ARD gegen Windmühlen ankämpfen muss, um das Standing des ESC trotz der schlechten Ergebnisse zu verteidigen und Raum für Entwicklung zu schaffen. Thomas Schreiber ist ja nicht mehr am Ruder, aber auch er hat damals die Kooperation mit Pro7 und damit den Oslo-Star Lena möglich gemacht. Er hat sich offenbar nach oben befördern lassen und lediglich sehr verkopfte Methoden hinterlassen. Die aktuellen Drahtzieher, Head of Delegation, die Moderatoren etc. – sie alle wirken auf mich motiviert und trotz aller Unkenrufe immer engagiert, reflektiert und humorvoll (nicht zu unterschätzen, wenn man einen Shitstorm nach dem anderen über sich ergehen lassen muss). Die Party in HH wurde eingespart. Das war sicher nicht die Idee des Eurovision-Teams. Der Vorentscheid hat einen shitty Sendeplatz. Bestimmt nicht die Idee von Alexandra Wolfslast.
    Ich hoffe, dass sich die Dinge zum Besseren wenden. Es ist auch notwendig, auf einzelne dümmliche Kommentare mit überlegten zu antworten.
    Ich gäbe noch so viel dazu zu schreiben und zu sagen. Aber ich mach mal nen Punkt.

    • Danke dir! Ich hoffe, man kommt dieses Mal wirklich schneller in den Quark und dass die Leute, die den ESC im Land bei uns schon verbessert haben, weiterhin dranbleiben.

    • So gerne ich dir auch zustimme, dass der NDR nicht das Böse ist und Alex Wolfslast diese Saison mit ihrem Team viele gute Ideen umgesetzt hat, so muss ich doch noch einen Finger in die Wunde legen, die am Ende doch die Schuld des NDR ist: So angetan ich auch von den meisten VE-Songs in der Studio-Version war, so enttäuschter war ich sowohl akustisch als auch optisch von den meisten Performances im VE.

      Am Ende blieben aus meiner Sicht ja nur noch LotL oder Ikke als mögliche Kandidaten übrig, weil der Rest einfach vollkommen langweilig war („authentisch“ statt „unterhaltsam“) und/oder einfach sehr schlecht klang.
      Das ist jetzt kein direkter Fehler der inneren ESC-Redaktion des NDR (die nicht für die Technik verantwortlich sind). Aber wenn man nur das Budget für 3-4 gute Songs-Inszenierungen hat, dieses aber auf 9 Beiträge aufteilt, ist am Ende auch nicht geholfen.

      Ansonsten will ich natürlich deine restlichen Worte unterstreichen: LotL haben sich wenig vorzuwerfen (vielleicht von der etwas langweiligen Inszenierung abgesehen) und waren tolle Repräsentanten des NDR in Liverpool.

      • Zur Inszenierung habe ich woanders gelesen, das einfach nicht genug Zeit war um eine richtige Performance ala Finnland zu entwickeln. Lag unteranderem daran das Lotl noch ihre Südamerikatour hatten. ( Tour absagen keine Option , da der Erfolg beim ESC nicht garantiert ist ). Deswegen braucht der nächste Kandidat der Deutschland vertritt eindeutig mehr Zeit und fähige Leute die eine richtige Show aus dem Auftritt machen können.

      • @Rainer Knuth:
        Ja, mehr Zeit wäre gut. Noch besser wäre es, wenn man sich schon vor dem VE Gedanken machen würde, wie der Song in Schweden aussehen könnte. Dann muss man nicht erst im März irgendein lauwarmes Konzept ausbrüten und schnell bei der EBU einreichen.

    • @ Franz Diwischek

      Erstmal danke für deinen Beitrag.Kann dir zustimmen.

      „Aber eine Rufnummer, um Deutschland Minus-Punkte zu verpassen, wurde nicht durchgegeben.“

      Das ist so eine geniale Idee. So könnte man den ESC noch (!) spannender machen.
      Diese Negativpunkte werden nach dem Televote verkündet.
      Und von der Gesamtpunktzahl abgezogen.
      „Wie gewonnen,so zeronnen “

      Aber ich glaube,da hätte Loreen dieses Jahr ein echtes Problem gehabt.

  15. Ich hoffe, dass wir in wenigen Wochen auch etwas Konkretes vorgelegt bekommen und nicht nur den typischen Satz „Wir bilden eine Arbeitsgruppe und hören uns in 6 Monaten wieder“ zu hören bekommen. Ich hoffe natürlich am Meisten auf die Kommunikation eines klaren Konzepts (Interne Entscheidung/Vorentscheid – auch noch ohne Details), damit man schonmal einen Punkt hat, an dem man ein klares Ziel ablesen kann.
    Vermutlich wird etwas zu den Verantwortlichen berichtet. Vielleicht können wir ja Frau Wolfslast beim Wort nehmen und sie gibt ihre Verantwortung als HoD ab oder erfahren vielleicht von einer Zusammenarbeit mit einem weiteren Sender (optimistisches Wunschdenken).

  16. Ich halte die schnelle NDR Entscheidung, selber den Diskurs weiter führen zu wollen, für falsch. Ich verstehe schon, dass man sehr gerne weiter für den ESC arbeiten möchte – aber ein „Trainer-Wechsel“ bei fehlenden Erfolgen, wäre mehr als notwendig. Ein einfach „weiter so“ geht aus meiner Sicht, wirklich nicht – wir brauchen ein „ESC neu denken“- eine „Zeitenwende“.

    • Vielleicht überlegt man sich doch nochmal eine Zusammenarbeit mit einem weiteren Sender? Prosieben hat doch jetzt wieder Zeit 😀

  17. Es wird doch wohl niemand im Ernst geglaubt haben, dass sich Deutschland vom ESC zurückzieht. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.

  18. Das ist die einzige richtige Entscheidung. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen, wirklich schon was konkretes vom NDR kriegen. Und das, dass nicht wieder leere Versprechungen sind.

  19. Ich könnte mich nur aufregen über das bashing, dass jedes Jahr über Deutschland hereinbricht… „keiner hat uns lieb“ etc. Wenn dann das Nachrichtenmagazin „Bunte“ (Ironie aus) sich über die Kosten echauffiert… liebe Schreiberlinge dort: ein Tatort läuft 90 Minuten und kostet durchschnittlich 1,5 Mio. Der ESC an drei Abenden!! nur 1/3 … finde den Fehler. Alleine der Samstag beginnt um 20: 15 und die Übertragung endet, wie z. B. dieses Jahr, am Sonntag morgen um 2.
    Dann Guildo Horn, den ich alleine durch sein soziales Engagement sehr schätze, hatte nichts besseres zu tun, als eine Auszeit anzuregen… Nun denn 1997 kannte ihn kaum einer in Deutschland, der ESC in Deutschland hat ihm viel zu verdanken gehabt Ende der 90er Jahre. Aber er umgekehrt dem ESC auch…
    Thomas Gottschalk hat Ende der 80wr Jahre selbst den ESC, damals noch Grand Prix genannt, kommentiert und somit auch vom ESC profitieren können. Dass er Consi nun vorschlägt als Nachfolger für Peter Urban macht aus seiner Sicht bestimmt Sinn, da er selbst beim SWR zusammen mit Consi eine Radioshow hatte. Ob Consi nun der Richtige für den Job ist? Keine Ahnung… nur als Kommentartor bei JESC fand ich ihn fad. Das besagt jedoch nichts.

