Österreich: Überschaubares Zuschauerinteresse am „kleinen“ Song Contest

Bild: ORF/Thomas Ramstorfer

Am vergangenen Samstag fand die dritte und finale Sendung des „kleinen“ Song Contests im ORF mit Andi Knoll statt. Dort konnten Daði og Gagnamagnið mit ihrem Song „Think About Things“ das Publikumsvoting für sich entscheiden und landeten somit am Ende vor Österreich und Malta.

Das Medienmagazin DWDL veröffentlichte unterdessen die Zuschauerquoten der drei in der vergangenen Woche stattfindenden Sendungen. Am Dienstag waren demnach 292.000 im ORF dabei, am Donnerstag 224.000 Zuschauer. Dies entspricht einem Marktanteil von acht Prozent für die erste Sendung am Dienstag sowie sechs Prozent für die zweite Show am Donnerstagabend.

Zu der dritten und letzten Sendung schalteten am Samstag um 20:15 Uhr im Durchschnitt 308.000 Menschen ein, was einem Marktanteil von neun Prozent entspricht. Die finale Abstimmungsrunde, in der das Publikum den Gewinner der drei Jurygewinner Island, Malta und Österreich kürte, verfolgten 335.000 Menschen bzw. zehn Prozent der Fernsehzuschauer. Die Quoten für die drei Sendungen sind damit insgesamt „recht überschaubar“ (O-Ton DWDL) und der österreichische Ersatz-ESC in dieser Hinsicht kein wirklicher Erfolg gewesen.

Beim diesjährigen „kleinen“ Song Contest bewertete eine Jury aus zehn ehemaligen österreichischen ESC-Teilnehmern zunächst die 41 Teilnehmer anhand der ESC-Punkteskala. Aus diesen drei Sendungen ergaben sich drei Jurygewinner, die sich am Samstagabend in einer finalen Abstimmung dem Votum der österreichischen Zuschauerinnen und Zuschauer stellten. Dieses konnte Island mit 48% für sich entscheiden. Auf Österreich entfielen 33% aller Anrufe, für Destiny aus Malta und ihren Song „All Of My Love“ stimmten 19%.

Unmittelbar nach Ende der Ausstrahlung des „kleinen“ Song Contest erklommen Daði og Gagnamagnið die Spitze der österreichischen iTunes-Charts. Auf Spotify kletterte der Song um 101 Plätze auf Rang 90, auf Apple Music reicht es derzeit für Platz 201. Auch weitere ESC-Acts schafften es in die iTunes-Charts, darunter Vincent Bueno, der mit „Alive“ bis auf Rang 15 kam. In der Zwischenzeit ist zudem die in der Sendung am Samstag angekündigte österreichische Version von „We Are The World“ mit zahlreichen österreichischen ESC-Teilnehmern erschienen.

Im Vorjahr erzielte der ORF mit der Punktevergabe des Finales des Eurovision Song Contest aus Tel Aviv – ohne österreichische Beteiligung – einen Marktanteil von 41%. Das Ende der Show sahen 497.000 Menschen, der zuschauerstärkste Teil der Sendung wurde sogar von durchschnittlich 627.000 Menschen (23% Marktanteil) gesehen.

Über dieses Thema sprechen wir heute Abend auch in unserem ESC kompakt LIVE ab 19 Uhr auf YouTube.


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6 Comments
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Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Leider habe ich die Sendung am Samstag verpaßt, aber die beiden Sendungen, die ich gesehen habe, waren sehr kurzweilig und unterhaltsam. Ein Lob dem ORF.

usain1
usain1
4 Jahre zuvor

Schee woars trotzdem gewääässn!

Shane54
Shane54
4 Jahre zuvor

Ich habe alle drei Sendungen verfolgt. Fand leider etwas inkonsequent, dass manchmal die offiziellen Videos und manchmal Live-Auftritte gezeigt wurden, obwohl es bei vielen Beiträgen die Auswahl bestanden hätte. Zum besseren Vergleich hätte man sich da auf eine Variante für alle mit Ausnahmen einigen müssen. So waren manche ergebnisse erwartbar. Die jury-Mitglieder haben teilweise zu sehr unterbewertet. Vielleicht war da die Auswahl der Mitglieder etwas schwierig.

Insgesamt aber eine nette Idee, die es in Österreich sogar in die Prime Time am Samstag Abend schafft. Respekt! Netter moderator und im Rahmen der Möglichkeiten, sogar mit Live-Schalte zu den möglichen Gewinnern.
Da kann sich der NDR mal eine Scheibe abschneiden, nachdem er Ben Dolic zur Vorstellung auf ARD One versteckt hat und die Songchecks von eurovision.de wohl Anfang Mai nur im Internet übertragen werden.

Das Zuschauerinteresse war aber grundsätzlich erwartbar und vielleicht dafür auch ganz gut. Ist halt eher was für die hardcore-Fan-bubble.
Für außerhalb der Bubble reicht das interesse eher nicht, wenn nur Videos abgespielt werden und dabei von B- bis Z-Promis kommentiert werden.
Ich glaube, dass unsere Songchecks auf eurovision.de noch viel weniger Interessenten finden werden.

ESC-Thom
ESC-Thom
4 Jahre zuvor

Die drei Sendungen waren aus meiner Sicht kurzweilig. Die Einschaltquoten zeigen einmal mehr, dass eine nationale TV-Vorentscheidung in Österreich wenig Sinn macht. Daher also weiter intern auswählen, lieber ORF. Und dieses Mal ein guter Song, Herr Bueno. Dann klappt’s auch mit dem Finale. 😉

roxy
roxy
4 Jahre zuvor

Ich denke, dass der ORF durchaus zufrieden mit den Einschaltquoten sein kann, auf ORF1 gibt es regelmäßig auch niedrigere Quoten. Bei den Vergleichszahlen von den Einschaltquoten des letztjährigen Finales muss man bedenken, dass Österreich nicht im Finale war. Die Jahre davor waren die Zuschauerzahlen etwa doppelt so hoch. Das ESC Finale hatte seit 2011 sehr hohe Einschaltquoten in Österreich, die die Semis und die nationalen Vorentscheide bei weitem nicht erzielt haben.

Matty
4 Jahre zuvor

Letzte Woche Samstag gab es im norwegischen Fernsehen NRK die Sendung „Adresse Europa“ mit den unvergeßlichen Momenten in der Geschichte des ESC und es gab in der ersten Folge zwei Gewinner, und zwar Conchita und Sunstroke Project:

https://eurovisionworld.com/esc/conchita-and-sunstroke-project-win-the-first-show-of-adresse-europa-in-norway

Auf den dritten Platz kam Deutschland mit der Gruppe Dschingis Khan und dem gleichnamigen Song.