Zweite Probe beim ESC 2022: Rosa Linn mit „Snap“ für Armenien

Bild: EBU / NATHAN REINDS

Mit ihrem Bühnenbild lieferte Rosa Linn für Armenien bei der ersten Probe eine kleine Überraschung. Jetzt sind wir gespannt, wie die Performance zu „Snap“ in den drei Minuten rüberkommt, wie die Inszenierung genau gestaltet ist und wie die Kameras das Bühnenbild und die armenische Sängerin einfangen.

Zur zweiten Probe:

Die Kamera startet vor einem leeren weißen Stuhl und bewegt sich dann nach rechts, wo Rosa Linn auf einem Bett mit ihrer Gitarre sitzt. Zum Refrain steht sie auf und bewegt sich auf einen weißen Vorleger. In der zweiten Strophe reißt sie an der Wand Zettel herunter, wohinter sich Textzeilen verbergen („the last one“, „June 22nd“, ein Herz und „Snap“). In der Bridge wird ein weißer Kreis in der Mitte auf die Wand projiziert, dann reißt sie die Wand auf und steht plötzlich auf der großen Bühne. Bis dato war nämlich keine Totale dabei, sie war praktisch in einer eigenen Bühne. Dazu wird sie dann sehr hell angestrahlt, was einen tollen Moment kreiert.

Das Instrumental war wohl sehr laut, wie man Rosa Linn sagen hört, sie konnte ihre Stimme nur schlecht hören. Dafür war ihre Gesangsleistung aber schon ziemlich gut.

Im zweiten Durchlauf gibt es keine Änderungen. Manche der Kameraeinstellungen im zweiten Refrain wirken etwas komisch, da die Kamera teilweise schon ein oder zwei Sekunden, bevor sie etwas von der Wand reißt, auf die Stelle hinfährt und dort ein Lichtkreis erscheint, man sich aber fragt, was dort passiert. Vielleicht sollte da die Dauer noch etwas verkürzt werden. Rosa Linn möchte offenbar den Chorgesang etwas leiser haben und sie bekommt die Anweisung, doch etwas mehr zu lächeln. Sie scheint offenbar sehr konzentriert zu sein, aber bis zum Auftritt im Halbfinale kommt da sicher noch mehr Routine und Gelassenheit rein. Und auch im letzten Durchlauf sind keine Änderungen mehr festzustellen.

Armenien schafft es jedenfalls mit dieser cleveren Performance, das Problem der Sonnenfinsternis auf der Bühne für sich zu umschiffen. Das ist einerseits sehr schlau, andererseits kommt dadurch die Intimität der Performance zum Tragen. Gleichzeitig ist der Ablauf noch nicht ganz rund, besonders wenn sie die Zettel an der Wand abreißt. Da ist die Abstimmung zwischen ihr und der Kameraeinstellung bzw. dem Licht, was auf die Wand gestrahlt wird, noch nicht ideal. Damit dieser Effekt aber seine volle Wirkung erzielen kann und man nicht den Eindruck bekommt, dass hier irgendwas nicht richtig passt, sollte daran noch gefeilt werden.

Exklusiver Rehearsal-Clip:

Über die zweite armenische Probe sprechen wir heute Abend um 21 Uhr in unserem in der ersten Probenwoche täglichen ESC Kompakt LIVE auf YouTube.

Dieser Beitrag wird noch aktualisiert.


10 Kommentare

  1. Ach das klingt super! Ich mag diesen Song so gern und wünsche Rosa Linn unbedingt den Einzug ins Finale!

  2. Auch wenn mir die Demo-Version von Snap mit den stärkeren Beats besser gefallen hat, als die jetzige sehr zurückgenommene ESC-Version, ist Armeniens Leistung auf der ESC-Bühne definitiv anerkennenswert. Rosa Linn ist sympathisch, singt gut und ihr Song brennt sich ins Hirn. Ich denke sowohl Inszenierung als auch der vorteilhafte Startplatz werden Armenien ins Finale hieven. Dort jedoch wird der Song vermutlich im hintersten Drittel landen.

  3. Der Clip sieht sehr gut aus und auch das von Florian beschriebene Problem mit den Kameraeinstellungen habe ich jetzt nicht erkennen können. Einer der klareren Finalisten in diesem Semi.

  4. Einer der wenigen Songs in diesem langweiligen Jahrgang, der mir auf Anhieb in Ohr und Hirn geblieben ist – schöne, eingängige Melodie. Ich weiß gar nicht warum der Song in den Wetten so weit hinten steht – unbedingt Finale!

  5. Finde leider keinen Zugang zum Song, aber Armenien schafft es immer wieder, seine Beiträge ansprechend zu gestalten, viel Glück.

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