    Ich habe heute mit einem Freud in GB gesprochen, ihm von der Aufregung hier in Deutschland erzählt… er konnte hier nur lachen und meinte: was will Deutschland eigentlich, ihr hattet in den letzten Jahren vielleicht ein paar schlechte Plätze, dafür aber 2010 einen Sieg, 2011 einen guten 10 Platz, 2018 einen vierten Platz… betrachtet man GB… die hatten viel schlimmeres in den letzten Jahren. Es meinte zudem: es handelt sich um einen Song Contest und nicht um die Beliebtheit eines Landes. Beim ESC wird ein Lied gewählt und nicht ein Staatsoberhaupt.

    Zim Schluss noch zu LOTL. Sie waren authentisch, so wie sie es vermitteln wollten. Es hat halt nicht gefunkt. Das lag aber nicht an der Band oder am Song, sondern eher, so meine Meinung, an der Umsetzung des Ganzen. Ich empfand, wie bei vielen anderen Beiträgen, die Kameraführung bedenkenwert schlecht. Lustigerweise nicht bei den Top 5 ( wobei Italien die Trampoline hätte weglassen können) . Zu guter Letzt: La Zarra mit ihrem Stinkefinger bei der Punktevergabe des Televotings sprach sehr für sie ( negativ gesprochen)

    So nun habe ich mich ausgekotzt… sorry musste sein. Jeder darf seine Meinung äußern.

    • Es gibt in UK auch mehr als genug Leute, die das schlechte Abschneiden stets auf äußere Einflüsse zurückführen, da nehmen sich die Länder nix…

  20. Kurze Frage: Wir haben jetzt Mai 2023. Ist es wirklich so schwierig im Sendeplan 2024 im Ersten keinen Platz einzuräumen für
    1 Entscheidungsshow
    2 Halbfinale 1
    3 Halbfinale 2

    ???

    Das genaue Datum ist nicht so wichtig, nur sollte man eine Woche für den ESC freiplanen und die Entscheidungsshow vielleicht auf einem Samstagabend einplanen und dafür einen MDR-Musikshow oder NDR-Unterhaltungsshow streichen.

    • Ohne Häme: Ja, ist es!
      Die ARD ist ein fein augeklügeltes Proporz-System zwischen 9 regionalen Sendeanstalten, die alle um ihre Sendezeit im Ersten streiten. Das ESC-Finale ist aufgrund der großen Zuschauerschaft nicht angreifbar, die Halbfinals und selbst die VE der letzten Jahre liefern diese Argumente nicht, weshalb sie nur schwer durchsetzbar sind.
      Am Ende ist das aber auch egal. Die beste Final-Quote des Jahrtausends hatten wir 2010 in Oslo und da war die Existenz von ESC-Semis in Deutschland noch deutlich weniger bekannt als heute.

  21. Naja, Guildo wird halt ab und zu mal gelüftet – und dann meinte der alte Zausel halt sich mal wieder wichtig machen zu müssen. Wie gut, dass der NDR dem schmarrigen Gequassel gleich mal den Wind aus den Segeln genommen hat.

  22. Für mich hat der NDR den ESC für Deutschland in den Sumpf gefahren. Aber statt den Rückwärtsgang einzulegen um da raus zu kommen oder ziehen zu lassen gibt man lieber weiter Gas und macht weiter so und fährt damit nur tiefer in den Sumpf. Mir ist ehrlich die Hoffnung verloren gegangen das es der NDR ab jetzt besser machen kann. Ein Jahr Pause vom ESC oder zwei, drei hätte ich verstanden und bejaht. Wenigstens einen Senderwechsel hätte ich begrüßt weil so ganz ein ESC ohne Deutschland will ja eigentlich auch keiner aber ein weiter so? Okay ich kann das ja nicht ändern aber dann tue ich mir kein Voting mehr angucken. Ich werde nach der tollen Show schlafen gehen und mir am nächsten Tag das Ergebnis ansehen. Hätte ich dieses Jahr auch machen sollen. Es war so eine fantastische Show. Wäre ich danach ins Bett gegangen hätte ich wenigstens gut geschlafen. Ich werde wohl noch eine Zeit lang brauchen um mich zu erholen bis ich mich wieder auf den nächsten ESC freuen kann. Gott sei Dank hab ich immer genug Freude an den Beiträgen anderer Länder. Wenn ich das schreibe freue ich mich direkt wieder auf Sanremo, Benidorm, das FiK und das FdC 😊

    • Ohren steif halten, Thilo! Ich komme auch nur sehr langsam wieder aus dem Loch, in das mich das diesjährige Ergebnis gestoßen hat, raus.

      Am besten einfach eine Woche lang alles, was mit dem ESC zu tun hat, ausblenden, dann wird das hoffentlich schon wieder. Wenigstens sollten wir hier dann wieder „unter uns“ sein.

      • @Nils

        Ich bin auch in einem Loch, was aber daran liegt dass ich immer noch platt vom Wochenende bin. Auch wenn ich den ESC wirklich liebe bin ich doch ganz froh dass es nur diese eine Nacht im Mai ist. So lange bin ich nämlich nicht mal zum Jahreswechsel auf. 😉

    • Ein paar mal im Jahr gibt es ihn… den Aschermittwochmorgen… 🥺🥺🥺

      Die letzte Tüt, die letzte Fläsch
      kein möde Mark mih op d’r Täsch
      Stöpp zo Stöpp un Asch zo Äsch

      Maach dir üm mich kein Sorje
      dat sin doch nur Trone 😢
      et is Äschermittwochmorje

    • @Thilo mit Bobby

      Bin irgendwie ganz froh, dass ich während des Juryvotings weggedöst bin. Mich hat es ganz furchtbar traurig gemacht, nicht, weil ich übermässig patriotisch bin, sondern weil ich wirklich von LOTL überzeugt bin, leider kam der Auftritt nicht so gut rüber wie erhofft. Wirkte alles in allem zu „teutonisch“. Dann ist es auch nicht gerade die beste Idee, einen roten Hintergrund zu wählen, wenn die Outfits schon rot sind (oder umgekehrt).
      Muss aber ehrlich sagen: Es war auch ein bißchen Pech dabei, denn in einem balladenlastigen Jahrgang wären LOTL evtl. besser angekommen. Aber mit Australien, Finnland und Kroatien waren ähnlich progressive Songs am Start, die besser dargeboten wurden, mit Ausnahme von Kroatien, aber das ist nur meine persönliche Meinung, fand sie scheusslich. Hat aber offensichtliche viele Zuschauende angesprochen.

      • Ja, das war wahrscheinlich das Problem…
        Nur mit dem Jury-Erfolg von Voyager komme ich nicht klar…
        Für mich war B&G in der Sparte schon besser. Mal sehen. Es scheint so, als hätten LOTL damit viele neue Fans gewonnen
        Aber vielleicht stimmt was Douze über die zwei Performances geschrieben hat.. 🤷‍♂️

    • Ihr seid klasse, so viel Leidenschaft, die Leiden schafft und sei es nur die schlaflosen Nächte. Geht mir ja irgendwie genauso, aber da muss ich jetzt durch. 🙂

      Ich mag’s aber nicht missen und habe mir angewöhnt, mich über die tollen Beiträge anderer Nationen zu freuen, heissa was hab ich mich über die 12er für Gustaph, Marco und Joker Out gefreut. Vor allem, als der 12er aus Griechenland an Belgien ging – das war ein Fest, das ich nicht mehr glaubte, zu erleben. Keine 12 für Zypern von den Griechen.
      Apropos Griechenland, der junge Victor, der sich so versungen hat, weil er soviel rannte,
      immer noch ein toller Song von ihm geschrieben. So mutig und ein wenig leichtsinnig zugleich. Dann Hannah als Moderatorin, die starken Intervallacts, diese Miteinander im Greenroom – ESC-Family – keine Flunkerei, das alles macht doch Spaß, was ist da so eine schlaflose Nacht.

