Peter Urban korrigiert die in der Süddeutschen veröffentlichten Vorwürfe gegen Ikke Hüftgold

Bild: NDR / Claudia Timmann

Die unglücklichen Diss-Kommentare von Peter Urban über die Vorentscheidungsteilnahme Ikke Hüftgolds haben im NDR große Aufregung verursacht. Thomas Mohr von Eurovision.de erzählt in der neuen Folge des Podcasts ESC Update, dass diese Interviewpassagen NDR-intern bei den ESC-Verantwortlichen „nicht nur für gute Laune“ gesorgt haben.

Via ESC Update bemüht sich der NDR jetzt um Schadensbegrenzung. In zwei Wochen – wenn auch Peter Urbans Autobiographie im Handel ist – wird es (sehr berechtigt!) ein ESC Update Special mit Peter Urban über 25 Jahre ESC-Moderation geben, aber aus aktuellen Anlass führen die ESC-Update Redakteure Thomas Mohr und Marcel Stober vorab bereits in der aktuellen Podcast-Ausgabe ein Interview mit Peter Urban zum Konflikt mit Matthias Distel aka Ikke Hüftgold.

Bereits in der Antwort auf die erste Frage stellt sich Peter Urban dem Vorwurf entgegen, er würde sich über die Partyschlager-Liebhaber erhebe:

„Auch wenn manche Leute es nicht glauben, ich habe mich so begeistert für die (ESC) Sache (…) und habe mich auch so erfreut an dem Wandel des ESC von dem früheren Schlagerwettbewerb zu einem modernen Wettbewerb mit toller Musik, mit überraschenden Titeln, mit unglaublich tollen Fernseh-Inszenierungen. Dinge, die man sonst nie sieht in der Welt, die sieht man beim ESC. Und das ist vielen Leuten in diesem Lande immer noch nicht klar, besonders den etwas hochnäsigen Bildungsbürgern, die meinen, sie müssten über irgendwie sowas herziehen, was der Pöbel irgendwie gut findet. Da kann ich mich wirklich aufregen und da wird man manchmal Opfer von Dingen und wird falsch zitiert.“

Diese Einführung zielt darauf, dass speziell einige SZ-Interview-Passagen, welche auch bei Wohlwollenden in der Bubble für Kopfschütteln gesorgt haben, vom langjährigen SZ-Autor Martin Zips (Selbstauskunft: „Lernt viel und gern und von jedem immer was dazu.“) herbeikonstruiert gewesen sei:

„Man macht Interviews. Ganz, ganz viele Interviews. Und normal ist das so, dass man die Interviews gegenliest, man checkt die Zitate. Und ich hatte ein dreistündiges Gespräch mit einem Autoren der Süddeutschen Zeitung, kam blendend mit ihm aus, hab‘ mich wunderbar unterhalten und dachte, der hat ja nun alles verstanden. Aber dann lese ich den Artikel und da sind Sachen dabei…

Das fängt gleich so an mit einer Schlagzeile, ich sei kein ESC Fan. Was ist denn das für eine Aussage? Ich habe ihm gesagt, in den 70ern und 80ern war ich kein ESC Fan. Da hab‘ ich nicht zugehört, das fand‘ ich nicht so interessant, da war ich mit anderen Dingen beschäftigt. Und dann habe ich ihm eine Stunde erklärt, wie sehr sich der ESC ins Positive verwandelt hat, neue Künstler, neue Farben, Rockmusik, moderne Töne, die es früher beim ESC vielleicht nicht gab. All das ist wunderbar, ist toll geworden und ich liebe es zu kommentieren. Was schreibt der Mensch? Der schreibt dann, wie hat er es nur solange dabei ausgehalten, bei diesem oberflächlichen Schlagerwettbewerb? Ich meine ganz ehrlich, dann hat der eine Stunde nicht zugehört, dann hat der es nicht kapiert“

Peter Urban ergänzt seinen Rant leidenschaftlich und sagt zu seiner Moderationsaufgabe:

„Ich machte es gerne. Es gibt nichts Spannenderes als da in der Halle zu sitzen, das Kribbeln zu spüren, die Spannung, jetzt geht es gleich los, wer gewinnt, es ist wirklich immer wieder toll, Drama, Überraschungen und das habe ich ihm versucht zu schildern – und auch die musikalische Vielfalt, die heutzutage herrscht. Das kapieren diese Leute gar nicht, die denken, das ist immer so oberflächlicher Kram, das kam man so wegwischen und einer, der sich dann dran ‚erniedrigt‘ das zu kommentieren, man wundert sich. Vollkommener Bullshit, vollkommener Blödsinn und darüber habe ich mich ganz ganz doll aufgeregt.

