Rumänien: „Selecția Națională 2022“ mit 45 Beiträgen, zweistufigem Halbfinale und Finale am 5. März

Erst seit einer halben Woche ist überhaupt bekannt, dass es in Rumänien im kommenden Jahr eine Rückkehr zum traditionellen Vorentscheidungsformat „Selecția Națională“ geben wird, da hat der Sender TVR auch schon weitere Details zum Ablauf der Auswahl veröffentlicht. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Tatsache, dass es ein zweistufiges Halbfinale geben wird, an dem sage und schreibe 45 Acts teilnehmen sollen.

Der genaue Modus sieht folgendermaßen aus: Aus allen Einsendungen, die ab sofort und bis zum 19. Dezember eingereicht werden können, wählt eine fünfköpfige Jury bereits am 21. und 22. Dezember die 45 aussichtsreichsten aus. Diese treten dann in einem Online-Voting auf Basis der Musikvideos gegeneinander an. In diesem ersten Teil des Halbfinals darf eine Expertenjury 15 und damit drei Viertel der Beiträge für die nächste Runde bestimmen; das Publikum dagegen lediglich fünf oder ein Viertel.

Diese übrig gebliebenen 20 Songs treten dann am 20. Februar in einer richtigen Halbfinal-Show live gegeneinander an. Ausschließlich eine Jury entscheidet darüber, welche zehn Acts ins Finale einziehen. Das Publikum hat hier also gar kein Mitspracherecht und das Verfahren lässt Zweifel aufkommen, ob TVR aus den Fehlern der Vergangenheit wirklich gelernt hat.

Zu guter Letzt darf das rumänische Fernsehpublikum im Finale am 5. März dann doch wieder eingreifen und per SMS-Voting (eine SMS pro Anschluss und Act) gemeinsam mit einer Jury darüber entscheiden, wer Rumänien beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin vertreten wird. Über das Verhältnis von Publikums- und Jury-Voting schweigt TVR aktuell noch.

Lassen wir uns überraschen, ob Rumänien es mit diesem neuen Modus schaffen kann, sich aus dem aktuellen ESC-Tief herauszukämpfen.

Was haltet Ihr von dem neuen Modus der „Selecția Națională“? Ist es eine gute Idee, der Jury so viel Macht zu geben? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.


8 Kommentare

  1. Auf jeden Fall ist toll, dass es eine so umfangreiche VE in Rumänien geben wird. Aber ich verstehe auch nicht, warum das Publikum nicht schon früher ein Mitsprache hat. Das hätte ich besser gefunden.

  2. Ich weiß nicht, was ich von diesen Riesen-VEs halten soll, wenn die Hälfte der Songs meist sowieso nichts taugt. Da wäre es doch besser, 10-15 Songs zur Wahl zu stellen, die dann aber auch alle schon „fertig“ für den ESC sind, damit man nicht noch revampen muss.
    Televoting ist in Osteuropa ja sowieso nie so stark genutzt (ich glaube, 2019 sind in Rumänien insgesamt nicht mal 5000 Stimmen eingegangen und das bei 20 Millionen Einwohnern); das macht das Ganze natürlich sehr manipulitionsanfällig. Wenn die Jury aber wieder so handelt wie vor zwei Jahren, ist das natürlich auch nicht besser.
    Also, liebes TVR: Statt bei wiwibloggs lieber mal bei ESCkompakt anfragen 😀

  3. Dass in den Vorrunden nur die Jurys abstimmen dürfen, das könnte schon ins Auge gehen. Ich möchte jetzt keinen Vergleich zur politischen Situation in Rumänien ziehen, aber es könnte zu einer unpopulären Entscheidung führen. Es könnte auch davon abhängen, wer in der Jury sitzt. (Und nein, den Ausspruch von „aufrechtgehn“ hole ich jetzt nicht raus.)

    Ich werfe noch einen Namen in die Runde: Alina Eremia. Auf sie bin ich gekommen, weil sie kürzlich in der rumänischen TMS-Version enthüllt wurde. Sie ist auch eine durchaus erfolgreiche Sängerin in ihrem Lande. Ihre Karriere begann mit elf Jahren, als sie 2005 am Junior-ESC teilnahm und Fünfte wurde – womit ich auch einen ESC-Bezug hergestellt hätte. Aber ob sie überhaupt teilnehmen möchte, auch unter den genannten Umständen? Das wird sich noch zeigen…

  4. Also ich halte sehr wenig davon einen Act anhand des Musikvideos zu bewerten… Das bedeutet Money wins, weil weder Song, Bühnenausstrahlung, noch Gesangstalent wirklich zählen. Ein toller Song ohne große Produktion wird dann eben untergehen.

  5. Neuigkeiten gibt es auch aus Tschechien, und zwar wird der ESC-Vorentscheid ESCZ in diesem Jahr aus sieben Teilnehmern bestehen, was in einem Post auf Instagram heute bestätigt wurde:

    https://eurovoix.com/2021/11/28/7-finalists-for-escz-2022-first-look-at-stage/

    Das Ganze findet im Studio des für den ESC zuständigen Senders ČT statt und die meisten Teilnehmer am Vorentscheid sind Frauen und es werden nicht nur Solisten antreten.

    • Ich hab ja gerade gelesen, dass das ja schon ziemlich bald stattfinden wird. Anfang Dezember kann man Online abstimmen und am 16.12. wird schon der Gewinner bekanntgegeben. Somit kommt der erste „vollständige“ Act dieses Jahr also nicht aus Albanien, sondern aus Tschechien.

  6. Also so eine Art Online-Pranger wie früher? Dann geht das ja, ansonsten wären 45 Beiträge viel zu viel mehrere TV-Shows. Wäre ja fast wie in Litauen.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.