      Ja, Thilo, bald beginnt die Vorbereitung auf Kenges und hier sind wir wieder dabei, sei als Konsumenten der Artikel oder als Kommentatoren. Ich freu mich auf alles, was da kommt.

      • Über die positive Bewertungen von Gustaph und Marco habe ich mich auch gefreut. Vor allem Gustaph hatte ich gar nicht auf dem Zettel, war auch enttäuscht, dass er die belgische VE gewonnen hat. Aber er hat es wirklich klasse gemacht., super Ausstrahlung.👍

  23. Warum seid ihr in einem Loch? Wenn die neuerliche Pleite bzw das wirklich sehr ungerechte Ergebnis Deutschlands (bisschen auch Schweden vs Finnland) einen Sinn hat, dann die sehr aktiven Diskussionen jetzt. Jeder macht sich Gedanken, man kommt kaum zum Durchatmen und es wird nicht langweilig. Nehmen wir an Deutschland wäre zb auf Rang 11 gelandet, dann hätte man sich gefreut und gratuliert und die meisten wären längst im Sommerschlaf. Also man muss im Schlechten auch einen Sinn finden.

    • Zum ersten Mal überhaupt lässt mich das deutsche Ergebnis konsterniert und gleichzeitig – und das ist eigentlich noch schlimmer – ratlos zurück. Bei all den Debakeln der Vorjahre hat man es ja entweder schon im Vorfeld kommen sehen oder die Gründe lagen allerspätestens nach dem Auftritt auf der Hand (Jamie-Lee: Staging und Outfit; Ann Sophie: Billo-Staging und Präsentation des Poppes). Aber dieses Jahr weiß ich wirklich nicht, woran es gelegen hat.

      Klar gibt es viele kleine Dinge, die dazu beigetragen haben könnten. Aber irgendwie will sich für mich auch daraus noch kein großes Mosaik bilden, dass da sagt „berechtigter Flop“.

  24. Ich persönlich möchte Deutschland nicht beim ESC missen, muss aber auch ehrlich sagen, dass ein Pausieren (natürlich verbunden mit einer garantierten Rückkehr) mal wenigstens von einem Konzept zeugen würde, nämlich, dass man halt wirklich eine grundlegende Änderung nicht nur Angriff nimmt, sondern überhaupt mal in Erwägung zieht. Gerne, ja sogar sehr, sehr gerne, kann das auch ohne Pausierung geschehen, aber die Anzeichen dafür fehlen doch leider nahezu komplett und wenn man den zeitlichen Rahmen dafür bedenkt, uff.
    Gerade von den Lord of the Lost Anhängern verstehe ich die Pauschalkritik an diesem Vorschlag bzw. gar die Beleidigung derer wie Gottschalk, die sagen, man mag Deutschland nicht, nicht. Natürlich ist das erstmal eine Plattitüde und stimmt natürlich so auch nicht, aber es ist ja vielleicht schon so, dass Deutschland einen sichtbaren Neustart oder ähnliches braucht, um wieder (gleichberechtigt) wahrgenommen zu werden. Ich denke auch nicht, dass Blood and Glitter so wenig Jurystimmen bekommen hätte, wenn es Schweden vertreten hätte. Lässt sich natürlich nicht überprüfen. Woran auch immer das liegt, aber ein Teil des Problems ist ja vielleicht schon, dass Deutschland in den letzten Jahren immer schlecht abschnitt und die Erwartungshaltung in der Bubble dementsprechend schon fast einer Gleichgültigkeit nahekommt. Und das kann vielleicht schon ein Teufelskreislauf sein. Und zur Bubble zähle ich gerade Mal alle, die den gesamten Vorentscheidungsprozess in allen Ländern beobachten und somit auch die nicht uneinflussreichen Buchmacher, etc.

    Es ist also vielleicht nicht die goldene Wahr- und Weisheit, die die beiden Herren da getätigt haben und in so einer facettenreichen, mittlerweile zur Krise verkommenen Schieflage maximal ein Aspekt der Geschichte und hat sicherlich auch den flachen Charakter wie das Statement Gottschalks, aber ob das jetzt alles wirklich komplett von der Hand zu weisen ist, halte ich für Wunschdenken.

    • Zum Teufelskreis hinzu käme, wenn der NDR aus dem schlechten diesjährigen Abschneiden noch die falschen Schlüsse ziehen würde, nämlich, dass der diesjährige Vorentscheid zu gewagt und divers, der deutsche Beitrag zu unkonventionell und diesen im Ansatz guten Weg nicht weiter bestreiten würde und wir dann im nächsten Jahr wieder an ganz andere Jahrgänge anknüpfen… Natürlich negative thinking, aber mir schwant da schon ganz böses. Und irgendwann mag man unsere Beiträge halt wirklich per se nicht mehr. Herr Gottschalk meinte vermutlich auch nicht wirklich, dass Deutschland einfach so sehr gehasst wird, sonst wäre ja auch eine Pause sinnlos, weil eine Rückkehr dann auch keinen Effekt hätte.

  25. Für olympische Spiele, Fussball-WMs etc. räumt man tagelange Sendeplätze frei, macht live Berichterstattungen gefühlt rund im die Uhr und kreiert teilweise sogar eigene Apps. Vom Personalaufwand will
    ich garnicht sprechen. Und für den ESC, dem größten, erfolgreichsten, quotenstärksten und spannendsten Musikereignis der Welt, kriegt man keine 3 Sendeplätze in der Primetime im Hauptprogramm zusammen?! Mal ganz abgesehen vom unterirdischen VE um 22:00! Peinlich, nur peinlich.

    • Das zeigt meiner Meinung nach, dass beim ARD absolut nichts dazu gelernt wird. Fängt mit der Berichterstattung im eigenen Land an und zieht sich so durch das Ganze Dossier durch, dass man offensichtlich immer noch nicht genau weiss, wie man den ESC im eigenen Programm behandeln soll. Schlimmer noch, man sendet damit auch eine Botschaft an Künstler, dass sie die Mithilfe von der ARD vergessen können und auf sich selbst gestellt sind, falls sie beim VE der irgendwann kurz vor Mitternacht ohne grosse Zuschauer vor den Bildschirmen tatsächlich noch durch Hassvoting gewinnen sollten.

      Als nicht-Deutscher blutet mir trotzdem das Herz, denn es tat extrem weh LotL so verloren zu sehen am Samstagabend. Umso unverständlicher, dass man einfach ohne irgendwas zu ändern, bereits wieder solche Entscheidungen raushaut.

      • Woher willst du jetzt schon wissen, dass sich nichts ändern wird? Bisher wurde doch nur gesagt, dass weiterhin teilgenommen wird und dass es weitere Informationen in ein paar Wochen gibt (oder geben könnte, man weiß ja nie beim NDR).