Das Problem ist, ich bin ja selbst schuld. Denn man nimmt ja solche Artikel ab, aber dieser Artikel war kein Interview, sondern ein laufender Text, wo ein paar Zitate eingespielt sind. (…) Die Zitate hat er mir teilweise vorgelesen am Telefon (…) z.B. das ich kein Fan des ESC sei, das hat er mir nicht vorgelesen, da hätte ich gesagt, halt, das können sie doch so nicht schreiben.“

Bis hierhin ist es schon sehr temperamentvoll, aber das Gespräch kam noch gar nicht auf die provokante Ikke-Passage aus der SZ, die Marcel dann vorliest.

„Beim Vorentscheid habe ihn in seinem Wohnzimmer schon kurz die Panik gepackt, erzählt Peter Urban. Deutschland werde doch nicht ausgerechnet diesen tumb-teutonischen Mist nach Liverpool schicken, zu seiner letzten Sendung. Ikke Hüftgold, einen Musiker, der Dosenbier am Ballermann verteilt und sich in seinen Liedern vornehmlich auf den Austausch von Körperflüssigkeiten konzentriert. Das wäre fatal für das Bild Deutschlands im Ausland.“

Mehr dazu findet Ihr hier.

Peter Urban ist hörbar aufgewühlt. Schon bevor Marcel das SZ-Zitat verlesen hat, sagt er:

„Das ist wirklich unglaublich, wo mir praktisch eine Aussage suggeriert wird, die in seinem Kopf entstanden ist. Er hält verschiedene Dinge für mies oder langweilig oder qualitativ schlecht oder minderwertig und dann drückt er es mir praktisch in den Mund. Und das geht überhaupt nicht.“

Marcel fragt nach Verlesen des Zitats: „Hast Du das so gesagt?“

Peter Urban: „Natürlich nicht. Ich habe nie von Panik geredet. (…) Es war mir schon klar, dass der (gemeint ist Ikke) nicht gewinnt. Ich habe ihm nur gesagt, dass ich mich gefreut habe, dass Lord Of The Lost gewonnen haben und dass ich lieber mit denen nach Liverpool fahre als mit Ikke Hüftgold. Das ist die einzige Aussage, die ich getroffen habe, aber diese Bilder, die er dann benutzt… ‚tumb-teutonisch‘ solche Worte würde ich nie in dem Mund nehmen, das kenne ich überhaupt nicht, so einen Sprachstil, der ist vollkommen daneben und das ist einfach eine Sache, die geht nicht. (…) Auch die ganze Story mit dem Bier und Ballermann und so, ich würde über sowas gar nicht reden, ich kenne sowas nicht, mich interessiert das nicht. Die Leute sollen ihre Musik machen, ich respektiere das, dass die das mögen, ist doch fein.

Aber ich muss doch sagen dürfen, dass ich mit solcher Musik nicht so gerne nach Liverpool fahre. Mehr hab ich nicht gesagt. Und was der dann da reininterpretiert hat in seine Aussage, das haut so richtig mit dem Hammer drauf und es sieht wirklich so aus, als ob ich das gesagt hätte und das habe ich nicht. Und das finde ich echt schlimm, das ist schon richtig Boulevardjournalismus, wo es anscheinend auch bei der Süddeutschen nur um Klicks geht.“

Dann fragt Marcel nach Peter Urbans Meinung zu Ikke Hüftgold und seinem Lied:

„Ich fand’s schrecklich, aber das ist ja meine Geschmackssache. Ich finde auch die anderen Ballermann-Schlager furchtbar, aber das muss mir doch nicht gefallen. Ich bin doch nicht das Publikum dafür, aber ich hab‘ nicht die Hochnäsigkeit zu sagen, die dürfen das nicht machen. Ich hab nur gesagt, wenn man beim ESC erfolgreich sein will, dann tritt man vielleicht doch eher nicht mit so einem Song an, weil der im Ausland überhaupt nicht begriffen wird. Da werden Klischees aus dem Urlaub aufgewühlt, die sind nicht positiv für Deutschland.“

Zur Untermauerung dieses Statements erzählt Peter Urban von einer sympathischen Begegnung mit Mickie Krause („supernett“).

Marcel und Thomas springen Peter dann noch bei, wie kooperativ sie persönlich und der NDR mit Ikke Hüftgold und seinem Team zusammengearbeitet haben, und können sich nicht erklären, wie es zu dem Bruch kam.