    • Die Übertragungsrechte an den genannten Sport-Ereignissen kosten aber auch einen dreistelligen Millionenbetrag (kein Vergleich zu den „mickrigen“ 500.000 € für den ESC), da will man sie natürlich auch bis zum Äußersten ausreizen. Außerdem versprechen einige WM-/EM-Spiele (selbst ohne deutsche Beteiligung) Zuschauerzahlen im zweistelligen Millionenbereich. Natürlich sollte ein öffentlich-rechtlicher Sender eigentlich nicht auf die Quote achten, er tut es aber, da baruchen wir uns nichts vormachen. Und was glaubst du jetzt, was die Semies im ersten denn holen würden?
      Die Leute, die es interessiert, hindert jetzt schon niemand daran, die Sendungen auf one zu schauen. Dann kämen noch wohl tatsächlich einige Neugierige dazu und noch diejenigen, die konsequent JEDEN ABEND Das Erste einschalten, egal was läuft (wie meine Uroma, die ist allerdings schon sit 27 Jahren tot..).
      Da würde ich auf knapp über eine Million Zuschauer spekulieren. 2011 die die Semis trotz des damaligen Hypes und TVtotal als riesiger Gratis-Werbeplattform nur 2,05 bzw. 3,36 Millionen Zuschauer geholt; und vor zwölf Jahren haben auch noch deutlich mehr jüngere Leute fern gesehen.
      Im Vergleich dazu: „In aller Freundschaft“, das dienstags um 21:00 Uhr im ersten läuft, hatte am 2. Mai 4,08 Millionen Zuschauer und am 9. Mai, gegen das erste Semi, sogar 4,4 Millionen Zuschauer. Wäre ich ein bubblefremder ARD-Programm-Funktionär, wüsste ich genau wie ich in der Angelegenheit entscheiden würde.

      • Ich gebe dir recht was die Einschaltquoten angeht. Aber ich bin überzeugt, wenn man dem ESC eine grössere Gewichtung im Programm geben würde, wären es mit der Zeit auch mehr Zuschauer die einschalten. Dann wären die 500’000 richtig gut investiertes Geld. Die Logik „kostet ja nicht viel also müssen wirs auch nicht ausreizen“ ist meiner Meinung nach falsch. Es würde das Interesse am ESC insgesamt fördern. Wovon am Ende ja auch wieder die ARD (junge Zielgruppe) profitieren könnte.

    • Wir hatten an sich ja ein cooles Rahmenprogramm, das allerdings mit wenig Budget aus einem Hotelzimmer gedreht wurde und, wenn überhaupt, auf One lief.

  26. „Mit großer Freude“ – Lieber NDR, warum merkt man denn davon nichts? Wo ist die Leidenschaft, der Ehrgeiz, die Gier, was zu erreichen???
    Natürlich, dabei sein ist alles, es geht ja auch um Völkerverständigung. Man muss auch nicht immer vorne mitspielen, passiert halt auch schon mal, dass man mal Letzter wird. Als Ausrutscher, das darf doch nicht zur Regel werden!!! Der ESC ist ein Wettbewerb, und da geht es auch darum, sich (auch optisch) im bestmöglichen Licht zu präsentieren.
    Meine Güte, hier handelt es sich um die größte Musikshow der Welt, sie verdient ganz einfach, dass man sich mehr Mühe gibt. Mit Kreativität, den ESC kann man doch nicht so bürokratisch abhandeln wie… wie… wie… einen Immobilienkauf.🙁

  27. Zitat: So will der NDR „voraussichtlich schon in den nächsten Wochen kommunizieren, wie es weitergeht“.

    Na toll. „In den nächsten Wochen“ … was heißt denn das ? 2 Wochen, 4, 8 oder 12 Wochen ?
    Da fängt dann der NDR erst mal an zu diskutieren. Das ist genau das was Douze Points in dem thread zuvor geschrieben hat unter dem Punkt „Die träge ARD“.

    Das Wort „schon“ davor zu setzen in dem Satz „… schon in den nächsten Wochen …“ ist ein Witz. Ein „schon“ wäre es gewesen hätte der NDR gesagt „schon in der nächsten Woche“, nicht „Wochen“. Beim NDR ist jede Hoffnung verloren.

    Ich bin schon fast 50 Jahre ESC-Fan und werde es auch bleiben. Ich habe schon einige Krisen miterlebt so 1978 mit dem HR oder dann Mitte der 90er mit dem MDR. Ein Wechsel zu einem anderen Sender hatte immer Abhilfe geschaffen. Beim NDR wäre das auch dringend geboten und ich bin mir sicher irgendwann wird es auch dazu kommen. Denn mit dieser Einstellung „(schon) in den nächsten Wochen“ sehe ich bereits auch für 2024 jetzt schon schwarz.

      • Es kommt nicht darauf an, ob man nominiert, sondern was man nominiert. Es gibt auch ESC-Sieger, die intern nominiert wurden.

      • Ja und? Armenien nominiert ihre Kandidaten jedes Jahr intern und fährt sogar sehr gut damit. War nicht Duncan Laurence auch eine interne Auswahl? Man kann sowas nicht pauschalisieren, obwohl bei Deutschland die internen Nominierungen 2009 und 2021 jenseits von gut und böse waren.

    • Die interne Nominierung kann funktionieren, aber nur, wenn dort Leute involviert sind, die wirklich ein Gespür für das Besondere haben, wie es in der Schweiz zu sein scheint. Okay, gibt natürlich auch Ausrutscher, wie 2022, aber grundsätzlich sind sie damit gut gefahren.
      Aber beim NDR wurde auch Jendrik nominiert, und er kam nicht gut an, war halt überhaupt nicht ESC-Tauglich, von der fehlenden Gesangsqualität mal ganz abgesehen.
      Wir wissen nicht, wie Ben Dolic abgeschnitten hätte, aber er hatte halt auch keine Ausstrahlung auf der Bühne, hatte man in der Elbphilharmonie gesehen. Auch wenn das damals natürlich erschwerte Bedingungen waren, lies dieser Auftritt schon irgendwie Schlimmes erahnen, wäre er so beim ESC umgesetzt worden. Die ARD hat einfach kein Händchen für Inszenierungen und möchte darin auch nicht investieren.
      Am liebsten wäre mir natürlich ein mehrtägiges Festival wie in Spanien, aber ich denke, die Bürokraten möchten dafür auch kein Geld in der Hand nehmen. Möchte nicht abstreiten, dass es bei einzelnen Mitgliedern der Delegation den Willen gibt, etwas wirklich Grundlegendes zu verändern, aber ich denke, sie kämpfen wie gegen Windmühlen. Dafür ist der bürokratische Wasserkopf viel zu groß.

    • Ich könnte mit einer Direktnominierung gut leben, da die deutschen VE-Shows ja zuletzt qualitativ hinterher gehinkt sind. Dem Konzept eines VE mit Songs von einem Künstler (wie Lena 2011 oder wie mit Naidoo geplant) würde ich auch nochmal eine Chance geben, wenn es der richtige Künstler wäre.
      Das beste Gesamtpaket (was Inszenierung und künstlerischen Anspruch angeht), das mir einfiele wäre eine Band wie Deichkind (von der wir natürlich auch nicht so viele haben. Ich hoffe, dass der NDR schon seit Jahren bei denen dafür Werbung macht, sich irgendwann mal dem Projekt ESC zu stellen – das könnte spektakulär werden.

      Andererseits fand ich den Auswahlprozess dieses Jahr auch nicht verkehrt – bis die Songs live aufgeführt wurden. Wenn man da die Qualität steigern könnte, kann auch das letzte Konzept funktionieren.

  28. Wenn es eine Pause gäbe, dann stellte sich die Frage: Wofür? Eine Abstinenz vom ESC wäre für sich genommen keine Lösung, wenn die Probleme in dieser Auszeit nicht angegangen würden.

    • Eben. Die Leute würde einfach nur ein Jahr später anfangen. Hab ich beim JESC auch nicht kapiert und glaube nicht, dass das was bringen wird.

  29. Wie unwichtig ich diese ganzen Analysen und das Geblubber drum herum finde 🤦🏼‍♂️

    Einfach mal einen Interpreten finden der wirklich Bock und ein Lied im Gepäck hat, welches zu ihm passt und der singen kann. Egal ob derjenige bekannt ist oder nicht, ob er deutsch oder udmurtisch singt, ob er 16 oder 112 ist, ob dick oder dünn… alles unwichtig.
    Wichtig ist Sympathie ausstrahlen, Töne treffen, Charisma und Freude am Wettbewerb

    • Theoretisch ja, aber LOTL können durchaus singen bzw. performen, hatten scheinbar auch Bock auf den und Freude am Wettbewerb und einen Song, der zu ihnen passt, Töne haben sie getroffen – wie das Charisma europaweit bewertet wird, ist natürlich eine andere Frage. Hat aber dennoch nicht mal für den vorletzten Platz gereicht. Deutsch und Udmurtisch wären beide für den NDR zu interessant als Beitragssprachen, auch, wenn ich schon verstanden habe, dass du damit sagen wolltest, dass das so gar keine Rolle spielen soll. Natürlich kann das bei einem Beitrag so sein, der einfach auf vielen anderen Ebenen stark auffällt und letztlich auch überzeugt.

  30. Am Wichtigsten ist, dass wir Repräsentanten bekommen, die zur deutschen Demokratie und der Nationalflagge stehen! Wenn wir uns nicht mehr selbst wertschätzen, warum sollten dann andere Länder uns beachten? Wir sollten aufhören, künstlich und unauthentisch „Haltung“ zu zeigen und uns einfach auf moderne Musik konzentrieren!

      • Ein gutes Lied und eine kompetente Singstimme habe ich jetzt mal als Fundament für die Teilnahme an einem Song Contest vorausgesetzt 😉

    • Warum ist Chris‘ Haltung nicht authentisch? Der Typ lebt die auch außerhalb des ESC. Und warum ist er kein deutscher Demokrat, nur weil er nicht die Fahne schwenkt, die (leider) so häufig von Demokratieverächtern geschwenkt wird?

    • Was das Schwenken der deutschen Fahne mit Demokratie zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis…
      Wenn ich mir noch mal diese unsäglichen Pegida-Demonstrationen vor Augen führe, die ja auch fleissig Fahnen geschwenkt haben, denke ich eher an das Gegenteil…

      • Also manchmal hilft es, sich den Kommentar vor dem Absenden noch mal durchzulesen: „… in denen auch fleissig Fahnen geschwenkt wurden“ , sollte es natürlich heißen.

    • Glücklicherweise ist den Deutschen mehrheitlich die Nationalflagge egal. Dass man bei der Fußball-WM die nun als Zeichen der Verbundenheit zur Auswahlmanschaft des DFB benutzt zeigt keineswegs, dass man dahinter irgendwie mehr Nationalstolz steht.
      Die Kampagnge die nach dem ESC von Rechts gegen LOTL gefahren wird ist leider für heute typisch, als nächsten wird dann kritisiert, dass der ESC oder deren Teilnehmer zu „woke“ sei, wobei das Wort dann nur als rechter Kampfbegriff benutzt wird, und nicht im ursprünglichen Sinn.
      Traurig ist allerdings, dass diese rechte Kampagne hier in den Blog getragen wird, scheinbar ist das für einige wichtiger als die Diversität zu feiern, für die der ESC steht.

    • Echt jetzt? Woraus schließt Du, dass Lord of the Lost nicht zur deutschen Demokratie stehen? Hätten wir mehr Stimmen bekommen, wenn die Jungs die deutsche Fahne getragen hätten? Wohl kaum.
      Für mich könnte dieser Fahneneinlauf komplett wegfallen.

      • Ich fand es auch ein Armutszeugnis, ohne deutsche Flagge aufzulaufen. Alle, und zwar restlos alle Acts haben verstanden, dass es sich um einen Musikwettbewerb von Nationen handelt. Sind die jetzt auch alle nationalistisch? Oder zieht das Argument da wieder nicht? Und über die stattdessen geschwenkte „neue“ Regenbogenflagge möchte ich mich gar nicht erst auslassen…

  31. Ikke Hüftgold hat jetzt im einem Interview wieder betont, dass er sich „mit Pauken und Trompeten“ nochmal bewerben wird. Falls es in Deutschland nicht klappen sollte, möchte er für ein Nachbarland antreten. Laut eingeben Aussagen führt er bereits Gespräche mit den zuständigen Rundfunkanstalten. Er möchte auf jeden Fall die Deutschland-Flagge tragen, wenn er für DE Antritt und zeigt großes Unverständnis für die Entscheidung von LOTL, dies nicht zu tun.

    • In welcher Welt lebt dieser Mann? Ich kann nichts mit seiner Musik anfangen. Kann aber verstehen und respektieren dass es einige gibt die das tun. Aber: Ballermann-Partyschlager ist (mit Ausnahme Österreich und vielleicht noch der Schweiz) ein rein deutsches Genre. Niemand würde dafür anrufen und von den Jurys ganz zu schweigen. Was haben wir aus diesem Jahr wieder gelernt? Man braucht richtig viele Jurypunkte UND Televoter. Nur das eine oder nur das andere funktioniert nicht. Und ich bezweifle das IKKE weder von den Jurys noch vom Publikum auch nur einen einzigen Punkt erhalten würde. Ja man war dieses Jahr auch ohne Ikke auf dem letzten Platz. Aber mit Würde.

      • Die Trompeten fand ich beim Auftritt von James Newman noch am interessantesten.🙂

    • Dann soll er sich mal in der Schweiz oder Belgien bewerben und dabei betonen, dass er mit der deutschen Flagge einlaufen will. Das klingt nach einem Erfolgskonzept! 🙂
      Ich finde es furchtbar, wenn sich eigentlich dermaßen reflektiert denkende Menschen auf dieses populistische Niveau herablassen, weil es mal wieder zwei, drei Schlagzeilen bringen kann.

  32. Freue mich doch sehr,das der NDR weitermachen will.

    Ein Rückzug hätte doch einen beleidigten Eindruck hinterlassen.
    Und eine Pause garantiert ja nicht eine erfolgreiche Rückkehr.
    Das würde schwer genug werden.

    Aber das Gespenst des Rückzugs werden wir wohl so schnell nicht mehr loswerden,
    Sofern es bei diesen Platzierungen bleibt.
    Da werden die Diskussionen öffentlich eher noch lauter.
    Irgendwann ist der Eimer an negativer Publicity für die ARD auch mal voll.