Da das vollständige Interview zu transkribieren den Rahmen, dieses Beitrags sprengen würde, kann ich an dieser Stelle nur empfehlen, sich das Interview vollständig als Podcast anzuhören. Da erfährt man dann auch, was Staatsministerin Claudia Roth Peter Urban persönlich geschrieben hat.

Nun ist der ESC Update Podcast mit der SZ-Gegenrede von Peter Urban an einem Wochenende veröffentlicht worden. Die Eurovision.de-Redaktion sagt nichts dazu, ob sie die SZ-Chefredaktion oder den Autoren Martin Zips mit den unmittelbar glaubwürdig wirkenden Vorwürfen von Peter Urban konfrontiert haben und ob es beispielsweise Pläne gibt, eine Gegendarstellung durchzusetzen. Bisher gibt es keine offizielle Stellungnahme der SZ, wovon im Laufe der nächsten Woche aber auszugehen ist.

Am Ende des Tages bleibt ein wenig der Eindruck, dass sich Peter Urban (automatisch und sicher nicht intendiert auch in seiner Sprecherrolle für den NDR) in einigen Interviews (mutmaßlich sogar unbeabsichtigt) etwas bourgeois über die Ballermann-Kultur und die große Partyschlager-Szene erhebt. Den darauf abstellenden wörtlichen (!) promiflash-Zitaten wird bei ESC-Update ja nicht widersprochen.

Es ist dazu aber ansonsten alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Um das kontroverse Meinungsbild in der Bubble kennenzulernen, empfehle ich unbedingt den korrespondieren Thread auf ESC kompakt, da stehen viele intelligente Kommentare. (Bei der Lektüre war ich in vielen Fällen richtig erfreut über die Diskussionskultur auf ESC kompakt. Und, btw, auch das Bloggerteam ist hin- und hergerissen.)

Hinter diesem Konflikt tritt bedauerlicherweise das Erscheinen von Peter Urbans sehr lesenswerter Autobiografie in der kommenden Woche etwas in den Hintergrund.

Wir werden das Bucherscheinen auf ESC kompakt, verbunden mit Peters Rückblick auf 25 Jahre Eurovision Song Contest in seiner Biografie, selbstverständlich auch zelebrieren. Das dann aber losgelöst von den aktuellen Turbulenzen, um der Novität besser gerecht zu werden.

Schon an dieser Stelle gratulieren wir aber Peter Urban ein weiteres Mal herzlich zum 75. Geburtstag, den er am 14. April 2023 gefeiert hat. Congratulations!

Die isländische ESC-Underground-Heldin Silvia Night ist bereits ein schöner Schlussakkord, aber versöhnlich abschließen wollen wir dieses Stück mit einem definitiv bestätigten, definitiv freigegebenen und definitiv sympathischen Zitat von Peter Urban, nämlich mit seiner Antwort auf unsere Frage, welche Rolle die Fans bei seiner Arbeit für den ESC gespielt haben:

„Ich habe die ESC-Fan-Gemeinde immer bewundert, für ihre Leidenschaft, ihr Kenntnisreichtum und Detailwissen, ihre Begeisterung – die ist bei keiner anderen Fangruppierung so stark, beeindruckend und positiv, weil sie nicht wie z.B. bei Fußballfans auf ein Land oder einen Verein beschränkt ist. ESC-Fans lieben den ESC, feiern Songs aus allen Ländern, aus allen Zeiten, aus allen Stilrichtungen. Ich selbst bin, obwohl ich ursprünglich nicht unbedingt zur ESC-Fangemeinde gehörte, immer blendend mit den Fans ausgekommen, sie waren und sind stets freundlich, neugierig, kommunikativ, voller Respekt und Toleranz – ESC-Fans sind beispielhaft.“


66 Kommentare

  1. Ob er jetzt Aussagen wie sie in der SZ gestanden sind, nun gemacht hat oder nicht. Fakt ist, er sagt seine Meinung und das darf man ja wohl noch in diesem Land. Das die Aussagen von Urban, vom SZ-Journalist verfälscht oder unkorrekt wiedergeben worden sind, glaube ich sofort. Die sind doch nur auch Clicks aus und sind geistig nicht in der Lage tiefergehende Aussagen korrekt wiederzugeben.

    • Offensichtlich ist Deutschland ein Land geworden wo Meinungen verdreht, verfälscht und unerwünscht sind. Das sind Früchte, die die AfD u. die Rechten seit Jahren erfolgreich gesät haben.
      Selbst Klar- bzw. Gegendarstellungen werden verhönt und nicht geglaubt. Alles mies was hier in der deutschen „Demokratie“ abläuft.