    Mal was anderes:

    ESC-Kosten für den NDR = 473 000 Euro
    Tatort-Kosten = über 1 000 000 Euro.
    Manche andere europäische Länder nehmen aus Kostengründen nicht am ESC teil.

    Wäre das zuviel verlangt,wenn finanzstärkere Sendeanstalten diese Länder unterstützen. ??
    Für mich wäre das gelebte europäische Solidrität

    • Da der Vergleich zu den Tatort-Kosten ja jetzt schon zigfach kam, noch eine Einordnung meinerseits dazu: Ja, ein Tatort ist teurer und dauert nur 90 Minuten. Dafür kann man ihn auch noch Jahre später in den dritten Programmen wiederholen und er fährt immer noch respektable Quoten ein. Auch das sind aus meiner Sicht Äpfel und Birnen (und nein, ich bin alles andere als ein Krimi-Fan).

      Wenn man schon Vergleiche ziehen will, sollte man mal in Erfahrung bringen, was eine Show der Herren Silbereisen oder Zarella (oder von Helene) kostet. Das wäre doch der passende Benchmark.

  33. Die positiven Seiten dieses deutschen ESC Jahres sind doch:
    – eine erfahrene Band gefunden ( Profis )
    – ein diverser VE
    – Lotl haben Deutschland gut repräsentiert, keine Lachnummer
    – über den ESC wird dank ikke wieder geredet
    – eine gute Quote im Fernsehen

    Jetzt zum negativen:
    – VE läuft unter dem Radar der Deutschen ( bessere Sendezeit und Sender notwendig)
    – Show vom VE war zu klein und schlecht gemacht ( hier hilft nur viel Geld um besten Profis dafür einzukaufen)
    – die Künstler zum Teil ( wirken auf der Bühne zum Teil wie Laiendarsteller)
    – voting im VE ( über ein Musikvideo abzustimmen wenn beim ESC eine live Performance gefragt ist ).

    Könnt gerne die Liste ergänzen wenn euch noch positive oder negative Sachen einfallen.

  34. Ich lese immer gerne die Leser-Diskussion im Spiegel. Da hat es sich irgendwie in den Köpfen festgesetzt, dass Deutschland extra mehr zahlt um nicht in die Semis zu müssen. vielleicht sollte man mal klären, wie die Summe zustande kommt. Ich vermute, das ist wie in der EU ein fester Betrag für alle der mit der Größe der Sendeanstalt also letztlich Einwohner multipliziert wird.

  35. Jede kritische Stimme, jeder Vorschlag einer Verfahrensänderung wird weiterhin abgebügelt und ignoriert. Der NDR, seine Verantwortlichkeit und all seine Entscheidungen sind offenbar wirklich in Stein gemeißelt. Da bleibt eigentlich nur eines: dieser lachhaften Veranstaltung des ESC als Zuschauer in Zukunft final den Rücken zu kehren. Wird mir nach diesem Jahr wirklich nicht schwerfallen.

  36. Aha. Wusste ich gar nicht: „Die ARD solle sich das Geld sparen, aussteigen. Spoiler: Das wird sie nicht tun. Denn rein vom Preis rechnet sich die Sache. 473.000 Euro habe die Startgebühr den NDR in diesem Jahr gekostet, berichtet die Rheinische Post. Hinzu kommen Reisekosten, Honorare für die Band, Personalkosten im Sender selbst. Für gut acht Stunden Sendezeit ist das ein guter Preis.“

    Nachzulesen hier:
    https://www.telepolis.de/features/Eurovision-Song-Contest-Wird-Deutschland-gedisst-9056787.html

  37. Der ESC in Deutschland muss endlich wieder das Land beschäftigen. Überall lese ich „ich gucke mir den Mist schon seit Jahren nicht mehr an“, daraus lese ich, dass man früher sehr gern den ESC geguckt hat, man aber aufgrund der miesen Platzierungen keine Lust mehr darauf hat. Hier muss als Erstes angesetzt werden und das schafft man erstmal mit Transparenz und das sehr schnell, am besten heute noch. Bisher war es ja so, dass man lange nichts vom nächsten ESC-Konzept gehört hat. Ein paar Monate vor dem Vorentscheid wurde dann mal der Termin und das Konzept erklärt. Viel zu spät! Hier muss man sofort anfangen, wenn der letzte ESC vorbei ist. Ach, und nicht im Hinterzimmer irgendwas mauscheln sondern transparent sein und die Medien mit ins Boot holen. Das Konzept „schickt mal Songs ein und wir entscheiden, wer es in den VE schafft“ ist für den ESC viel zu banal und vor allem zeigt die Faulheit des NDR. Man muss hier proaktiv arbeiten und nicht die Plauze kraulen, während die Lieder ja schon eingeschickt werden. Tik Tok bitte nie nie wieder und auch keine Wildcard. Wie schon unter einen anderen Beitrag geschrieben: Ich wünsche mir, dass der NDR eine Kooperation mit Leuten eingeht, die den ESC verstehen und entsprechend etwas großes auf die Beine stellen wollen. Dann das knappe Budget unbedingt erweitern. Ich wäre ja für einen Vorentscheid à la Bundesvision mit einem stärkeren Fokus auf die eigene Sprache. Alle anderen der Big 5 schicken bis auf wenige Ausnahmen jedes Jahr Songs in ihrer Landessprache, außer Deutschland. Man muss endlich Leute ranlassen, die die Veranstaltung gut kennen und wissen, dass man mit Songs, die vor 10 Jahren nicht mal modern waren, keinen Blumentopf gewinnen können.

    • „Alle anderen der Big 5 schicken bis auf wenige Ausnahmen jedes Jahr Songs in ihrer Landessprache, außer Deutschland“

      UK macht das schon seit Jahren.
      Erfolg ???
      2022 lassen wir mal weg.

      • UK hat das Pech, dass fast alle ihre Sprache mitbenutzen. Da fehlt dann das Besondere.

    • @C aus P:
      Ein (längerer) Gedankengang zum Satz „ich gucke mir den Mist schon seit Jahren nicht mehr an“, den ich – normalerweise netter formuliert – auch schon oft gehört habe:
      Egal, was die EBU oder der NDR macht, man kann es nie allen recht machen. Die o.g. Aussage kommt doch vor allem gerne von älteren Leuten, die den Wettbewerb zuletzt vor 10 Jahren in Gänze geschaut haben.
      Rein von den Zuschauerzahlen sind die ESC-Quoten ja relativ gesehen stabil (wenn man einige positive „Ausrutscher“ wie 2010 und 2011 mal herausnimmt): https://www.eurovision.de/news/Fernsehen-ESC-Quoten-im-Vergleich-ueber-die-Jahre,zuschauer224.html
      Ja, Rekorde waren es zuletzt nicht, aber da heute auch immer mehr Zuschauer über One oder das Internet zuschauen, ist das vielleicht einfach dem technischen Fortschritt geschuldet (im Wert für 2023 ist One nicht mit drin). Und diese Zahlen sind ja trotz der Ergebnisse der letzten Jahre – dass das Potenzial für mehr vorhanden ist sieht man ja z.B. an den Lena-Jahren.