  2. Sorry aber jedes Interview bekommt man bevor es freigegeben wird zum gegenlesen und gibt es selber dann Frei. Da hätte er ja was sagen können und es korrigieren lassen . Der NDR macht sich halt die Welt wie sie ihm gefällt.

    • Um es mit Urbans Worten wiederzugeben: „Das Problem ist, ich bin ja selbst schuld. Denn man nimmt ja solche Artikel ab, aber dieser Artikel war kein Interview, sondern ein laufender Text, wo ein paar Zitate eingespielt sind. (…) Die Zitate hat er mir teilweise vorgelesen am Telefon (…) z.B. das ich kein Fan des ESC sei, das hat er mir nicht vorgelesen.“

      Da gibt es so kleine feine Unterschiede zwischen abnehmenden Interviews und Fließtexten mit Zitaten. 🫠

  3. …und trotzdem ist es ungeschickt von Peter Urban, den Artikel nicht vollumfänglich zu lesen (oder von Leuten aus seinem Team/seiner Umgebung lesen zu lassen), bevor er ihn freigibt.
    Peter Urban ist doch lange genug im Geschäft, um zu wissen, wie die Dinge laufen.

    • Die Aussage war ja gerade, dass er den Text vorher nicht zu lesen bekam, weil es halt kein Interview war. Marcel Stober hat auch bestätigt, dass das presserechtlich dann nicht nötig ist.

      Der Fehler war höchstens sich die Zitate nicht schriftlich zuschicken zu lassen, weil er dann dokumentiert hätte, was er freigegeben hat. Aufgrund der hohen Anzahl von Interviews (von der er im Interview berichtet hat), ist es aber glaubwürdig, dass er dass lieber schnell am Telefon machen wollte.

  4. Wirklich etwas seltsam, dass das Interview nicht Peter Urban zur Freigabe vorgelegt wurde, sondern ihm stattdessen ein paar zusammenhangsfreie Zitate vorgelegt wurden. An seiner Stelle hätte ich da nachgehakt. Der SZ-Autor hat wahrscheinlich wie die meisten Feuilletonisten inkl. der schon lange nicht mehr witzigen Anja Rützel wie SPON Vorurteile gegen den ESC und findet das alles doof und plebejisch, typisch.

    • Nur nochmal zur Klarstellung: Ein Interview muss freigegeben werden, in einem Fließtext nur die wörtlichen Zitate. Laut Marcel eine presserechtlich ganz andere Sache.

  5. Also wenn eine Zeitung einen Satz oder mehrere Worte als Zitat gekennzeichnet abdruckt , dann sollte man davon ausgehen das die zitierte Person das so gesagt hat. Auch sollte jeder Journalist eigentlich gelernt haben das man solche Zitate so zu gestalten hat das der Zusammenhang nicht falsch dargestellt wird weil im zweiten Teil des zitates die Aussage dann erst genau erklärt wird.

    Wenn die Zitate von Herrn Urban so wirklich nicht gesagt wurden , dann hat Herr urban alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die Zeitung bzw den Verfasser des Artikels vorzugehen.

  6. Da kann man mal sehen, wie einem durch die Medien die Worte im Mund herumgedreht werden.
    So, und nun hoffe ich, dass sich jetzt die Aufregung allmählich legt, und man sich auf Liverpool konzentriert.🙂

  7. Da kann man mal sehen wie Wahrheiten verdreht werden. Ich glaube Mathias Distel hätte sein Statement für sich behalten wären die Zitate korrekt(ich glaube hier Peter Urban) wiedergegeben worden. Jetzt ist die Katze in den Brunnen gefallen, oder war es das Kind🤔 Ich hoffe das Theater findet ein gutes Ende und ich muss mir weniger Sorgen machen wie es mit dem ESC in Deutschland weiter geht.

      • Ich kenne noch:
        „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“
        😉

        Ich bin beispielhaft und ihr auch. 🙂

  8. Auch wenn dieses Zerwürfnis nun einigermaßen geklärt zu sein scheint, bleiben ja diverse andere Vorwürfe aus Ikkes Statement, die Fragen aufwerfen.

  9. Ich weiß ja warum ich die SZ nicht mehr kaufe, die operieren doch in allen Ressorts, ob Innenpolitik, Außenpolitik, Kultur immer gleich, verdrehen Sätze, zitieren falsch, arbeiten mit Halbwahrheiten,
    nein nein das ist keine seriöse Zeitung. Da ist mir die BILD lieber, ehrlich gesagt.

  10. Nebelkerzen allerorten.
    Interessant wird‘s, wenn die von Ikke dargelegten Fakten sich als solche bewahrheiten.

    Großes Kino.
    Teil 2 ist sicher schon in Arbeit.

    • Welche Fakten? Laut Peters Artikel bleibt ja nur, dass ihm anfangs nicht erzähltwurde, dass ee ins Tiktok-Voting musste.
      Ansonsten soll er einen Tagebuchartikel mit Verschwörungstheorien zum Votingergebnis veröffentlicht haben.
      Weiß nicht, welche Fakten, du da sonst im Kopf hast.

  11. Sympathischer macht ihn das nun nicht. Ich würde gerne die andere Seite lesen oder hören. Der Urban kann nun ja viel erzählen und abstreiten.
    Letztlich fast egal. Er hat immer unangenehm und sehr parteiisch „moderiert“ und sehr sehr oft fehlerhaft.
    Ich kenne außer mir sehr sehr viele die einfach nur froh sind dass er bald weg ist.

  12. Jetzt zieht er über den Journalisten her, keine Ahnung, ob das so geschickt ist. Ob der das so stehen lassen wird?

  13. Also selbst wenn Peter Urban die Formulierung „…tumb teutonisch“ nicht im Original benutzt hat, hat er es wohl dennoch sinngemäss so gemeint. Und so wie die Kunstfigur Ikke Hüftgold inszeniert wird gibts an einer solchen Aussage auch nichts zu bemängeln. Ein Ikke in Liverpool wäre zum fremdschämen peinlich gewesen – das bleibt uns Gott sei Dank erspart!

  14. Ich bin so froh über Peter Urbans Aussagen, und wenn das stimmt, was ich nun glaube, gibt es dazu zwei Dinge zu sagen:
    – Es wäre gut gewesen, wenn er da schneller reagiert hätte.
    – Der Autor der SZ hat an der Journalistenbörse einen massiven Kursverlust zu verzeichnen.

    • Nicht zu vergessen die SZ hätte durch den „falschen“ Artikel auch einen gewissen Verlust an Glaubwürdigkeit.

    • Wäre gut, wenn die SZ das intern klärt und durch eine Entschuldigung einer möglichen Gegendarstellung zuvorkommt. Wobei ich nicht mal sicher bin, ob Urban eine Gegendarstellung einfordern würde…

  15. Man hat hier schon das Gefühl, dass Medienkompetenz nicht weit verbeitet ist. Natürlich muss jeder wissen, ob und warum er mit einer Zeitschrift spricht. Denn natürlich sucht sich die aus dem Gesagten das heraus, was gut ins Blatt passt, und das ist nunmal oft das Provokante, denn die Zeitschrift will ja Umsatz machen. Deswegen gibt es noch mal die Absicherung, ob das, was gedruckt werden soll so ok ist und da wird dann schon klar, auf was der Journalist raus will. Urban hat also schon akzeptiert, dass sein Urteil über ikke in die Zeitung kommt, aber natürlich ist er bei Kleinigkeiten – dass er den ESC hasst – nun etwas unglücklich. Dieses Unglücklichsein hat er nun im Radio erklärt und das sollten wir auch akzeptieren, ohne nun die SZ zu beschuldigen, sie hätte sich das alles nur ausgedacht. Nein, sie hat aus einem Gespräch einige nicht wörtliche aber sinngemäße Zitate verwendet und das kann man nicht mit anderen Zeitungen wie der hier genannten BILD vergleichen, die oft völlig sinnentstellend zitiert, oder ein Interview unter einem ganz anderen Gesichtspunkt führ als das was der Interviewte meint und dann auch nicht mehr Korrekturlesen lässt.

    • Das mit dem Korrekturlesen und der Freigabe von Interviews gab es bis vor zwanzig Jahren kaum, da konnten sich die Interviewten mehr oder weniger darauf verlassen, dass die Zeitungen seriös gearbeitet haben.
      Dann haben einige Politiker und Promis damit angefangen, und mittlerweile ist es fast schon gängige Praxis. Das macht die Sache für die Zeitungen nicht leichter hmhm… Da werden teilweise Korrekturen gefordert, die einer redaktionellen Bearbeitung gleichen, nur damit der Interviewte sich noch glatter darstellen kann.
      Bei manchen Interviews sitzt ein Medienberater oder jemand von der Presseabteilung daneben, passt wie ein Schießhund auf und unterbricht das Interview ggf. sogar. Schöne neue Zeit…

  16. Haha, tolle Ironie
    Erst die Einbindung von Silvia Nights Auftritt, bei dem sie von Beginn an ausgepfiffen wird.

    Darunter das Zitat von Peter Urban, dass die ESC- Fans „stets freundlich, neugierig, kommunikativ, voller Respekt und Toleranz“ sind.