      Warum ich das aufdrösele: Es gibt einfach genug ältere, die schon vor längerem ausgestiegen sind, weil sie mit dem alten Gran Prix aufgewachsen sind und mit dem modernen ESC wenig anfangen können. Menschen, die lieber deutschen Schlager hören als „Blood and Glitter“ und die Nicole und Katja Ebstein als ihre großen Heldinnen begreifen und nicht Lena. Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung so, der moderne ESC ist nicht für jedermann/frau. Auch weil viele Leute gerne vor Mitternacht schlafen gehen, da morgens die Kinder früh aufwachen oder der Hund raus will.
      Ich würde wetten, dass die negativen Aussagen zum ESC in erster Linie von Leuten kommen, die mit der heutigen ESC-Musik bzw. dem Event nichts mehr anzufangen wissen.

      Aber es ist natürlich leichter die Theorien zu immensen Kosten oder dem schlechten Image Deutschlands zu replizieren als sich selber oder anderen gegenüber einzugestehen, dass man selbst vom ESC-Zeitgeist abgehängt wurde (der dem Zeitgeist der Jugendkultur schon Jahrzehnte hinterher hinkt).
      Zudem positioniert sich der ESC natürlich auch politisch (Diversität ist ein Ideal aus dem politisch eher linken Spektrum, während Konservative lieber an Bewährtem festhalten), was natürlich auch Leute gegen ihn aufbringt.
      Und zu guter letzt gibt es bestimmt auch noch genug Leute, die den Grand Prix in ihrer Jugend blöd fanden und auch deshalb noch abschätzig vom „Schlagerwettbewerb“ sprechen.

      Ich will dabei keine der genannten Personengruppen (und nicht jeder ESC-Kritiker muss in einer dieser Kasten gehören) angreifen, aber die Existenz solcher Gruppen muss man halt auch bedenken, wenn man Aussagen begegnet, dass beim Grand Prix früher alles besser war.

      Sorry für den kleinen Exkurs, aber die Gedanken hatte ich schon häufiger im Kopf, wenn es um pauschale ESC-Kritik ging.
      Deine restlichen Forderungen halte ich größtenteils für berechtigt (auch wenn der NDR nach der Kritik der letzten Tage wenig motiviert sein dürfte, mehr Geld in den ESC zu stecken als bisher – auch wegen der Diskussionen um den Umgang mit Gebührengeldern in den letzten Monaten).

      • Eine interessante Analyse. Man sollte aber nicht alle Leute, die sich vom ESC abgewendet haben, einfach als Konservative sehen. Man kann sehr wohl die Entwicklung hin zum Kommerz kritisieren, zu Tiktok, zur Casting-Showisierung (wenn man z.B. an die ursprünglich angedachte Verkündung der Finalqualifikanten denkt), das Ersetzen des Orchesters durch Pyrotechnik und Lightshows, die zunehmende Bedeutung von Inszenierung und Show. Mit „links“ würde ich all das erst mal nicht in Verbindung bringen.

        Zwischen Abwendung vom ESC, weil man diese eben beschriebene Entwicklung nicht goutiert und Abwendung, weil man beleidigt ist, dass Deutschland zur Zeit meistens hinten landet, ist m.E. ein großer Unterschied.

      • @Thomas M.:
        Die politische Komponente war ja nur einer von mehreren Punkten. Ich würde auch wetten, dass dies eine eher kleinere Gruppe ist (die jedoch relativ lautstark ist, wie man auch hier im Forum mitbekommt).
        Ich wollte ja nur aufzählen, dass das auch Hintergedanken hinter Sätzen wie dem o.g. sein können (anstatt eingehender Beschäftigung mit dem ESC).

        Hatte ja schon die Gruppe derer aufgezählt, die die Musik heute nicht mehr anspricht (weil sie selber halt lieber Schlager o.Ä. hören), du nennst die Argumente zu Kommerzialisierung etc.
        Ich glaube auch, dass das zu großen Teilen deckungsgleiche Gruppen sein könnten, die den früheren „Grand Prix“ idealisieren und mit einer heutigen modernen TV-Show einfach nichts mehr anfangen können. Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung so, der eigene Geschmack muss sich ja nicht immer in die Richtung entwickeln, die die Fernsehmacher uns vorgeben.

  38. Dass der NDR die nächste ESC Teilnahme bestätigt hat,finde ich schon mal gut. Der ESC ist ein für viele Länder bedeutender, nicht nur musikalischer Wettbewerb mit soviel Historie.
    Die meisten waren vom letzten Vorentscheid positiv angetan,weil es eine Weiterentwicklung gab.Auch mit Lord of the Lost war der Großteil zufrieden, im Nachhinein würde ich mich auch immer wieder für sie entscheiden. Es gab sehr wenig Kritik nach ihrer Wahl,viele haben sich auch lobend über den NDR geäußert, weil eine Veränderung spürbar war.
    Gestern auf der Arbeit war ich höchst erstaunt, wieviele mit mir über den ESC reden wollten. Natürlich ging es über die übliche negative Häme ,Meinungen,dass Deutschland aus politischen Gründen nicht gemocht wird,warum wir da überhaupt noch mitmachen u.s.w.Aber,ein großer Teil hat sich auch wirklich für die Hintergründe interessiert und da habe ich mich dann voll in Rage geredet und mal erklärt wie Vorentscheidungen in anderen Ländern laufen u.s w.
    Die Zeitungen sind selbst heute noch voll mit ESC Berichten und im Radio liefen gestern überall Umfragen zu der Misere Deutschland/ ESC.
    Also das Thema ESC und Deutschland hatte selten so eine große Bühne. Leider wieder mal im negativen Sinne.
    Vom NDR erwarte auch ich jetzt ein zügiges Handeln in den nächsten 3 Wochen,wenn sie das Fundament,wie es von LotL so schön im Interview genannt wurde, weiter aufbauen wollen.Tipps gibt es zu Hauf,die Hausaufgaben müssen weiter gemacht werden.
    Ich selbst habe mich auch nochmal kritisch hinterfragt,was hat den Song,Auftritt von LotL erfolglos gemacht, denn ich war die ganze Zeit davon überzeugt, dass wir bestimmt nicht letzte werden:
    – Der Song war eingängig genug, es gab eine gute Mischung aus Rock,Metall und Popanteilen,vielleicht fehlte aber in der Mitte eine Steigerung
    – Wir alle haben uns in der ganzen Zeit sehr mit den Bandmitgliedern und deren vielseitiger Musik auseinander gesetzt,auf diejenigen, die den ESC nur einmal schauen oder nur kurz mal was gehört haben,kommt daß so nicht an,jedenfalls nicht,wenn man nicht sowieso ein Rock,Metall Fan ist und diese Gruppe schaut in der Regel keinen ESC und votet dafür
    -Nachdem ich mir den Auftritt nochmal mehrfach angeschaut habe,denke ich auch,dass er für eine Rockband zu statisch war,zu wenig Bewegung und die Blickkontakte von Chris wirkten nicht so sympathisch

    Erschwerend kommt natürlich noch hinzu,dass wir in den letzten Jahren bereits einige erfolgreiche Rockbands im Contest hatten,die auch alle mehr Bewegung im Auftritt hatten.
    Ein ESC Auftritt muss halt in 3 Minuten zünden und im Gedächtnis bleiben.

    Das sind nur meine Gedanken der Analyse.
    Ich würde dem NDR empfehlen weiter zu machen,die endlosen Tipps zu durchforsten,anzunehmen, sich von anderen Ländern inspirieren zu lassen.