  17. Ich finde es schon witzig,diejenigen die Peter Urban sehr zugetan sind, fühlen sich jetzt mit diesem Interview sehr erleichtert, weil Peter hat ja angeblich alles nicht so gesagt. Die anderen, die durchaus, eventuell begründete Richtigkeiten in Matthias Statement sehen, beurteilen
    den NDR nach wie vor fraglich in seinen Entscheidungen, vertrauen aber auch der Ehrlichkeit von Matthias Distel.
    Meistens liegt in allem ein Funken Wahrheit und ein Funken Dazugedichtetes.
    Am besten man denkt sich seinen Teil und vielleicht gibt es ja auch noch eine nicht zu weichgespülte Darstellung des NDR

    • Die Probleme mit Ikkes Statement liegen ja darin, dass a) der Hauptvorwurf von ihm nicht belegt wird und b) Urbans Aussagen, ob sie nun so gefallen sind oder nicht, ebenfalls nicht als Beweis für eine Manipulation oder auch nur Benachteiligung taugen – und eigentlich auch nicht als Aufhänger.

      Vieles drumherum erscheint durchaus glaubwürdig, tut aber überhaupt nichts zur Sache. Im Gegenteil finde ich es eher schwierig, dass da ein paar Fünkchen Wahrheit bei Nebensächlichkeiten kaschieren sollen, dass es für den Hauptvorwurf der Schiebung eben keinen glaubhaften Beweis gibt. Am Ende scheint Ikke nämlich gar nichts in der Hand zu haben, sonst hätte er die vom NDR gelieferten, vermeintlich falschen Zahlen nämlich einfach veröffentlicht. Bei Sat.1 war er damals ja auch nicht so zimperlich. Stattdessen schreibt er lieber noch mal seine Streaming-Abrufe und das Ergebnis des TikTok-Votings runter, die aber argumentativ ebenfalls keinen Pfifferling wert sind.

      • Na ja, die Vorwürfe, die Herr Distel gegen Sat. 1 vorgebracht hat, schienen mir aber gar nicht so weit hergeholt zu sein. Habe schon mehrere Berichte von ehemaligen Teilnehmenden aus Reality-Formaten gesehen, die alle in eine ähnliche Richtung gingen.
        Viele hüllen sich da wohl in Schweigen, da sie bestimmt eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben haben, zumindest während der Shows.

      • Nee, da war was dran. Aber darum scheute er sich damals ja auch nicht, bis zum Äußersten zu gehen.

  18. Ich stimme den Vorrednerinnen und -rednern absolut zu, dass in diesem Fall eine Intervention bei der SZ bzw. eine Gegendarstellung angebracht wäre und das eigentlich auch schon etwas zeitnaher als jetzt. Der Podcast fliegt natürlich völlig unter dem Radar und tut nichts dazu, den falschen Eindruck in der „Öffentlichkeit“ zu korrigieren. Und ja, ich halte den in der SZ suggerierten Eindruck nach dem ESC Update und auch dem FAZ-Porträt für völlig falsch.

    Sehr schön fand ich, dass Claudia Roth Peter Urban persönlich gedankt hat, das ist wirklich ein tolles Zeichen der Wertschätzung.

  19. Peter Urban hatte seine goldenen Jahre in den letzten beiden Jahrzehnten. Er hätte jedoch auch schon gerne nach dem 20. Jubiläum langsam den Platz freimachen können, das bot sich damals mit Michael Schulte doch eigentlich sehr gut an. Die Schlagzeile in der SZ ist natürlich arg reißerisch gewählt, aber im Prinzip wurde da doch die Meinung von Herrn Urban wiedergegeben. Das ist ja auch völlig ok, nur muss man sich fragen, wie Aussagen in der Ausübung einer Funktion auch wahrgenommen werden können. Wenn man zu einem Interview aufgrund seiner Moderationstätigkeit eingeladen wird, sollte man schon darauf achten, wie das Gesagte beim Empfänger ankommen könnte. Was würde Peter Urban denn bei seinem Kommentar im Mai sagen, wenn Ikke Hüftgold unser Vertreter gewesen wäre: „Schauen Sie jetzt lieber nicht hin. Hier kommt der von seinen Fans gewählte Act aus Deutschland?“

    Dass der NDR Ikke Hüftgold eigentlich nicht wollte, wurde doch auch im Interview mit Frau Wolfslast sehr deutlich, als Peter die Frage nach einem fehlenden Schlager im Starterfeld aufgeworfen hat. Wortgemäße Antwort: „Weil wir keinen guten dabei hatten.“ Dass Ikke dann dennoch in die TikTok-Entschdeidung mit aufgenommen wurde, kann im Umkehrschluss natürlich auch so dargelegt werden, dass alle Songs in der TikTok-Auswahl nicht gut waren und werden mit dieser Aussage mit degradiert.

    Wie schon einige Vorredner angemerkt haben, trifft in den ganzen Statements sicherlich eine Prise von allem zu (Wahrheit, Übertreibung, Geltungssucht) und ich finde das Aufbegehren seitens Ikke Hüftgolds auch etwas übertrieben. Die Sache sollte jetzt als abgehakt angesehen werden (wäre sie ja auch, wenn der Kommentar von Peter Urban nicht gewesen wäre). Die Planung und Entscheidungsfindung seitens des NDR bleibt weiter zu hinterfragen oder um es mit Peters Worten zu sagen: Sie verfängt sich in den Nebeln von Norwegen. 😉

  20. Also bitte! Peter Urban sollte als Person, die seit Jahren in der Öffentlichkeit steht, etwas überzeugender lügen können. Er hat mindestens billigend in Kauf genommen, dass er „falsch zitiert“ wurde.
    Ich habe Peter Urban lange, lange Zeit den ESC kommentieren hören, und „tumb-teutonisch“ klingt genau nach etwas, was er sagen würde. Die respektlosen Beleidigungen gegen Ikke traue ich ihm ohne weiteres zu.
    Es ist immer das gleiche. Menschen sagen etwas, und wenn es Gegenwind gibt, dann „wurde alles aus dem Zusammenhang gerissen“. Das machen Trash TV Protagonisten, Politiker und scheinbar auch Peter Urban.

  21. Na ja, Herr Urban hat schon vor Jahren einmal gesagt, dass der ESC nicht seins sei. Er bevorzuge Jazz. So wie Raphael Gualazzi ihne mache.
    Was sagt denn der nette Herr von der Süddeutschen Zeitung?

  22. Als Jurist gehe ich – wie dies im juristischen Berufsalltag verlangt wird – völlig ergebnisoffen an den Streit zwischen Peter Urban und Ikke Hüftgold / Matthias Diestel heran.

    Denn für mich sind eben nicht nur in der Theorie vor dem Gesetz alle Menschen gleich, sondern auch im praktischen Alltag – egal ob beruflicher oder privater Natur.

    Alle Umstände, die Peter Urban und den NDR belasten und ENTLASTEN müssen nun gesammelt werden. Dasselbe gilt auch für Ikke Hüftgold / Matthias Diestel. Belastende und ENTLASTENDE Umstände, die seine Behauptungen bestätigen oder WIDERLEGEN, müssen nun gesammelt werden.

    Als ARD-Intendantin hätte Christine Strobl – leider eine Person, die bis jetzt noch nie in der Öffentlichkeit überhaupt mal mit ihrer Liebe zur Musik, geschweige denn zum ESC aufgefallen ist – nicht nur das Recht dazu „Licht ins Dunkel der Causa Ikke Füftgold ./. NDR zu bringen, sondern auch die Pflicht.

    Ich würde mir daher als unabhängiges Gremium dazu noch eine Rechtsanwaltskanzlei wünschen, die auf Medienrecht, Rundfunkrecht, Markenrecht und Wettbewerbsrecht spezialisiert ist.

    Denn ich befürchte fast – und ich bin grundsätzlich ein sehr realistisch und optimistischer Mensch – dass dieses Thema die ESC-Fans (m/w/d) noch sehr lange, nämlich weit in die Off-Session hinein – beschäftigen wird.

    Allerdings müsste Ikke Hüftgold / Matthias Diestel jetzt in absehbarer Zeit einen glasklaren Beweis für seine Vorwürfe liefern. Als Beweis könnte sowohl ein Zeuge (m/w/d), der im ESC-Universum fest integriert ist / war herhalten, aber auch Dokumente. Zu denken wäre hierbei an den ESC-Künstlerteilnahmevertrag. Solche Verträge werden immer geschlossen. Nicht nur beim ESC / deutschen VE, sondern auch bei bspw. Germany’s next Topmodel, DSDS oder The Voice of Germany.

    Sind solche Verträge für alle Beteiligten (m/w/d) fair, lückenlos und ohne Netz und doppelten Boden spräche dies für den NDR und sein korrektes Vorgehen. Wenn solche Verträge aber eine leichte / mittlere oder starke Tendenz zu einem „Knebelvertrag“ zu Lasten des Künstler (m/w/d) haben, dann würde dies wiederrum Ikke Hüftgold / Matthias Diestel in die Karten spielen.