    • @Rusty, also bist Du auch so eine ESC-Anwältin, die die „Unwissenden“ aufklärt.
      Prima, das kommt mir bekannt vor. Viele wissen nichts vom Semi.
      Aber danke für die Anregung, ich blicke dann ja auch fast immer auf D und teile meine Begeisterung über die Shows, die nationalen Entscheidungen der anderen Länder und wie toll und aktiv das dort abgeht, habe ich bislang immer vergessen. 🙂

      Ein Kollege hat mich aber heute scherzhaft aufgefordert, ich müsse jetzt frühzeitig fürs nächste ESC-Jahr tätig werden. Da habe ihn direkt gefragt, ob er und auch eine weitere anwesende Kollegin als meine Backings dabei wären. 😀

      Ich bin froh und gespannt auf die nächste Session.

      • …..zumindest erzähle ich gerne denjenigen etwas über den ESC,die sich wirklich dafür interessieren 😉
        Und auf die nächste Saison freue ich mich,genauso wie du,schon jetzt wieder

  39. Ich teile nicht die Begründung Guildo Horns, das Geld könne man anderswo besser investieren. Schon allein deshalb nicht, weil kein Fernsehsender Geld in Sanierung von Schulen, Krankenhäusern, Infrastruktur, was auch immer steckt. Das ist nicht deren Aufgabe. Das Ergebnis seiner Gedanken teile ich aber durchaus. Bei den letzten 10 ESCs gab es gerade mal ein einziges gutes Endergebnis. Alle anderen waren Reinfälle. Meistens mit dem letzten oder vorletzten Platz. Wenn eine Sache in der Regel immer misslingt obwohl man es mehrfach versucht hat, sollte man es sein lassen. Wir können ESC einfach nicht (mehr). Und da muss man nicht nur mit dem Finger auf irgendwelche Verantwortlichen beim NDR zeigen, es schließt uns, das Publikum, mit ein. Wir haben ja oft genug Acts in Vorentscheidungen gewählt bzw. Lieder, die dann international abgeschmiert sind. Vermutlich haben wir halt einfach einen Geschmack, der bei den anderen nicht ankommt. Egal ob es sich um Middle of the Road-Beiträge handelt oder um außergewöhnlichere (als Beispiele Texas Lightning oder Roger Cicero). Wir tun uns selbst keinen Gefallen, den anderen aber genauso wenig. Wir haben denen nichts zu bieten was sie interessant finden, was sollen wir denn da noch? Jetzt haben wir – wie nicht nur ich glaubte – mit Lord Of The Lost etwas Aufmerksamkeitsstarkes geliefert, aber nicht nur die Juries, auch das Publikum haben das links liegen lassen. Jetzt kommen Erklärungen wie „Die Inszenierung war nicht ideal“, „Kameraeinstellungen legten falschen Fokus“ und was sonst noch. Meiner Meinung nach Ausreden. Dieser Beitrag hat geknallt, aber ist trotzdem bei den anderen nicht angekommen. Weil, wie gesagt, wir deren Interesse nicht wecken können. Heißt ja nicht, man solle keinen Spaß mehr am ESC haben in Deutschland. Aber eben als Zuschauer, nicht als Wettbewerbsteilnehmer. Denn fürs Letztere disqualifizieren wir uns Jahr für Jahr. Deshalb ist es für mich ein Unding sich, kaum ist der diesjährige Contest vorbei, schon für 2024 anzumelden. Einfach so als Schuss ins Blaue, konzeptlos, ohne auch nur darüber nachzudenken. Ein Jahr Pause, vielleicht sogar länger. Die anderen brauchen uns nicht, sind ohne uns sogar eher besser dran.

    • Ich für finde deine Sichtweise nur bedingt nachvollziehbar. Man darf ruhig ein wenig idealistisch sein und muss nicht unbedingt in eine Schmollhaltung verfallen.
      Der Wettbewerb diente mit seiner Schaffung dazu, dias gespaltene Europa wieder zusammenzuführen und hat mit der gezeigten Solidarität in Liverpool auch in heutigen Zeiten ein Zeugnis für diese Idee abgeliefert. Gekränkte Eitelkeiten als Maßstab für eine Teilnahme anzulegen sind der Sache meiner Meinung nach nicht dienlich.

    • Wenn Deutschland nicht teilnimmt, steht zu befürchten, dass die Zuschauerzahl deutlich sinkt. Und das würde sich keine deutsche Rundfunkanstalt antun wollen.

      Und zum Publikum: Ja, teilweise stimmen auch „wir“ für den falschen Act ab, andererseits können wir auch nur für das abstimmen, was uns zur Verfügung gestellt wird. Und ja, „Blood and Glitter“ hat geknallt, hätte aber noch mehr geknallt in der Prä-Maneskin- und Prä-Kriegs-Ära. Manchmal hat man eben den richtigen Song, aber zur falschen Zeit.

    • Was für ein Quatsch! Jedes Land und jeder Teilnehmer ist eine Bereicherung für den ESC, auch Songs wie Rumänien oder San Marino dieses Jahr. Nur weil man sehr oft auf den hinteren Plätzen landet, heißt es noch lange nicht, dass man ohne uns besser dran ist. Auch ich habe in den 20 Jahren in denen ich den ESC gucke auch tolle Acts kennenlernen dürfen, die beim ESC aber punktmäßig abgeschmiert sind. Sowas überhaupt zu pauschalisieren ist echt frech. Und die von dir genannten Ausreden sind leider Fakten, denn ein ESC Auftritt muss einfach zünden und da kann ein starres Staging oder schlechte Kamerafahrten viel ausmachen. Ich finde es super, dass der NDR sofort die Teilnahme 2024 bestätigt hat denn die beleidigte Leberwurst spielen hilft keinem und wäre auch einfach ein falsches Signal. Was soll dann passieren, wenn wir vielleicht 2025 oder 2026 wiederkommen? Jeder wird sagen, oooh die beleidigten Deutschen kommen wieder. Sowas kann einem Land beim ESC echt schaden. Ich habe das Gefühl, dass jetzt vielleicht der Punkt ist, wo endlich was passiert. Das Gefühl hatte ich zwar letztes Jahr auch schon, aber die Presse macht nun ordentlich Druck, noch mehr, als es letztes Jahr der Fall war.

  40. @ ESC1994:
    Habe in diesem Jahr so um die 15 Kommentare bei esc-kompakt abgegeben. Wenn das für dich zu wenig ist, du denkst, das disqualifiziert mich solche Gedanken zu veröffentlichen, ist das okay. Ist aber irrelevant, deine Meinung darüber.

  41. @Festivalknüller:
    Solltest du wegen gekränkter Eitelkeit mich meinen: Ich vertrete die Meinung, dass Deutschland ESC einfach nicht (mehr) kann, nicht, dass „die anderen“ uns ja eh nicht mögen aus welchen Gründen auch immer. Was Selbstkritik mit gekränkter Eitelkeit zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.

    • Gekränkte Eitelkeit kann der Anstoß zur Selbstkritik sein. Da können sich aber ruhig die Gelehrten drüber streiten.
      Dass Deutschland nicht (mehr) kann ? Wie meinst du das ?
      Deutschland hat Potenzial und nicht mehr können trifft wohl eher auf den NDR zu.

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