    Ich hoffe das Thema endet für ALLE Beteiligten – also NDR und Ikke Hüftgold – GUT. Ansonsten könnte das für den deutschen Vorentscheid 2024 und den ESC 2024 sehr schlecht sein.

  23. Jeder, der selbst in der Öffentlichkeit steht, und sei es nur in der lokalen, weiß, wie Presse arbeitet. Und deshalb glaube ich Peter Urban jedes Wort!
    Wie oft mir schon Sätze in den Mund gelegt und als Zitate gekennzeichnet wurden…. Und einen Artikel vorgelegt bekommen habe ich auch noch nie, nun gut die Regionalzeitung halt…

    Und natürlich hat auch Peter Urban ein Recht auf freie Meinungsäußerung und ja Ikkes Beitrag ist tumb-teutonisch und ja ich hätte mich in Liverpool als Deutscher dafür geschämt und nein ich findet diese Art von Musik hat keine Berechtigung. Welche denn? Das sinnlose, maßlose Trinken und laute Grölen im Ausland zu feiern und zu unterstützen und damit das Bild des Deutschen für andere Mallorca-Urlauber zu schaffen?????
    Ikke hat ja auf Instagram Toleranz eingefordert. Wie kann man Toleranz fordern, wenn man derartigen Dreck schreibt? Sollte nicht die toleranzfordernde Bubble sich geschlossen gegen Frauenverachtung usw. stellen, die z. b. sein Machwerk Layla darstellt?

    • Trotzdem war Layla sehr erfolgreich. Müssen tut man gar nix. Persönlich fand ich Layla total schlecht, trotzdem fand ich die Aufregung darüber übertrieben und hat dem Song mehr genutzt als geschadet. Denn niemand lässt sich vorschreiben, war er zu hören hat und was nicht. Als Vertreter für Deutschland beim ESC will ich Ikke Hüftgold trotzdem nicht. Selbst wenn Lotl schlecht abschneiden sollten, was mehr gegen Europa sprechen würde, als gegen LoTL, wäre es trotzdem richtig gewesen LotL statt Ikke hinzuschicken. Er hat ja nun gezeigt, welch Geisteskind er ist.

      • Ich bin froh, daß es möglich war, Ikke zu verhindern.

        Ansonsten wäre er leider irgendwie die Konsequenz nach all den Antibeiträgen und dürftigen Liedchen gewesen, die ich unter dem Titel „Germany“ ertragen mußte. Nach dem Motto: Irgendwann kommt der Holzhammer !

        Zum Glück hat es nicht funktioniert und es hoffentlich dem NDR eine Lehre.

        Auch hätte sich Urban öfter über die deutschen Beiträge kritisch äußern müssen. Dann gäbe es die ganzen Probleme nicht, die von den Verantwortlichen über Jahre verschleppt wurden

  24. Letzte Woche ist in unserer Lokalzeitung auch ein Interview mit Peter Urban veröffentlicht worden. In diesem spricht er sehr positiv über den ESC und dass ihm dieser sehr fehlen wird. Es wird auch über andere seiner beruflichen Erfahrungen gesprochen und Werbung für sein Buch gemacht, aber überwiegend eben über den ESC gesprochen. Er zeigt sich da auch kritisch, aber dabei sehr diplomatisch gegenüber den deutschen Beiträgen der letzten Jahre. Ikke wurde in diesem Interview nicht erwähnt, dafür aber natürlich Lord of the Lost.
    Der Artikel war auch ziemlich groß und hat fast die gesamte Seite gefüllt, aber vielleicht wirkte das nur so, weil da ein große Bild von Peter Urban platziert war. 😀

    • Danke für den Link. Dann ist die Welt wohl wieder in Ordnung. Die Zahlen stimmen und Urban wurde falsch zitiert. Weiter also im Tagesgeschäft. Nächster Halt: ESC kompakt LIVE mit Alina und Stefan.

    • Danke fürs Teilen. Ich befürchte zwar, dass sich da noch nicht alles erledigt hat, gerade auch weil Ikke viele Nebenschauplätze eröffnet hat und nach seiner krassen Breitseite jetzt sicher nicht einfach so kleinbei gibt, aber ich finde diese Antwort vom NDR im Rahmen der Möglichkeiten schon mal sehr gut gelöst.

  25. Mit der Süddeutschen Zeitung hatte schon Raab seine Probleme. Unabhängig davon scheint es generell ein sehr konservatives D…blatt zu sein.

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